Kino+ 2022

Steile These meinerseits: Schuld an dieser Miesere ist quasi die Generation 1975-1985 (gehöre da selbst zu). Diese sitzen aktuell an den Hebeln in der Produktion, stellen einen großen Teil der professionellen Kritik und sind ein zahlungswilliges und -fähiges Publikum.

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und nehmen ihre Kinder mit rein.

Gerade „Stille Trabanten“ gesehen. Mir ist klar dass der Leipzig Bezug bei den Büchern und Filmen von Clemens Meyer nicht unwichtig sind und ich als Fanboy da auch subjektiv bin, aber bisher mein Film des Jahres. So authentisch und besonders richtig gut gespielt. Endlich hört man auch das Leipziger Sächisch und es ist nicht übertrieben oder peinlich. Hut ab.

Ja, bin ich mehr oder weniger bei dir. Mein Problem damit ist aber eher, dass sich das System quasi selbst so festgefahren hat und darauf ausruht, was mal war.
Trends gab es immer und auch das Wiederauflebenlassen von Bekanntem ist nichts neues, aber das hat nie in diesem Ausmaß stattgefunden.
Dieser nie enden wollende Nostalgietrip ist mittlerweile eher zum Selbstzweck verkommen, als dass da noch irgendwo Innovation nen Platz hätte. Ist ja nicht nur im Kino so. Das ist im Grunde der Trend dieser Zeit allgemein. Wo man hinguckt, wird irgendein alter Quark gefeiertund neue Ideen werden quasi im Keim erstickt.
Ausnahmen bestätigen die Regel, klar, aber es fehlt mal was, das wirklich so richtig durch diese Nostalgiewand durchbricht und eine neue Welle entfacht, einfach, damit mal wieder ein bisschen Bewegung reinkommt.

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Es gibt aber auch immer wieder starke Filme, die nicht zu den auserzählten Franchises gehören (z.B. The Revenant, Ford v Ferrari, La La Land, EEAAO, Jojo Rabbit, NOPE, The Favourite, Bullet Train, First Man, The Last Duel, Lady Bird usw.)

Wenn man erstmal die großen Franchises (Fast & Furious, Star Wars, Ghostbusters, Marvel etc.) hinter sich lässt, gibt es schon eine ganze Menge außergewöhnlicher Filme.

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Da in der Sendung damals ja kurz abgesprochen wurde, ob Im Westen nichts Neues ein Anti-Kriegsfilm ist. Fand dieses Video dazu gerade sehr gut

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Zumindest bei den Screams gab’s bis dato keinen krassen Qualitätsabfall und Die Hards ohne Bruce dürfte auch beendet sein.

Aber im Großen und Ganzen bin ich da bei dir. Man kann gerne die Franchise-Kuh weiter melken, sofern man die Milch frisch hält und neue Impulse beisteuern kann. Leider wird da oft einfach nur Altbewährtes neu aufgeköchelt und die jeweiligen Popkultur-Knöpfe gedrückt.

Ich hatte „damals“ auf Nathan Fillion als neuen Indy gehofft. Gerade nach Firefly hätte das gepasst wie Arsch auf Eimer.

Und das hat nichts mit Ford und seiner Karriere zu tun. Für Actionfilme werden die Leute aber irgendwann zu alt. Oder wir sind bald an dem Punkt, dass da irgendwelche no-names die Szenen einspielen und dann Deepfake den Rest übernimmt und wir noch die nächsten acht, neun Sequels bei Harrison Ford bleiben.

Vielleicht bei dir etwas krass, aber die aktuelle Nostalgie (Stranger Things) rührt ja noch aus einem anderen Ding, der eigenen Kindheit und mit was man da aufgewachsen ist. Das beste Beispiel dafür ist für mich immer noch „Es“ von Stephen King und die letzte Verfilmung. Der Roman ist von 1985 und spielt in 1957 und 1984. Aus der Sicht von King lässt er die Vergangenheits-Storyline in seiner Kindheit spielen. Andrés Muschietti hat das bei der Verfilmung von 2017 auch gemacht, da platziert er es quasi in seiner Kindheit, in 1989. Da ist immer so ein ca. 30-Jahre Abstand. Und weil Du und ich mit diesen Sachen aufgewachsen sind, fällt uns das auch umso mehr auf, dass da an unsere Kindheit angedockt wird. Spielberg und Lucas haben Indiana Jones ja auch aus der Erinnerung an die Serials ihrer Kindheit gemacht.

