Kino+ 2024

Für mich ist ein Spoiler, wenn jemand einen Plot Twist oder das Filmende preisgibt. Wenn Eddy sich manchmal in Kino+ die Ohren zuhält und selbst bei seiner Erzählung zu einem Film ausufernd Szenen beschreibt, ist das für mich nicht immer gleich ein Spoiler. Letzteres bezeichne ich als Scherz so, da Edd y bei Filmen, die er nicht kennt, selbst die Latte so hochlegt.

Popkultur ist auch wirklich entscheidend. Wenn ein Film oder eine Serie, über Wochen und Jahre oft diskutiert wurde, sich daraus Referenzen, Memes oder bekannte Zitate entstehen, dann kannst man da irgendwann auch nicht mehr so zart beseitet sein. Wer stand heute immer noch nicht Game of Thrones geguckt hat, wird über kurz oder lang über Infos oder Spoiler gestolpert sein. Oder z.B. das berühmte Zitat aus The Sixth Sense.

Das öffnet wieder die Diskussion über die zeitliche Haltbarkeit. Hier bin ich auch der Meinung, dass man nach mehreren Jahren nicht mehr so empfindliche reagieren sollte wie bei aktuellem Stoff. Das führt zum obigen Punkt, dass man in einer Welt ohne Internet so etwas damals noch viel einfacher vermeiden konnte als heute.

Wer Filme/Serien immer wieder aufschiebt, darf sich auch nicht beschweren. Ich habe nun endlich mal Stars Wars 4 bis 6 gesehen. Diese Father-Line war mir aber mehr als bekannt, hat mir auch nicht weh getan.

Ein Trailer sehe ich nicht als Spoiler, außer man zeigt da einen Twist. Casting-Entscheidungen oder auch den Ausstieg einer Person sehe ich nicht direkt als Spoiler an, da man überhaupt nicht weiß, was das bedeutet. Aus einer Serie kann man auch auf verschiedenste Art und Weise aussteigen.

Bei Biopics oder historische Filmen fällt es mir dann auch oft schwer, wenn jemand Spoiler schreit. Ja, wenn da fiktive Charaktere sind, klar kann man drüber duskutieren. Aber das Leben von einer bekannten Person, der Verlauf eines Krieges…

Das erinnert mich an einen „lustigen und traurigen“ Vorfall in meinem engsten Freundeskreis.

Im Zuge der Veröffentlichung von Valkyrie (Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat) hatte ich mit Freunden nochmal über das Attentat gesprochen und irgendwann darüber fantasiert, was wohl gewesen wäre, hätte der Anschlag Erfolg gehabt. Einer aus der Runde war, völlig unironisch, entsetzt darüber, dass wir ihm das Missglücken des Anschlags verraten hatten. Wir waren dann doch etwas perplex.

Unserer Meinung gehört das zum Allgemeinwissen, insbesondere in unserer Generation. Vorführen wollten wir die Person aber auch nicht und haben das dann nochmal genauer erörtert.

Zeigt meiner Meinung ein wenig zu viel, wenn man das Original kennt. Irgendwie glaube ich auch nicht, dass das Remake die Punkte fixt, die mir im Original nicht gefielen.

Wenn man dagegen, den Trailer sieht, wo auch drei Szenen vorkommen. Ob sie überhaupt was anders machen.

Ja, dieses hin und her Getanze hat auch in meinen Augen großes Potenzial auf die Nerven zu gehen.

Generell tu ich mir sehr schwer mit diesem beinahe dogmatisch-religiösen, überempfindlichen Umgang mit Spoilern - also nicht unbedingt von Kritikerseite, auch und vorallem vom Publikum, dass die Auseinandersetzung mit Stoffen zu einem Mienenfeld macht. Natürlich hat das ein bisschen mit Feingefühl und Gespür zu tun, was man als (ich sag jetzt mal allgemein) Kritiker über einen Stoff erzählen möchte, aber generell sehe ich das auch sehr ähnlich, wie @anon76747052 und man sollte sich bei einer Besprechung keine Angst vor einer gekränken Öffentlichkeit machen müssen und mögliche Spoiler anfassen, als seien sie gläserne Gebilde, die schon beim schieren Betrachten schillernd zerbarsten (wild guess, aber ist das der Konjungtiv von bersten?), weil die einem dann Vorwurfsvoll vorgehalten werden, als würde man Hochverrat an der Sache begangen haben.

