Die Frage ist doch, welche Zielgruppe mit diesem Film angesprochen wird. Ich habe mit 14-15 Jahren Filme wie Knallharte Jungs oder Mädchen Mädchen geliebt und ständig geguckt. Das waren auch keine Meisterwerke. Fäkalhumor, dämliche Wortspiele, Vorurteile ohne Ende und trotzdem habe ich mich damals kaputtgelacht.
Also warum soll ich mich so über einen Film aufregen, der ganz offensichtlich nicht für mich gemacht ist und den eine andere Zielgruppe total abfeiert?
Ich bin mir sicher, dass es ne Menge junger Mädels gibt, die sich bei dem Film total einen ablachen werden.
Edit: Oh @Behnson, da bist du mir während des Schreibens zuvorgekommen
Im Kino habe ich solche Filme in der Tat nie geschaut - außer „Schuh des Manitu“, aber das war dem Gruppenzwang geschuldet. Da hat TV-Ausstrahlung oder VHS gereicht.
Ja klar, so Gruppenzwanggeschichten gabs natürlich schon auch die eine oder andere, aber gemocht hab ich diese Filme nie. Das war schon damals einfach nicht mein Humor.
Ich bin durch meinen älteren Bruder beispielsweise schon sehr früh mit Monty Python sozialisiert worden. Das mochten meine Freunde wiederum überhupt nicht haha.
So ähnlich muss es damals wirklich ausgesehen haben, als wir in unserem Klagenfurturlaub beschlossen haben ins Kino zu gehen und dann wurde sich im Kino spontan für Traumschiff Surprise entschieden worden ist. Ich also mit rein und ich glaube, das war der erste Film, wo ich ernsthaft überlegt habe zu gehen. Das war eine wirkliche Folter für mich und hat mich sogar an mir zweifeln lassen, weil sich das Publikum um mich herum sichtlich köstlich amüsiert hat und ich nur wollte, dass es vorbei ist haha.
Ich glaube, es gab tatsächlich keinen einzige Moment, der mir ein Schmunzeln entlockt hat - das ist schon eine Leistug.
Da fällt mir ein, dass ich mal freiwillig in „Otto - Der Katastrophenfilm“ gegangen war. Meine Eltern hatten mich damals vor 'm Kino abgeladen, weil die 'ne Tante im Krankenhaus besuchen wollten und das Kino in der Nähe war. Wollte eigentlich in einen anderen Film, aber dafür war ich noch nicht alt genug gewesen. Der Rest sprach mich damals auch nicht so sehr an, also bin ich in Otto gegangen. Und ich mag Otto bzw. dessen Humor nichtmal.
Andere finden so Filme wie die Das Leben des Brians, Die Nackte Kanone, Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, Austin Powers oder Bud Spencer und Terrence Hill unlustig. Das Kino+ Special über Letztere wird für die einen das Highlight und für andere ein Horror. Das Gute ist aber, dass man es nicht gucken muss.
Wenn ich eine Film- und Seriendikatur aufbauen könnte, würden im Kino und Streamingdienste auch ganz andere Dinge gezeigt werden. Wahrscheinlich würde es dann ein Putsch geben, da andere was anderes wollen.
Aber das ist doch der Punkt. In dem gefühlt 400minütigen Chantal-Trailer erkennt man schon, dass das formal und inhaltlich eine Nachgeburt von Erkan & Stefan ist, inszenatorisch im Stil von 1999.
Wie damals übrigens auch schon „Fack Ju Göhte“.
Es ist einfach ekelhaft dumm. Filmisches Exkrement.
Was ich besonders abstoßend finde, ist, dass „Fack Ju Göhte“ unter seinem Humor einfach pure Menschenverachtung versteckt und damit „salonfähig“ macht.
Getreu dem Motto „Aus Scheiße Gold machen“. Aber genauso wie Scheiße ziehen solche Filme die Fliegen, in diesem Falle halt Leute, in Massen an… warum auch immer. Anscheinend ist das der massenkompatibelste Humor.
War es früher ander? Früher gab es noch mehr rassistischen Humor oder Lacher über Homosexuelle und was weiß ich. Das ist auch billiger Humor. Sprach damals Leute an. Hat damals aber auch bestimmt nicht jeder darüber gelacht, wenn nun wer kommt mit, muss man damals verstehen oder im Kontext setzen.
Witzigerweise war ich als Jugendlicher sehr resistent gegen diese Art von Filmen, die haben mich tatsächlich nie angesprochen.
