Ich hatte gestern einen guten Film gesehen, denn ich hier noch schnell empfehlen wollte.
Manila in the Claws of Light von Lino Brocka ist ein sehr guter philippinischer Film, welcher oft als bester philippinischer Film oder sogar bester südostasiatischer Film aller Zeiten geehrt wird. Für mich ist er das nicht, da habe ich schon andere gesehen, aber die sind ja dann von Regisseuren wie Apichatpong Weerasethakul oder Lav Diaz und daher ja auch noch ne Nummer unzugänglicher. Das Manila in the Claws of Light aber so gut bewertet ist, verwundet einen nicht, da der Film auch ein heutiger zugänglicher Arthouse-Film sein könnte oder ein Hollywood Drama und immer noch sehr mordern gemacht ist. Der Film spielt während des Marcos-Regimes und es geht um einen ländlichen jungen Mann der in die Hauptstadt Manila reist um seine verschwundene Freundin zu suchen und dabei sich auch Arbeit suchen muss. Es wird sehr kompromislos und radikal mit den Figuren und deren Schicksal umgegangen, aber geht dabei nie in irgendeine Richtung, sodass man sich denkt „ach wie bescheuert, dass die das jetzt machen“. Das liegt auch daran, das der Film sehr neorealistisch ist, aber dennoch emotional bleibt. Ich kenne mich leider nicht so gut mit der philippinischen Politik und die ganzen Diktatoren aus, aber wäre sicher interessant zu wissen, welche Rolle hier z.B. das Marcos-Regime einnimmt. Es gibt auch gute Momente in denen eine Solidarität unter den Arbeiter:innen ensteht, jedoch schaffen/wissen sie nicht gemeinsam gegen die Unterdrücker:innen durchzusetzten, da diese ein für die Arbeiter:innen unsichtbares Netz erschaffen haben mit denen sie deren Macht aufrecht erhalten können. Was ich auch regt gelungen finde: Manchmal nervt es mich bei etwas älteren Filmen, wenn diese das Leid einer bestimmten Figure oder Personengruppe, besonders Frauen darstellen in dem sie besonders drastische und erschreckende Bilder wählen um Schockmomente zu erzeugen. Hier gab es das nicht und es wurde z.B. mittels eines emotionalen Monologs in einem sinnlichen Moment erzeugt, welches die bessere Wirkung hatte. Das Ende ist vielleicht auch ein radikaleres Taxi-Driver Finale.
Für die Mubi-Heads: Der Film ist nur noch bis Ende des Monats auf Mubi und dann nur noch über Criterion oder Solidarity Cinema Archive verfügbar. Die Restaurierung hielt ich für gelungen.
Ich würde mir da keine allzu großen Hoffnungen machen. Bin hier im Umkreis vermutlich der Einzige, der ihn gesehen hat. Bzw. der Einzige in der Besetzung am Donnerstag. Und dass ich ihn gesehen habe, ist nun auch schon echt länger her, so dass er auch nicht wirklich für „zuletzt gesehen“ in Frage kommt.
Nach einem zweiten Trailer, der fast 3 Minuten geht brauch ich nicht noch mehr Material Hab nur den ersten gesehen und lass mich ansonsten überraschen.
Darsteller:innen sind mir weniger wichtig, als Regisseur:innen, würde ich sagen, obwohl ich manchen Darsteller:innen schon wahnsinnig gern beim Spielen zusehe (witziger Weise je älter ich werde immer mehr).
Ein guter Regisseur, eine gute Regisseurin (Drehbuch darf man hier natürlich auch nicht vergessen), kann auch für mich uninteressanten Inhalt so inszenieren und verpacken, dass ich zumindest für die dauer des Filmes ein Interesse am Gezeigten hab.
Ich gehe bei manchen SchauspielerInnen nicht zwingend wegen der Leistung ins Kino, einige haben einfach eine tolle Rollenauswahl bzw. spielen fast nur in Filmen mit, die mindestens gut sind.
Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt und ein Zeichen für einen guten Film. Einerseits in Bezug auf den Plot aber auch auf das Setting.
Interessiere ich mich brennend für die elitäre Modebranche im London der 50er Jahre? Fuck No.
Ist PHANTOM THREAD von Paul Thomas Anderson trotzdem einer meiner absoluten Lieblingsfilme? Hell yes
Übrigens meiner Meinung nach ein sehr unterschätzter PTA Film.
Zumindest hab ich den Eindruck, dass da viele den schon wegen des Themas von vornherein als uninteressant und langweilig abtun.
Kann nur von mir reden aber ich verbinde Namen wie Anja Taylor Jox (Meinst vmlt Joy) auch eher mit Streaming und weniger mit Kino.
Ich muss auch sagen ich kenne obwohl ich einen Überblick über das Kino behalte von den Filmen auch kaum „neue“ Stars.
Nachtrag:
Und ich gebe zu, ich dachte z.B. ich wäre nach Equalizer 2 fertig mit den Filmen da ich den nur so Mittelmässig fand im Vergleich zum ersten aber jetzt der Trailer zu Teil 3 hat mich halt Denzel überzeugt das ich mir den vermutich doch geben werde. Und hier würde ich sagen: wenn das ein anderer Schauspieler wäre, würd ich den vmlt nicht sehen also hier zieht der Name samt Schauspiel bei mir eindeutig
Plane am Samstag evtl. nach ca. 4 Jahren mal wieder nach Köln zu fahren. Mit dem Zug dauert das hin und zurück jeweils ca. eine Stunde. Überlege mir nachmittags im Cinedom einen Film anzugucken. Dabei kommt es natürlich auf Uhrzeit und Filmlänge an.
Zur Auswahl stehen aktuell:
John Wick 4 um 16Uhr
Evil Dead Rise um 17:30Uhr
Ersterer geht natürlich auch fast 3 Stunden, während Zweiterer um die 90 Minuten dauert. Zudem muss man ja noch mindestens 20-30 Minuten Werbung im Vorfeld einplanen, so wie ich das vom Cinedom in Erinnerung habe. Gehen wir mal davon aus, dass JW4 um 16:30 startet, dann endet er ca. 19:30Uhr. EDR könnte ca. 18Uhr beginnen und würde somit ebenfalls etwa um 19:30Uhr enden. Käme in Sachen Schlusszeit irgendwie auf’s gleiche raus, oder?
Wobei ich nicht weiß, ob ich mir echt 3 Stunden John Wick im Kino geben will oder 'n bequemen, splattrigen 90-minüter.