Weiß nicht. Ich glaube die Meisten haben erst die Figur Spiderman kennengelernt und fanden Fäden schießender Wändekletterer cool. Erst im 2. Schritt lernt man dann „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“, aber ja das ist dann auch irgendwie egal, wenn bei Marvel jeder Held der witzelnde Sarkasmusboy ist. Wenn die eh alle der gleiche Charakter sind, was interessiert mich ihr Origin?
Da dann doch lieber Twillight-Emo-Bat, der mal ne ganz andere Herangehensweise ist und wo ich beim Schauen miträtsele, was den Fall betrifft und nicht nur schaue, ob da jetzt noch ein Infinity-Stein eingeführt wird oder wer in der letzten Szene für nen Film in 2025 eingeführt wird.
Naja selbst die Comic-Autoren waren irgendwann genervt davon und haben die X-Men eingeführt, um einfach sagen zu können, der ist ein Mutant und kann tolle Sachen und alle Leser nicken nur
Hat sie aber trotzdem nicht davon abgehalten nen Origin Film für Wolverine zu machen. Mit First Class haben die dann auch noch die Vorgeschichte von Charles und Co ausgebuddelt ^^
Edit: du meinst die Comics. Hab mich verlesen
Aber auch da gibs ja zig Origin Geschichten.
Ja natürlich. Wenn man ne Marke auspresst, kommt irgendwann immer wer auf die Idee die Origin zu beleuchten, aber die eigentlich Idee zu Beginn war, dass man nicht mehr ständig erklären muss, ob die Figur von ner Spinne gebissen oder verstrahlt wurde.
Du sprichst es schon an. Es kommt auf die Art und Weise an. In Batman (1989) wird es ganz kurz erklärt und dann hat der Film seine Geschichte. Sogar in Batman v Superman hat das mit der Figur funktioniert.
Aber gerade im MCU hat man ein Gros an Originfilmen, die sehr viel Zeit mit der Geschichte der Figur verbringen und es dabei nicht schaffen dieser etwas wie Charakter hinzuzufügen. Alle sind relativ gleich, werden dem „humoristischen“ Narrativ des MCU untergeordnet und besitzen keine Identität.
Das ist redundant und bläst die ganze Sache nur unnötig auf.
Ein anderer Punkt ist das gegenwärtige Publikum. Heute brauchen sicherlich 60-80% kaum bis keine Erklärung mehr für die bekannten Figuren. Diese sind mittlerweile so in der popkulturellen Wahrnehmung verankert, dass sie kaum einer Erklärung bedürfen. Aber der nächste Reboot von Figur X wird sicherlich wieder ewig lange den Entstehungsprozess beleuchten.
Oder es kommt jetzt die nächste Adaption einer alten Serie, die alles nochmal erklärt und ggf. offene Fragen einfach beantwortet, weil die Fans ja schon 30+ Jahre spekulieren, wie Figur XYZ dies und jenes betrifft. Vielleicht wird auch der nächste alte Film mit den gealterten Stars fortgesetzt ohne auch nur in die Nähe der Qualität der alten Vorgängerfilme zu kommen.
Ich glaube, das macht auch den wesentlichen Unterschied aus und macht viele Origin-Stories so obsolet.
Nerven tun halt diese hinzugedachten Ursprungsgeschichten, die irgendwelche Lücken füllen wollen, die in der ursprünglichen Vision niemals mitgedacht waren. Das gelingt in den seltensten Fällen und dann wird quasi aus dem Baukasten der Heldenreise einfach was eingefügt.
Wohingegen Entstehungsgeschichten zu Charakteren, die von Anfang an so gedacht waren, viel organischer sind. Weil sie oftmals einfach nüchtern eine Chronik schildern und gut ist - ohne den Anspruch dabei Pathos, Fallhöhe oder sonstige Dramatik aufzubauen bzw. eine Marke zu melken.
Um wieder den Star Wars Vergleich zu bemühen (bin im Comic-Bereich einfach zu unwissend) - Lukes Heldenreise ist von Anfang an mitgedacht, solide erzählt und geschrieben. Anakins Entwicklung wurde nachträglich hinzugedichtet und wirkt daher eher bemüht und unnötig.
Ist wahrscheinlich der Zielgruppe geschuldet, als Kind könnte das wie/was/warum ja nicht egaler sein, da reichen schon ein paar Bilder aus dem Zeichentrickserienintro
Blue Beetle Platz 7 in den deutschen Kinocharts mit 33k Zuschauern, sogar hinter Elemental, der in der neunten Woche läuft … habe davor auch auf einen Flop getippt, aber das ist echt nochmal mieser als gedacht.
