Und genau deswegen funktioniert Drax so gut. Da spielt Batista einfach den schlichten Muskelprotz ohne viel Feingefühl in einer Nebenrolle. Perfekter Type Cast. Das was die Figur machen soll, macht Batista super.
In einem Krebsdrama, wo er um seine kranke Tochter trauert, sehe ich aber nicht mit ihm
In Bezug auf Schauspieler irgendwie schon. Ich finde es gutes Schauspiel, wenn die schauspielende Person hinter der dargestellten Person „verschwindet“. Ein gutes Beispiel für mich ist da Tom Hanks. Den mag ich sehr und liebe viele Filme mit ihm. Und dennoch sehe ich da i.d.R. nicht Tom Hanks, sondern Forrest Gump, John Miller oder Sully.
Anders ist es bei Schwarzenegger oder dem schon angesprochenen Dwayne Johnson, die ich mir auch beide gerne ansehe. Da sehe eben Arni oder The Rock, aber nicht wirklich die Person die sie gerade spielen. Die ist dann i.d.R. austauschbar. Das liegt natürlich auch am Genre trotzdem würden die in einem Forrest Gump (okay Extrembeispiel ) oder auch Da Vinci Code nicht als Robert Langdon funktionieren und das obwohl für den Film nun wahrlich keine großartige schauspielerische Leistung benötigt werden würde.
Deswegen funktioniert er auch in The Man with the Iron Fists, Spectre, Hotel Artemis, Stuber. Er muss nie wirklich viel mehr machen als Ärsche treten. Und ein bisschen mehr kann er schon, wenn ihn ein fähiger Regisseur leitet, wie man in Blade Runner sehen konnte (ein Rutger Hauer ist er natürlich nicht).
Aber Army of the Dead ist mitsamt der Geschichte um seine Frau und deren Tochter eine Nummer zu groß für sein Schauspiel. Wobei man sagen muss, dass diese Plotpoints eine Nummer zu groß für den ganzen Film sind. Hätte man die weggelassen, würden sowohl Bautista als auch der Film an sich besser funktionieren.
Das Original fand ich damals fantastisch.
Ewig nicht mehr gesehen, keine Ahnung wie der gealtert ist.
Müsste ich mir mal wieder anschauen.
Ein Remake brauche ich da aber nicht.
Das trifft es auf den Punkt, der Film hat da eine emotionale Tiefe einbauen wollen, die nicht zum Film passte und hatte einen Hauptdarsteller, der diese Tiefe nicht erreichen kann, selbst wenn sie angebracht gewesen wäre. Die Szene in der Bautista über Spieltische rennt oder eben sonst rumballert, das funktioniert alles. Der Mann braucht one-liner und coole Action.
Dennoch sehe ich auch nicht das Charisma eines Dwayne Johnsons oder Arnold Schwarzeneggers. Er ist mehr so der Dolph Lundgren.
Wurde bei „Kino+“ letzte Woche von Schröck aber auch angesprochen.
Was hab ich schon wieder falsch gemacht?
Nix! Du hattest ja angesprochen, dass die Pilotin in „Army of the Dead“ nachträglich in den Film eingefügt wurde.
Die wahrscheinlich durch menschliche Emotionen charakterisiert wird. Insofern ließe sich dann nur das Casting kritisieren, nicht jedoch die schauspielerische Qualität. Vorausgesetzt die Person zeigt eben auch in der Realität solch „hölzerne“ Emotionen, dann ist das „hölzerne“ Schauspiel kein valider Kritikpunkt mehr.
Ja, so sehe ich das auch oder zumindest teilweise. Wirklich losgelöst lässt sich Schauspiel meiner Meinung nie betrachten, da die Grundlage eben nur die Realität ist und für die Rezeption von Schauspiel zusätzlich die Erwartungshaltung des Publikums hinzugezogen werden muss. Viel mehr muss jede Person des Publikums individuell betrachtet werden, da es keine objektiven emotionalen Reaktionen gibt. Somit kann es eigentlich gar kein „gutes“ oder besser objektiv korrektes Schauspiel geben, sondern immer nur Einzelfallbetrachtungen ohne echten Konsens, was zur Unfähigkeit der Kritik am Schauspiel führen müsste.
Logisch ist die Kritik von schauspielerischen Leistungen/Fähigkeiten damit meiner Meinung nach nicht, obwohl ich es natürlich auch betreibe (das Kritisieren und Bewerten).
Hier gehe ich sofort mit. Im Zuge der Hausaufgabe zu The Last Action Hero hatte ich etwas ausführlicher zur Person Arnold Schwarzenegger und dessen Karriere als Schauspieler geschrieben, inwiefern diese Karriere eigentlich auf der bewussten Verweigerung der Illusion basiert. Arnold Schwarzenegger wird fast nie zur Figur, die er darstellt, er ist immer Arnold Schwarzenegger.
