Mit Tino Hahn wäre das ein Traum
Passend zur aktuelle Folge:
Auf die kontroverse, rassistische Szene im Otto Film bezogen:
Naja, ich weiß ja nicht. Ich finde es immer schwierig, wenn die Leute die kulturellen Entwicklungen in Europa (bzw. DACH) zu 100% mit denen in den USA vergleichen.
„Neger“ kann man schonmal nicht wirklich mit dem US N-Wort gleichsetzen. Unser Wort ist sicher auch negativ konotiert, aber es wurde früher auch oft recht neutral verwendet.
In den USA ist das Wort viel mehr negativ aufgeladen.
Und dann ist auch die Sklaverei bei uns ein Thema, dass seit vielen Jahrhunderten nicht mehr in unserem Kulturraum existiert. Das macht Witze darüber nicht weniger makaber, aber diese historische Distanz bewirkt da doch einiges.
Bei uns ist es ja das Thema Nazis. In anderen Ländern wird sich viel mehr über Nazis lustig gemacht. Hier bei uns ist das schwieriger.
Man könnte jetzt sagen, dass die Nazis auch Schwarze verfolgt haben und es bei uns deshalb auch unakzeptabel ist, darüber Witze zu machen, aber dazu muss man sagen, dass die Nazis so gut wie alle außer sich selbst verfolgt haben und dann dürfte man folglich über fast niemanden mehr Witze machen.
Ja, ne. Eigentlich nicht. Also okay…Weiße Menschen dachten vielleicht, dass es neutral ist wenn sie das sagen.
Deutschland hat genug andere historische Probleme was Rassismus angeht. Und selbst Sklaverei kann man da nicht vollkommen außer acht lassen, da haben auch Deutsche gut mitverdient.
…aber für weiteres ist wohl der Rassismus und Diskriminerungs-Thread besser geeignet.
Ich habe das jetzt speziell auf den Otto Film bezogen. Ich finde das sollte man da nicht so schwer nehmen.
Und das Wort Neger ist wirklich ein komplexes Ding und würde hier eindeutig den Rahmen sprengen. Trotzdem ist es nicht das N-Wort aus Amerika. Ich finde der Vergleich wird da vor allem dem US-Wort nicht ganz gerecht. Das ist ein noch viel komplexeres Ding und würde den Rahmen noch viel mehr sprengen.
Naja, bis zum 1. Weltkrieg hatte Deutschland Kolonien in Afrika und war der Sklavenhandel zwar verboten, wurden halt Hörige benannt oder die de facto Sklaverei mit Brauchtum der Einheimischen verklärt.
Wie Paul Kayser, der Leiter der Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt 1894 zugeben musste, hatte man an das Königreich Dahomey Waffen geliefert und im Gegenzug dafür Sklaven erhalten, die in der deutschen Kolonie Kamerun zum Einsatz kamen.
Auch wurde in Europa die Sklaverei auch erst mit dem Wiener Kongreß abgeschafft - und wie jeder der Inglorious Basterds gesehen hat weiß, war der Schriftsteller Alexandre Dumas Sohn eines Sklaven. (Konkret schwängerte der Großvater eine Sklavin, die Frau und Kinder wurden als Sklaven verrpfändet. Kurz später, als der Großvater nach Frankreich zurückging, löste er Dumas’ Vater aus der Sklaverei heraus und hat ihn als legitimen Sohn anerkannt).
Österreich-Ungarn war da wegen fehlender Kolonien eine kleine Ausnahme.
Und wie die Deutschen die afroamerikanischen GIs aufgenommen haben …
Der erste und zweite Weltkrieg sind in DE sehr gut aufgearbeitet, jedes Kind lernt reichlich darüber in der Schule und wir drehen jedes Jahr neue Filme über das Thema. Die deutsche Kolonialgeschichte hingegen kennen viele gar nicht oder denken, dass es nichts größeres war.
She Dies Tomorrow
von Amy Seimetz
Nönö das haben wir auch in Schule gelernt, aber hat dieses Thema unsere Länder historisch so stark geprägt wie die NS Zeit? Nein. In den USA ist es aber ein ganz anderes Ding. Es ist dort seit über 100 Jahren eines der größten sozialen Themen. Und das mehr oder weniger Konstant.