Ich bin selber nicht so empfindlich was Spoiler betrifft und finde es manchmal sehr kurios, was als Spoiler betrachtet wird und teilweise dann sehr beleidigt gejammert wird, dass man den Film, die Serie jetzt garnicht mehr schauen müsse. „Keine Sorge, das ist kein Spoiler, das passiert in den ersten 10 Minuten.“
Es gibt sogar Besprechungen, da hat ein Spoilertalk in mir erst Interesse am Film geweckt.
Polemisch gesagt hab ich manchmal den Eindruck, selbst die Haarfarbe würde von der Spoilerkultur bzw von manchen Menschen zum Handlungstragenden Spoiler hochstlisiert.

Ich kann und will auch natürlich niemandem vorschreiben, wie man einen Film oder eine Serie konsumieren muss und wenns für jemanden notwendig ist, absolut nix wissen zu wollen, ist das völlig fein für mich, aber da seh ichs dann eben auch ähnlich wie Wurstglasbewohner und man ist sich eben auch schon bis zu einem Gewissen Grad selbst verantwortlich, was bzw wem man sich im Internet bewegend aussetzt.

Hinzu kommt auch sicherlich, dass mein Anspruch an eine Besprechung/eine Kritik, eine andere ist, als die einer reinen Filmempfehlung. Das interessiert mich persönlich tatsächlich am allerwenigsten, ob mir irgendjemand am Ende erklärt, ob es sich lohnt, in irgendeinen Film zu gehen.
„Wenn dir dieser und jener Film gefallen hat, dann wirst du auch eine gute Achterbahnfahrt mit dem haben.“ Davon hab ich persönlich herzlich wenig und da liegt auch sicher ein Unterschied in der Spoilerwahrnehmung.

Ich hoffe, es ist halbwegs klar wie ich das meine. Ich bin noch ein bisschen durch von gestern Abend.

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Ja weiß ich nicht. Ich muss da immer an The Walking Dead denken, wo ein ein paar Comicleser den Spaß am reden über aktuelle(!) Folgen völlig genommen haben. Weil je näher ein bestimmtes Event kam, es nur noch darum ging was passieren wird und wie „episch“ es wird. Game of Thrones war es ja ähnlich. Also hier würde nicht nur die die gegen Spoiler sind als zu empfindlich ansehen.

Und du darfst es nicht mit deinen persönliches Vorlieben verwechseln. Es stört dicht nicht, andere aber schon.

Ich möchte nicht missen das ich nicht wußte das Gandalf stirbt oder das Palpatine wirklich der Imperator ist, war in beiden Fällen die Kirsche auf den Sahne.

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Ich bin kein Fan von Spoilern und in meiner Wahrnehmung hat sich mein Verhalten oder das meiner Mitmenschen diesbezüglich auch nicht groß verändert. Es war als Kind schon normal, dass es darauf ankommt, um welches Werk es geht und auch, welchen Inhalt man preisgibt. Die aktuelle Folge der Serie die täglich im Fernsehen läuft und die man damals noch nicht zeitversetzt schauen konnte wurde natürlich besprochen und wer sie verpasst hatte war eh interessiert daran zu erfahren, was passiert war, um am nächsten Abend wieder auf dem aktuellen Stand zu sein. Bei Kinofilmen oder Büchern war es aber ebenso normal, dass man kurz nachgefragt hat, ob die andere Person schon kennt, bevor man irgendwelche überraschenden Momente, Twists, das Ende oder einfach die halbe Geschichte erzählt. Auch wenn der Begriff Spoiler damals noch nicht bekannt war.

