Kino+ 2024

Ich kann ihn auch für mich immer schwer einschätzen. Gelegentlich finde ich seine Punkte sehr treffend, und manchmal denke ich bei seinen Ausführungen: „Jetzt wird es super-weird.“

Ich gehe an „Gladiator 2“ übrigens ran wie an einen DLC eines Spiels, das ich mag. Ich denke, das ist kein schlechtes Mind-Set.

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Jetzt mal unabhängig von seiner Kritik an dem Film, die ich nicht einschätzen kann (insgesamt scheinen die US-Kritiken positiver auszufallen als die deutschen Kritiken), sagt David Hain - ernsthaft - Ridley Scott sei „nicht der beste Action-Regisseur“, sein Bruder Tony habe das besser gekonnt. Ich wühle jetzt mal im Subtext: Ridley Scott ist - unabhängig vom Film - für ihn ein (eher) mittelmäßiger Action-Regisseur.

Für mich ist David hier in diesem Punkt völlig lost, nur weil er anscheinend pissig ist, dass das Sequel in seinen Augen schwach ist.

Welcher Hollywood-Regisseur beherrscht Kampfszenen mit antiken oder mittelalterlichen Hieb- und Stichwaffen denn besser als Ridley Scott?

Mir fällt da keiner ein. Würde ich jetzt mal gerne von David hören. Peter Jackson ist es übrigens für mich nicht.

Hier zu suggerieren, Scott inszeniere solche Kampfszenen mittelmäßig, ist ein echtes Eigentor, weil David eben nicht - wie viele behaupten - so einen klar analytischen Blick auf Filme hat.

Und selbst wenn die Kampfszenen in „Gladiator 2“ schwach sein sollten - was z. B. viele US-Kritiker anders darstellen -, hat er trotzdem genug andere (zum Teil insgesamt nicht gute) Filme mit antikem oder mittelalterlichem Setting gemacht, die zumindest eine herausragend bis wenigstens sehr gut inszenierte Kampfszene beinhalten … eben „Gladiator“, „Kingdom of Heaven“, „Robin Hood“, „The Last Duel“ … sogar die Eröffnungsschlacht in „Exodus“ war sehr solide.

Deutsche Kritiker sind, wenn sie in ihren Negativ-Loop kommen, wenn ihnen etwas nicht so gefällt, wie sich das eigene Nerd-Herz es wünscht, manchmal schon auch ein bisschen peinlich.

Da lobe ich mir wirklich Schröck, der sich wirklich um Ausgewogenheit bemüht und eigentlich nie überreißt mit negativen Bewertungen bzw. deren Begründungen.

Unabhängig davon kann „Gladiator 2“ natürlich ein Kack-Film sein. Aber Leute, beschränkt euch doch auf das, was wirklich kritikwürdig ist, als das angepisste Manchild so seltsam in einem Generalverrissmodus freidrehen zu lassen … für die Klicks. (Es ist ein Unterschied, ob man sagt, dass Scott in dem Film die Action nicht gut oder gar schlecht inszeniert, oder es so darzustellen, als ob er generell ein eher mittelmäßiger Action-Regisseur sei.)

Und Scott, ja, da sind ihm viele Leute sicherlich wegen „Alien: Covenant“ (Gurke) oder „Prometheus“ (etwas besser als sein Ruf) nachhaltig böse. (Sein „The Last Duel“ z. B. ist ein sehr feiner Film, inhaltlich viel moderner, als es einem weit über 80 Jahre alten Mann zuzutrauen ist. Nebenbei finde ich Martin Scorseses Alterswerk „The Irishman“ und „Killers of the Flower Moon“ überbewertet. Keine schlechten Filme, aber ganz weit weg von den Meisterwerken, zu denen sie so gerne erklärt werden.)

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Ich finde sie haben beide bahnbrechende Actionfilme gemacht, aber in Ridleys Filmen sind die Actionszenen häufig nicht das, woran man als erstes denkt, bei Tony sind gerade die Actionszenen oft erinnerungswürdiger als der Rest der Filme.

Vorsicht hier wird gleich mal der komplette Film gespoilert, falls man das nicht nach dem trailer nicht eh schon sich gedacht hat

Also ich bin sehr skeptisch was „Gladiator 2“ betrifft.

