Dann hat du das falsch interpretiert. So war es jedenfalls nicht gemeint.
Stell dir mal vor, du besuchst einen Kumpel und im Verlaufe des Abends fallen öfters Sätze wie „Alter, ich hab’ mir das neue Album von Eminem auf Amazon geholt. Hast du auch schon reingehört?“, „Ich hab’ mir auf Amazon diesen Bluetooth-Lautsprecher gekauft.“, „Das ist ja ein cooler Geldbeutel! Gibt’s den auf Amazon?“. Nur ist „Netflix“ ein noch viel beflügelteres Wort als „Amazon“, sodass es immer mehr Interpretationssache wird, ob es lediglich die Aussage darüber ist, wo du was konsumieren kannst oder eben solltest. Gewohnheiten ändern vieles.
Werbung gehört zu RBTV dazu, weil man nur so gewisse finanzielle Hürden überwinden kann. In seltenen Ausnahmen greift man auf eine Dauerwerbesendung zurück (siehe Disney+), aber ich finde nicht, ohne dem Zuschauer einen Mehrwert dafür zu bieten.
Da stimme ich dir zu. Ist aber auch von der Tagesform der einzelnen Anwesenden abhängig und nicht jeder auf der Kino+ Couch sieht in seiner Präsenz und seinen Worten einen journalistischen Auftrag.
Wo nimmt man denn Interessenskonflikte in Kauf?
Mein größter Kritikpunkt ist auch tatsächlich der Titel
Der Nostalgie-Trip durch ein paar Disney-Filme und -Serien (inklusive Bildmaterial) war ganz unterhaltsam, von daher fand ich die Sendung an sich eigentlich gut.
Und sich diesen Nostalgie-Trip bezahlen zu lassen finde ich auch nicht verwerflich. Gibt ja auch genug Nostalgie-Bomben auf Disney+, die man zeigen und besprechen kann, da muss keiner seine Meinung verstellen
Aber mit „Unser Eindruck“ wird denke ich doch eine etwas andere Abwägung versprochen (Pro und Contra), die so dann halt nicht stattgefunden hat
Wenn man einen “Eindruck” von einem Produkt eines Herstellers abgibt, der die Sendung sponsort, liegt ein potentieller Interessenkonflikt vor. Dann sollte klar getrennt, ob man ein Produkt nur vorstellt oder sich wirklich damit (auch möglicherweise kritisch) auseinandersetzt, was in der Sendung nicht geschehen ist.
Diese Trennung kriegt man bei anderen Sendungen (Vodafone, Adobe) meiner Meinung nach besser hin.
Das ist doch ein gutes Beispiel. Wenn man mit seinem Kumpel quatscht und einem Dinge empfiehlt, vertraut man auf seine Meinung, weil man davon ausgehen kann, dass sie authentisch ist.
Ich wäre ziemlich beleidigt, wenn ich erfahren würde, dass mein Kumpel in Wirklichkeit Geld dafür bekommt, dass er mir das andreht. Für mich wäre das ein Vertrauensbruch. Und ähnlich ist es eben auch bei Kino+.
Ich hatte eigentlich auch vor mir die Sendung anzuschauen, aber habs dann doch gelassen, als ich gesehen habe, dass es von Disney gesponsert ist. Ich habe einfach kein Bock, mich die ganze Zeit fragen zu müssen, ob ich gerade eventuell manipuliert werde. Vor allem nicht bei einem journalistischen/Meinungs- Format wie Kino+.
Weißt Du, was eine “False Equivalence” ist? Wenn jemand aus heiterem Himmel einen Markennahmen im Sekundentakt abfeuert ist das etwas anderes, als ob in einer Sendung, die sich explizit mit dem Thema beschäftigt eine Plattform erwähnt wird, wo man das besprochene Produkt erwerben oder nutzen kann.
Natürlich kann auch das eine Kooperation sein, die man kennzeichnen muss. Aber in den meisten Fällen ergibt sich das eben aus dem Thema. Heute kann man nicht über Serien und Filme sprechen, ohne Amazon oder Netflix zu erwähnen.
Und Du hast nicht geantwortet: Darf man dann die Filme ÜBERHAUPT besprechen? Sind doch auch Produkte, die man erwähnt?
Was ich bereits zigfach zugestanden habe.
Aber:
Ich bin erschüttert, dass Du da keinen erkennen kannst. Sie bewerben einen Service aus genau den Bereich, den sie sonst journalistisch begleiten (Kritiken, News etc…). Klar ist das ein Interessenkonflikt.
Nochmal: Über die Bitburger-Flaschen habe ich mich noch nie aufgeregt. Warum? Weil es nicht Bier+ heißt, sondern Kino+.
Ohne Hintergedanken, nur weil es mich wirklich an der Stelle interessiert: Deine Meinung zu der Zusammenarbeit mit Sky, UCI, dem Savoy oder Filmfestivals ?
Also traust du Schröck, Ede und Dennis nicht zu die Integrität zu haben da einfach ihre Meinung zu sagen? Das find ich schon ein hartes Stück.
Der Intresssenkonflikt ist im “Videospielejournalismus” der Standart.
Aber liegt das Problem dann nicht viel eher daran, dass du einem Schröck nicht glaubst, wenn er seine Meinung äußert, sondern da einen Klingelbeutel hinter vermutest? Finde ich schade.
Ihr argumentiert aber schon sehr aus der Fansicht.
Ich finde es immer erstaunlich, wenn jemand Angst hat manipuliert zu werden, wenn schon fett dransteht, dass es gesponsert ist. Trauen sich die Menschen echt so wenig selbst zu, dass sie meinen selbst dann manipulierbar zu sein wenn man vorgewarnt ist?
