Angriff ist die beste Verteidigung?
Ja genau, lieben Dank
Also in Eddies Aufzählung von Filmen aus 1990 sind für mich, wie auch in diesem Jahr, einige sehr starke Filme dabei. Ich erkenne da keinen Qualitätsabfall. Außerdem konnten die Filme von 1990 seit mehr als 30 Jahren in den Köpfen wachsen und werden unweigerlich auch mit der Nostalgie Brille betrachtet.
Dazu muss man sagen, dass er viele Filme von diesem Jahr noch nicht mal gesehen hat und einige der am höchsten bewerteten Filme auch nicht mochte. Also an wem liegt es jetzt?
Er hat halt einfach seine Leidenschaft für Filme verloren und versucht es argumentativ dahin zu schieben, dass ja früher alles besser war. Diese ständige Verklärung (speziell der 80er) könnte man auch in der Luft zerreißen.
Ohhh ja, die Verklärung der 80er nervt echt hart.
Sehr schöner Rückblick und freue mich schon auf den zweiten Teil davon. Auch all die Teilnehmer fand ich sehr angenehm und sind auch alles Leute die ich gerne sehe.
ich hoffe, ich bin hier nicht ganz falsch. inspiriert vom kino+ format zum besten film der letzten 25 jahre (vielen, vielen dank dafür!) machten wir gestern abend ein „spiel“, um herauszufunden, welcher der beste film in unserer gestrigen runde mit fünf personen ist. dazu wurde die imdb top 250 liste verwendet und ein jahresfilter von 1980 festgelegt (das war schon die erste lange diskussion, mir würde auch 1995 reichen, andere wollten ab 1970). die top 32 filme daraus waren schon für die nächste runde fix qualifiziert (im bild links), die weiteren filme wurden (automatisch) in acht genres unterteilt und daraus 16 gruppen gebildet. die 96 filme welche es also in unseren abend geschafft haben, waren folgende.
die vorrunde fand also genrespezifisch statt, hier kam aus einer gruppe mit vier filmen jeweils einer weiter. jeder von uns hatte pro runde eine stimme und für den gesamten block einen joker (zwei stimmen). bei punktegleichstand kam automatisch jener film mit dem höheren imdb-rating weiter. die 16 sieger daraus sind farblich etwas hervorgehoben.
in der „gruppenphase“ waren es dann drei filme pro gruppe, je einer aus den besten 16 filmen, einer aus den filmen 17-32 und einer aus der genrespezifischen „vorrunde“. wieder gab es pro runde eine stimme und die möglichkeit einmalig einen joker zu verwenden - deshalb kam es in gruppe g auch zu sieben stimmen bei dem duell forrest gump vs. parasite (joker konnten jederzeit eingesetzt werden).
in der finalrunde traten jeweils nur noch zwei filme gegeneinander an und joker gab es auch keine mehr. das große favoritensterben begann hier erst richtig, so schieden z.b. pulp fiction, inception und herr der ringe (teil 3) bereits im achtelfinale aus, star wars episode v im viertelfinale. im großen finale traten dann fight club gegen parasite an, hier setzte sich fight club dann deutlich mit 4:1 gegen meinen favoriten durch, im kleinen finale waren (zur überraschung aller) matrix und wall-e.
tl;dr: fight club ist in unserer runde der beste film aller zeiten!
Ab heute gibt es die Einzeltickets für die Fantasy Filmfest White Nights für Ende Januar/Anfang Februar zu kaufen.
Da Dream Scenario ein Monat später ins Kino kommt (immer gut, wenn ein Film schon einen Starttermin hat), lasse ich diesen mal aus. Red Rooms würde mich noch interessieren nach dem Tino über den gesprochen und gelobt hatte.
Aber ich habe mir jetzt erstmal ein Ticket für Hundreds of Beavers geholt. Der Trailer sieht so surreal und absurd aus, die Reviews klingen fast alle sehr gut, auch wenn mir bewusst ist, dass das wahrscheinlich alles Festival-Besucher sind. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass dieser Film auf dem Fantasy Filmfest White Nights und mit vollem Saal nochmal anders daher kommt, das will ich dann gern mitnehmen.
Ich fand den „Sister, what grows where land is sick“ ganz gut. Der deutsche Vertreter geht so und „Vamos a la playa“ gehört für mich (abseits der Bilder, die waren ok) so ziemlich zu dem schlechtesten, was ich 2023 gesehen habe.
