Als Brie Larson während der geplatzten Bombe des Harvey Weinstein-Skandals auch einen Tweet zu ihren Erfahrungen im Business absetzte, gab es 2017 auch schon Trolle. Das war nun auch schon vor dem oben verlinkten Video. Brie Larson Has the Perfect Response to Men Trolling Her for Sharing Story About an Unwanted Advance. Im Artikel stehen übrigens ihre Tweets, letztendlich sehen diese von 2017 heute immer noch so aus, wenn eine Frau von ihren Erfahrungen spricht und männliche Twitter-User dann schreiben, dass das doch gar nicht schlimm sei oder ähnliches. Man hat es nun 2021 auch zu Genüge gelesen. Auch hier kein Fingerzeig oder Hass gegenüber Männern, sondern jeder sollte zuhören.
Zu der Veranstaltung Crystal + Lucy Awards wurde schon genug gesagt. Es ging damals um Filmkritiken und welche Macht diese Kritiken auch haben. Brie Larson calls for more women and critics of color to be writing about movies. Kann man blöd finden, aber ob sie da nun jemand mit geschadet hat, sehe ich nun nicht. Ob es Hass auf ihr rechtfertigt? I doubt it. Aber ja, das Thema Diversität diskutieren wir ja immer wieder in und um Hollywood. Es wühlt Leute auf, kann man immer wieder auch bei Twitter lesen. Da hat es dann auch getroffen, dass sie bei Captain Marvel die Pressekonferenz ein wenig breitgefächerter aufstellen wollten. Brie Larson Isn’t Letting Her ‘Captain Marvel’ Press Tour Be ‘Overwhelmingly’ White and Male. Meiner Meinung nach wurde darüber auch schon so oft geredet: Wenn es aber mehr weiße Männer gibt, die für Online-Magazine reviewen… Ja, dann ist das so. Aber genauso darf doch Brie Larson in ihren Pressekonferenzen auch jemand anders in die erste Reihe sitzen lassen. Ich glaube es wurde keinen sonst verboten ihren Film zu sehen oder zu reviewen.
Was nämlich auch stimmt, dass es zu der Zeit auch so einige Screenshots/Bilder gab, in der ihr Zitat auf „Captain Marvel“ gemünzt wurde. Warum? Tja, Stimmungsmache nehme ich an. Zum Glück gibt es da dann auch immer wieder Fact-Checks oder fleißige Internet-User die herausfinden, was wirklich der Fall war oder was wirklich ihr Standpunkt ist. Beispiel: https://www.reddit.com/r/marvelstudios/comments/pxdru0/for_those_people_who_keep_insisting_that_brie/
Ich verstehe schon, warum sie eine gute Zielscheibe ist. Ich habe jetzt auch noch versucht andere Zitate zu Männern zu finden oder was es da noch gäben könnte, leider muss man da wohl noch intensiver suchen und zeitlich einordnen. Bei einer Google-Suche ist halt ihr Zitat zu Filmkritiern und auch Captain Marvel doch der Großteil an Ergebnissen.
Wohl nicht im Kino. Hab Lust drauf, aber nach dem Tod von Ryan und Bams Abstürzen hängt da irgendwie ein großer Schatten für mich über dem Franchise. Ich mag da den cleanen Steve-O auf YouTube mittlerweile mehr.
Weiß einer von euch zufälligerweise, welche Synchronstimme Richard Madden in dem Trailer hat? Entweder den Namen des Sprachers oder andere Figuren, die die gleiche Stimme haben? Sein Stammsprecher Stefan Günther ist es jedenfalls nicht, der spricht bereits Anthony Mackie (Sam Wilson/Falcon).
Generell muss man der Synchro da wirklich hoch anrechnen, dass sich da keine Stimmen doppeln bislang (Wobei Dennis Schmidt-Foß in Doppelbesetzung in einem Gespräch zwischen Steve Rogers und Deadpool schon lustig wäre ).
Ist das David Nathan? Wenn ich meine Augen schließen, habe ich das ein oder andere Hörspiel im Ohr bzw. auch so ein wenig Christian Bale/Johnny Depp-Vibes. Vielleicht ist die Uhrzeit aber auch schon zu spät. Zumindest hat er bisher im MCU noch keine größere Sprechrolle gehabt, sehe ich gerade.
Oh man, hätten die ‚alten weißen Kritiker‘ das mal vorher gewusst .
Ein Disclaimer’ ,vor dem Film oder auf dem Poster, seitens der Filmproduktion wäre da hilfreich.
