Ich denke das ist nur teilweise richtig. Sonst würde John Wick 4 nicht gerade alle box office einnahmen sprengen.
Ich glaube das Problem is einerseits: die masse weiß es wie du selber sagst nicht mehr wertzuschätzen was an Arbeit in Actionszenen drinnen steckt. Andererseits ist es einfach leichter/billiger/effizienter das ganze mit Schnitten und CGI zu lösen. Noch dazu kann ich dann einfach die gut aussehendne darsteller nehmen die sonst nix können müssen.
Persönlich find ich z.b. auch optisch einen Donnie Yen jetzt nicht ansprechend trotzdem war er in John Wick 4 für mich so gut in szene gesetzt das er neben scott atkins in dem film mein lieblingscharakter war.
Ich denke auch, dass es mitunter daran liegt, dass man große Filme halt mit bekannten Gesichtern verkaufen will/muss.
Diese haben meist ja keinen Kampfsport betrieben. So ein Training würde dann nur Zeit und Geld kosten. Da kann man einfacher das Nötigste beibringen und den Rest im Schnitt lösen.
Ich denke schon, dass auch die Masse erstklassig choreographierte Kämpfe feiern würde, nur bekommt sie diese nicht vorgesetzt.
Wenn man zb nur Action ala Taken kennt und noch nie ein The Raid gesehen hat, weiß man ja auch nicht, was einem entgeht. Nachgeholt werden solche Perlen dann auch nur selten.
John Wick leistet dementsprechend ganz gute Arbeit diese Art von Action dem Mainstream näher zu bringen.
Das Aussehen der Schauspieler:innen war damals absolut zweitrangig, man wollte gut inszenierte Action und Kämpfe tatsächlich sehen, sprich das Ergebnis des Handwerks. Heute wird Image, Style und (meist immer noch auf einen Bierdeckel passende) Story vermarktet. Und da das funktioniert, geht es so halt weiter.
Ich finde John Wick ein gutes Beispiel dafür wie es funktionieren kann, aber er zieht im Vergleich mit dem alten HK-Kino klar den Kürzeren. Denn auch John Wick bedient sich sehr bei den Mitteln moderner Inszenierungen, auf Kosten der eigentlichen Fähigkeiten einzelner Schauspieler:innen.
Was ich nicht berücksichtige ist übrigens der kulturelle Unterschied in Schönheitsidealen (Stichwort Jackie Chan, der in China als eher unattraktiv galt) und auch Schauspielerei. Westliches Schauspiel weicht bis heute sehr stark vom chinesischen, HK-chinesischen, koreanischen, thailändischen, indonesischen und japanischen Ansätzen und Sehgewohnheiten ab. Gerade der Hype um RRR hat das auch nochmal schön gezeigt, wie unterschiedlich Schauspielerei rezipiert wird.
kann ich nicht beurtielen da ich es nicht gesehen habe. Aber das HK-Kino war damals schon nische und da findest du auch es auch heute noch. Das war nie Mainstream, dachte wir reden von Mainstream sry^^
Eben. Handgemachte Action und realistische Kämpfe schön und gut, aber am Ende muss ein guter Film bei rumkommen - und gerade hier liefert Chan schon seit Jahren nicht mehr ab. „The Foreigner“ sticht noch halbwegs positiv heraus, aber all die Filme drumherum waren Grütze. „Armour of God – Chinese Zodiac“ war ein trashiger Film mit haufenweise CGI, einem fürchterlichen Writing und einer großen Portion Propaganda. „Police Story 2013“ war ebenso grauenhaft und auch ein „Bleeding Steel“ kann man sich kaum angucken.
Vielleicht sollte er nicht mehr jedes Jahr zwei Filme wegdrehen, sondern einen alle 4-5 Jahre, der dann wenigstens nicht zu 90% mit CGI vollgeballert ist und eine Story erzählt, die man nicht schon beim Schauen komplett vergisst.
Seine Kritik ist mMn dennoch berechtigt oder zumindest spricht er etwas an, was über die letzten Jahre auffällig ist.
Er hat aber sicherlich ein ziemlich verzerrtes Bild seiner selbst. Jackie Chan ist auf dem Abstellgleis, eben durch die durch ihn kritisierte Wandlung des Business sowie der Sehgewohnheiten des Publikums. Da hinzu kommt sein Alter, was er zwar anerkennt, aber gleichzeitig auch bis zu einem gewissen Punkt zu verdrängen scheint.
