Ja, wenn ich hier trailer von Komödien poste, spielt auch immer eine gewisse Hoffnung mit rein, und meine persönliche Ansprüche an das Comedy-Genre hab ich schon seit Jahren auf ein Mittelmaß reduziert…also auch wenn am Ende nur ne handvoll Gags Zünden und der Rahmen passt, ist es, in der heutigen Comedy Filmlandschaft, für mich schon viel Wert
Schade. Der Cast ist ja wirklich überragend für so nen Film. Alles Leute, die ich an sich super finde. Dazu noch das Sherlock Holmes Setting was ich ebenfalls sehr mag. Aber der Trailer sieht nach nem echt schlimmen Film aus.
Die Wahrscheinlichkeit ist auf jeden Fall sehr hoch dass es kein guter Film wird, hab etwas Hoffnung dass sie die die schlechten Witze alle in den Trailer gepackt haben …
Aber irgendwie hat es Hollywood verlernt eine gute parodie/persiflage zu inszenieren, eine Mischung aus slapstick und auf den Punkt geschrieben Dialoge… ruhig auch mal platte blödelei … heute biedern sich die Witze sehr schleimig und aufdringlich dem Zuschauer an.
Aber vor allem wie du es ja schon erwähnt hast, das Setting stimmt, genau dieses in den Witz zu integrieren…oftmals sind die Witze heute davon losgelöst, obwohl die Ära, Setting, Genre soviel bietet… aber man geht den unkreativsten weg.
Ja, ich hatte auch irgendwie gehofft, dass der Film vielleicht mehr in Richtung “Without a Clue” (1988) geht, wo Watson das eigentliche Genie ist und Holmes ein Idiot, der mehr von Watson “gesteuert” wird. Hätte ich mir gut als Will Ferrell-Komödie vorstellen können.
Hab nochmal Thor 3 gesehen, eine tolle Persiflage auf Superhelden Filme, mir ist bewusst dass viele die das jetzt lesen die Augen bluten, aber es ist so gut, Slapstick, die Welt und ihre pseudo schwere (tiefe) so gekonnt witzig auseinandergenommen, oder so viele vor sich hinmurmelnde nebendarsteller (Roboter, Freaks), angeführt von Jeff Goldblum, der keine oneliner raushaut sondern (bewusst so geschriebene) nonsens Dialoge mit anderen austauscht at his best … Und vieles mehr.
Kann ich nur empfehlen, wenn du mal Lust hast auf Comedy
Ich hab den gesehen und erinnere mich nur noch bedingt. Weiß noch, dass das Beste für mich Taika Waititis Nebencharacter war—fantastisch. Nen paar Sachen wirkten tatsächlich wie ne Paraodie wie du meinst. Aber ich fand, der wollte schon auch noch genauso eine für mich uninteressante Geschichte wie die anderen Marvelfilme erzählen und scheitert damit für mich persönlich auf ähnliche Weise wie die meisten anderen Marvelfilme in weiten Teilen irgendwo im Land der Belanglosig- und Mittelmäßigkeit. Vielleicht war die Parodie aber auch so gut, dass ich sie nicht mehr vom Original unterscheiden konnte .
Nein, natürlich musste eine typische Marvel Geschichte als grundgerüst existent sein (Disney/Marvel ist doch klar), nur in diesem Korsett hat er es fett krachen lassen, so dass das Korsett an der ein oder anderen Stelle aufplatzte
Man braucht für eine gute persiflage starke Kontraste, signifikante Punkte an denen man sich komödiantisch abarbeitet… Und da ist die bedeutungsschwangere Welt von Marvel perfekt, es wäre nur halb so gut wenn alles ein Riesen klamauk gewesen wäre…weil das bedienen schon die anderen Filme von Marvel
Ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass sich genau deshalb Marvelfilme gar nicht so gut für eine Persiflage eignen, weil sie sich selbst auch schon nicht ernst genug nehmen und somit auch (teilweise vielleicht sogar präventiv) “Angriffsfläche” entziehen, wo man ansetzten könnte.
