Ich denke Anora ist nun der eindeutige Frontrunner bei den Oscars
Wer auch ne Aufmunterung braucht, weil die Nachrichten der Welt aktuell so dermaßen fürchterlich sind, hier mal ein Auszug von Regisseuren, die in diesem Jahr noch Filme rausbringen, auf die man sich freuen kann
Bong Joon-ho
Alex Garland
Wes Anderson
Danny Boyle
James Gunn
Paul Thomas Anderson
Darren Aronofsky
Luca Guadagnino
Yorgos Lanthimos
Maggie Gyllenhaal
Edgar Wright
Josh Safdie
Benny Safdie
Ari Aster
David Lowery
James Cameron
Spike Lee
Rian Johnson ()
was für ne Überraschung
Einfach mal eiskalt Hans Landa in Runde 1 rausgekickt
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht und hätte auch ruhig ne Stunde länger gehen können ^^
Es spielt sogar Emma Stone mit. Hätte nie gedacht, dass die mal was mit Lanthimos dreht
Schönes Video, mein klarer Sieger wäre aber Hannibal Lector gewesen, da der einfach auf einer ultra intelligenten Ebene Böse ist, neben seinem Fetisch für Menschenfleisch.
Wer ein bisschen Lust auf Gerichtsfilme hat:
In der arte Mediathek gibt es jetzt Der Regenmacher (John Grisham Verfilmung von Francis Ford Coppola) und Die zwölf Geschworenen auch noch.
https://www.arte.tv/de/videos/118588-000-A/der-regenmacher/
https://www.arte.tv/de/videos/048852-000-A/die-zwoelf-geschworenen/
Heute werden die BAFTAs verliehen
Kneecap hat den Outstanding Debut Award erhalten. Sehr schön.
Ist das eigentlich ernst gemeint? Ich habe den Film gestern begonnen und er hat mich dermaßen angepisst. Ich bin nicht weiter als 45 Minuten gekommen. Ich fand alles daran unerträglich.
Zwei Hauptpersonen, die absolut unsympathisch sind (die Bezeichnung im Englischen trifft es besser, „unlikeable“). Über sie, „Anni“, erfährt man nix. Auch irgendwie schlecht gespielt. Nominiert als beste Hauptdarstellerin? Wtf? Er benimmt sich wie ein selbstgefälliger Vollhonk. Soll das witzig sein? Die Story kommt nicht in die Gänge, die Szenen wiederholen sich. Ja, wir haben es begriffen, die „frisch Verliebten“ (was ein Zauber) hängen größtenteils rum, die Clique feiert wilde Parties und in jeder freien Minute wird gef**kt. Das Ganze untermalt mit einem unsäglichen Titelsong, der sich zu allem Übel gleichermaßen oft wiederholt.
Zugegeben, ich hab an der Stelle abgebrochen, da schien sich zumindest etwas an der Story zu entwickeln (die Russki Gehilfen laufen auf). Aber zu dem Zeitpunkt war ich schon so genervt.
Ich muss mir in so einem Fall dann immer Rezensionen durchlesen. Bei Letterboxd. Und zwar die mit schlechten Bewertungen. Das hilft mir dann zu erkennen, dass ich nicht alleine bin und möglicherweise einen anderen Film gesehen hab.
Sean Baker - ich liebe The Florida Project. Starlet und Red Rocket fand ich ok. Tangerine L.A. schon bisschen krampfig, zu dick aufgetragen. Anora hab ich so herbeigesehnt (bei den ganzen Vorschusslorbeeren). Aber jetzt bin ich doch fassungslos, weshalb der so abgefeiert wird und dass der gleich mehrfach nominiert ist.
Über sie erfährt man meiner Meinung nach genug. Der Film nimmt sich doch gerade zu Beginn Zeit zu zeigen, woher sie kommt und was sie in diesem Treffen und dem Versprechen sieht. Mikey Madison ist großartig.
Ist es das? Ist es nicht auch eher traurig? Reicher Junge, der sich nichts Sorgen machen muss und dem andere Menschen egal sind. Sonst würde er Ani nicht so behandeln und verletzen. Alkohol, Drogen, Sex, Games, Party, Freiheit, alles nur weil er selbst weiß, dass er eigentlich bald ein Leben fühlen soll, welches er nicht will.
Also kannst du den Film gar nicht im Ganzen bewerten. Ist in Ordnung, wenn einem es nicht gefällt oder einem nervt. Ich finde es aber komisch, wenn man dann die Bewertungen oder Auszeichnungen kritisieren oder hinterfragen will. Da kommt im Film zum dem Zeitpunkt noch so viel mehr, der natürlich entscheidend für Story und Charaktere ist.
Einen 150 Minuten Film nach 45 Minuten abbrechen und sich dann beschweren dass man nicht genug über den Charakter erfährt?? Sorry aber wie affig ist das denn?
Anora ist jetzt auch nicht mein liebster von Baker, aber so insgesamt mochte ich den ehrlich gesagt schon sehr - war für mich sicher einer der sehenswerteren Filme letztens Jahres.
