Kino+ Sammelthread 2018

so wie ich das erkenne ist eine Referenz auf die Kriegerinnen der Maasai Kenya und Tanzania, dann Suri Sudan & Äthopien, Himba aus Angola, eine Maske ähnelt den Dogon aus Mali, auch sieht man Ndebele aus Südafrika, die Königin Mutter ist aus Benin genauso wie der “Mythos”, dass sich der König in einen Leoparden verwandelt ist auch aus dem Königreich Benin (wobei ich nicht sicher bin, ob sich Stand Lee auch an dem Königreich Benin orientiert hat, als er Black Panther erfunden hat)

… also zumindest haben die Kostümbildner und Bühnenbauer sich etwas dabei gedacht… ich arbeite für eine NGO und alle die aus Kamerun und Benin sind oder zumindest deren Eltern nen Background aus Afrika haben - fanden den Film super

daher weiß ich nicht, ob es unsere Aufgabe ist als Europäer darüber zu entscheiden, was “afrikanisch” ist und was nicht…

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Ja hab ja auch den Twitterpost oben verlinkt der diverse Referenzen auf die Kultur mit Beispielen aufzeigt, aber wie gesagt, anscheinend sehen das nicht alle hier so und dabei belasse ich es dann auch jetzt (diesma wirklich :wink: )

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dann ist doch alles gut :slight_smile:

aber wenn ich den Film gucke und es sind nur Klischees und keine kulturellen Referenzen, wäre es schade drum (das Bezog sich eher auf Quatsch in Afrika, sry)

Zudem hat der Quatsch im Film nicht im Ansatz was mit Afrika zu tun

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es ist halt das equivalent zu nem film der deutsche als lederhosen und dirndlträger darstellt, ist das klischee oder kulturelle referenz?

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Ok dann mach ich halt auch weiter.

Sorry aber das stimmt einfach nicht, es sind Refenzen zu mehreren Stämmen, schau dir den Tweet den ich gepostet habe doch mal an (ich sehe nur zwei klicks drauf, davon bin ich einmal…) denn dort wird in mehreren Beispielen aufgezeigt welche Referenzen drin sind, nämlich nicht wie in deinem Beispiel wo es nur um die bayrische Kultur ginge. Und wie @sam_jones sagt, warum regt man sich als weißer Typ in dem deutschen Forum drüber auf, wenn sich in der betroffenen Kultur darüber gefreut wird das sowas erwähnt wird? Oder sind die nur zu doof zu merken das einfach nur Klischees von ihnen verwendet werden und es Marketing ist?

ja und dann überleg dir mal warum sie da ein munteres sammelsurium auffahren? damit es möglichst viele leute anspricht und genau auf diese art wurde der ganze film designed. da wird nicht im entferntesten eine verbeugung vor afrikanischer kultur gemacht sondern es ist wie bei ready player one ein crowdpleasing mit referenzen zu allem was dunkelhäutig oder afrikanisch ist, designed von weissen um ein haufen kohle damit zu scheffeln

Sry, aber das ist Fettnäpfchen Nr. 1, was wir für “afrikanisch” halten…

Es ist nicht unser Ding, dass festzulegen. Klar, Stereotypen gibt es immer. Aber gerade in der Popkultur erholen sich Communities von dem vorherrschenden Afropessimismus und Klischees der letzen 20 Jahre. (Stichwort: Liebe in Afrika, Jenseits von Afrika, Blabla in Afrika, dass sind 52 Staaten man…)
Und der Film ist (nach hören) auch sehr panafrikanisch. Und ich hab den Jungs von der Filmfabrik nicht umsonst vorher ein paar Namen mit Autoren über Afrofuturismus gegeben und den Film Jonah ans Herz gelegt.