Seltsam finde ich in dieser Diskussion immer die Argumentation. Wer im Internet unterwegs ist, ist selbst Schuld? Naja, wir leben in einer Gesellschaft, in der eine Teilhabe dann kaum möglich ist und man hat ja auch immernoch selbst in der Hand, was man im Internet teilt. Das Argument erinnert mich an die Aussagen wenn es um Hate an Personen in der Öffentlichkeit geht (natürlich inhaltlich nicht zu vergleichen). Nur weil man damit leider tatsächlich rechnen muss, ists doch kein Freifahrtsschein, sich ebenso zu verhalten? Und natürlich ist die Gefahr für Spoiler deutlich höher, wenn ich auf Social Media Kanälen rumhänge, statt zur selben Zeit Sport im Park zu machen. Es zwingt mich aber auch trotzdem niemand, selbst andere Leute zu spoilern.

Ich mag auch das Argument nicht, dass Film/Buch/Serie ja schon so alt ist und man deshalb selbst Schuld ist, dies noch nicht konsumiert zu haben. Niemand kann alles konsumieren, nicht jedes Interesse entwickelt sich auch direkt mit Erscheinung des Werks und insbesondere jüngere Personen können doch nicht mit 18 bereits jegliche Filme, Serien und Bücher der letzten 50 Jahre konsumiert haben. Und auch hier kann ich ja selbst entscheiden, ob ich einen Spoilertag benutze oder kurz nachfrage, ob die Person das schon kennt. Es ist auch gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Person etwas noch nicht weiß, auch wenn man selbst denkt, das wissen doch alle. Ich hab bspw. sowohl Fight Club als auch The Sixth Sense sehr spät gesehen, ohne einen Hauch einer Ahnung worum es geht und bin sehr dankbar drum.

Bei solchen Filmformaten kommt es für mich auch ein bisschen darauf an, wie das Format sonst aufgestellt ist. Bei Kino+ weiß ich, dass sie bemüht sind in ihren Besprechungen Spoiler zu vermeiden, es aber natürlich auch immer passieren kann, dass sie mal ein Detail nennen, das ich lieber nicht gewusst hätte. Dementsprechend konsumiere ich die Sendung. Ist es mir sehr wichtig von etwas komplett ungespoilert zu sein, dann skippe ich den entsprechenden Part oder vielleicht sogar zunächst die komplette Sendung. Genauso gibt es ja auch Formate, die Filme ganz anders analysieren und besprechen und bei denen mir klar ist, dass hier unter Umständen diverse Filme gespoilert werden. Dann entscheide ich ebenfalls, ob mich das Thema genug interessiert und ich daher mit den Spoilern lebe oder meide es halt.

Wenn bei Kino+ nun also wild gespoilert werden würde fänd ichs dementsprechend nicht so fein, das heißt aber nicht, dass Spoiler in keinem Kontext erlaubt oder erwünscht sind. Spoiler die den einzigen Zweck erfüllen, andere zu ärgern, find ich allerdings grundsätzlich scheiße.

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Das finde ich jetzt wenig überraschend, denn gerade Filme (oder Serien) mit einem heftigen Twist regen ja gerade dazu an sie nochmal zu schauen und dann auf spezielle Details zu achten. Man denke nur an Fight Club, The Sixth Sense oder Memento.

Persönlich bin ich da was Spoiler angeht zwispältig, grundsätzlich sehe ich Dinge auch lieber ungespoilert, eben um mir Überraschungsmomente nicht vorher schon nehmen zu lassen, denn so ein WTF-Moment ist dann doch irgendwie was besonderes. Andererseits bin ich jetzt keiner der laut schreiend aus dem Raum rennt, wenn Spoilergefahr besteht. Wusste zum Beispiel auch bei SW Episode 7 über den Tod einer Figur (will jetzt nicht spoilen, aber wurde hier ja eh schon genannt :smiley: ) auch im Vorfeld bescheid, hat am Film für mich aber letztlich wenig geändert, nur war ich in dem Moment eben nicht mehr überrascht. So schaue ich mir auch i.d.R. Spoilertalks bei Kino+ an, auch wenn ich den jeweiligen Film noch nicht kenne oder sogar noch zeitnah sehen will.