Könnte man durch die vielen coole Sprüche und oneliner meinen (und gen dir auch recht), nur empfand ich es bei Thor 3 anders… Mel Brooks, Zucker/Abrahams style,… hier geht es nicht um coolnes alá Spidy, oder Iron Man, oder die Meta Ebene wie bei Deadpool, die sich aus sich selbst generiert und im eigenen Kosmos verharrt… bei Waititi war es Grundlegender, was zum Heck treiben die da überhaupt’ , also mit einem Blick der von aussen kommt, und hier wird es zur Parodie …
Müsste nochmal ansetzten, um es tiefgründiger (vorallem verständlicher) zu erklären, belasse es mal dabei
Will auch nicht das du jetzt Thor 3 besser findest als du ihn damals fandest, persönlich find ich ihn aus den ganzen genannten gründen toll
Hier noch ein kleiner zusatz, eine Parodie muss nicht immer bitterböse sein, man kann durchaus eine gewisse Symphatie für die Geschichte, Charaktere haben, ich glaube es sollte ja kein ‚durch den Dreck ziehen‘ sein, sondern ein ’ ihr habt euch mit den ganzen 'Weltenfressern und die Menscheit ist wieder knapp vor der auslöschung ’ auf eine absurditäts Spirale begeben und ihr schafft den absprung nicht mehr… eine Parodie als regulativ…
Verstehe was du meinst, vielleicht entging mir diese Ebene einfach in ihrem vollem Umfang. Vielleicht stellt sich dieses “was zum Heck treiben die da überhaupt”-Gefühl, was du beschreibst aber auch nur ein weil man vielleicht mehr Zeit für eine kohärente Geschichte für noch mehr Comedy geopfert hat. Ist jetzt aber zum Teil nur Spekulation, da ich wirklich nur noch teilweise Erinnerungen an den Film habe.
Bei deinem unteren Punkt stimme ich dir voll und ganz zu. Würde sogar behaupten, die meisten Parodien entstehen aus mindestens einer gewissen Sympathie für das “Original”.
https://www.facebook.com/TilSchweiger/posts/1372441582886508?tn=-R
Hat jetzt nicht die über Relevanz für Kino+ (wollte auch keinen neuen Thread aufmachen), aber da Wolfgang nun schon 2 mal zu Gast war und er doch auch gerne zu den Bohnen kommt und ich selbst seine Analysen schätze, auch wenn ich sie nicht immer teile.
Anscheinend hat Til Schweiger Wind bekommen von Wolfgangs Video über seinen neuen Film, sehr amüsant das Ganze, ach ja Wolfgangs neue Rezension zu den Unglaublichen ist sehr interessant.
Hey mal wieder ne Frage, für zwischendurch, und weil es mich interessiert…
Gibt es Motive, Subgenres, erzählweisen, Themen, Settings uvm, die ihr persönlich einfach in Filmen nicht mehr ertragen könnt (zb weil zu oft gesehen, weil immer das gleiche, oder oder), wo sogar grossartige Kritiken nichts daran ändern können ?
Also momentan sind es bei mir ‚Flashbacks‘ als Stil Mittel, jeglicher Art, die ganze Struktur nervt …(ein momentanes ding, denk ich) … oft soll es eine gewisse Komplexität vortäuschen (natürlich nicht immer), schätze eine straight erzählte Story…Kann sich auch wieder ändern aber momentan bin ich dem überdrüssig.
Eigenproduzierte Netflix Filme, bis jetzt hab ich versucht die so gut wie möglich auszublenden… Ja es kommen einige auf die ich Bock hab, deswegen bis jetzt.
Zombiefilme, haben wirklich alles abgeliefert, verliebte Zombies, langsame Zombies, witzige zombies… Und somit erstmal durch bei mir.
Wie ist es bei euch? Muss ja nicht mal rational erklärbar sein, weil einfach so ein Gefühl.