Der Film bildet eine wichtige Zäsur und die Leute sind mit einem bestimmten Bewusstsein daran gegangen, und einem bestimmten Value natürlich. Daher bin ich nicht sicher, was du mit Klischees meinst…

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Wir Europäer kennen uns aber doch bestens aus mit dem afrikanischen Kontinent. :smirk:

jeder kann sich sein urteil darüber bilden, es dürfen auch nicht nur deutsche die darstellung von deutschen kritisieren, das ist einfach nur ein versuch berechtigte kritik mundtot zu machen. und wie du selber sagst, es werden genau diese stereotype bedient die “afrikanisch” wahrgenommen werden aber zum grossteil gar nichts kulturell miteinander zu tun haben und tausende kilometer auseinander liegen. und genau dann wird es zu einem klischee und zu keiner kulturellen referenz.

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Ok, ich muss den Film vorher sehen,
aber genau das ist gemeint mit panafrikanisch. Was du für einen Mischmasch hältst ohne Zusammenhang, soll wohl eher Sinnbild sein für eine vereinte Identität, Werte und im weitesten Sinne Ideologie. Eine Art Zusammenhalt und Verbindung aller Kulturen, in Abgrenzung von westlichen Modellen.

So viel kann ich dazu sagen, denn das bisherige Klischee ist immer, dass alles was aus Afrika stammt wie eine homogene Masse wirkt. Aber der Film (zumindest die Szene, die man im Trailer sieht) spricht eher dafür, dass die Leute zueinander finden und gemeinsam eine Identität bilden, die nicht von Außen bestimmt wird… ich schätze, dass wird der Unterschied sein. Das soll auch nur ein Denkanstoß sein für das, was dich stört. Sobald ich meine 3 Hausarbeiten fertig habe guck ich endlich diesen Film verdammich :smiley:

Dann frage ich nochmal warum die Leute aus diesen Kulturen das ganze dann gut finden? Sind die zu doof zu erkennen was du hier als offensichtlich siehst? Oder sind sie zu sehr geschmeichelt als das sie es hinterfragen?

Ich glaube. man sollte man nicht vergessen, wie sehr er der afrikanisch-stämmigen Community gut tut.
Glaube auch nicht, dass ein von 95 % europäisch besuchten Forum sich dieser Tragweite bewusst ist, was es in den USA heißt, wenn mal ein Afro-Amerikaner der Gute ist - und der böse ist ein anderer Afro-Amerikaner, der halt in der ganze Scheiße aufgewachsen ist.

Wär fast so, wenn in einem europäischen Film der syrische Flüchtling der Gute ist und sich im gleichen Film gegen einen bösen Daeish-Extrementisten stemmt, der tagin-tagaus gegen Neonazis zur Wehr setzen musste. Das Ganze auch noch in einem Blockbuster, der vielleicht altbacken (seien wir ehrlich - das meiste haben wir bereits in Iron Man, Winter Soldier etc. gesehen) ist, aber halt ein Superheld ist, mit dem sie sich identifizieren können. Sowas wie Spiderman (Nerd als Superheld ???).

Auch wenn es dem Film etwas an Qualität fehlt bzw. zu vieles wiederholt, was wir bereits gesehen haben, es ist nicht wirklich eine Totalkatastrophe und wenn ihn genug Leute gut finden, gerade weil er ihnen etwas gibt, was die Filmindustrie ihnen bisher nicht lieferte, und sie sich deswegen angesprochen fühlen - warum nicht?

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Was den hanbüchen? Das ein Fantasiefilm fantasie Anteile hat, wie konnten sie nur :ugly:

Da fällt mir zu dem Thema die Geschichte rund um Mexikaner-Mario ein:

Der Artikel verallgemeinert zwar stark, allerdings sieht man ganz gut das Missverhältnis zwischen Nicht-Mexikanern, die sich darüber aufregen und Mexikanern, die sich darüber freuen. Es wird in beiden “Lagern” Leute geben, die das anders oder differenzierter betrachten. Aber wenn man sich den Erfolg von Black Panther besonders in Afroamerikanischen Kulturkreisen anschaut, dann fällt es mir schwer, zu behaupten, der Film hätte irgendetwas falsch gemacht, Afrika falsch dargestellt, sei nur des Merketings wegens so…

Ob das Verhalten mancher hier im Forum mit sogenannten White Knights verglichen werden kann, sei jedem selbst überlassen. Persönlich verstehe ich allerdings nicht, worüber sich der ein oder andere eigentlich aufregt. Die “richtige” Darstellung von Afrika kann es schwerlich sein, da Afrika einerseits ein Kontinent ist und man auch Europa nicht einheitlich darstellen kann, und man sich andererseits bei seinen beiden Ausflügen ins Hotel Ressort Africa nach Ägypten und in ein Touristengebiet im Kongo auch kein wirkliches Bild über die verschiedenen Kulturkreise machen konnte.

