Kino+ 2021 (Kino Plus)

Keine Ahnung wie es im Film dann vorkam. Aber da ich die Bücher mehrfach durch habe, war das immer mein Eindruck (und hab da gar nicht darauf geachtet).

Spoiler zu Teil 2: Paul braucht die Fremen, da diese eben ihm auch die Kampfkraft geben, etwas, was den Atreides bisher fehlte.

Auf den Background kann ich mich leider nicht stützen. Ich hab mal nur nachgelesen, dass in einer Adaption die Bedrohung für den Kaiser was ja wirklich Urursache des Plots ist und wichtig ist wenigstens durch eine besondere disruptive Waffe erklärt wird. Was so nicht im Buch steht aber ein einfaches Plotdevise ist das den Zuschauer ohne Stolpern abholen kann

Das mit der Waffe kenn ich gar nicht, hab das in den Büchern immer so mitbekommen, dass eben Leto sehr beliebt war und diese Beliebtheit auch im Rat dem Kaiserhaus gefährlich wurde (in etwa: Vergleich zu den Adelshäusern im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und der Wahl des Königs/Kaisers).

Der Kaiser lief Gefahr, nicht mehr als letzte Instanz agieren zu können, weil das Haus Atreides zuviele Stimmen im Landsrat vereinigen konnte um den Kaiser zu konterkarieren, also wichtige Dinge ohne die Zustimmung des Kaisers durchsetzen.

Ja stimmt das habe ich nach dem Film auch recherchiert, aber im Film wird dort der Landsrat überhaupt erwähnt?

Wie gesagt keine Ahnung. Vielleicht im zweiten Teil, da hätten sie genügend Zeit dafür …

Das ist einfach falsch - White Saviour entspricht nicht einem Underdog der das System bekämpft und was realistisches als Grundlage hätte, das hat ganz andere Ursprünge.

Der Weiße Retter hat viel eher damit zu tun, dass sich weiße Kolonialisten selbst beweihräucherten wie viel Zivilisation man doch bringt, welches Wissen, Innovation und die Agency liegt immer beim Weißen aktiven Part, ohne den sich der „unzivilisierte Teil“ gar nicht aufraffen könnte. Das hat rein gar nichts mit realistischen Vorlagen zu tun, sondern liegt in der Erzählung wie positiv doch Kolonialismus oder weiße Entdecker sein können, dass ganze bis hin zum Rassismus.

On Top kommt ja noch, sofern es realistische Grundlagen gibt, dass dann Erzählungen ausgelassen werden, wie beispielsweise Hidden Figures darstellt.

Bis heute sind solche Muster geblieben, es gibt sie bei Indiana Jones, genauso wie in James Bond Filmen, wo auch schon Exotisierungen und Orientalismus vorkam. Oder Avatar von James Cameron. Der erschafft sogar eine Aliengemeinschaft, die eindeutig sog. „Naturvölker“ nachahmt. Und es geht darum diese Bilder kritisch mal auf den Prüfstand zu stellen und nichts dabei zu moralisieren.

Und von wegen das passiert häufig…eher in einer akademischen Bubble oder bei Woflgang Schmidt. Aber Orientalismus bei Indiana Jones und James Bond taucht ja mehr wie eine Randnotiz auf,…

Dem ganzen zustimm’ - nur ist Dune echt der falsche Film für die Diskussion. Der Rest ist Spoiler und bin ich schon einmal deswegen verwarnt worden.

Das habe ich aber auch nicht gesagt. Der Kern der Aussage ist, dass nicht jeder weiße der anderen nichtweißen hilft ein white savior ist. Den Underdog gabs in meiner Liste auch überhaupt nicht…

Hab ich ja auch gesagt, dass ich den Ansatz sehe, aber ihn auch nicht in gänze bewerten würde. Es ist ja eben auch der erste Teil. :man_shrugging:

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aber es gibt nicht White Savoir weil die Weißen gegen Unterdrückung kämpfen müssten… das klingt doch da raus, oder hab ich so falsch verstanden ?

Klingt überhaupt nicht danach was ich dachte.

Aber diese Narrative hat was mit Rassismus zu tun…

Du verwirrst mich.

