Sehe ich völlig anders, der Joker ist eine Comicfigur und der Film keine Biographie eines realen Menschen - es handelt sich hier um eine Adaption und/oder Interpretation in einem anderen Medium. Dieses “das ist aber nicht so wie in der Buch/Theater/Comic/Whatever-Vorlage” ist finde ich n ziemlich lamer Snobismus.
“Mehr als”; hätte auch 50 Jahre schreiben können. Man vergisst auch mnal, das wir schon 2019 haben.
Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht auf den Film freue. Ich glaube das Joaquin Phoenix hier ein grandioses Schauspiel abliefern wird und deswegen ist er einer meiner Lieblingsschauspieler.
Als Comicleser und Fan der Figur, habe ich aber auch gewisse Vorstellungen und mich beschleicht einfach ein Verdacht, dass wir es hier mit einer neuen Art von “Oscar-Bait” (der Award kam ja schon in Reaktionen mehrfach zur Sprache) zu tun haben. Nach 20 erfolgreichen Marvel-Filmen kommt jetzt der eine Film, der das Genre auf Links dreht. Alleine dieser Fakt, vom Schema F so stark abzuweichen, reicht im Vorfeld in gewissen Zuschauerkreisen für Lob und Anerkennung, ohne die Geschichte genauer zu betrachten.
Wenn dem nicht so sein sollte, bekommen wir einen tollen Film und alles ist gut.
Da gebe ich dir recht. Das ist erstmal genauso überzogen wie im Vorfeld dem Film zu unterstellen, man würde die Figur kannibalisieren um Awards abzustauben.
ich hoffe so sehr, dass der richtig einschlägt und dc mehr in diese richtung geht.
gerade ein batman und sein umfeld (catwoman, andere schurken, batgirl evtl von wheddon) sind so wahnsinnig gut für kleines kino geeignet und garnicht für dieses ganze bombast gedöns, es wäre so erfrischend.
batman als richtiger detective und die klassischen schurken ohne superkräfte oder großem tamm tamm dahinter…mehr die straßengeschichten gegen das organisierte verbrechen sowas.
Eigentlich war das ja auch mal ein Thread zur Sendung Kino+
Da sich Sendungsinhalt und Filmgeschehen stark überschneiden finde ich das nicht weiter störend. Solange es im Rahmen bleibt.
Und gerade vor dem offiziellem Start eines Films ist der Rahmen da bei mir ziemlich klein.
Finde ich absolut nicht. Die Comics selber erfinden ihre Figuren alle paar Jahre neu. Wieso sollte ein Film das nicht auch dürfen?
Bei fiktiven Charakteren von einem “historischen Kontext” zu sprechen ist Quatsch, da deren Historie ja nur erfunden ist.
Ich überfliege das meiste hier nur noch, aber gefühlt wird halt immer mehr allgemein über Filme diskutiert und immer weniger mit konkretem Bezug zu Sendungsinhalten, aber hey…
Lustig: Mein Problem mit aktuellen Verfilmungen ist eher, dass sich die Filmproduzenten sich auf einen Status Quo mehr oder weniger geeinigt haben und den dauernd wiederkauen. Egal wie sich die Figuren im Comic inzwischen geändert haben. ZB ist Superman inzwischen glücklich verheiratet und hat einen Sohn - Bin mir sicher, bevor es dazu einen Film geben wird, bekommen wir die Xte Origin-Story.
Brazzers hat sicher schon seine Zeugung verfilmt…
Sicherlich
Im ersten Kino+ Thread wurde das damals auch schon diskutiert, dass es nicht nur um die Sendung geht. Es hieß dann eben auch seitens Schröck, dass der Thread sowohl Feedbackquelle als auch gern Informationsquelle (News, Trailer, etc.) genutzt wird. Und sollte es dann mal ausufernde Diskussionen gegeben haben, konnten Mods oder auch User das in den Film-Thread verschieben. Wäre dann halt auch jetzt mit dem Joker möglich, wenn die Diskussion noch länger wird.
Ist kein Quatsch. Natürlich hat eine ikonische Figur der Popkultur einen historischen Kontext, sowohl innerhalb der Veröffentlichungsgeschichte als auch in der realen Welt. Aber die Diskussion würde hier zu weit führen.
Würde mich aber in der Tat mal interessieren, was du darunter verstehst. Vielleicht ja ein anderes mal in nem anderen Thread.
Welche Eigenschaften des Jokers willst du auf jeden Fall sehen und wo hast du bedenken, dass die Macher etwas wichtiges weglassen. Für mich als Casual-Comic-Leser sieht der letzte Trailer schon sehr nach Joker aus.
Das ist aber immer noch kein Grund, dass man mit einem fiktiven Charakter nicht alle Freiheit der Welt hat. Batman und Joker haben heute ja im Prinzip auch nicht mehr so viel mit deren Originalen aus den 30ern bzw. 40ern zu tun.
Was hat Joker mit Incels zu tun? Was hab ich da verpasst?
Gibt Leute, die glauben, dass der neue Film Joker Incels in ihrer Sichtweise bekräftigen wird, wie Fight Club oder Dark Knight … Dass Incels sich vom Joker motivieren lassen und kein Ahnung was, Amokläufe etc. damit begründen würden. Und deswegen sei der Film per se schlecht.
W~t~f~
Ich mein es gibt immer Idioten aber wtf
Naja, ganz so einfach ist das nicht.
Es ist halt schon schwierig, sollte der Film nur die Position einnehmen, dass ausschließlich die Gesellschaft und ihre Arschlöcher aus einem sensiblen, vielleicht ein bisschen psychisch labilen Aussenseiter, eine tickende Zeitbombe macht bzw diese Wandlung und die darauf folgenden Taten sogar nachvollziehbar macht.
Es liest sich dann leicht so, dass der unverstandene Aussenseiter gegen die da oben, das gefähliche böse System vorgeht und somit auf der richtigen Seite steht.
Da haben diese Zielgruppen es wieder leichter auf ein Feindbild zu zeigen, weil ihnen die Argumentation durch solche Filme gleich mitgeliefert wird.
Diese Lesarten auf Popkultur und Hollywood werden auch gerne von den “neuen Rechten” verwendet und rezipiert.
Man muss den Film in der Gänze sehen, wie subtil und differenziert er erzählt, aber mir ist die Aussage, “die Gesellschaft braucht sich ja nicht wundern, weil sie selbst ihre schlimmsten Monster bastelt also ist eigentlich die Gesellschaft das Böse” ein bisschen zu simpel und zu kurz gedacht. Wer weiß wie sich das dann im Film anfühlt bzw wirkt.