Ich hab den Film ohne Untertitel im Orginal gesehen und ich hab ihn gut verstanden.
Und wie @jararaca bereits sagte das Beau so spricht ist mehr als verständlich weil damit ja auch seine Angst glaubwürdig transportiert wird.
Jetzt bin ich geneigt mir die Kritik anzuhören , wenn das schon für Schmitt ein Problem ist…
Nun ja, es gilt durchaus als sicher, dass es sich um ein Person mit makedonisch-griechischen Wurzeln gehandelt haben muss. In diesem Zusammenhang wäre eine BPOC tatsächlich rein äußerlich eine inakkurate Besetzung.
Viel wichtiger ist, welche Kleopatra überhaupt behandelt wird. Es gab nicht nur DIE EINE Kleopatra. Es handelt sich viel mehr um eine ganze Dynastie, hervorgehend aus dem direkten Ahnenumfeld Alexander des Großen.
Kleopatra in einer Serie mit selbst reklamiertem dokumentarischem(!) Anspruch mit einer BPOC-Schauspielerin zu besetzen - gegen die historische Wahrscheinlichkeit -, das ist schon etwas fragwürdig. Und wenn eine der beratenden BPOC-Historikerinnen lieber auf Oma hört, als wissenschaftlich plausible Thesen, für die die meisten Indizien sprechen, anzunehmen, ist dann im Kontext des Genres - Doku(!)-Drama - halt nah am Verdacht der Geschichtsklitterung.
Bei einer klar als historischer Fiktion erkennbaren Serie habe ich mit solchen Besetzungen kein Problem, aber schon mit einer Serie, die vermutlich mit dem Impetus gemacht wurde: „Wir erzählen euch die Wahrheit! Glaubt nicht, was euch in der Schule und der Universität beigebracht wurde!“ Falls das dann noch zur Propaganda der alten, weißen Mannes erklärt würde, dann wäre da für mich der Ofen aus. Dass Cleopatra bisher in der Popkultur von z. B. Elizabeth Taylor verkörpert wurde, ist sicherlich nicht stimmig. Hier war es aber eine klar erkennbare historische Fiktion. In einer Doku(!)-Serie müsste man dann ethnisch korrekter casten, aber nach weitgehend geteiltem Wissensstand auch nicht „schwarz“. „Cleopatra was black!“ ist höchstwahrsceinlich halt nicht mehr als ein „alternative fact“. „Colored“ ist halt nicht gleichbedeutend mit „black“.
Und damit belassen wir es doch. Wenn keiner hier wirklich die Serie gesehen hat, mussen wir auch nicht hereindeuten, was wir glauben, was die Serie nun macht oder nicht macht.
Ich hatte gelesen das sich vor allem Ägypter*innen aufregen, da diese nun mal nicht so aussehen und es doch genug Schauspielerinnen gibt wo das hätte besser getroffen werden können.
Davon auszugehen, dass Cleopatra „weiß“ war, ist natürlich Quatsch, aber daraus im Umkehrschluss zu behaupten, dass sie „schwarz“ war, ist ebenfalls unwahrscheinlich, es sei denn, man bezeichnete alles, was nicht weiß ist, als schwarz. Am warscheinlichsten ist, dass sie „multiethnisch“ war, und damit wohl POC („people of color“), aber wohl nicht BPOC („black people of color“).
Ich z. B. habe mir als Kind schon on der 5. Klasse Kleopatra nicht als weiße Frau vorgestellt, sondern dachte mir in meinem kindlichen Gemüt, dass sie „irgendwie anders, also exotisch“ ausgesehen haben müsse, also aus der Perspektive eines 10jährigen Jungen aus Europa.
Man kann als Fan froh sein, so einen schönen Abschluss der Trilogie bekommen zu haben, gerade weil es im Vorfeld zwischenzeitlich nicht danach aussah.
Vielleicht ist der Gedanke auch weit hergeholt, aber Gunn hat es für mich geschafft, eine Heldentruppe bzw. Teile davon, von der ich selbst im Vorfeld noch nie gehört habe, zu den beliebtesten Figuren des MCU werden zu lassen.
Bei mir hat das so gut funktioniert, weil er es geschafft hat, dreidimensionale Figuren zu schaffen, zu denen man gerade über ihre Schwächen und Verletzungen schnell eine starke Beziehung aufbauen kann.
Bei Yondu hat z. B. eine Szene gereicht, um die Figur zu verstehen, nämlich als er und Rocket miteinander streiten und am Ende erkennen, dass sie beide als Kinder versklavt wurden. Da wurde dann klar, dass er Peter retten wolle, als er erkannte, was sein Auftraggeber wirklich vorhatte, aber einfach nicht wusste, wie man mit einem Kind umgeht. Er wollte es gut machen, wusste aber nicht, wie das geht in dem Umfekd, in dem er selbst sein ganzes Leben verbracht hat.
Hab die ersten vier Folgen durch, zwei davon sind ja gar nicht mit der regulären Crew und dafür so surreal. Aber dazu an anderer Stelle mehr. Folge 2 und 3 erst in Amsterdam und dann in London, da ist er schon ganz große Klasse.
Kleiner Hinweis auf ein mMn unschlagbares Angebot: das 6er Boxset der Mission Impossible-Filme kostet bei Amazon Prime im VOD-Shop aktuell schmale 5,95 Euro.
Findet sich, indem man in der App oder der Suchmaske der Website nach dem Begriff „Boxset“ sucht.