Mit den ganzen anderen Filmen in der Arte Mediathek, die nur noch bis zum 31. da sind, und den Ausläufern bei Netflix bin ich nicht dazu gekommen mehr zu sehen.
Also nichts gegen Schröckerts Mitschreibkünste, aber moch würde es wundern, wenn die Strichliste / Punkteliste auf die Art bis zum Platz 1 hundertprozentig akkurat bleibt
Ich bitte um eine Nachrechnung am Ende der 2. Folge. Aber ich bin schon recht zuversichtlich, dass das alles so hinhaut.
Ich kann zwar verstehen, wenn mancher von diesen Nostalgie-Betrachtungen genervt ist.
Das sehe ich trotzdem ganz und gar nicht so.
Klar kann es sein, das sich das in 30 Jahren wandelt. Aber heute hab ich Probleme eine top5 für 2023 zu formulieren, während ich bei Eddys Aufzählung nur darauf gewartet habe, das jemand reingrätscht und ihn darauf hinweist, dass das Filme aus 5 oder 10 Jahren sind. Aber nein die sind tatsächlich aus einem einzigen Jahr 1990.
Schon sehr verrückt muss ich sagen.
Hab mich unweigerlich gefragt wie die alle Geld verdienen konnten.
Heute laufen 3-5 große Filme im Jahr und die haben oft Probleme auf ihr Geld zu kommen.
Dafür 200 Serien im Streaming, die kaum ein Mensch schafft zu sehen.
Die Zahl wäre ja noch halbwegs überschaubar, aber …
2009 wurden in den USA 210 Serien produziert. 2022 waren es 599. Ein Massiv an Inhalten, das kein Zuschauer mehr zu erklimmen vermag
(Filmgeschichte in Streaming-Zeiten: Vom Streaming verweht - DER SPIEGEL)
Und das ist ja auch nur USA
Bei mir ist es andersherum, ich habe ein Problem meine Top 10 auszusieben, um Film rausfallen zu lassen. Wenn ich die Liste von Eddy höre, dann ist da auch viel dabei, was mich gar nicht so interessiert oder ich anders bewerte.
Im Übrigen führt Kevin - Allein zu Hause die Box Office-Liste in 1990 an. Ob der Film in meine Top 5 gelandet wäre, so sehr ich diesen auch als Kind gesehen hab.
Ist dann wohl auch die Frage des Geschmacks. Wenn ich allein den Deutschland-Release sehe und in 2023 The Banshees of Inisherin, Babylon, TÁR und Decision to Leave sehe, würde mein Kopf explodieren und die Top 5 sich aufstellen. Ja, dann reden wir wieder von Geschmack. Da könnte ich zig andere Filme hinzunehmen.
Genauso kann man sich dann die Average Ratings etc. angucken. Ein Kindergarten Cop dümpelt als Durchschnitt herum mit 6,2 auf IMDB, hat aber einen Arndold Schwarzenegger, parallel gab es dieses Jahr die 6,4 Comedy No Hard Feelings mit der Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence. Ja, anderer Humor. Aber ist dann Kindergarten Cop nennenswerter um zu sagen, was im Jahr 1990 alles rauskam? Flatliners von 1990 scheint auch eher so ein 50/50-Film zu sein von den Bewertungen her. Das sind nur mal so zwei Filme, die ich da rausgepickt habe. Das da dann auch Klassiker oder Oscar-Gewinner dabei sind, ja - das hat man immer. Am Ende ist es halt doch sehr subjektiv.
Zu Mal es bei der Aufzählung auch interessant ist, dass diese vielen Fortsetzungen gar nicht so auffallen oder kritisch beäugt werden. Gremlins 2, Predator 2, Rocky 5, Exorzist 3, Stirb Langsam 2 etc. War wohl eine andere Zeit.
Es muss aber auch niemand alles schaffen. Bei diesen Punkt werde ich immer bei dem Standpunkt bleiben, dass bei vielen Serien auch für viele was dabei ist.
Wenn ich meine Lieblingsserien oder -staffeln aus 2023 vorlese und zwei Andere ihre. Wird es vielleicht 2-3 Überschneidungen geben, aber man merkt auch wie anders die Geschmäcker sind. Ich hab auch ganz andere Listen schon zuletzt gesehen, da hab ich gar nichts von gesehen und auch kein großes Interesse daran.