War insofern überrascht als Oliver Kalkofe den in der aktuellen „Kalk und Welk“ Podcast Folge begeistert empfohlen hat.

Vielleicht ja was für SchlefaZ :smiley:

Ich warte noch ein paar Urteile ab, bisher sieht das recht düster aus, wenn ich so die Reviews von vielen Leuten denen ich folge überfliege, egal aus welchem Land sie kommen.

Ich erwarte tatsächlich einen okayen Film. Nichts, was mich aus den Socken haut. Ich gucke das der Nostalgie wegen, weil ich Scotts Inszenierungsstil mag … und … weil ich Paul Mescal als Besetzung wirklich sehr interessant finde. Der wird nicht Russell Crowe auf dem Terrain das Wasser reichen, aber Crowe war damals auch 10 Jahre älter als Mescal heute. Mescal spielt auch einen jüngeren Mann, das darf man nicht vergessen. Lucius ist im zweiten Teil irgendwas zwischen 25 und - allerhöchstens - 30, Maximus im ersten Teil um die 40.

Und wenn der Film kacke wird, ja dann auch egal, das Original steht ja für sich.

Bei RT ist der Film „fresh“, bei Metacritic bei 67, was ein „solider“ Wert ist. Also: Die Kritiken streuen wohl recht breit.

Aktuell also ähnliche Zahlen wie bei Gladiator. :smile:

RT 79% Fresh, Metacritic 67.

Der wird niemals so gut sein. Allerdings ist schon auffällig, wie betont verhalten die deutschen Kritiken ausfallen. Mal sehen, wie berechtigt die Kritik ist.

Und so sehr ich das Original auch mag (eine 9 von 10 gebe ich ihm aus Liebe für seine vielen Stärken), gibt es in dem Erstling auch ein paar Dinge, die nicht so gut gelungen sind (z. B. der platte Republik-Schmonz, damit die Guten für jeden Oberdulli auch als die Guten zu erkennen sind, oder die letzten Einstellungen, nachdem Maximus am Ende zu seiner Familie gegangen ist, welche das Pathos gnadenlos ins Lächerliche aufblähen, da hätte man Juba einfach die Holzfiguren vergraben lassen sollen und fertig).

Ich halte übrigens den sträflich unbeachteten Director’s Cut von „Kingdom of Heaven“ für den besseren - stimmigeren - Film, und da hatte Orlando Bloom natürlich auch nicht das Charisma von Russell Crowe. Zu seiner Rolle passte es aber.

genau das soll in Teil2 wohl sogar nochmal deutlich schlimmer sein :beanlurk:

„Street Fighter“ gibt es aktuell in der ZDF Mediathek! :slight_smile:

Seit damals nicht gesehen, werde ich mir den Schwachsinn (an den ich nur noch sehr vage Erinnerungen habe) spaßeshalber die Tage nochmal anschauen.

Um den Trash Faktor voll und ganz genießen zu können sicherlich initial durch eine Bong, und im weiteren Verlauf dem ein oder anderen Bier unterstützt. :slight_smile:

Dürfte witzig werden!

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Lächerlich! :beanlul:

Musst Dich aber beeilen, der is nicht mehr so lang online.

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Das lässt sich morgen oder übermorgen einrichten! :slight_smile:

Ich find das persönlich aber klasse an den ÖR-Mediatheken, dass da immer transparent dabei steht, wie lange die jeweiligen Titel mindestens verfügbar sind (manchmal verlängert sich die Frist nochmal).

Bei arte sind die dann oft nach einer gewissen Zeit einfach nur noch auf französisch abrufbar :smiley:

Find ich irgendwie lustig. :rbtvlul:

Zitat eines weisen Mannes:

„Es ist falsch, Franzose zu sein!“ :slight_smile:

Ich hab jetzt durch die Diskussion lange nachdenken müssen und muss sagen, ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob ich Scott als großen Actionregisseur wahrnehme.
Für mich ist beispielsweise ein Spielberg (vorallem der junge Spielberg) im Inszenieren von Action deutlich origineller, flotter und verspielter, alleine was das Vorantreiben von Handlung durch Action betrifft.
In Scotts Filmen findet durchaus auch gute Action statt, aber ich sehe darin ehrlich gesagt nicht die Kernqualitäten von Scott.