Kino+ Sammelthread 2018

Mega Bock drauf :heart_eyes:

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Mich würden deine Gedanken dazu interessieren. Ich schaue den Film gerade - die besagte Szene ist Gott sei Dank schon vorbei -, aber ich verstehe nicht, warum so ausführlich. :man_shrugging:

Ich kann dich da sehr gut verstehen, habe auch so meine Probleme mit extremer Gewaltdarstellung und Irreversible habe ich einmal angeschaut und werde es nie wieder tun. Auch wenn ich nachvollziehen kann, was Noé bezwecken wollte.

Der letzte Dandy der Literatur ist gestorben ! 2 Bestseller von ihm wurden kongenial verfilmt.

Fegefeuer der Eitelkeiten - The Bonfire of the Vanities (1990)

Der Stoff, aus dem die Helden sind - The Right Stuff (1983)

Da ich es etwas unpassend finde ein like dazu lassen, nicht im speziellen bei diesem post, sondern immer bei todesnachrichten.

Will aber trotzdem dieser deiner Aussage, zu 100 % zustimmen .

Besonders Fegefeuer der Eitelkeiten ist ein viel zu unterschätzter Film, und thematisch aktueller denn je.

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Vorweg: die Szene ist widerwärtig. Und wirklich schwer zu ertragen. Aber sie soll auch genauso sein, um eben zum einen einen Ansatz davon zu vermitteln, wie schrecklich es für das Opfer sein muss. Zum anderen geht Noe damit aber auch die Filmindustrie an, die oftmals Vergewaltigungen einfach zu “harmlos” darstellt, die Schnitte gebraucht, um sie zu kaschieren, die eine Vergewaltigung zum Teil eines Unterhaltungsprodukts macht.

Ich hatte mal ein Interview mit ihm gelesen, in dem er zB Filme wie Extremities oder Angeklagt als Beispiel für Letzteres genannt hatte. Die Filme haben nicht die falsche Absicht oder wollen etwas beschönigen, aber sie machen es seiner Meinung nach nicht richtig. Kurz gesagt: Du kannst den Schmerz nur nachvollziehen, wenn Du ihn selbst empfindest.

Das muss man nicht gut finden, aber ich verstehe und respektiere die Überlegung. Unter anderem auch, weil es sich mit meiner Einstellung zu Anti-Kriegsfilmen deckt. Denn eigentlich geht es darum, den Schrecken begreifbar zu machen und nicht, um damit zu unterhalten. Aber ich will das jetzt nicht zu weit ausführen. Die Kernfrage bei Irreversible ist: Ist es notwendig, dass so zu zeigen oder darf/ kann man es überhaupt anders zeigen? Und das finde ich spannend.

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Ja, alles nachvollziehbar.

Das habe ich jetzt im Nachhinein nach einigem Überlegen auch so interpretiert.

Nach deinen Anmerkungen weiter oben, dass Noé es eben ungeschönt und nicht als Unterhaltungsprodukt darstellen will, kann ich mir die Szene von der Machart und Länge persönlich nicht mehr anders vorstellen. Ich betone hier aber auch noch einmal, dass ich wirklich überlegen musste, es zu überspringen.

Auch interessant an der Szene ist ja dieser Typ, der zwischendrin im Hintergrund auftaucht und dann wieder verschwindet. Vielleicht will Noé dem Zuschauer damit auch ein bisschen den Spiegel vorhalten, da man als solcher wahrscheinlich ebenso gern flüchten würde, aber es eben in diesem Moment nicht kann oder sollte.

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Auch eine interessante Frage dabei ist, bei wieviel Prozent der Zuschauer kommen diese Motive an?
Ich kann mich erinnern, als bspw. Mann beisst Hund, Menschenfeind oder Funny Games in den Videotheken steil gingen, da war ich in einem Alter wo ich die Filme einfach aufgrund ihrer “Krassheit” regelrecht gefeiert habe. Da war keine Spur von so ner reflektierten Betrachtung. Irgendwann in meinen 20ern ist es dann umgeschlagen in absolute Ablehnung solcher Filme, ohne diese dabei zu verachten.

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass dadurch eine Vergewaltigung in irgendeiner Form nachempfunden werden kann. Ich empfinde beim Ansehen der Szene keinen Schmerz, der mir auch nur ansatzweise ein Verständnis vermittelt, wie Du es andeutest.

Das mag gerne eine Kritik an verharmlosend inszenierter Gewalt in Filmen sein, ist ja nicht die einzige Szene dieser Art in dem Film.

Ich kenne Deine Ansicht zu der Kriegsfilmdiskussion. Diese philosophischen Ansätze mögen für Dich interessant sein.
Es sind allerdings Gedankenspiele, die fernab von der Realität in der Unterhaltungsindustrie stattfinden.