Deshalb sind diese Witze im Otto Film einfach mit einem anderen Kontext zu betrachten als bei einem US Film.
Der größte Irrtum: Das N-Wort ist und war nie ‘neutral’.
Wie schon bei den diversen Schachsendungen hat sich Jan heut mal wieder als ganz wundervoller sympathischer Gast erwiesen.
Dazu hat er offenbar viele Filme gesehen und bietet schönes „Konfliktpotential“ bzgl. Filmgeschmack. Würd mich freuen, ihn ab jetzt auch öfter bei kino+ zu sehen.
Sehr schöne Folge.
(Und sechs Neuzugänge auf meine watchlist )
Hat jemand zufällig ‘Das Meer war ruhig’ gesehen?
Ich bin gerade unentschlossen, die DVD zu bestellen oder den Blue Ray UK Import. Bestelle sonst keine DVDs.
Merci!
War heute mal wieder eine sehr schöne und kurzweilige Folge.
@LeSchroeck: Da dir ja letztens Ninja Kommando gut gefallen hat und du Eastern gegenüber nicht abgeneigt bist: Kennst du Magic Crystal? Den habe ich mir kürzlich mal wieder reingezogen. Er ist zwar schon stellenweise sehr cheesy und billig, hat mir aber trotzdem immer noch gut gefallen.
Wusste nicht wo ich das Posten soll, aber ich glaube das wäre ein Film für Nils. Zu sehen auf Netflix.
Himmel, das is ja locker 30 Jahre her, dass ich den zum letzten Mal gesehen habe.
Kleine Korrektur bei der Besprechung von Leave No Trace: Die Darstellerin heißt Thomasin McKenzie. Mackenzie Davis hat u.a. in Bladerunner 2049, Black Mirror: San Junipero, Tully und dem letzten Terminator mitgespielt.
Ansonsten stimme ich allem zu. Toller Film, der sich lohnt. Die Regisseurin Debra Granik hat ja auch Winter’s Bone mit Jennifer Lawrence gedreht, der ebenfalls sehr zu empfehlen ist.
Shit, ja. Das “McKenzie” war’s… verdammt.
Passiert
Uh, gefällt mir sehr.
Jumpscares
Da es ein wiederkehrendes Thema ist auf rbtv (aber auch sonst im Netz), wollte ich mal ein paar Sätze dazu loswerden.
In den meisten Diskussionen könnte man den Eindruck gewinnen ’ Jumpscares sind cheap Tricks’ und finden nur dann Verwendung wenn Künstler ihren kreativen Geist erschöpft oder erst gar nicht bemüht haben.
Das mag in der Masse zwar stimmen, dies gilt aber für jedes Genre und seine tropes, und ihre exzessive Nutzung.
Jumpscares sind alles andere als ein billiger Trick, Jumpscares spiegeln die innere und“ irrationale“ Angst wieder oder die Angst vor der Angst …
Jeder kennt die Situation, man hat etwas gelesen gehört was bei einem Gänsehaut /Angst auslöst und muss nun in den Keller, über einen dunklen Waldweg usw usw …alles wirklich alles kann nun bei einem einen Schreck Moment hervorrufen, so dermaßen übersensibelisiert und fokussiert…
Eine sehr archaische Kraft die oft irrational wirkt aber sehr rationale Wurzeln hat.
Jeder kennt diese Ängste jeder hat sie schon mal erlebt …
Natürlich nutzt nicht jeder Horrorfilm die innere Ansicht, aber wenn dann ist es eine mehr als effektive Art diese Urängste zu bebildern …
Drum sind es auch oft Kinder die genau in solche Situationen (in Film Szenen) geraten, der Zuschauer hat einen imminenten Bezug und kann sofort eintauchen.
Natürlich gibt es mehrere Ansätze Horrorfilme umzusetzen und Jumpscares sind nicht immer passend.
Jumpscares spiegeln eine der meist verbreitetsten Ängste wieder die Projektion seiner Imagination…Nicht jedem Film gelingt das, aber darum ist es nicht perse a cheap Trick.
Vllt gibt es nochmal mehr dazu in dem anderen thread, dann könnte man noch darauf eingehen wieso so oft Katzen auftauchen oder andere Symboliken .