Kino+ 2023

Du, das MCU werden wir nicht mehr los.

Und Streaming, das der Entwertung des Produkts tatsächlich immer weiter Vorschub leistet, auch nicht.

Weil alles jederzeit klickbar ist, ist alles entwertet. „Content“ verlangt vom Zuschauer kein „commitment“ mehr. Kunst hingegen funktioniert allerdings nicht ohne eine anspruchsvolle Rezeption derselben. „Der Pate“ z. B. ist halt nicht nur Unterhaltung, sondern zugleich mehr als das. Und ein kultiviertes Publikum sieht das, weil es über entsprechende Rezeptionsinstrumente verfügt.

Ich persönlich sehe in der neuen Nicht-Verfügbarkeit von Produkten - gerade als echter Film-Fan - auch einen Rückschritt.

Manche Sachen kann ich z. B. nur bei Apple+, oder Disney+ oder Netflix oder Amazon oder … sehen. Das ist absolut steinzeitlich.

Wer zum Fick abonniert denn zig Streaming-Plattformen?

Und wenn ich meine kleine persönliche Tarkowski-Retrospektive machen möchte (weil ich nicht nur schauen, sondern sehen möchte), dann hilft mir keiner dieser Dienste wirklich weiter. Das ist erbärmlich.

Es ist geradezu forciertes kulturelles Vergessen.

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Das glaube ich schon. Western war auch irgendwann so gut wie weg vom Fenster. Es findet ja jetzt auch beim allgemeinen Publikum eine Überstättigung vom Superhelden Spektakel statt

Das sehe ich auch als großes Problem. Manche Sachen findet man zb gar nicht bei nem Streamer und/oder auch nicht physisch. Irgendwann verschwinden die im schlimmsten Fall ganz

Hoffentlich.

Und das sagt jemand, für den „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ tatsächlich sein Film des Jahres ist!

Schluss damit!

Schön beschrieben. Zum Glück gibt es aber den Widerstand, die Parallelgesellschaft, das Freibeutertum. :wink:

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Ich vermute eher, dass die großen Studios eher auf bekannte Marken setzen. Bob Iger hat nach seiner Rückkehr zu Disney erst einmal drei Fortsetzungen angekündigt, Frozen 3, Zootopia 2 und Toy Story 5.

Da kann man schon froh sein, dass Leonine den Vertrieb für Disney-DVD/Blu-Ray für DACH übernommen hat und auch solche Sachen wie Prey auf Scheibe erscheinen. Das ist dann wenigstens unabhängig vom Streamer.

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„The Creator“ wird dagegen auf Disney+ versauern.

Es gibt wichtigere Filme als diesen, die kurz vor der - fast schon aktiv betriebenen - Auslöschung durch ihre eigenen Studios stehen, die ihre eigenen Schätze verachten, weil sie stattdessen einem konsumistisch konditionierten, obszön unkultivierten Publikum nachlaufen. Ein Monster, dass sie selbst geschaffen haben durch Überfluss des Mittelmaßes.

Aber an „The Creator“ sieht man gut, wie wenig einem Studio sein eigener Film schon bei Erscheinen wert ist.

Disney ist genau so der Satan wie Amazon, Nestle oder Tencent.

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Da merke ich dann halt direkt wieder, was ich für ein stumpfer Filmfan bin. Bei solchen Formulierungen streubt sich in mir alles…

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Das ist halt auch ein sich selbst verstärkenderer Effekt. Viele Leute konsumieren nur, dann bestimmte Sachen. Die Studios sehen was läuft, produzieren mehr davon und so geht die Spirale weiter. Diese Film-Bubble so wie hier im Forum ist ja eher eine Ausnahme. Das Problem bei Filmen sind dann noch die Kosten, um einen Film an den Start zu bringen (wenn das auch ein bisschen nach was aussehen soll). Alle anderen Unterhaltungsmedien laufen ja genau nach dem gleichen Schema ab, aber da ist es einfacher, was neues oder frisches neben dem Mainstream zu platzieren. Die Sachen finden dann aber auch nicht unbedingt ein Publikum.

Das denkst du doch bloß. In Wahrheit findest du es gut, weißt es nur noch nicht. :rofl:

Ich konsumiere gerne und viel, analysiere dabei aber meist extrem wenig und wenn dann eher oberflächlich.
Ist mir einfach nicht wichtig bei Filmen. Stark verkopfte Filme fallen deswegen auch gern durch bei mir…
Deswegen schaue ich nu aber nicht nur MCU als Beispiel. Für mich nimmt das analysieren und durchformulieren dem ganzen den Charme.

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Ein sehr wahrer Satz, zumindest, besonders beim Mainstream.
Und das finde ich eine fürchterliche Entwicklung.

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Ich gehe übrigens tatsächlich nur noch selten ins Kino… warum? Es ist einfach zu teuer für mich geworden.

Ich hab oft so viele Gedanken zu nem Film und am Ende bring ich dann doch nur ein „joar hat mir gefallen“ raus :smiley:
Meist find ich nicht die passenden Worte

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Hat man ja auch alles Notwendige mit gesagt :beanjoy:. Wir Norddeutschen wieder…

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Same, reicht doch auch vollkommen, diese ganzen langen Texte, naja da „hören“ sich dann auch viele gerne bedeutungsschwanger selbst reden/schreiben.

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Bedeutungsschwanger kann es bei mir nicht werden, da fehlt mir die Kompetenz zu^^
Aber manchmal möcht ich meine Begeisterung zu gewissen Filmen ausdruck verleihen, damit man besser versteht, warum ich zb. Return of the living Dead zum 50. Mal schaue :beanjoy:
Sowas gelingt mir gesprochen besser als geschrieben. Da mach ich mir nicht son Kopp ums Formulieren ^^

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Ja das stimmt. Manchmal möchte ich auch meinen Senf abgeben… und da tue ich mich mitm schreiben meist auch sehr schwer. Deswegen hab ich auch erst 3 Reviews bei Letterboxd und schreibe hier nur selten etwas spezifisch zu einem Film (und das sind dann meist 80er Action Schinken :sweat_smile:).

Also ich wurde mit Werbung dazu zugebombt. An sich fänd ich einen Erfolg auch gut, aber den Kritiken nach sind die schönen Bilder der USP und dafür gehe ich persönlich nicht ins Kino.

Superhelden sind doch auch nur die Actionhelden der Moderne. Statt bei jedem Film vorher zu sagen, dass er ein früherer knallharter CIA-Agent war, wird der Held heutzutage von ner Spinne gebissen und kann dann mehr als treten und schießen.

Ich sehe eher das MCU rebooten, damit sie ihre populärsten Helden wieder nutzen können und das Universum wieder überschaubarer wird.

Viel interessanter als die Superhelden-Blase ist da eher das Streaming. Die laufen gerade alle defizitär in der Hoffnung die Anderen zu überleben und ein Monopol/Oligopol zu bilden.

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Schade, denn die Bilder sind genau das, was es Wert macht den im Kino zu sehen. Was Edwards und sein Team da auf die Leinwand gezaubert haben, vor allem bei dem Budget lässt einem ein ums andere Mal die Kinnlade offen stehen.

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