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Wie ich schrieb: Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber ich sollte vielleicht anfügen, dass sich das vor allem auf die Blockbuster bezieht. Abseits davon geht schon noch mehr, wobei aber davon auch vieles erstmal gefunden werden muss, weil die Kinos auch nur den gleichen Scheiß wochenlang im Programm haben, aber das ist ein anderes Thema.

Ich habe auch noch ein kontroversen Einschub. :smiley:

Wenn es mal etwas Neues gibt, rasselt das auch bei manchen Zuschauer oder manchen Kritiker öfter mal durch, da diese/r in der Nostalgieblase hängt und früher „alles besser“ war und man X oder Y schon zig Mal gesehen hat in diesen anderen Filmen. :smiley:

Ein Uncharted ist nun keine Benchmark, aber jeder Abenteuer- oder Schatzsucherfilm würde auch wieder verglichen werden. Ich finde den Punkt ganz spannend:

Was wäre wenn die Filme so mit der Story in den 2010er und 2020er in die Kinos gekommen wäre und man nun in seinen 30ern und 40ern das zum ersten Mal schaut. Das würde sicherlich auch ganz anders aufgenommen werden.

Zum Beispiel sehe ich für Indiana Jones und der Tempel des Todes sehr viele hochlobende Kritiken. Mir ist der Film nicht groß in Gedächtnis geblieben, da mochte ich Teil 1 und 2 lieber.

Als ich letztens Uncharted gesehen hatte und auch noch Vermächtnis der Tempelritter angeschmissen hab, können da gern mal neue Abenteuerfilme kommen. Aber hab in einer Diskussion im Internet auch mal verfolgt, dass sich das vielleicht auserzählt hat mit Schätzen der Mayas oder Piraten. Das war früher spannend, heute ist die Zukunft, Technologie im Sinne von Sci-Fi im Fokus.

Kann man streiten. Der aktuellste Scream war mMn ziemliche Grütze und Die Hard ohne Willis ist achon recht lange auf dem Papier als Prequel am rumgeistern, also würde ich das absolut nicht ausschließen.

Also die letzten beiden „Scream“-Filme finde ich schonmal besser als Teil 2+3. Insbesondere Teil 2 halte ich für recht überbewertet.

Und dass was um Papier steht heißt noch lange nicht, dass es am Ende auch umgesetzt wird. Die Idee kann man ja haben, aber vieles landet dann doch irgendwann in der Entwicklungs-Hölle.

2 war nix, bin ich bei dir. Der neue aber halt auch nicht.

Sobald die Idee existiert wurde Zeit und Geld investiert, dass auch anderweitig verwendet worden sein könnte für Filme, die nicht Teil drölfzig von Reihe X sind. Das ist nun mal so. Ob das dann umgesetzt wird oder nicht, spielt keine Rolle. Die ersten Schritte wurden zumindest vollzogen.

Ja, mit dem Fokus auf die eigene Vergangenheit bei Kreativen hast du Recht, das gab es immer und es wird sicherlich auch so bleiben. Wir alle schöpfen aus den gemachten Erfahrungen und reflektieren diese mehr oder weniger in unserer Art und Weise uns auszudrücken.
Aber so hartnäckig wie die Nostalgiewelle gegenwärtig geritten wird, war es meiner Meinung nach noch nie. Hinzukommt sicherlich auch die veränderte Studiolandschaft und die technische Entwicklung sowie das Publikum selbst. Letzteres wurde in den vergangenen 30 Jahren geradezu dazu erzogen, dass Kino immer bombastische, epochale und bildgewaltige Actionsequenzen bietet.

Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass ich trotz dieser für mich oftmals langweiligen Produkte weiterhin gespannt die Entwicklung betrachte und mir einiges trotzdem ansehe. Momentan merkt man innerhalb der Nostalgiewelle schon die ersten stilistischen Umbrüche von den 1980ern hin zu den 1990ern, wobei die ganz große Welle - so sie denn überhaupt kommt - der 1980er-Reminiszenzen eigentlich erst noch kommen müsste, wenn man die vergangenen Entwicklungen im Bereich der Popkultur betrachtet.

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Nicht unbedingt, aber es ist halt emotional leichter, an was bekanntes anzudocken. Darüber funktioniert eben Nostalgie und alles, was in Verbindung damit nicht funktioniert wird eher ausgeblendet. Ich denke aber, dass das eher ein „Problem“ bei Zuschauern als bei (professionellen) Kritikern ist.

Ich sehe eines der Probleme auch in der globalen Popkultur, in der wir mittlerweile angekommen sind. Es ist auf der einen Seite eine Industrie, die sich auf der einen Seite an bekannten Sachen/Mustern/IPs abarbeitet, weil man damit auf einer gewissen, sicheren Seite ist und nichts neues etablieren muss und wenn doch mal was richtig neues kommt, dieses schnell für sich vereinnehmen und ausschlachten kann. Und auf der anderen Seite ein Publikum, bei dem eben ein gewisser Schuss Nostalgie funktioniert.

Klar, wenn etwas funktioniert, wird das medial ausgeschlachtet (siehe oben) :smiley: . Bei den Kreativen ist es immer eine Sachen, womit man aufgewachsen ist. Die meisten kreativen Ideen sind ja nicht bahnbrechend neu, sondern fußen auf den eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen, die andere gemacht haben. Das ist immer eine Entwicklung und wenn man selbst in dem Alter ist, in dem die Kreativen sind die derzeit den größten Einfluss haben, besteht eine gewissen Wahrscheinlichkeit, dass man mit demselben Kram (Transformers, He-Man, whatever) aufgewachsen ist.

Ich denke, an dieser Stelle muss man einfach die für sich funktionierenden Sachen irgendwie raussuchen. Nicht alles ist gut und nicht alles funktioniert (für einen) und das ist auch ok. Man muss nur mal schauen, was bei anderen Kulturbereichen alles erzeugt wird und bei einem selbst nicht ankommt oder Schrott ist. Und gerade jetzt, wo im Film- und Serienbereich so viel produziert wird wie nie zuvor wird halt auch versucht, alle möglichen Bereiche abzudecken und dann wird auch entsprechend viel Schrott produziert.

Ich hatte hier (nach dem Film Drive und dem Spiel Far Cry Blood Dragon) zum ersten Mal Kontakt zu Synthwave-Musik. Da hatte ich eine Musikrichtung entdeckt, die auch bei mir an die Kindheit und Jugend andockt, aber das auch mit neuen Sachen verknüpft. Mittlerweile ist Synthwave im Mainstream angekommen, wenn man sich z.B. die letzten Arbeiten von The Weeknd anguckt. Kavinsky und die anderen von „damals“ (ist ja auch erst rund 10-15 Jahre her, dass es die Richtung gibt), haben sich aber auch oftmals weiterentwickelt, so wie die ganze Stilrichtung. Auf der anderen Seite finde ich auch heute noch interessante, neue Sachen in oder in der Nähe des Genres. Also ich denke, das passt schon.

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Uncharted ist nichts „neues“. Und da Videospiele ein Audiovisuelles Medium sind kann man das auch nicht wirklich mit einer Buchverfilmung vergleichen. Hier hat man 1:1 Szenen aus den Spielen kopiert, aber man hat halt nicht ganz deren Qualität erreicht.
Aber ich fand den Film okay, eine gute Grundlage für die Zukunft.

Kommt drauf an, wo man die Grenze zieht zwischen Zuschauer oder Kritiker. In unseren beliebten (Casual) Filmformaten da nimmt man diese Nostalgie-Vibes bei einem Eddy oft wahr. Gegen die 80er kommt da niemand an. :wink: Aber auch bei einem David Hain fällt mir auf, dass ab und an mal auf das Bekannte und Altbewährte referenziert wird. Wobei er dann auch wieder ein wenig offener ist. Das ist auch alles kein Problem.