Deswegen meine Fragen: was ist das wirkliche Problem? Wie hättet ihr es anders gemacht?

Man kann Hollywood, wie auch hier schon geschehen, durchaus vorwerfen, dass sie Anti-Sexismus und Anti-Rassismus dafür nutzen, um Geld zu generieren, aber wenn die Alternative ist, dass sie einen Scheißdreck ändern, dann hilft das erst recht niemandem.

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es geht darum das manche diesen film zu etwas machen das er nicht ist. warum kann man den schwarzen nicht einfach die freude über den film gönnen anstatt ein “endlich kriegt der armen unterdrückte schwarze auch mal nen film” zu machen (denn das ist rassismus). und das schlimmste ist das dieser film von vor der kamera bis in den letzten winkel dahinter genau auf diese reaktion designed und vermarktet wurde und manche so trunken sind davon in was für einer “ach so toleranten zeit” sie leben das sie einfach das offensichtliche ignorieren

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Es gibt ja nicht nur negative Vorurteile und Klischees. Die Deutschen zB sind bekannt für ihr Pünktlichkeit und Sorgfalt. Da sich das optisch nicht wirklich darstellen lässt, verlässt man sich da eher auf Lederhosn und Dirndl. Die sind aber auch eher neutral zu betrachten.
Ähnlich sehe ich das bei Marios Sombrero Outfit. Er zeigt eigentlich nur positive Klischees von Mexiko.
Mario tanzt und freut sich. Daran kann man beim besten Willen nichts Schlechtes erkennen.
Es ist ja nicht so wie bei Speedy Gonzales, wo Mexikaner als faul und langsam dargestellt werden.
Ich kann schon verstehen warum Mexikaner bzw. Mittel- und Südamerikaner stolz darauf sind, dass Mario ihre Kultur in einem positiven Kontext darstellt (Das Wüsten-Level zitiert nämlich nicht nur die mexikanische Kultur).
Ein gutes Video dazu hat Gaijin Goomba gemacht:


(Das Video ist konischerweise auf einmal nicht mehr öffentlich gelistet. Why? :ugly:)

edit: DAS ist ein klischeehafter Film, über den man sich aufregen könnte:

dann haben hier doch alle ein bisschen aneinander vorbei geredet, dass meinen wir doch auch, hat zumindest keiner von uns gesagt: endlich haben sie den Film, sondern hey cool das der Film auch gut ankommt und anscheinend wichtig Merkmale zeigt und die Community einen Einfluss hatte bei der Darstellung :man_shrugging::woman_shrugging:

aber er ist halt ne Zäsur, weil vorher nie so viel Geld gesteckt wurde in einem Franchise

guck doch mal auf OkayAfrica und Afropunk nach, wie dort der Film aufgenommen wird :slight_smile:
es wird gefeiert dass der Film so viel einspielt

oder was meinst du mit er zu etwas gemacht, was er nicht ist?

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er wird von manchen zu einer kulturellen revolution gemacht, aber das ist er nicht. das einzige was er wirklich neu macht ist afrofuturism in einem film darstellen (und das ist ja lediglich design und fantasy und keine kultur). es gab schon vorher schwarze casts, schwarze superhelden, schwarze hauptrollen und darstellung von afrikanischer kultur in filmen und alles was hinter der kamera passiert sollte eigentlich keine rolle spielen für den film denn ob ein amerikanischer schwarzer kameramann, regisseur, ausstatter usw mehr ahnung von afrika hat wage ich stark zu bezweifeln, lässt sich aber natürlich klasse vermarkten.