Ich schaue Kino+ seit es das Format gibt und habe angesprochenen Konflikt bei einem Schröck noch nie erlebt. Wieso sollte ich also jetzt, nur weil das Format direkt gesponsert wurde, diesen Konflikt vermuten?
Passt für mich einfach nicht zusammen und hat nichts mit Fansicht zu tun.
Nun da geht es ja nicht direkt um Kritiken von Filmen. Kann man aber auch kritisch sehen, weil die genannten Dinge ja auch Teil der Berichterstattung sind.
Ich antworte einfach mal darauf: Ich habe schon geschrieben: Eine direkte Beeinflussung findet nicht statt. Wer denkt, dass es Gespräche gibt wie: “Hey, wie machen eine Koop und ihr gebt unserem Film dafür die volle Punktzahl” ist naiv.
Das geht viel subtiler. Über Kontakte und Bindung. Journalisten werden quasi so in die Pressearbeit integriert, dass sie von ganz allein ihre Distanz verlieren.
Nach der zigsten Koop mit einem Publisher kennst Du da auch einige Leute, denen Du nicht mehr auf die Füße treten willst etc…
Hier geht es in keinster Weise darum, dass man den Protagonisten von Kino+ vorwirft bewusst zu täuschen oder gar korrupt zu sein.
Aber ich glaube, dass es auch bei Kino+ diesen Einfluss gibt und die Meinungen zu den Filmen nicht unverfälscht sind. Das kann ganz unterbewusst sein.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man wegen dem Sponsor gewisse Aspekte umschifft hat, die anders eventuell zur Sprache gekommen wären (die Rolle von Disney+ in der Streamingwelt, die Rolle von Disney allgemein, …).
Und alleine die Tatsache das du mir nicht beweisen könntest, dass die Folge gleich ausgesehen hätte, wenn es kein Sponsoring gegeben hätte, zeigt schon das ganze Problem.
Vertrauen verdient man sich. Man greift nicht andere dafür an, wenn sie einem mitteilen, dass man sich durch solche Dinge etwas Vertrauen verspielt.
Ich auch.
Dort ist es das gleiche Problem. Deshalb schaue ich schon länger, außer Game Two, kaum noch journalistisch anmutende Formate von RBTV im Gaming Bereich.
Die Kinos sind kein Problem. Die sind ja nicht Teil dessen über was gesprochen wird. Sky ist grenzwertig. Wenn es jetzt eine Sendung über Streamingportale gäbe, die von Sky gesponsert wird, fände ich das auch nicht gut.
Ich schaus mir einfach nicht an. Dann muss ich mir die Frage garnicht stellen. Schröck und Co können übrigens auch unbewusst ihre Meinung anpassen, weil sie den Sponsor eben nicht verärgern wollen. Auch das lässt sich nicht ausschließen.
Ich sehe es so: Es gibt diese Woche 2 Kino+ Ausgaben. Wenn jetzt ein Donnerstag-Abend für Disney+ drauf gegangen wäre, wäre die Argumentationsgrundlage vielleicht nochmal eine andere. Aber wer die Kooperation nicht mag, guckt sich die Sendung nicht an und hat heute Abend trotzdem noch seine wöchentliche Kino+ Ausgabe und hat nichts verloren
Naja, in meinen Augen passt das mit der Fansicht schon. Jemand der keinen Bezug zu den Personen hat, oder einen geringen, wird da kritischer rangehen. Aber gerade Schröck sehe ich ebenfalks als jemanden der auch bei gesponserten Sachen, auch wenn mit milderen Worten, seine echte Meinung wiedergibt.
Aber du wirst doch trotzdem nicht mehr oder weniger manipuliert, egal wer wie seine Meinung anpasst. Oder verstehe ich manipuliert falsch?
Und wenn der nächste Film von Disney besprochen wird oder bei Bada Binge über Disney±Serien? Oder News über Disney?
Das hat jetzt alles ein Geschmäckle.
Das Ganze hat immer eine Tragweite für das gesamte Format.
Auch wenn ich mich wiederhole: „Schau es nicht“, ist nicht das Totschlagargument, für das es viele halten.
Uci ist ein Kino Betreiber, der Filme zeigt und nicht produziert. SKY ist im großen und ganzen ein Pay-TV-Sender/Plattform die Filme und Serien von diversen Firmen zeigt. Als eine Serie die von Sky mitfinanziert war in Bada Binge besprochen wurde, wurde klar eingeordnet das es sich um Werbung handelt. (Ist auch schon grenzwertig)
Das Savoy ist ein Kino das Filme zeigt und nicht produziert. Und der Vergleich zu Fmfestivals, wirklich? Dort werden doch fast nur Kritiker eingeladen und ihnen vorab Filmpremiere gezeigt, von diversen Produktionsstudios, die Festivals selber produzieren die Filme nicht.
Disney ist Produzent der Filme und Serien auf der Plattform Disney+, genau das Produkt das Kritisiert werden sollte in dem Special. So wie es für mich in der Sendung (wurde ergänzt da mir was unterstellt wurde) rüberkam, wurden die negativen Aspekte in der Kritik an dem neuen Produkt von Disney in der Sendung, die von Disney gesponsort wurde, gar nicht angesprochen, was halt entweder direkte Beeinflussung vom Sponsor war oder indirekt, durch Angst vor Sperrungungen oder sonst was von Disney. Und das ist halt ein Interessenskonflikt, der alleine durch einen anderen Titel der Folge vermieden werden hätte können. Einfach nur die Sendung wir stellen euch Disney+ vor, nichts mit eigener Meinung, die auch negative Punkte erwarten sollte.