aber stimmt schon, wenn Mainstream und der Casual Zuschauer zählt - ich will auch den Preisen nicht ihre Berechtigung absprechen - sondern wie, von wem und wer lädt sie mit Bedeutung auf und welchen Anspruch hat der jeweilige Preis
Da der Film vor der Oskarverleihung bei uns lief (war in der letzten Kinovorstellung in Innsbruck und schleppte noch einen Freund mit) … bei uns relativ viele.
Also der hatte echt gute Mundpropaganda, wo fast alle, die den sahen, versuchten möglichst viele andere mit gutem Geschmack (und damit meine ich auch sonstige Untertitel-Verweigerer) ins Kino zu hieven. Eben weil er ein fremdsprachiger Film war, den du sonst nie im Kino mehr sehen kannst.
Auch kam er kurz nach Oscar auf Amazon Prime raus (hab ihn zu Ostern danach um 0,99 abgestaubt - und weiterempfohlen), aber der hat schon sein Publikum gefunden.
Und ohne Oscar hätten den ja dort bei Weitem nicht so viele Leute gesehen.
Wenn da steht „ausgezeichnet mit dem Oscar als bester Film“ macht das noch immer was mit dem Zuschauer. Wir haben vielleicht das Gefühl der Film wäre in aller Munde gewesen, ich kann dir aber versprechen, das ein Großteil meines Freundeskreises von dem Film nichts gehört hat.
Das ist übrigens der größte Schrott überhaupt. Ich verachte Netflix und Prime dafür, dass sie mir keine A-Z Sortierung ihres gesamten Katalogs anbieten. Ich gucke nunmal weit mehr als z. B. „Brutale Serien“ oder „Filme für große Kinder“. Diese schwachsinnigen Ordnungen können die sich da hinstecken, wo die Sonne nicht scheint. Das empfinde ich wirklich als Gängelung und äußerst kundenunfreundlich.
wie hättest du sie denn beschrieben?
das liest sich 1zu1 wie aus einem groschen roman?
am ende haben wir doch genau diese person bekommen, dann hätten sie vielleicht francis mc dorman casten sollen.
diese ganze politik im film macht mehr kaputt als gut, am ende bekommt das der gemeine kino gänger eh nicht mit und die denke spiegelt derzeit bei dem ganzen einheitsbrei eh was ganz anderes da.
man sollte den fortschritt auch einfach mal natürlich fortschreiten lassen, dann entwickelt sich einiges von ganz alleine.
Parasite hatte in Deutschland dank des Oscar-Hypes einen Wiederaufführtermin bekommen. Die Premiere hatte der Film aber in Oktober und außer Film-Fans, die dank Cannes und der Kritiker-Stimmen, los rannten, war da noch nicht so viel bekannt.
Gerade auch die Veröffentlichung bei Amazon, war wegen den Oscars ein Erfolg. Ich mein, den Film haben sogar meine Eltern geschaut, da der so prominent auf dem Portal beworben wurde.
Also ich behaupte Portrait of a Lady on Fire niemand, denn der hat keinen Oscar gewonnen
Ansonsten stütze ich deine Theorie im Allgemeinen, wobei man bei Parasite sagen muss, dass er bereits vor seinem Oscar-Gewinn am 09.02.2020 über 400.000 Zuschauer hatte [D Prognose Woche 07/2020] was ich für einen solchen Film für sensationell halte.
Nach seinem Gewinn hat er allerdings nochmal 600.000 Zuschauer mehr in den deutschen Kinos generiert - und da war er bereits 18 Wochen draußen. Also ja, da sieht man ganz gut, was so ein Oscargewinn anrichten kann - wenn der Film direkt danach (nochmal) gezeigt wird.
Aber war halt nominiert. Ich meine ja im Zuge der Preisverleihungen lernt man doch mal Filme kennen, und sie werden ja auch mit Nominierungen beworben.
Parasite war viellicht auch nicht das Beste Beispiel, obwohl man es wie von dir beschrieben auch dort sieht (auch die Streaming- und Verkaufszahlen wurden sicher gepusht), aber es gibt Filme, die Bekannte von mir nie kennenlernen würden und ihn vielleicht nur auf den Schirm bekommen, weil auf dem Cover „nominiert für 3 Oscars“ steht.
Der gemeine Filmzuschauer schaut eben nur ein paar neue Filme im Jahr und da hat es wie gesagt noch immer Gewicht, wenn er bei den Preisen eine Rolle gespielt hat.
Der war für einen Golden Globe in der Kategorie Beste fremdsprachiger Film nominiert. Bei den Oscars nicht.
Fand das ein gutes Beispiel, wenn ein Film nach so langer Zeit nochmal doppelt so viele Zuschauer in die Kinos lockt wie in den ersten 18 Wochen, ist das schon ein Zeichen. Wollte nur mal Zahlen hier reinwerfen.
Also Cannes ist für mich persönlich zwar mehr Qualitätsmerkmal, aber Zuschauer generiert das mE nach nicht. Shoplifters ein Jahr zuvor, den man doch ganz gut vergleichen kann, hat zum Start nicht so abgeliefert wie Parasite. Und ein Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film ist wie ich finde ebenso wenig ein Fingerzeig für viele Zuschauer im Kino. Elle, Son of Saul und Leviathan, kennt außerhalb der Bubble (so behaupte ich jetzt) nieman. Parasite ist einfach ein wahnsinnig guter Film und das hat sich rumgesprochen. Cannes hilft, um bei Filmfans hoch im Kurs zu stehen, der Oscar hat dann sein übriges getan, dass es auch der Rest glaubt.
Kann man auch mal fragen, wie viele Otto-Normal-Zuschauer sich den Cannes-Gewinner bei Amazon leihen. Das wird übersichtlich sein. Da haben die Oscars Psrasite schon geholfen.
Mit Sicherheit lief Parasite im Oktober 2019 auch noch nicht in allen deutschen Kinos. Zwischrn Golden Globe und Oscar bestimmt in mehreren.
Verzeih mir, dass ich ausgerechnet deinen Teil zitiere, aber solche Formulierungen, die wir hier alle benutzen (so nicht in Hollywood produzierte Filme sind nur für ein spezielles Publikum) - sie stören mich irgendwie. Weil ja, außer Cineasten werden eher wenige überhaupt diese Filme auf dem Schirm haben. Und gerade Parasite oder Portrait einer jungen Frau in Flammen haben es echt verdient, dass diese „Vorurteile“ beseitigt werden.
So gesehen, sind diese Oscars wichtig, aber andererseits fördern sie einen Elitarismus, der mir einfach unangenehm ist.
Schon auch, aber sind die Oscars ja selbst teilweise so in einem Bait verfangen, dass Oscar-Filme selbst als irgendwas besonderes gelten, dass nur Snobs anschauen. Was auch nicht wirklich richtig ist.