Ich fand ihn vorallem überraschend locker und lustig, der kippt ja irgendwie im laufe des Films mehrmals im Ton bzw Genre und wird dann jeweils fast schon zu nem anderen Film.
Wenn das bei dir so garnicht funktioniert hat, ist das ja okay, das will ich dir auch garnicht absprechen, bin aber auch nicht sicher, ob man den Film in seiner Gänze nach ner Dreiviertelstunde bewerten kann. Aber klar, wenns einen nervt, kann ichs schon nachvollziehen, dass man abbricht.
Edit: Es sollte keine Antwort auf den Beitrag sein. Sorry
Zweiter Versuch.
Ich reihe mich, etwas verspätet, auch in das Lob des letzten Segments der letzten Folge ein. Ich empfand das als sehr angenehm.
Es wurde auch wieder über Videotheken gesprochen. Also äußere ich einfach mal wieder meinen Wunsch nach einem Spezial zu dieser magischen Zeit. Ich zitiere mich mal selbst.
Zusammenfassung
Die gute alte VHS-Zeit. Es war mir immer ein Fest in den Videotheken meiner Heimatstadt durch die Gänge zu schlendern und mir die tollen, teilweise sehr absurden Cover anzugucken. Gerade als Kind konnte ich da schon nur anhand der Cover in die fantastischen Welten des Films eintauchen. Als man dann in die Pubertät kam und die „andere Seite“ des Vorhangs plötzlich viel bewusster wahrnahm und eigentlich nicht hinein durfte.
Noch später wurde die Liebe zum Medium Film dann noch größer und die Magazine zum Thema Film, die am Tresen auslagen, wurden mit anderen Augen gesehen. Plötzlich wollte man Filme nicht nur ausleihen, man wollte sie besitzen, immer wieder gucken, vor- und zurückspulen, jedes Detail verschlingen, jede Wendung verstehen, Hintergrundinformationen haben. Der Schock, dass Filme gekürzt werden, den es zu verarbeiten galt. Der dann dazu führte, dass man einzelne Tapes für 300+ DM importiert hat, aus den Niederlanden, den USA, Großbritannien und Japan. Man kaufte sich Fernseher und VCR in NTSC. Stundenlanges Studium diverser Mail-Order-Magazine, Besuche auf Filmbörsen, 1000fach kopierte Raubkopien des neuesten Schockers, Bootlegs.
Ja, ich vermisse diese Zeit, meine Kindheit, meine Jugend. Jetzt bin ich alt und scrolle auf meinem riesigen 4K TV durch diverse Mediatheken, um mir Blutgericht in Texas problemlos zum Frühstück reinzuziehen. Ich bin müde und gelangweilt - zum Zyniker geworden, der im Internet einfach nur noch alles belächelt und mit dem Kopf schüttelt. Weg ist der Thrill des Verbotenen, die Aufregung ob die Bestellung durch den Zoll kommt, der ekelhafte aber doch wohlige Geruch der Videothek nach kaltem Rauch, Bier, Schweiß und synthetischem Teppich, der einem in die Nase stieg, wenn man den bestellten Film dann endlich in der Videothek abholen konnte. Keine Gespräche mehr mit bekannten Unbekannten am Tresen, während man sich übers Wochenende zehn Filme zum Spartarif auslieh.
Der Hype als die ersten Laserdiscs erhältlich waren und erst das Erscheinen der DVD.
Hach…
Ja, Du hast Deine Punkte. Es war auch sehr subjektiv von mir. Meine Erwartungshaltung an einen neuen „Sean Baker“ Film war wahrscheinlich einfach zu hoch. Ich konnte null damit connecten. Ich möchte weder mit der einen noch der anderen Welt etwas zu tun haben. Die Charaktere fand ich unsympathisch. Und dann dieser penetrante Titelsong…puh, der hat mir den Rest gegeben.
Ja, es stimmt, ein Gesamturteil nach 45 Minuten ist vermutlich nicht korrekt. Ist natürlich auch übertrieben von mir dargestellt. Und ich muss zugeben, ein bisschen interessiert bin ich dann ja doch, wie es weiter geht. Zu dem Zeitpunkt war ich aber einfach schon zu genervt, haha.
Darstellerisch find ich es aber wie bereits erwähnt nicht „oscar-worthy“. Aber vielleicht hat das auch was mit den für mich persönlich „unlikeable charactern“ zu tun. Jetzt könnte man sagen, Mikey Madisons Performance als Tänzerin war ok aber das könnte man ja gleich als sexitisch auslegen. Überhaupt ist das ja ein Reizthema und nicht wenige Kritiken stoßen sich an der Darstellung. Das gipfelt dann in dem „Skandal“, Stichwort „no inimacy coordinator“. Ich glaub inzwischen aber auch, dass Sean Baker ziemlich pervers ist. Ich mein, Sex Szenen mit seiner Frau demonstrieren…nun ja. Dann generell die Themen, die er sich aussucht, Prostitution, Ex Porno, Stripper Milieu, das zeichnet schon ein Bild.