Weiß leider nicht mehr, von wem das Zitat stammt, aber wenn man betonen muss, dass man in einer toleranten Zeit lebe, dann ist das Gegenteil der Fall.
Glaub, dass ich dein Problem mit dem Film, bzw. mit dem Drumherum jetzt besser verstanden habe. Gebe dir auch vollkommen recht, dass es völlig wumpe sein sollte, ob irgendjemand in einem Film schwarz, weiß, lilablassblau gestreift mit Noppen, oder sonstwas ist. Jede kulturelle Besonderheit führt auch irgendwie zu einer Aus-/Abgrenzung zu anderen Kulturen.
Wenn man sich jedoch vor Augen führt, wie es bei den Oscars aufgenommen wurde, wenn kein Schwarzer eine Nominierung bekommen hat, dann sollte einem klar sein, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der es gerade darum geht, alle auf ein gemeinsames Level zu hieven.
Sagte ich alle? Wo bleibt die Lobby der Asiaten, der Indigenen Völker, warum bekommt Schwarzenegger keinen Oscar?
Es gibt also duchaus viel zu kritisieren und offensichtlich geht es dir auch mehr um die Reaktionen auf den Film und warum der Film so gedreht wurde, als um den Film an sich. Wobei ich im zweiten Fall nicht weiß, ob das jetzt wirklich alles dem Marketing geschuldet ist. Get Out z.B. wird dieser Punkt viel seltener vorgeworfenen (hat aber auch eine eindeutige Botschaft gegen (positiven) Rassimus).
Was bleibt also?
Man kann sich durchaus freuen, dass Hollywood nicht mehr nur weiße alte Männer sind. Allerdings sollte dabei auch qualitativ etwas bei rumkommen und nicht nur Diversität gepflegt werden, um Kohle zu scheffeln. Im besten Fall ist es am Ende egal, wer welche Rolle spielt. Für mich ist das Problem vielmehr, dass es gewisse Gruppen viel schwerer haben an Rollen zu kommen und der Rassenkonflikt in den USA und die scheinbare Teilung nach wie vor so groß ist, dass man sich so über einen Film wie Black Panther so sehr freut und sogar definiert. Das Problem ist nicht der Film und die Reaktion darauf. Das Problem ist die Welt dahinter.
Mei, klang das wieder philosophisch…
Musste vorhin auch an den denken, als ich mir überlegt habe, wie Deutsche so dargestellt werden. Allerdings finde ich so völlig überzogene Klischees ganz amüsant. Wobei das Euro Trip um ein vielfaches lustiger macht und sich auch besser in Europa auskennt (wenn auch völlig überzogen).
Da finde ich es viel lächerlicher, wie in Avengers Stuttgart dargestellt wird, oder dass der Kölner Dom beim A-Team-Film in Frankfurt steht. Das ist dann einfach Faulheit. Wenn man sich überlegt, was ein Land ausmacht und das liebevoll aufzeigt, darf man sich, wie das von dir verlinkte Video ja auch zeigt, gerne geehrt fühlen.