Kann ich viel mehr mit anfangen. Ich gehe ja bei einem Lynch-Film schon davon aus, das ich nicht die stringenteste und vorhersehbarste Story bekomme. Durch die verschiedenen Ebenen und das Wissen um eben solche kann man Inland Empire aber folgen. Bei Mulholland Drive verschwimmt (für mich) einfach zu vieles.
Ich will Mulholland Drive ja immer mal wieder ne Chance geben, der ist aber auch wegen Dritten bei mir so negativ konnotiert, das ich sobald ich ihn in der Hand habe die Lust wieder verliere.
Ich habe häufig mal einen anderen Geschmack bei Filmen, mich interessiert dann aber doch, weshalb andere Menschen ihn gegenteilig sehen. Ob ich aber hier nochmal einen Zugang finde, wage ich Stand jetzt zu bezweifeln.
Gilt das nicht für viele Film-Bubblen? Wir hatten letztens schon die Diskussion über das leidige Bewertungsschema. Ich mein, wenn jemand in seinen Top 10 nicht diesen oder jenen Klassiker hat, Filme von Regisseur XY oder andere Filme so hoch bewertet, welche nur Klassiker haben dürften, nun ja, kann man auch immer spannende Meinungen lesen.
Finde das immer egal aus welcher Ecke total seltsam. Soll sich doch jeder an das erfreuen, was er gerne guckt. Ich fiebere jetzt die lange Liste von neuen Stoff vom Sundance entgegen, andere freuen sich über die Filme aus den 60ern und 70ern, andere mögen dann das Asia-Kino oder eben Blockbuster-Fans. Wahrscheinlich wird das so manchen Filmegucker überraschen, es gibt auch Leute, die schauen sich das querbeet durch.
Mich amüsieren so Kommentare auch bei Twitter, YouTube oder Letterboxd nur noch, wo man andere maßregeln will, was denn nun das Non-Plus-Ultra und war schlecht ist. Fand den Tweet, der mir jetzt diese Woche unter die Augen gekommen ist, eigentlich ganz passend:
Finde ich ganz interessant. Ich habe für Inland Empire mehrere Anläufe gebraucht. Einerseits hat mich die DV-Optik extrem genervt und dann war mir das Spiel mit den unterschiedlichen Ebenen anfangs zu langatmig (due Laufzeit ist nicht gemeint). Irgendwie wirkte der Film mir zu routiniert heruntergekurbelt.
Erst später konnte ich dem Film mehr abgewinnen - ich musste wahrscheinlich einfach noch reifen.
Verstehe ich völlig. Geht mir persönlich bei „Fight Club“ so. Ist jetzt nicht Lynch, sondern Fincher. Aber wenn ich da die Äußerungen von Fans oder sogar des Autors der Romanvorlage lese, dann denke ich auch; WTF?
Und auf eine Diskussion will man sich da auch nicht einlassen, weil einem immer die Intelligenz abgesprochen wird, obwohl eine inhaltliche Auseinandersetzung interessant sein könnte
Nein, du machst niemandem einen Vorwurf und mit „Willkommen im Club“ schließt du dich ja selbst mit.
Daher gilt mein Kommentar nicht dir persönlich.
Nur die: „Du hast den Film nicht verstanden“-Erklärung finde ich unangenehm, da dies in toxischen Communitys gerne verwendet wird, um Kritik zu ignorieren oder weg zu reden.
Ich würde mir halt wünschen, dass wir zu einer Rezeption von Werken kommen, in der man anderen Menschen nicht „Dummheit“ vorwirft.
Aus dem Kontext hast du das gar nicht getan, es hat mich da nur an verschiedene Kommentare erinnert.
Aber ich geb Dir auch recht, diese Verschärfung und Frontenverhärtung auf allen Seiten ist ein Thema, was ich gerne demnächst mal in der Sendung besprechen möchte. Das fällt mir auch immer stärker auf. Es ist ja in Ordnung, wenn man sich in die Bubbles begibt, die man mag oder die einen ansprechen, aber das hat ja nicht zu bedeuten, dass man alle anderen hassen oder angreifen muss.
Finde bei Evangelion hast du es ganz gut rüberbekommen, dass das die Sachen sich, die dich (als Fan) berührten. Und ja, wenn dein Gegenstück nicht diese Erfahrung teilt, werdet ihr andere Rückschlüsse aus dem Film ziehen. Die beide valide sind.
Aber ja, diese Frontenbildung ist ein Problem - siehe Matrix. Meine Freund*innen und ich feiern den Film, weil er eine verdammte trans Allegorie ist. Wer das nicht sieht, wird eher zwei Stunden gelangweilt sein
Völlig unverständlich ist für mich die Altersfreigabe in Deutschland von 12 Jahren (bzw. sogar 6 in Begleitung der Eltern!) Im Film erschießt sich jemand selber (zwar aus der Situation heraus nicht un-nachvollziehbar, aber dennoch dramatisch / schockierend, auch wie es mit der Kamera eingefangen wird; man sieht wie Leuten in den Kopf geschossen wird, man sieht Wunden im Kopf und reichlich Blut… Wie kommt der Film bitte zu dieser Altersfreigabe? In den USA ist er ab 17 freigegeben, das kommt viel besser hin meiner Meinung nach…
Wie man versucht mit aller Gewalt den Abgang von The Rock zu kompensieren. Wie da wohl der Gedankengang der Produzenten aka Vin Diesel war?
„Ok, im letzten Teil hatten wir einen Wrestler (Cena). Jetzt nehmen wir einen Samoaner! Dann haben wir im nächsten Film einen Wrestler UND einen Samoaner - also The Rock! Wird schon passen!“