Bewusst herbeiführen lasse ich mir solche Infos dann aber auch nicht, so habe ich bis heute nicht die letzte Staffel Better Call Saul gesehen (ist zwischendurch bei mir irgendwie ins Hintertreffen geraten und war noch nicht so wirklich in der richtigen Stimmung dafür) und weiß nichts. Da schaue ich nicht in den Forenthread rein und habe auch keine Serienbesprechung o.ä. geschaut. Wenn ich jetzt aber irgendwo was dazu höre oder lese, dann ist es eben so und macht mir das Schauen am Ende sehr wahrscheinlich auch nicht kaputt.

Wenn etwas heute zum Meme wird und als Bild oder Gif mit einem Zitat in der Timeline landet, als Antwort oder Referenz genannt wird oder parodiert wird in an anderen Medien, dann ist das halt so. Da wird niemand fragen, ob man das vorher versenden kann und da zählt dann so was wie „I can see dead people“ oder „I am your Father, Luke“ dazu. Die Uhr kann man nicht mehr zurückdrehen.

Wie oft ist mir aus Breaking Bad auch schon „Say my Name“ oder „I am the one who knocks“ untergekommen. Per Definition müssten das auch irgendwie Spoiler sein, da sie den Weg von Walter White zeigen.

Der bleibt gar nicht die ganze Zeit Chemielehrer? :beanomg:

Nein, er wird zum Superheld. Hätte man aber auch ahnen können, da sein Name eine Alliteration ist. Schließlich wurde die Serie von Stan Lee erdacht.

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Er stirbt am ende von Staffel 1 und wird von seinen bösen Chemiker Zwilling ersetzt :exploding_head:

Ja… Nun…


(https://twitter.com/TheThomason/status/1778117273464742379)

Ich bin bei solchen Ankündigungen tatsächlich offen dafür, nur umzusehen was man schlussendlich raus macht. Das gilt bei Monopoly, aber auch Mattel’s Uno-Film oder auch wenn man Die Sims verfilmen möchte. Solche Spiele, wo ich mir Null vorstellen kann, was dabei für ein Film rauskommen soll, sind schon irgendwie lustig.

Monopoly? Was macht man daraus? Auch eine Gesellschafts-Kritik? Ein Familien-Drama? Wirtschafts-Thriller? Ein Comedy-Film? Anders als Barbie hat man hier nur das Brett, ein paar Straßennamen und Figuren. Auch nicht so viel, was du nutzen kannst.

Immerhin mal was Neues, wo sich die Studios und Produktionsfirmen mit auseindersetzen nach all den Superhelden, Reboots oder Sequels. :sweat_smile:

Ob ich mir danach irgendwas davon ansehe, ist wieder ein ganz anderes Thema.

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Könnte zumindest interessant werden, wenn sie die Hintergrundgeschichte von Monopoly als Story nehmen.

Irgendwas mit Kapitalismus-Kritik, einem Immobilien-Mogul, der eine ganze Stadt aufkaufen und ummodeln will (Gentrification?) und die Nachbarschaft, die sich dagegen wehrt, indem sie versucht ihm die Besitze vorher wegzukaufen, würde sich ja anbieten, denke ich.

Aber gut, wie du sagst, kann auch was ganz wildes werden. Bei Battleship hätte ich auch nicht erwartet, dass es um eine Alien-Invasion geht…

Achso, du meinst, zu verfilmen, wie das Brettspiel entstanden ist?

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Ich fand ja z.B. den Tetris Film ganz ok.
Ist halt immer die Frage, was man draus macht :sweat_smile:

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