Man muss die Jumpscares richtig einsetzen, damit das funktioniert. Nach einem ähnlichen emotionalen Muster funktionieren z.B. auch die letzten Marvel-Filme, allen voran Endgame. Das ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die da bewusst von den Regisseuren und Autoren im Film aufgebaut wird und Horrorfilme machen das nicht anders, nur vielleicht eben mit anderen Mitteln. Es kommt halt immer darauf an, wie das eingesetzt wird in Kombination aus Figur, Umgebung, Stimmung, Musik, etc. Dass das schnell wie Übersättigung wirkt könnte auch daran liegen, dass man selbst zum einen vielleicht viele Filme schaut und zum anderen, da man schon viele Filme kennt, die Muster wiedererkennt und dann wirds vorrauschaubar.
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Bester Horror ohne billige Tricks die letzten Jahre: Chernobyl von HBO/Sky. Es braucht keine Jumpscares, es braucht keine Monster, der Gegner muss nicht einmal wirklich sichtbar sein. Wenn die Menschen nach der Explosion auf dem Bahndamm stehen, wenn die Arbeiter in Anzügen mit Geigerzähler ins Wasser steigen, wenn die ersten Feuerwerleute die Graphitblöcke aufheben. Und obwohl man alles bei Wikipedia nachlesen kann und eigentlich alles bekannt ist, war es doch der Horror dabei zuzuschauen.