Es ist auch klar, dass da die Nostalgie drin steckt und man emotional ganz anders damit verwurzelt ist. Diese Erinnerungen als junger Filmfan, die erste Sichtung, das vergisst man nicht. Vielleicht habe ich das auch einfach nicht, da ich früher Filme nicht so intensiv geguckt hab oder mir so in Erinnerung geblieben sind. Vielleicht trenne ich das dann auch zu sehr, mit fallen immer Vergleiche schwer. Wenn nun was Neues kommt, lasse ich mich darauf ein egal, ob der bekannte Regisseur X das schon mal gemacht, es da diesen Klassiker aus den 80er gab und oder Twist auch nicht neu ist. Am Ende entscheidet sich für mich, ob die Story und Charaktere mich heute packen und emotional berühren.

Ich hab zuletzt Heat zum ersten Mal gesehen. Ich verstehe warum der Film fantastisch ist und warum neuere Filme mit derselben Story eher Probleme in der Vergangenheit hatten. In Heat hat man halt den Charakteren Zeit gegeben, in anderen Filmen steht immer der Heist und dien Action im Vordergrund und die Charaktere sind austauschbar. Und ja, dass könnte wahrscheinlich bei neuen Abenteurerfilmen der Fall, wenn man schwache Charakteren, zu viel Action und CGI hat. Dann kommt es automatisch wieder zu Vergleichen, man kann die schlecht von der Hand weisen.

Schwieriges Thema manchmal. So guckt halt jeder anders, hat eine andere Basis, worauf man aufbaut und welche Interessen/Geschmäcker man hat. Ist auch fein. :slightly_smiling_face:

Neu ist es nicht, richtig. Da ich die Spiele nicht kenne, ist mir das erstmal egal. Es geht einfach um den Plot „Abenteurer sucht Schatz und befindet sich im Wettkampf“. Da könnten auch komplett neue Ideen für Filmzuschauer kommen, die es weder als Buch, Game oder Podcast gibt. Ein Vergleich mit Indy müsste der Film sich immer stellen müssen.

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Ich würde aber auch durchaus noch einen Unterschied zwischen Inspiration und Fortführen machen. Geschichten in jedem Medium wurden schon immer von früheren Geschichten inspiriert. Indiana Jones ist halt eine „frische“ Version von Allan Quartermaine, bei der aber mehrere Einflüsse miteinander verschwimmen. Da sind auch die Abenteuerfilme der 30er drin zu finden und soweit ich weiß, hat Lucas sich auch einige Charakterzüge bei realen Archäologen abgeschaut. Soll heißen, es wurde etwas bereits existentes genommen und daraus etwas neues geschaffen.

Heute ist es aber eher so, dass etwas existentes einfach weitergeführt wird. Es dient nicht mehr als Basis, sondern rein als Vehikel, um eine Geschichte zu erzählen. Das ist mMn schon noch ein großer Unterschied.

Indy war halt nicht Quartermaine 17 und Die Hard nicht The Most Dangerous Game 5 und Alien war nicht A Trip To The Moon 2 etc.

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Weil er einer meiner Lieblingsregisseure ist:

Welche Filme von Wes Anderson hab ihr gesehen?
  • The French Dispatch
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  • The Royal Tenenbaums
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Mit Asteroid City und The Wonderful Story of Henry Sugar hat er übrigens schon zwei (!) neue Filme abgedreht :open_mouth:

Weil ich aktuell ganz alleine bei Bottle Rocket (Durchgeknallt) stehe, möchte ich diesen mal empfehlen.

Man erkennt in diesem Langfilmdebüt schon gut die Methodik, die den späteren Stil Andersons prägt und bekommt als Bonus noch drei wirklich junge Wilson-Brüder (Andrew, Owen und Luke Wilson) in ihren Anfängen, Robert Musgrave und James Caan zu Gesicht.

Hier der ursprüngliche Kurzfilm, der (miese) Trailer zum Langfilm und Bonus.

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