‚Call me by your Name‘ Für heranwachsende homosexuelle geeignet
Black Panther’ Für Menschen die unter dem ‚drüsischem antipigmentirungs Syndrom‘ leiden, gänzlich ungeeignet
Oder aber man lässt eben auch viele andere Kritiker und Kritikerinnen zu, gleich zu Beginn über den Film zu schreiben. Hey, was eine dumme und absurde Idee.
Ganz ehrlich, angesichts der Scheiße, die manche hier über Antje am Anfang abließen, weil sie manche Kultklassiker nicht kannte, andere aber schon…
Finde die Kritik daran, dass ob ein Film gut oder schlecht ist, sollte nicht alkein auf dem Standpunkt eines marginalen Aspekts der Gesellschaft beruhen (die dieses Vorrecht ausnutzt).
Die Niros „Noodles“ wird uns erst einmal als „der Besonnene und Vernünftige“ der Bande vorgestellt, Woods’ Max als „der Antreiber und Größenwahnsinnige“ … nur um uns im Verlauf der Handlung zu zeigen, dass „Noodles“ auch ein Dreckschwein ist (spätestens in seinem Verhalten gegenüber Frauen wird das unzweifelhaft). Der Film kommt wie ein Märchen daher, aber er zerstört unter der epischen, glamourösen Gangster-Nostalgie die Klischees vom aufrechten Ganoven. Und als altem Mann ist „Noodles“ auch klargeworden, dass auch er einer von der Sorte ist, die aus niederen Beweggründen alles und jeden kaputt machen (siehe in „Noodles“ Fall: Deborah und ihr Verhältnis zu ihm), was für sie in ihrem Leben vielleicht einmal hätte gut sein können … wenn sie nicht so ein verkommene Arschlöcher gewesen wären. Ich halte den Film für ein Meisterwerk … auch um #metoo-Zeitalter. Nicht der Film ist misogyn, seine männlichen Figuren sind es. De Niros Figur transportiert nicht die Moral der Geschichte, diese Moral wird in der Inszenierung offenbart (und die „feiert“ nicht, was „Noodles“ in bestimmten Situationen macht, im Gegenteil). Allerdings wird die Figur auch nicht einfach als „Monster“ billig „dämonisiert“. Menschen sind komplizierter, auch Täter.
Ich finde Antjes Herangehensweise an Filme und auch an ihre eigene Profession - so ehrlich bin ich - auch häufiger mal fragwürdig. Allerdings zeugt es auch von Doppelstandards, wenn man da hinsichtlich der Kritik an ihr über das Ziel hinausschießt … denn … für mich z. B. beginnt das Kino in etwa mit New Hollywood. Ich kann mit der Ästhetik der Filme, die davor gedreht wurden, allermeistens wenig bis nichts anfangen, obwohl ich mir darüber klar bin, wie viele Meisterwerke ich da bisher ignoriert oder nicht gebührend wertgeschätzt habe. (Ich beschränke mich in meinem Beispiel mal auf das US-Kino, ich mag auch viele Filme aus anderen Ländern.) Am Ende ist es also „nur“ eine Geschmacksfrage, eine Frage der Sehgewohnheiten. Und da ist z. B. Antje ganz, ganz anders filmisch sozialisiert als ich es bin (völlig ungeachtet des ständig hochgejazzten Gender-Themas). Bin aber auch über zehn Jahre älter als sie. Das kann in Sachen Präferenzen beim Popkulturgenuss schon einen gewaltigen Unterschied machen. Deswegen finde ich es meistens interessant, wenn z. B. die Wirkung eines Filmklassikers aus den 80er-Jahren, der bei mir hoch im Kurs steht, bei Antje völlig abperlt und sie gänzlich unbeeindruckt von dem Werk ist (Beispiel: Für Antje ist Ridley Scott ein Handwerker ohne eine besondere filmische Handschrift, für mich ist Ridley Scott - der Regisseur von „Alien“, „Blade Runner“ und „Thelma & Louise“ - ein Visionär mit einer der unverkennbarsten persönlichen Handschriften … der natürlich auch viel Mittelmaß und Müll produziert hat). Ich lese z. B. auch gerne Verrisse zu Filmen, die mir besonders viel bedeuten. Tatsächlich erlebe ich das als bereichernd.
Ich finde z. B. schon, dass sie manchmal sehr ignorant ist gegenüber der Filmgeschichte … aber ich bin es ja selbst (siehe: meine filmhistorische Demarkationslinie ist das New-Hollywood-Kino). Da sie aber professionell Filme kritisiert - und ich nur ein Freizeit-Filmnerd bin - wundere ich mich manchmal einfach über ihren Ansatz. Was aber nicht bedeutet, dass sie es nicht trotzdem so machen darf. Wie gesagt: Ich finde es durchaus erfrischend, dass sie da eine „I don’t give a fuck!“-Einstellung hat.