Ein neuer ‚Sandalenfilm‘ huii
Weiß man schon den deutschen Titel ?
‚Herkules und seine diversen Freunde‘ kloppen dir dein letzten Funken Geschmack aus der Murmel
Oder
‚Die Eteranal’s gegen die Sirenen vom Uranus‘
Ne Herkules kommt erst glaube ich im nächsten Thor Film. No Joke
Ich schlage vor:
„Erich von Dänikens Jungs und Mädels retten die Welt(Ordnung)“
Wenn ein Schauspieler es nicht schafft, einen Charakter zu spielen, der seinen eigenen Charaktereigenschaften entgegensteht, dann ist es kein guter Schauspieler. Und wenn ein Schauspieler seinen Job nicht gut macht, dann darf man das auch kritisieren. Casting und der Regisseur spielen mit rein, denn dann kommt die Frage, wieso man diesen Menschen für die Rolle besetzt hat. Ein guter Schauspieler ist er trotzdem nicht. Denn ein guter Schauspieler sollte in der Lage sein, nicht nur sich selbst darzustellen.
Wenn du die Figur nicht kennst, die dargestellt werden soll, bzw. nicht weiß, was die Regieanweisungen waren, dann könnte man so argumentieren. Gerade bei Biopics, wenn man sich die reale Figur als Vergleich ansehen kann, hast du jedoch ein Vorbild, an das der Schauspieler heranreichen sollte. Und selbst wenn du kein Biopic hast, verfügt der Film in der Regel über eine Charakterisierung der darzustellenden Figur. Auch das kann man als Schauspieler verhunzen. Oder man spielt einfach zu „hölzern“, liest eine Tete nur vor, anstatt sie zu spielen, da gibt es doch einige Beispiele, wie man schlecht schauspielt.
Ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Ich betrachte Schauspiel in dieser Aussage als Imitation der Realität und sehe diese (glaubhafte) Imitation als das erklärte Ziel der Schauspielerei.
Es kann also faktisch kein schlechtes Schauspiel geben, da die Realität zu breit gefächert ist. Was es geben kann, ist eine unterschiedliche Auffassung, wie Emotionen dargestellt werden sollten. Aber diese Auffassung steht dann immer der hier genutzten Sichtweise des Schauspiels entgegen, da die Imitation der Realität nicht fehlerhaft sein kann, wenn die Realität so mannigfaltig ist und eben auch Menschen kennt, die reale Emotionen nicht so wiedergeben, wie es sich eine andere Person wünscht.
Ich unterschreibe deine Aussage definitiv, aber sie greift eine andere Definition von Schauspiel auf und schafft andere Voraussetzungen. Das Beispiel mit der Biographie ist z. B. hervorragend gewählt. Aber auch hier gibt es dann die typischen Einschränkungen. Ein Biopic grenzt naturgemäß schon viele Personen von vornherein aus (je nach Standpunkt bewege ich mich mit dieser Aussage auf sehr dünnem Eis, das ist mir bewusst), wodurch - hier greifen wir mal das Beispiel von weiter oben auf - ein Dave Bautista hier ausscheidet. Selbst wenn er gutes Schauspiel abliefern würde, wäre es schlechtes Schauspiel, da die dargestellte Person insgesamt zu sehr von Dave Bautista abweicht. Er wird also niemals die Realität imitieren können, obwohl das gezeigte Schauspiel vielleicht perfekt ist.
Das ist übrigens nicht meine Sicht auf’s Schauspiel, sondern ein Gedankenspiel, ausgelöst durch die Diskussion zu Bautista und dessen schauspielerischen Leistungen.
Standard bei Internet-Diskussionen ^^
Das ist mir eine zu philosophische Herangehensweise an das Schauspiel, das für mich ein Handwerk ist. Es geht weniger darum, das Leben allgemein darzustellen, sondern im Speziellen eine bestimmte Figur darzustellen. Diese wird dadurch geformt, wie sie sich von Drehbuchautor, Regisseur und natürlich auch Schauspielervorgestellt wird. Wenn der Schauspieler nicht in der Lage ist, diese Vorstellung auf die Leinwand zu bringen, dann ist er darin gescheitert. Es mag sein, dass, das, was er spielt, in der Realität vorkommt, nur geht es bei einem Film darum, den Charakter auf eine bestimmte Art und Weise zu spielen. Und diese bestimmte Art und Weise ist das Ziel eines Schauspielers.