Meiner Meinung nach zieht man in der Diskussion dann immer das Negative an und dass sind die beiden Argumente, dass man gar nicht alles sehen kann und zu viele Streamingdienste gibt. Der positive Effekt, dass ich als Zuschauer im Jahr zumindest mir mehrere Serien auswählen kann, die mein Geschmack treffen und dann über 365 Tage mit 2-3 Serien zurückgelassen werde, blendet man eher aus.
Wie war das in den 2000er Jahre, wo man auch noch gar nicht Zugriff immer auf alles hatte. Da war ich froh als auf einmal nach fast einem Jahr die Staffel Lost auf Pro7 kam, zeitgleich wurde Desperate Housewives ausgestrahlt und vielleicht konnte ich mir irgendeine Sitcom rainhauen.
Ging schon. Nicht auf konventionellen Wegen, aber damals war ich noch bei allen Serien auf dem Laufenden und ziemlich sicher nichts verpasst zu haben, was mir potenziell gefällt.
Habe aber mittlerweile akzeptiert, dass das heutzutage einfach nicht mal mehr ansatzweise möglich ist.
Bisher finde ich die 2020er-Jahre insgesamt auch schwach. Es gibt immer gute und sehr gute Filme, darüber muss man nicht streiten. Aber oft fehlt mir etwas, was einen solchen Film auch mal zu einem richtig großen Wurf machen könnte.
Blockbuster sind oft viel zu kalkuliert.
Meine geliebten Midbudget-Filme finden kaum noch statt, jedenfalls sehr viel weniger als früher.
Im Independent-Kino ist mir die Inszenierung oft zu unterkühlt … oder zu überdreht. Da fehlt mir auch häufig die richtige Temperatur.
Pandemie - und Streik - haben für mich schon einen deutlichen Knick verursacht. Auch künstlerisch bzw. qualitativ.
Wenn man wirklich Serienjunkie war, gab es auch viel Zeug, was auch nie den Weg nach Deutschland geschafft hat. Ich weiß noch im Quotenmeter Forum im Serien-Thread, wenn viele alle neuen Network-Pilots zu Dramen oder Sitcoms angeschaut hatten, um mitzuteilen, ob sich das lohnt und ob man das weiterverfolgt. Das war auch eine Masse, in dem der Ottonormalzuschauer sich auch gar nicht alles angeschaut hat. Hinzu kamen auch noch Pay-TV und Cable-Serien.
Daher hat sich das meiner Meinung auch nicht geändert und geht heute halt auch. Zumindest habe ich dieses Jahr und in den Jahren nichts verpasst, woran ich Interesse habe oder was mir gefällt. Damals hat man halt drei neue Serien angeguckt, wovon dann eine nach drei Folgen abgesetzt worden ist bzw. nur eine Halbstaffel erhielt und die andere im Frühjahr abgesetzt worden ist. Heißt auf eine Serie konnte man sich dann freuen und hat auf den nächsten Season-Start gehofft. Heute canceln manche Streamingdienste zwar die ein oder andere Serie nach einer Staffel, dafür hat man parallel ein bißchen mehr Auswahl.
In den letzten 20 Jahren gab es immer Auf und Abs, was die Menge an Serien anging bei mir. In den letzten Jahren sind viele Serien, die ich über mehrere Staffeln geschaut habe zu Ende gegangen, so das jetzt ein Loch ist.
Ind es gibt sogar große künstlerische Würfe in der Serienlandschaft, die nach wenigen Jahren schon dem Vergessen anheimgefallen sind.
Mein Lieblingsbeispiel: „Halt and Catch Fire“.
In meinen Augen eine der besten Serien aller Zeiten. Ein „slow burn“. Hatte wenig Aufmerksamkeit. Ist heute zu Unrecht im digitalen Nirwana. Man kann sie schlichtweg nicht mehr streamen, und physisch ist sie ie vollständig erschienen.
Aber wenn ich das richtig verstehe hat Mel ja auch die Listen vorliegen, das sollte also irgendwie hinhauen.
Ich hab ja dieses Jahr wirklich nicht so viel gesehen, aber es ist jetzt schon abzusehen, das einige meiner Topfilme nicht dabei sein werden und einige, die ich nicht so gut fand hier eine gute Bewertung haben.
Ich verstehe z. B. den Hype um „Killers of the Flower Moon“ nicht. Ein solider Film (für mich eine 7 von 10), nicht mehr und nicht weniger. Und einfach deutlich zu lang.