könnt ihr euch vorstellen, dass es heute eine Generation gibt, die gar nicht 4:3 kannte bis zum Snyder Cut
ich find bei dem Format aber witzge Vorstellung, dass der Film auf der alten 4:3 Kiste im Garten funktionieren würde
könnt ihr euch vorstellen, dass es heute eine Generation gibt, die gar nicht 4:3 kannte bis zum Snyder Cut
ich find bei dem Format aber witzge Vorstellung, dass der Film auf der alten 4:3 Kiste im Garten funktionieren würde
Ja, pff, die wundern sich aber bei aktuellen Filmen wahrscheinlich auch, warum die nicht im Hochformat sind.
Ist aber 16:9 nicht ohnehin eine Erfindung des „modernen“ Fernsehers und hat mit dem Kino eigentlich recht wenig zu tun, sondern viel mehr eine Behauptung ans Kinoerlebnis (weil eben Breitbild fürs Publikum einfach Breitbild ist und dann gerne so skaliert wird, dass keine schwarzen Balken zu sehen sind)?
Im Kino gabs ja immer auch verschiedene Formate gleichzeitig. Das Format ist ja genauso eine bewusste Entscheidung, wie alles andere.
Cinemascope wurde ja beispielsweise 2,35:1 projiziert und gilt heute so als Kinostandard.
Hateful Eight, Rogue One, Infinity War und Endgame, und natürlich so Sandalenschinken wie Ben Hur und Fall of the Roman Empire sind beispielsweise in Ultra Panavision gedreht, also 2,76:1.
Wes Anderson, verwendet in Grand Budapest Hotel gleich 3 Formate. Eine für jede Zeitebene.
Um nur ein paar Formate zu nennen.
Ja, das 16:9 Format kam in der breiten Masse vor allem durch HD-Fernseher, PC-Monitore und Camcorder auf. Aber wie du schon sagst, hat das Kino bereits ab den 1920er Jahren sehr viel mit verschiedenen Breitbild-Formaten experimentiert, bis in den 50er Jahren CinemaScope entstanden ist. Der Kinosaal hat immerhin den Vorteil, dass man mit dem Vorhang unbenutzte Bereiche einfach verbergen kann. Bei Fernsehern geht das nicht so leicht, sodass sich irgendwann ein Standard durchgesetzt hat.
Es hat sich nicht irgendwann ein Standard durchgesetzt, es wurde sich bewusst für 16:9 als Standard entschieden weil es genau der Kompromiss zwischen Cinemascope und 4:3 ist und beide Formate ungefähr die selbe Bildfläche einnehmen. Für Computerbildschirme macht das Format zum Beispiel nur bedingt Sinn eigentlich.
Fun Fact: 4:3 hat sogar etwas mehr Bildinformation. Alle die glauben sie würden etwas verpassen im Snyder Cut liegen also falsch.
natürlich verpasst man nix, wenn Snyder den so geschnitten hat.
Trotzdem haben 99% einen 16:9 TV zu Hause und da will man natürlich keine schwarzen Balken Links und Rechts haben und damit ein künstlich kleineres Bild.
Wo kommt das eigentlich her, dass man das Scheitern der Struktur von Justice League bzw des DC-Universe gerne gebetsmühlenartig damit verargumentiert, dass DC eben nicht wie Marvel jede Figur mit einem eigenen Film erzählt und dadurch das Drehbuch überfrachtet sei.
Das ist aber grundsätzlich meiner Ansicht nach so garnicht das Problem, schließlich gibt es genug großartig geschriebene Ensemblefilme, mit gleichwertigem Cast, der uns nicht erst Durch einzelne Vorgängerfilme erklärt werden muss.
Ich würde sogar behaupten, der erste Avengers funktioniert auch komplett ohne das Vorwissen um die anderen Filme und auch den find ich nicht besonders clever geschrieben.
Der Knackpunkt sitzt einfach schon grundsätzlich in den (ungelenken) Drehbüchern drin, ganz unabhängig, was es davor gegeben hat und danach noch geben wird.
Wobei ich diesen Drang eh nicht verstehe, dass man zu jedem Charakter ne Origin Story braucht. Das ist irgendwie so eine Unart von Comic Filmen.
Absolut.
Figuren und Motivation erzählen (und erklären) kann man auch ohne Origin Story.
Das heisst nicht, dass jede Origin Story uninteressant und nutzlos ist. Und ich finds auch gut, dass man (zwar sehr langsamen Schrittes) eh schon in die richtige Richtung geht und von dem Originmodus etwas emanzipiert.
Aber Comicreihen (und die Filme dazu dann auch) neigen ja ohnehin dazu, alles zu Tode zu erklären.
Komplexer und cleverer macht das Stoffe nicht automatisch, nur weil alles eine vermeintliche Biografie bekommt.
Klar, manchmal ist es sehr spannend zu erfahren, warum jemand so ist, wie er ist. Aber diese Origin Storys sind so hart Schema F und unterliegen so stark den Restriktionen ihres Genres, dass jegliche Emotionalität und Spannung fehlt. Show don’t tell wird da leider oft komplett missverstanden.