Die Realität kennt das, nur ist die Frage nach wie vor: passt das zur dargestellten Figur? Um bei Bautista zu bleiben, wurde oben ja schon erwähnt, dass er / sein Schauspiel gut zur Figur des Drax passt. Tom Hanks mag vielleicht nicht die körperlichen Voraussetzungen haben, aber u.a. durch den Film Big hat er gezeigt, dass er eine solche Figur perfekt darstellen könnte.
Ach, schau dir I’m Not There an, wo u.a. Cate Blanchett Bob Dylan gespielt hat. Auch hier ist die Frage, wie sich die Filmemacher die darzustellende Figur vorstellen und was sie eigentlich erzählen wollen. Und entweder passt da das limitierte Spiel eines Schauspielers dazu (Casting) oder er ist ein guter Schauspieler ( = er kann viele verschiedene Figuren glaubwürdig verkörpern).
Da wir eine unterschiedliche Definition von „gutem Schauspiel“ haben, wird es dich nicht wundern, dass ich dem nicht zustimme. Schauspiel heißt nicht, dass man möglichst 1:1 so ausschaut, wie die darzustellende Figur (auch wenn es einfacher für die Immersion ist, wenn man dies tut oder die Maske das hinbekommt). Gutes Schauspiel heißt für mich im Grunde, dass man glaubhaft die komplette Bandbreite an menschlichen Emotionen darstellen kann. Sachen wie pointiertes Comedy-Timing, etc. helfen natürlich zusätzlich. Aber das ist für mich der Grundpfeiler eines guten Schauspielers.
Bautista ist ganz sicher kein Oscar Darsteller und seine Reichweite ist auch eher begrenzt. Aber Schauspieler wie er füllen doch ganz gut ihre Nische aus. Klar andere sind viel bessere Schauspieler, aber der Mann hat auf jeden Fall eine Physis und ein Charisma, dass ihn ideal für bestimmte Rollen macht und für die die meisten guten Darsteller sehr viel Zeit und Energie aufbringen müssten. Warum sollten sie das für so eine Rolle machen, wenn es schon Leute gibt, die das quasi von Haus aus können.
Solange er sich bewusst ist, was er kann und was nicht, kann es doch dem Zuschauer egal sein, ob das alles ist, was er kann.
Wenn ein Sportler nur gut im Hochsprung und in jeder anderen Sportart super schlecht ist, kann man sich doch dennoch an seiner Leistung im Hochsprung erfreuen. Wenn derselbe Sportler jetzt plötzlich nen Wettlauf mitmacht und versagt, dann kann man das durchaus bemängeln, aber bisher scheint sich Bautista ja eher auf das zu konzentrieren, was er gut kann.
Davon ab, fand ich ihn auch überraschend gut in dem Bladerunner Kurzfilm.
In Army of the Dead halt leider nicht. Verschwitzt sein kann er gut. Verschwitzt aus einem schlechten Traum aufwachen mit den vielfältigen Emotionen im Gesicht, die ihm der Traum beschert hat, halt leider nicht. Zumindest noch nicht. Man kann sich ja auch verbessern in seinem Spiel.
–> https://www.youtube.com/watch?v=CtRU3K5ZaxE
Man sieht ihn da halt die meiste Zeit im Dunkeln oder von hinten, das passt dann schon. Ich kreide es auch viel mehr Snyder an, dass er in seinen Film Szenen eingebaut hat, die das Schauspiel von Bautista übersteigen. Auch wenn es nicht so viele sind, hat mich das doch massiv rausgerissen.
Haben wir nicht wirklich. Die Sichtweise, die ich hier anführe ist eine Überlegung, die sich fundamental von meiner persönlichen Sichtweise unterscheidet.
Ich fand es lediglich interessant über den Begriff Schauspiel und dessen Auslegung zu sinnieren. Insofern stimme ich dir schon zu, wenn du sagst eine nicht erbrachte gewünschte Leistung ist ein untrügliches Zeichen für eher eingeschränkte Schauspielfähigkeiten.
Um mal jemanden zu nennen, dessen Schauspiel ich für sehr gut halte, hier zwei Personen aus dem westlichen, hollywoodschen Kulturbetrieb - Daniel Day-Lewis und Frances McDormand.
Daniel Day Lewis hat halt auch schon alles gespielt, außer Komödie.
Er spielte einen fantastischen IRA-Terroristen, einen brutalen Untergrundchefs New York, einen glaubwürdigen US-Präsidenten usw.
Aber hätte er einen Big Lebowski spielen können? Oder einen Anchorman? Bin nicht sicher.
Ich finde Batistas Schauspiel gerade in Army of the Dead mehr als ausreichend. Das er nie der große Schasupieler wird, ist mir auch klar, aber hier konnte man das verkraften.
Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren, da er bisher keine Ambitionen in diese Richtung gezeigt hat. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass er das nötige Timing für Komödien hat oder zumindestens erlernen kann.