Die neueren Filme waren alle schwach. Man merkt, dass er und sein Umfeld von seinem Image zerrt. Hätte er nicht so ein Standing in der Branche und wäre nicht so Pro-China, wäre seine Karriere längst vorbei.
Hier wiederhole ich mich, ich halte seine Aussagen und Enttäuschung über die gegenwärtigen Entwicklungen trotzdem für angebracht und gerechtfertigt.
Ich sehe die Situation aber trotzdem nicht so düster wie er. Die Branche hat sich nun mal weiterentwickelt. Hollywood-Filme sind inzwischen sehr teuer und es arbeiten unheimlich viele Menschen daran mit. Wenn Schauspieler/in XY dann beschließt, jeden Stunt und jede Prügel-Choreo selbst zu machen, kann es schnell zu Verletzungen und wochenlangen Ausfällen kommen. Dennoch gibt es auch heutzutage noch Schauspieler/innen, die in kleineren Filmen oder eben Indie-Produktionen körperlich beeindruckende Leistungen hervorbringen. Die landen dann nicht immer auf der großen Leinwand oder schaffen es nicht in die deutschen Kinos, aber so ist das halt.
Davon abgesehen gibt es auch in Hollywood immer wieder beeindruckende Körper-Transformationen und durchaus coole Stunts, die die Schauspieler/innen selbst machen. Tom Holland als Spider-Man kann selbst Saltos machen, auf Autos runterspringen, kopfüber hängen und dann sauber landen usw. Es ist nur so, dass jetzt viel Greenscreen dazugekommen ist und man Holland vielleicht nicht gegen eine Wand schleudert und damit riskiert, dass er sich ein paar Rippen bricht. Chan hätte mit gebrochenen Rippen weitergedreht, Holland würde wahrscheinlich für Wochen oder Monate aussetzen.
Vor dem Hintergrund natürlich korrekt. Man sollte hier auch nicht Hollywood mit dem Kino aus Hongkong vergleichen. Wobei auch Hollywood früher mehr Wert auf sichtbare Kämpfe gelegt hat, wenngleich diese eher kein Aushängeschild waren, da meist hölzern und wenig dynamisch aufgrund fehlender Fachleute (Martial Arts sind einfach nochmal was anderes als normales Geprügel). Ich lese aus den Aussagen Chans schon hauptsächlich einen Bezug auf das Kino um ihn herum raus und nur bedingt in Richtung Hollywood.
Allein die Art und Weise wie Hollywood produziert steht im deutlichen Gegensatz zur Produktionsweise in u. a. Hongkong. In einem so klagefreudigen Land wie den USA sichert man sich zwangsläufig ganz anders ab und die Versicherungen geben deutliche Richtlinien vor. Das gibt es in dieser Weise in Hongkong immer noch nicht, obwohl es dort auch deutlich restriktiver zugeht als vor 40 Jahren.
Tom Holland ist ein gutes Beispiel. Er ist in der Lage Stunts auszuführen, weil er Turner war/ist, Parkour gemacht und Ballett getanzt hat. Körperlich ist er also ganz anders aufgestellt als viele andere. Ja, hier hemmt dann das System, wie du herausgestellt hast, verständlicherweise aufgrund finanzieller Interessen.
Am Ende liegt es natürlich auch an den Menschen selbst. Nicht jeder möchte sich so kaputt machen wie ein Jackie Chan. Und guckt man sich B-Rolls des asiatischen Actionkinos an, dann sieht man dort nicht selten schwerste Verletzungen, die kein dieser Welt wert ist (Lähmungen, irreparabele Brüche, innere Blutungen, die zum Verlust eines Organs führen, etc. ).
Letzteres will niemand, auch ich nicht. Bevor sich jemand so schwer verletzt, verzichte ich liebend gerne auf eine Actionszene. Es ist und bleibt also ein Drahtseilakt.
aussage ist vllt falsch und ich will dir damit nix unterstellen
aber deine reaktion auf die aussage eines kollegen das sie halt nicht wirklich da in paris auf den platz mit echten Autos drehen können weil das zu gefährlich wäre ect. da wirktest du ein wenig enttäuscht, dass man so etwas eben nicht mehr macht
Edit: nochmal nachgeguckt: Hier mit timestamp 2:48:22
Da kommt so ein fröhliches „leider“ von dir nachdem gesagt wird wie sind nicht mehr in den 70er 80er