Was aber auch verständlich ist, da Wolverines Vergangenheit immer mal wieder angerissen wurde und der Vorhang schon jahrelang fallen sollte, nur Marvel es immer verschoben hatte.
In diesem speziellen Fall ist die Entmystifizierung sogar gewinnbringend, da durch diese wieder neue „Geheimnisse“ um die Figur entstanden sind, die diese vielschichtiger machen.
Hätten sie das mal konsequent verfilmt (das einzig gute am Wolverine Origins Film ist quasi die Introsequenz, die ein Runterbrechen des Comics ist).
Aber es muss doch bei der Fülle an Origingeschichten auch welche geben die dem Kino+ Zuschauer gefallen?
Oder sind die in der Regel alle Quatsch mit Soße und kann man sich die generell sparen?
Die Frage wäre, was ist meine Lieblings-Origingeschichte und ich glaube da würde ich immer wieder bei Spiderman (Peter Parker) landen.
Hundertmal erzählt aber irgendwie schafft sie es immer wieder ein nerv zu treffen und langweilt mich auch nicht, auch wenn hier viele Leute wiedersprechen würden.
Die breite Kinomasse wünscht sich vieleicht noch solche Ursprungsgeschichten, da man nicht so viele Filme schaut wie die Filmbubble.
Ich mag die Art wie es in Spider-Man durch Sam Raimi realisiert wurde. Der Film hat mir seinerzeit durchaus gefallen und die Entstehungsgeschichte wirkte zusammen mit der restlichen Geschichte sehr organisch - es passte einfach zusammen. Spätere Spider-Man-Adaptionen haben es mMn nicht so passend hinbekommen. Von der Langeweile durch die gleiche Geschichte mal abgesehen.
Von den aktuelleren Originfilmen mochte ich Deadpool diesbezüglich recht gerne. Die Entstehung der Figur wird kurz umrissen und geht dann von dort direkt in den Hauptplot über. Aber das ist schon ein spezieller Fall, da es quasi keine Fallhöhe gibt, weil Wade quasi unsterblich ist und er sich einfach durchblödelt, so dass an Dramaturgie kaum zu denken ist und der Film von vorne bis hinten pubertärer Klamauk angereichert mit Gewalt ist. Doch, ich mag den und würde den wahrscheinlich auch als Nicht-Fan Deadpools mögen.
Ich finde halt Spiderman (& ironischerweise Iron Man) von der Origin Story her gut, weil beide zeigen, wie die Entstehungsgeschichte den Charakter prägt.
Spiderman hat Schuldgefühle, weil er denkt er ist an dem Tod seines Onkels verantwortlich.
IronMan merkt durch das Attentat auf ihn mit seinen eigenen Waffen, dass sich was ändern muss wodurch er sich dann auch ändert.
Das sind für mich zwei Beispiele, die den Charakter komplett fertigschreiben.
Shang-chi erzählt mir nur, der Papa hatte die Ringe und ist böse. Losgesagt hatte er sich aber schon vorher von seinem Vater, also komplett redundant.
Captain America is ein guter Kerl, kämpft gegen Nazis und kriegt Steroide gespritzt.
Spider-Mans Origin Story fand ich immer gut, weil sie auch wirklich ne Story ist. Da gibt es was zu erzählen und nen Charakter zu entwickeln. Das genaue Gegenteil war da immer Batman für mich. Mehr als „Reiche Eltern werden ermordet, Sohn kauft sich teuren Kram und ist Batman“ braucht man nicht. Da ist keine Story drin. Je mehr man da ein Mysterium lässt, desto besser für den Charakter Batman. Bei Spider-Man wird der Charakter besser wenn man die Origin Story kennt.
Natürlich muss die eigentliche Umsetzung auch stimmen, aber da entscheidet sich für mich, ob es Sinn ergibt eine Origin Story zu einem Charakter zu erzählen.
Wobei ich ja schon echt ganz gut fand, was Nolan mit „der Ausbildung“ von Bruce Wayne erzählt hat. Das Training, das Leben auf der Straße, das Sammeln der Gadgets usw… das war mal eine unterhaltsame Grundierung.
Er hat auf jeden Fall ne Menge aus wenig gemacht und hat es geschafft den Charakter Bruce Wayne mal etwas mehr zu unterfüttern, das geb ich ihm. Es war ein guter Film und will mich nicht beschweren das es ihn gab, aber für mich hätte The Dark Knight auch komplett funktioniert, hätte es den ersten Teil nicht gegeben.