Zumal durch diese Erklärungen auch oft jegliches Mysterium um den Charakter fehlt.
das ist es ja
wenn filme letterboxed sind hat niemand probleme damit
aber bei pillarboxed gibts große Aufregung obwohl dabei eigentlich mehr vom Bildschirm benutzt wird
Ich finde diesen ständigen Vergleich zwischen dem MCU und dem DC Extended Universe langsam auch ermüdend. Klar, der Vergleich ist naheliegend und eignet sich gut als einfache Eröffnung einer Diskussion, wenn es um einen neuen DC-Film geht, aber man muss dennoch nicht immer wieder das wiederholen, was bereits in etlichen anderen Podcasts und Talks zu Genüge behandelt wurde.
Ich glaube, das ist eben der Fluch und Segen von Superheldenfilmen. Du hast kein „normales“ Ensemble, sondern eines bestehend aus Star-Schauspielern mit großen Egos, die Superhelden verkörpern, die ein noch größeres Ego haben. Hinter jedem Superheld steht eine Fangemeinde und ein eigenes Merchandise-Angebot. Jeder Superheld braucht also möglichst viel screen time, möglichst viele one liner, krasse Actionszenen usw. Außerdem wollen die Studios möglichst viel Hype generieren und die Fangemeinden an die einzelnen Charaktere binden. Unter anderem dadurch entstehen eben die Origin-Filme. Ich habe mehrere Leute im Bekanntenkreis, die sich vor dem nächsten Avengers-Film nochmal alle (!) anderen Marvel-Filme angeschaut, sich die Kinotickets im Vorfeld gesichert und mit Merchandise (meist in Form von Comics und T-Shirts) eingedeckt haben. Das ist eine Maschinerie, die am besten funktioniert, wenn es nicht ein großes Zahnrad gibt, das alleine alles ziehen muss, sondern mehrere, die für sich schon gut funktionieren.
DC ist diesen Weg nicht gegangen, sondern hat gleich die großen Hämmer ausgepackt und die Drehbücher von der Grundschule um die Ecke schreiben lassen. So entsteht etwas wie Suicide Squad, das mehrere Charaktere in den Raum wirft, von denen 1-2 nach wenigen Minuten komplett verschwinden und der Rest muss sich durch ein mieses Drehbuch kämpfen und dem Zuschauer erklären, wer wer ist und warum man in den nächsten Film mit diesem Charakter gehen sollte. Hinzu kommt, dass es keinerlei Vision gibt und die Filme sich tonal voneinander stark abgrenzen. Shazam! und sowas wie Justice League wirken wie totale Gegensätze. Ein düsterer und bierernster Film wie Batman v Superman: Dawn of Justice beißt sich total mit dem kunterbunten Aquaman usw. Auf der einen Seite sorgt das für Abwechslung, auf der anderen wirkt das DC EU wie ein Flickenteppich, bei dem jeder mal was dazukleben konnte. Letzten Endes wird das schon an den Studios liegen, die das wohl genau so haben wollen. Man macht mit den Filmen immer noch gut Kohle und kann, wenn es mal zu doof wird, jederzeit auf den Reboot-Knopf hauen und etwas Neues machen, ohne damit Millionen von Fans abzuschrecken.
Sag mal einen…
Ich glaube auch nicht, dass für jede Figur ein Film nötig gewesen wäre, aber man braucht schon eine gewisse Fallhöhe und ein gewisses Profil von einer Figur, um dann eben auch mit ihrem Drama mitzugehen. Das hat das DCEU mMn nie wirklich geschaffen. Und der Snyder-Cut kittet auch nur, was an Ideen eigentlich mal viel größer werden sollte.
Mir fällt auf die schnelle jetzt mal sowas wie Ocean’s 11 ein - und ja ich weiß, dass das ein mehr als holpriger Vergleich ist.
Und nochmal ja, ich seh auch, dass die Größe bzw die Behauptung dieser bei Snyder schon von vornherein eine ganz andere.
Das interessante ist ja, ich musste beim Snyder-Cut immer mehr an sowas wie Herr der Ringe denken, als an einen Superheldenfilm.
Zumindest versucht er sehr an eine „wagnerianische Größe und Oberfläche“ heranzukommen und lässt eigentlich, da muss ich Wolfgang recht geben, jede Menschlichkeit weg.
Ob er das auch schafft? Ich würde sagen nein.
Ich fand das alles am Ende sehr ermüdend und ich find die Geschichte um die Entstehung des Filmes und den Diskurs um diese beiden Schittfassungen herum aber tatsächlich wesentlich interessanter und spannend, als die beiden Filme.
Da geb ich dir uneingeschränkt recht.
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
Die ganze Welt der Comicverfilmungen und du nimmst den ?
Wenn ich dir helfen darf: X-Men (2000) oder Fantastic Four (2005) waren z.B. auch Ensemble-Filme und haben es besser als DC hinbekommen, mehrere Charaktere gleichzeitig einzuführen.