Kino+ Sammelthread 2020

Man muss die Jumpscares richtig einsetzen, damit das funktioniert. Nach einem ähnlichen emotionalen Muster funktionieren z.B. auch die letzten Marvel-Filme, allen voran Endgame. Das ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die da bewusst von den Regisseuren und Autoren im Film aufgebaut wird und Horrorfilme machen das nicht anders, nur vielleicht eben mit anderen Mitteln. Es kommt halt immer darauf an, wie das eingesetzt wird in Kombination aus Figur, Umgebung, Stimmung, Musik, etc. Dass das schnell wie Übersättigung wirkt könnte auch daran liegen, dass man selbst zum einen vielleicht viele Filme schaut und zum anderen, da man schon viele Filme kennt, die Muster wiedererkennt und dann wirds vorrauschaubar.

Bester Horror ohne billige Tricks die letzten Jahre: Chernobyl von HBO/Sky. Es braucht keine Jumpscares, es braucht keine Monster, der Gegner muss nicht einmal wirklich sichtbar sein. Wenn die Menschen nach der Explosion auf dem Bahndamm stehen, wenn die Arbeiter in Anzügen mit Geigerzähler ins Wasser steigen, wenn die ersten Feuerwerleute die Graphitblöcke aufheben. Und obwohl man alles bei Wikipedia nachlesen kann und eigentlich alles bekannt ist, war es doch der Horror dabei zuzuschauen.

2 „Gefällt mir“

Zugegeben, ich schaue eigentlich keine Horrorfilme, aber ich finde es Schade zu sagen, dass ein Jumpscare einfach ein billiger Trick sei. Fuer mich ist es eine weitere Technik fuer Filmemacher um etwas zu erzeugen. Ich persoenlich wuerde auch unterscheiden. Filme wie die hier genannten Hereditary und The Witch scheinen ja sehr gut zu sein, weil sie Angst machen. Aber ein Jumpscare ist fuer mich kein Element um Angst zu erzeugen, sondern um jemanden zu erschrecken. Ein Horrorfilm der viel auf Jumpscares setzt waere fuer mich dann eher ein Zeichen, dass die Filmemacher es verfehlt haben wirklich ‘Horror’ zu schaffen, sondern sie die Zuschauer einfach staendig erschrecken wollen. Das macht aber fuer mich die Technik des Jumpscares nicht zu einem billigen Trick.

Ich glaube aehnlich wie @bladerunner es schon gesagt hat, es scheint sich gefuehlt einfach durchgesetzt zu haben beim Horrorfilm auf Jumpscares zu setzen.

Alles halt eine Frage der Technik und wie man die einsetzt. Dazu kommt noch persönlicher Geschmack und bei mir fällt auf, dass ich a) Horrorfilme sowieso nicht so sehr mag (Ausnahmen und so) und b) wenn das Muster erkennbar wird, das eher langweilig finde.

Geht man einmal im Jahr in die Achterbahn, ist es spannend. Jedes zweite Wochenende, dann gewöhnt man sich dran.

1 „Gefällt mir“

Jeder kennt die Situation, aber das hat doch nicht wirklich etwas mit Jumpscares zu tun. Man geht in den Keller und hat Angst, aber dann passiert halt zu 99% doch nichts. Im echten Leben kommt kein Jumpscare

Meiner Erfahrung nach kommen im echten Leben Jumpscares quasi nur vor, wenn man vorher keine Angst hatte (z.B. man ist entspannt, mit etwas anderem ablenkt und plötzlich spricht jemand einen an)

Ja, das sehe ich eigentlich genauso. Ich mag z.B. auch keine Horrorfilme, ich mag es einfach nicht Angst zu haben wenn ich einen Film schaue :stuck_out_tongue:
Aber ich finde es halt in gewisser Weise verwerflich einen Jumpscare als billigen Trick einzustufen, nur weil Filmemacher es nicht anders hinbekommen um vermeintlich Spannung und Angst zu erzeugen. Das ist fuer mich aehnlich wie die CGI Diskussion um Cats. Das CGI wird nicht schlecht nur weil die Filmemacher es nicht auf die Reihe bekommen es richtig zu nutzen. Zumal Jumpscares ja auch zuhauf in allen moeglichen Genres zum Einsatz kommen, aber es sich nur beim Horrorfilm durchgesetzt zu haben scheint dauerhaft zum Einsatz zu kommen.

Uebrigens zur letzten Folge Kino+, woher kommt eigentlich die Information das ‚Project Power‘ 2 Jahre lang auf Eis lag? Der Film wurde laut Wikipedia erst October 2018 gedreht?

Alan Parker ist verstorben

1 „Gefällt mir“

Ich glaub ich hab meine Abendbeschäftigung heute gefunden:

1 „Gefällt mir“

Wir befinden uns immernoch in einer globalen Pandemie, ins Kino zu gehen ist einfach egoistisch. Man kann den meisten Kinos auch Spenden zukommen lassen, zumindest hier wo ich herkomme, wenn es einem da um “den Erhalt der Leinwand” geht.

Ich find es einfach schade, dass ihr einem mittelmäßigen Start derzeit mehr Zeit zukommen lasst als allen anderen guten Filmen. Parasite waren was… 10-20 Minuten? Dem schlechten Aufguss von einem Roman, der zuvor die Grundlage eines Fassbinder-Meisterwerks war, dem wird dann wesentlich mehr Zeit geschenkt.