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du verwirrst mich

Ich hab doch gesagt dass was du sagst hat nichts mit.meiner Argumentation zu tun

White Savior ist eine narrative Blendgranate - damit sich Weiße wohlfühlen und nicht mit der eigenen kritischen Realität auseinandersetzen müssen

Es hat halt immer ein gewisses „Geschmäckle“, wenn die zivilisierte weiße Person kommt und mal eben die Probleme der indigenen Bevölkerung löst, weil … reasons.

Wobei es auch hier bessere Filme gibt, wo diese Person eben die Fehler seiner eigenen Herkunft erkennt und dann mit den Indigenen kämpft und schlechtere, wo diese Person den Indigenen erklärt, wie sie es besser machen könnten (weil bevor sie zu ihnen kam, haben die das nie kapiert).

Finde da Avatar sogar einer der besseren Filme, weil eben der Hauptcharakter sich von seiner Herkunft loslöst und eine neue Heimat findet - er hat halt, weil er aus dieser verhassten Gesellschaft kommt, wichtige Informationen, die den Navis helfen sich wehren zu können.

Problematisch wird es, wenn diese Figuren zugleich noch zu „Jesus“-Figuren der Indigenen hochstilisiert werden, also nicht nur, dass sie einfach wichtige Infos hatten, sondern sie sind eigentlich die besseren Indigenen.

Natürlich, aber die Frage ist eben, warum kann diese Person helfen. Das muss nicht nur sein weil der Film selbst behauptet. dass Weiße überlegen sind und es die anderen gar nicht auf die Reihe kriegten für ihr eigenes Wohl zu sorgen/ zu kämpfen. Der Film wird selbst rassistisch hier, weil für den Film Plot und Charaktere durch die Hautfarbe erklärt wird.

Aber es gibt eben auch die Möglichkeit, dass das Unterdrückungssystem so brutal und unnachgiebig ist, dass es gar nicht mehr die Möglichkeit des Aufstands von innen zulässt. Das System ist so stark, es gibt gar keine Menschen mehr, die von der Unterdrückung betroffen sind, die noch irgendwelche Macht hätten, an ihrem Zustand zu ändern. Das hat nichts mit ihrer Person zu tun, sondern viel mehr an der Grausamkeit der anderen.

Dieses Argument funktioniert aber unabhängig davon, was nun der genaue Aufhänger für die Diskriminierung ist, sei es Herkunft, Status oder sonst etwas. Im Zentrum steht das System und nicht die natürliche Unlust/ Unfähigkeit gewisser Menschen, sich um sich selbst zu kümmern.

Deshalb habe ich auch gesagt, dass für mich Oskar Schindler kein White Savior ist. Denn dazu braucht es eben mehr als einen weißen Helden, der Nichtweißen (wie auch immer genau dargestellt, hier werden eben Menschen jüdischen Glaubens vom System als Nichtweiße bezeichnet und dann unterdrückt) hilft. Im Zentrum des Films steht nicht die Argumentation, dass Schindler objektiv rassenideologisch über den Menschen steht denen er hilft. Der Film geht um die Brutalität des Systems und darum alleine. Ein System, das so läuft, dass nur einer der von dem System selbst profitiert hat, genügend Macht hat, Menschen vor dem System zu retten. Der Film berührt nun auch nicht, weil Schindler so als Held wegkommt (er hat sich eben auch nicht immer perfekt verhalten) sondern eben weil die unglaubliche Unterdrûckung einem den Atem raubt. Der Film könnte eben auch genauso mit getauschten Rollen funktionieren, denn es ist an sich egal wer Unterdrücker oder Unterdrückter ist. Das ginge bei einem rassistischen Propagandafilm nicht.

Filmanalyse ist komplex und hier möchte ich eben dass man ebenso komplex denkt und bei der Beurteilung berücksichtigt, was denn genau die Intension des Films ist, ehe man Stempel verteilt.

Sonst wäre ja wahrscheinlich schon Spiderman ein White Savior, wenn er einen altem BPoC über die Straße hilft. Und diese Argumentation finde ich eben zu plumpp, den Spiderman hilft ihm, wegen seinem Charakter und seinen Superkräften, aber beide Dinge haben nichts mit seiner Hautfarbe zu tun. Er ist eben die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft und kann sowieso komplett unterschiedlich aussehen.

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redest du noch von Dune? Wenn ja, stimmt da nicht so viel.

Bin wirklich dankbar für den Jahresrückblick, „Beyond the Infinite Two Minutes“ hat mein Interesse geweckt. Kommt auf meine Watchlist. :beanjoy: