Es gab ja auf jeden Fall Nachdrehs, also wird es nicht 1:1 der gleiche Film gewesen sein.
Ich bin sicher, dass der Snyder-Cut von damals schon nah an der jetzigen Version war, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es der gleiche Film gewesen wäre.
Man muss sich nichts vormachen. Eine Kinoversion von Snyder wäre wahrscheinlich auch „nur“ 3h lang gewesen und nicht in 4:3. Jetzt hat er sich eben richtig ausgetobt. Aber man kann den Film problemlos um eine Stunde kürzen. Jetzt hat er eben wirklich jede Szene so lang wie möglich nicht wie nötig gemacht.
Was wir jetzt bekommen haben ist wahrscheinlich eher der Blu-ray Director’s Cut. In jedem Fall ist erkennbar, dass es die Fortsetzung von Man of Steel und Batman v Superman ist, dass war bei Josstice League nicht der Fall.
Nur kurz zu dem Format: das wäre auch früher 4:3 gewesen. Sie haben eben so gefilmt, um den Film ins IMAX oder eben auf die entsprechende Größe zu kriegen. Der wäre dann, vermutlich mit Verlust, aufgezogen worden. Und es kann auch immer noch passieren, dass er für BD und UHD formatiert wird. Nur für den Release jetzt war es viel zu spät für Warner, noch irgendwas daran zu ändern.
Ist aber 16:9 nicht ohnehin eine Erfindung des „modernen“ Fernsehers und hat mit dem Kino eigentlich recht wenig zu tun, sondern viel mehr eine Behauptung ans Kinoerlebnis (weil eben Breitbild fürs Publikum einfach Breitbild ist und dann gerne so skaliert wird, dass keine schwarzen Balken zu sehen sind)?
Im Kino gabs ja immer auch verschiedene Formate gleichzeitig. Das Format ist ja genauso eine bewusste Entscheidung, wie alles andere.
Cinemascope wurde ja beispielsweise 2,35:1 projiziert und gilt heute so als Kinostandard. Hateful Eight, Rogue One, Infinity War und Endgame, und natürlich so Sandalenschinken wie Ben Hur und Fall of the Roman Empire sind beispielsweise in Ultra Panavision gedreht, also 2,76:1.
Wes Anderson, verwendet in Grand Budapest Hotel gleich 3 Formate. Eine für jede Zeitebene.
Um nur ein paar Formate zu nennen.
Ja, das 16:9 Format kam in der breiten Masse vor allem durch HD-Fernseher, PC-Monitore und Camcorder auf. Aber wie du schon sagst, hat das Kino bereits ab den 1920er Jahren sehr viel mit verschiedenen Breitbild-Formaten experimentiert, bis in den 50er Jahren CinemaScope entstanden ist. Der Kinosaal hat immerhin den Vorteil, dass man mit dem Vorhang unbenutzte Bereiche einfach verbergen kann. Bei Fernsehern geht das nicht so leicht, sodass sich irgendwann ein Standard durchgesetzt hat.
Es hat sich nicht irgendwann ein Standard durchgesetzt, es wurde sich bewusst für 16:9 als Standard entschieden weil es genau der Kompromiss zwischen Cinemascope und 4:3 ist und beide Formate ungefähr die selbe Bildfläche einnehmen. Für Computerbildschirme macht das Format zum Beispiel nur bedingt Sinn eigentlich.
Fun Fact: 4:3 hat sogar etwas mehr Bildinformation. Alle die glauben sie würden etwas verpassen im Snyder Cut liegen also falsch.
natürlich verpasst man nix, wenn Snyder den so geschnitten hat.
Trotzdem haben 99% einen 16:9 TV zu Hause und da will man natürlich keine schwarzen Balken Links und Rechts haben und damit ein künstlich kleineres Bild.
Wo kommt das eigentlich her, dass man das Scheitern der Struktur von Justice League bzw des DC-Universe gerne gebetsmühlenartig damit verargumentiert, dass DC eben nicht wie Marvel jede Figur mit einem eigenen Film erzählt und dadurch das Drehbuch überfrachtet sei.
Das ist aber grundsätzlich meiner Ansicht nach so garnicht das Problem, schließlich gibt es genug großartig geschriebene Ensemblefilme, mit gleichwertigem Cast, der uns nicht erst Durch einzelne Vorgängerfilme erklärt werden muss.
Ich würde sogar behaupten, der erste Avengers funktioniert auch komplett ohne das Vorwissen um die anderen Filme und auch den find ich nicht besonders clever geschrieben.
Der Knackpunkt sitzt einfach schon grundsätzlich in den (ungelenken) Drehbüchern drin, ganz unabhängig, was es davor gegeben hat und danach noch geben wird.
Absolut.
Figuren und Motivation erzählen (und erklären) kann man auch ohne Origin Story.
Das heisst nicht, dass jede Origin Story uninteressant und nutzlos ist. Und ich finds auch gut, dass man (zwar sehr langsamen Schrittes) eh schon in die richtige Richtung geht und von dem Originmodus etwas emanzipiert.
Aber Comicreihen (und die Filme dazu dann auch) neigen ja ohnehin dazu, alles zu Tode zu erklären.
Komplexer und cleverer macht das Stoffe nicht automatisch, nur weil alles eine vermeintliche Biografie bekommt.
Klar, manchmal ist es sehr spannend zu erfahren, warum jemand so ist, wie er ist. Aber diese Origin Storys sind so hart Schema F und unterliegen so stark den Restriktionen ihres Genres, dass jegliche Emotionalität und Spannung fehlt. Show don’t tell wird da leider oft komplett missverstanden.
Zumal durch diese Erklärungen auch oft jegliches Mysterium um den Charakter fehlt.
das ist es ja
wenn filme letterboxed sind hat niemand probleme damit
aber bei pillarboxed gibts große Aufregung obwohl dabei eigentlich mehr vom Bildschirm benutzt wird