Ich sage nicht, dass es das nicht gibt. Aber ich traue dem Zuschauer eben mehr zu das zu erkennen und sich selbst dazu zu positionieren.
Natürlich haben Filme Botschaften und Aussagen, die man herausarbeiten und wenn nötig kritisieren muss.
Aber wenn das das EINZIGE Kriterium der Kritik bzw. Analyse ist, ist das dem Film nicht fair gegenüber und zudem höchst subjektiv.
Wolfgangs Art wird da unangenehm, wo er Filmen die aus vielerlei Hinsicht wegen Schauspielleistung, Musik, Schnitt, Kamera, Story, Charaktere, Pacing etc… gelobt werden jeglichen Wert auf der Basis abspricht, das dort angeblich aus seiner Sicht etwas propagiert wird, das ihm nicht passt.
Ja, jede Kritik ist subjektiv, orientiert sich aber zumeist wenigstens an objektiven Maßstäben.
Ein Beispiel aus meiner Sicht: Ich finde “The Wailing” ist ein handwerklich richtig guter Film, der spannend und atmosphärisch inszeniert wird und gut mit Mystery-Motiven spielt. Ich störe mich aber enorm daran, dass dieser Film sehr brachial anti-japanisch ist (er kommt aus Korea). Trotzdem habe ich Spaß an dem Film, weil dieses ideologische Problem, das ich mit ihm habe, nicht das einzige Kriterium ist, an dem ich den Film messe.
Wolfgang bewertet die Filme zu 100% nach ideologischen Gesichtspunkten. Alles tritt dahinter zurück. Und das wird Filmen nicht gerecht.
Ich widerspreche seinen Analysen auch selten und es sind interessante Gesichtspunkte dabei, aber objektiv betrachtet finde ich das respektlos und viel zu verkürzend und reduktionistisch gegenüber den Filmen.
Ergo: Wenn es Wolfgang tatsächlich ernst meint mit seinen “Analysen” haben sie meiner Meinung nach wirklich KEINERLEI Wert, wenn es um die tatsächliche Bewertung eines Films geht. Sie sind unvollständig und im höchsten Maße subjektiv und übrigens auch von seiner Seite maximal tendenziös, denn in der Ablehnung von gewissen Ideologien zeigt er deutlich seine eigenen.