Erstmal ist es schön und selten in einem Internetforum so gemäßigte und zugleich selbstreflektierte Kritik zu lesen. Welch eine Seltenheit im Internet
Ich verstehe deinen Grundgedanken dahinter, habe aber gleichwohl etwas dagegen einzuwenden.
Die armen Filmkritiker, die sich mit Filmen im Jahr 2100 auseinandersetzen, hätten dann ganz schön viel nachzuholen, wenn sie mal ein Wörtchen mitreden wollen, da sich dann selbst als „Klassiker“ einiges angesammelt haben sollte. Ich finde in ihren Reviews auf ihrer Internetseite bietet Antje sehr häufig Querverweise zu anderen Filmen und ordnet den Film sehr gelungen in das jeweilige Genre ein, sodass ich da von keinem Missstand sprechen würde.
Die unterschiedliche Rezeption eines Klassikers liegt auch dem Zeitgeist geschuldet. Einerseits altern manche Filme einfach schlecht. Damit meine ich nicht nur Requisiten und Effekte, sondern auch Ideologien und Stereotype. Darüber hinaus, wie du schon richtigerweise meintest, ist die literarische Sozialisation auch eine ganz andere. Ich habe zum Beispiel auch erst Game of Thrones gelesen und bin dann erst zu Herr der Ringe gekommen. Und da ist mir einfach aufgestoßen, wie basisch diese Reihe ist. Ich weiß zwar, dass ich das so empfinde, weil sehr viele Autoren Herr der Ringe als Vorlage nahmen und es ein extrem bedeutendes Werk ist, das ändert aber nichts an meinem Empfinden, dass andere daran angeknüpft und es weiterentwickelt haben.
Außerdem muss berücksichtigt werden, dass in eine Meinung immer auch eine Portion Hype fließt, denke ich. Jahrelanges gemeinsames entgegenfiebern auf einen Film wie bei Star Wars früher, sorgt schon für eine engere Verbundenheit mit dem Film, als wenn man ihn alleine mal „nachholen“ möchte. Ansonsten habe ich auch den Eindruck, dass Antje da die ein oder andere Lücke in der Filmgeschichte auch aus intrinsischer Motivation hinaus ausfüllt - wenn das nicht für ein professionelles Berufsbild spricht, weiß ich auch nicht.
Ungeachtet dessen möchte ich auch einfach mal die ketzerische These aufwerfen, dass man überhaupt nicht viel über Filmgeschichte wissen muss, um einen Film zu bewerten. Dafür gibt es doch die unterschiedlichen Strömungen. der Literaturanalyse .Man muss den Film ja nicht nur durch die historische Brille analysieren, sondern kann doch Rezeptionsästetik, psychologische Ansätze, technische Aspekte oder eine Diskursanalyse anlegen - was meiner Meinung nach auch viel gewinnbringender ist.
Klar, sehe ich auch so. Das ist ziemlich viel Operationsbesteck, mit dem professionelle Filmkritiker dem Medium zu Leibe rücken.
Mich würde im Rocket-Beans-Kosmos mal interessieren, wie sich da die üblichen Verdächtigen - Schröck, Ede oder Antje (Ob wir Andreas in Zukunft bei Kino+ nochmal wiedersehen? Ich hoffe einfach, dass er wieder voll auf den Damm kommt.), aber auch regelmäßige Gäst:innen wie z. B. Steven, Silke oder Dominik - da selber positionieren würden. Ich glaube, dass sich da fast alle als Filmnerds bezeichnen würden, die das Glück hatten, ihr Hobby (Film oder - bei Ede - mehr noch Games) zum Beruf machen zu können. Und genau mit diesem - sympathischen - Habitus performen sie dann auch bei Kino+. Ich vermute, dass unter den von mir Genannten Antje das dezidierteste Selbstverständnis als professionelle:r Filmkritiker:in hat.
Schröck z. B. ist in meinen Augen ein positives Beispiel eines Super-Filmnerds, der sich mehr noch über seine jahrzehntelange glühende Leidenschaft für das Medium als über irgendwelche professionellen Standards definiert.
Und Steven nehme ich immer in erster Linie als Moderator war, der Verbindungen nach Hollywood hat (Scott Orlin) und im Lauf seiner eigenen Karriere immer mehr seine Hobby-Leidenschaft für Filme auch in seinem beruflichen Umfeld ausleben konnte (jetzt insbesondere bei den „Filmgorillas“ zusammen mit den Schröckerts). Bei Filmbewertungen empfinde ich ihn immer als den „Gefühligsten“ der erweiterten Stammbesetzung.