Die Schrecken von Gewaltverbrechen lassen sich nicht an jemanden transportieren, der in Sicherheit dabei zuschaut und immer im Wissen darüber ist, dass das Gezeigte fiktiv ist.
Von der Ebene der Verletzungen der Psyche ist da noch gar nicht gesprochen.
Das funktioniert auch mit extremen Gewaltdarstellungen wie in Irreversibel nicht.

Ja, wahrscheinlich sollte jede Gewalt- bzw. Vergewaltigungsszene so abstoßend auf uns wirken, wie in diesem Film. Es würde uns nicht näher an ein Begreifen führen, aber es wäre dann auch kein valider Bestandteil von Unterhaltung.
Das Gleiche müsste dann auch für vieles anderes gelten.

Filme sind letztendlich Kunst und in diesem Kontext hat auch dieser Film und Ansatz seine Berechtigung.
Ich finde allerdings nicht, dass man ihm etwas andichten sollte, dass er mMn nicht transportiert, weil er es gar nicht transportieren kann.

Nun, ich habe, so weit ich weiß, nichts geschrieben, dass einem Deiner Punkte widerspricht oder das völlige Gegenteil behauptet. Allerdings würde ich dennoch nicht sagen, dass dieser Trugschluss allgemein gültig ist. Denn es hängt ja nun auch von demjenigen ab, der zusieht und seiner Bereitschaft, sich auf das Gezeigte einzulassen. Dass das eine mit dem anderen absolut nicht vergleichbar ist, würde ich niemals behaupten. Und dass Noé sein Ziel erreicht hat, behaupte ich ebenfalls nicht, nur dass er ein Ziel hat. Eben mehr als viele andere Regisseur.

Und ja, Du hast natürlich auch recht, dass viele Dinge eigentlich anders sein müssten oder dass meine Ansicht nicht der Realität der Unterhaltungsindustrie entspricht. Aber - und da sind wir uns ebenfalls einig - so lange es Menschen gibt, die solch einen Ansatz verfolgen, haben ihre Kunstwerke auch für mich eine Berechtigung.

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Ich fand schon die Vergewaltigungs Szenen in Verblendung sehr hart und hätte damals fast ausgemacht. :persevere:

Diese ganze Gewalt und darf man es zeigen erinnert mich gerade sehr an die Folge, wo Ede die Auswirkungen von Paddington Bär auf seinem Sohn erklärte :rofl:.

Ganz ehrlich:

Wenn er wirklich so brutal ist, werd’ ich ihn mir nicht anschauen. Bin da auf der seichten Seite, und ähnliche Filme, in der Gewalt so richtig ausgelebt wurde kann ich mir nicht anschauen. Ich respektiere den Filmemacher und das was er ausdrücken will, aber manche Sachen sind mir einfach zu hart. Zum Beispiel Ichi - The Killer haben viele Freunde hochgelobt, aber nein danke - rotes Tuch. Und wenn der Film vor und nach der Szene seine Ideale hochhält, also die Gewaltszene nicht als bloße Unterhaltung gezeigt hat, muss auch ich Kudos zollen.

Es macht mich wütend, dass wir uns so einig sind. :kappa:

Wie gesagt, ich möchte dem Regisseur nicht unterstellen kein (lobenswertes) Ziel zu verfolgen. Und manch ein Film funktioniert eben nur auf einer bestimmten Ebene, für eine bestimmte Zielgruppe.
Bei Irreversibel sind das neben jenen, die sich der Metakritik öffnen, auch jene, die die expliziten Gewaltszenen faszinieren.
Für mich scheitert Noé daran diese Kritik anhand der Gewaltszenen anzubringen, weil er etwas versucht, das nicht gelingen kann, wie ich schon erläutert habe.
Da ich auch nicht zur zweiten Zielgruppe gehöre, zerstören diese Szenen den Film für mich, der sonst ja eigentlich auch viel zu bieten hat (innovative Erzählweise, fantastische Schauspieler).
Letztendlich muss ich Noè aber zu Gute halten, dass er einen Film geschaffen hat, der viel Diskussionsstoff geschaffen hat, ob das durch die Szenen selbst gelingt, oder im Nachgang durch die Filmkritik, ist dann auch nicht mehr so wichtig.

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OH MEIN GOOOOOOOOOOOOTT :beangasm::beangasm::beangasm:

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Wehe, das wird nicht gut…

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Kann den Hype um den ersten Teil irgendwie nicht verstehen. Klar, war ganz ok, aber dass der von allen Seiten so abgefeiert wird…? :man_shrugging:

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70 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Die Rolle der Frau im Film und Fernsehen

Finally

Schade dass Jean Rocheford nicht mehr die Möglichkeit hatte die Rolle zu spielen.

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Der Nico, Mitglied der bekannten Bohndesliga 5er Kette, hat am Freitag ein kleines Interview mit dem Herrn Reynolds zu Deadpool 2.
Sehr sympathisch.

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