unterm strich werfe ich dem film halt vor das der film ein marketingstunt ist, ein crowdpleaser für bestimmte hautfarben und moralisten so wie ready player one ein crowdpleaser für 80/90er jahre nerds ist aber wenn man das ganze wegsteicht ein ziemlich durchschnittlicher film übrig bleibt sich aber nur wenige trauen das zu sagen oder überhaupt zu sehen. ich finde es traurig wie die leute solchen hinterzimmerstrategien auf den leim gehen die keine verneigung vor irgendeiner kultur sind sondern das moral- und identitätsempfinden von leuten missbraucht um kohle zu scheffeln

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Weiß leider nicht mehr, von wem das Zitat stammt, aber wenn man betonen muss, dass man in einer toleranten Zeit lebe, dann ist das Gegenteil der Fall.

Glaub, dass ich dein Problem mit dem Film, bzw. mit dem Drumherum jetzt besser verstanden habe. Gebe dir auch vollkommen recht, dass es völlig wumpe sein sollte, ob irgendjemand in einem Film schwarz, weiß, lilablassblau gestreift mit Noppen, oder sonstwas ist. Jede kulturelle Besonderheit führt auch irgendwie zu einer Aus-/Abgrenzung zu anderen Kulturen.
Wenn man sich jedoch vor Augen führt, wie es bei den Oscars aufgenommen wurde, wenn kein Schwarzer eine Nominierung bekommen hat, dann sollte einem klar sein, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der es gerade darum geht, alle auf ein gemeinsames Level zu hieven.

Sagte ich alle? Wo bleibt die Lobby der Asiaten, der Indigenen Völker, warum bekommt Schwarzenegger keinen Oscar?
Es gibt also duchaus viel zu kritisieren und offensichtlich geht es dir auch mehr um die Reaktionen auf den Film und warum der Film so gedreht wurde, als um den Film an sich. Wobei ich im zweiten Fall nicht weiß, ob das jetzt wirklich alles dem Marketing geschuldet ist. Get Out z.B. wird dieser Punkt viel seltener vorgeworfenen (hat aber auch eine eindeutige Botschaft gegen (positiven) Rassimus).

Was bleibt also?
Man kann sich durchaus freuen, dass Hollywood nicht mehr nur weiße alte Männer sind. Allerdings sollte dabei auch qualitativ etwas bei rumkommen und nicht nur Diversität gepflegt werden, um Kohle zu scheffeln. Im besten Fall ist es am Ende egal, wer welche Rolle spielt. Für mich ist das Problem vielmehr, dass es gewisse Gruppen viel schwerer haben an Rollen zu kommen und der Rassenkonflikt in den USA und die scheinbare Teilung nach wie vor so groß ist, dass man sich so über einen Film wie Black Panther so sehr freut und sogar definiert. Das Problem ist nicht der Film und die Reaktion darauf. Das Problem ist die Welt dahinter.
Mei, klang das wieder philosophisch…

Musste vorhin auch an den denken, als ich mir überlegt habe, wie Deutsche so dargestellt werden. Allerdings finde ich so völlig überzogene Klischees ganz amüsant. Wobei das Euro Trip um ein vielfaches lustiger macht und sich auch besser in Europa auskennt (wenn auch völlig überzogen).
Da finde ich es viel lächerlicher, wie in Avengers Stuttgart dargestellt wird, oder dass der Kölner Dom beim A-Team-Film in Frankfurt steht. Das ist dann einfach Faulheit. Wenn man sich überlegt, was ein Land ausmacht und das liebevoll aufzeigt, darf man sich, wie das von dir verlinkte Video ja auch zeigt, gerne geehrt fühlen.

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@anon25094108

ja das bringt es ziemlich auf den punkt.

warum get out das ganze nicht vorgeworfen wird ist ganz einfach, der film definiert sich nicht dadurch und dementsprechend kann man ihm genau das nicht vorwerfen was viele black panther vorwerfen. es ist einfach ein thriller um rassismus, um die andere seite von rassismus, aber im kern ist es ein film in dem einfach eine geschichte erzählt wird (die durchaus zum nachdenken anregt). black panther wurde aber selbst das was hinter der kamera passiert schon inszeniert um den film zu mehr zu machen als nur einen film.

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