Man hätte ja zumindest mal einen Vergleich zur Fassbinder-Version anstellen, den Ursprung besprechen und sich anschauen können, wie sich der Stoff und seine Umsetzungen über die Jahrzente (bald Jahrhunderte) entwickelt hat. Und auch wenn ich solche Diskussionen mag, wie da endlich(!) mal aufkamen, so ist es schade, dass es für sowas aufkommt.

Man sah das ja auch an euren “Hausaufgaben”, wie viele Leute die Filme damals noch gar nicht kannten. Warum also nicht einfach mal 30 Minuten der Sendung nutzen um einem euch wichtigen Film zu besprechen, egal wann gestartet… stattdessen jetzt zB so viel Sendezeit zu You Should Have Left, wo der spannendste Gast seit langem einfach nur tatenlos daneben sitzen musste.

Nicht falsch verstehen: Ich liebe auch die anderen Gäste, aber die meisten davon sind ja mittlerweile schon eher sowas wie Stammgäste.

Und hier, bei dem was ich gerne sehen würde, zähle ich - auch wenn ich die Folgen lieber mag als reguläre - kein Jahres/Asia/Sonstwas-Special, oder Folge 300 dazu, wo dann 50 Filme in 3 Stunden durchgepeitscht werden. Das ist wie eine Letterboxed-Liste angucken.

Ich meine: Ist okay. Ihr tut was ihr tut und ich werde die Show auch weiterhin regelmäßig schauen. Ich frag mich nur, warum ich (hier und anderswo) damals so angegangen wurde, als ich eure Show mal mit den Kino-Blättchen aus dem McDonalds verglichen habe.

So generalisiert einfach Quatsch. War Sonntag im Kino: 3m Abstand zu allen, Maske während des Film auf. Ein bisschen weniger drastisch gehts doch auch.

8 „Gefällt mir“

Oh ok…das hypersensibelisiert sein ist doch der ganze Aufbau eines Jumpscares, ob es passiert oder nicht ist ja auch nochmal ein Spiel mit diesen Erwartungen.
Aber du sagst dass in 99% der Fälle nichts passiert, hmmm das mag ja sein, nur fokussiert sich ein Horrorfilm auf die 1% der Fälle (auch wenn ich persönlich eher von 60% zu 40% ausgehe die in einer Aufgeladenen Situation dazu neigen dieses anders wahrzunehmen) …
Zu 99% werden Flugzeuge nicht entführt
Zu 99% explodieren Autos nicht wenn man auf sie schiesst.
Zu 99% Überleben Menschen nicht wenn sie aus einer hohen Höhe Fallen.

Ja Hollywood, man mag es kaum glauben, konzentriert sich auf außergewöhnliche Geschichten…Ja es gibt berichte von Menschen die aus grosser Höhe gefallen sind und überrascht überlebt haben, oder Flugzeuge die entführt werden

Was ich meinte mit jeder kennt das, ist die Angst vor dem was passieren könnte, also es passiert ja nichts schlimmes, aber in diesem mentalen irrationalen Zustand wird alles zur Gefahr …sei es weil man auf etwas tritt oder seinen eigenen Schatten sieht uvm .
Drum sind einige Jumpscares so absurd und näher an der Realität als man vermuten würde.

Edit:

Ich glaube das sehr sehr viele von ihren eigenen jumpscare Erfahrungen hier berichten könnten und das eine Menge davon schön irrational absurd wären.
Und noch verstärkend wenn sie vorher eine Gruselgeschichte erzählt bekommen haben oder gelesen/gesehen…

Also wenn ihr welche habt, könnt ihr ja im ‚Film Diskussions‘ thread welche raushauen.

„Spannendster Gast seit langem“ ist aber auch eine sehr subjektive Einordnung, wenn Christian Alvart und Adolfo J. Kolmerer eine Woche vorher bei Kino+ waren. :grin:

Aber ein kleiner Haken hat dieser Absatz. Dann müsste man einen Film haben, über den alle Drei reden wollen, sonst sitzt einer auch wieder tatenlos auf der Couch.

Mag seine Filme sehr.
12 Uhr Nachts
Angel Heart
Die Commitments
Willkommen in Welville
Die Asche meiner Mutter
The Wall

3 „Gefällt mir“

Sorry bin da eben nicht drauf eingegangen, aber du hast vollkommen recht auch diese Art des jumpscares kommt im Leben wie in Filmen vor

Klassische Situation: Kopfhörer auf und Person xy erschreckt sich zu Tode weil angetippt oder sonstiges…also ja kann dir nur zustimmen :slight_smile:

Das wären im Film ja die fake scares und die finde ich schlimmer als richtige Jumpscares.

Es gibt doch einige hier, die es gerne etwas „experimenteller“ mögen :grin:

Aber ohne VPN scheint man in D noch nicht dran zu kommen

1 „Gefällt mir“

Hab ich Bock drauf. :smiley:
Hat mich zuerst an die Videos von Surreal Entertainment erinnert, wo echte perlen dabei sind. :smiley:

Wiedermal eine Liste über die ich stolper. Diesmal Filmempfehlungen von VideokünstlerInnen.
Der Tati, der auch schonmal in Kino+ Thema war taucht auch auf. Den Film, auf deutsch mit dem schönen Namen Tausendschönchen, den die gute Pipilotti vorschlägt wollt ich eh schon immer mal sehen.

1 „Gefällt mir“

Im neuen Kino+ wurde über den deutschen Film Plan B geredet und erwähnt dass die Macher auch mal zu besuch in einer Folge waren. Ich kann die Folge aber überhaupt nicht finden, weiß jemand welche Folge es war?

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank, „Plan B“ in der YT Suche eingeben hat bei mir dieses Ergebnis nicht geliefert. :man_shrugging: