Ja ich meine halt eher von seinen Charakteren, die sich gerne in etwas reinsteigern und wie er seine Liebe für historische Settings hat. Sei es Gangs of New York, Aviator als Biopic über Howard Hughes, die Filme in den 50-70ern spielend, Departed als eher modern, Shutter Island oder dann Wolf of Wallstreet. Man erkennt schon eine gewisse Handschrift und was ihm wichtig ist, was echt schön ist. Aber dabei wird er nicht wirklich repetitiv finde ich, denn man sieht, dass er in erster Linie versucht, sich auszuleben und zweimal das Gleiche machen, würde ihn auch langweilen sicher. Ich bin mal echt gespannt, ob es von ihm noch einen großen Film geben wird, ich könnte zumindest damit leben, dass es sein letzter wäre. Aber immerhin kommt dieses Jahr noch die Serie von ihn mit Leo über den Serienmörder/Hotelbesitzer in Chicago 1893 zur Zeit der sehr berühmten Weltausstellung (auch wieder sehr historisches Setting und eher reinsteigender Typ mit einem Hang zur Arroganz wie ich es mir vorstelle).
Alles schon richtig, aber dieses wirklich Neue kann ich in “The Irishman” nicht erkennen, da kann De Niro am Ende des Films noch so fertig im Seniorenheim sitzen: Das Alter nimmt uns zum Schluss alles und unsere Fehler (Sünden) werden uns bis zum letzten Tag verfolgen! Das finde ich eher banal. Auch der vergleichsweise als bieder charakterisierte Lebensstil der Gangster in “The Irishman” ist schnell kalter Kaffee im Verlauf der 3,5 Stunden.
Naja finde ich halt gar nicht banal, weil es halt um viel viel mehr geht als nur er Gangster baller baller baller am Ende alt und einsam und bereut alles. Es gibt da so viele Stränge und man kann den Film schön auseinandernehmen, dass ich ihn schon meisterlich finde.
Wenn ich es auf die Botschaft “Verbrechen zahlt sich am Ende nicht aus!” runterbreche, zeigen mir das auch “GoodFellas” und “Casino” sehr deutlich. Das wird vielleicht übersehen, weil die Inszenierung glamouröser und “cooler” wirkt, was aber nur Fassade ist, die es zu durchschauen gilt. (Auch bei De Palmas “Scarface” gehen einige Zuschauer der stylishen Inszenierung auf den Leim, denn auch dieser Film sagt überdeutlich: “Am Ende verlierst du auf diesem Weg alles.”)
Aber warum willst du das tun, wieso nen Film so mit Gewalt runterbrechen. Es ist doch kein Kinderfilm der nur sagt: Tststs siehste wer Böses tut, bekommt Haue… Es ist doch kein: Und die Moral der Geschicht… das ist doch viel viel komplexer, allein wenn man die Beziehung der drei anschaut.
Und wieder sind Leute, die ihn mögen zu dumm und zu blind, deiner Meinung zu sein, stell dich doch nicht so kindisch an. Es ist ok, wenn du ihn nicht so magst, aber das ist doch Quatsch.
Inszenierung und die Sprache der Kamera gehört halt eben genauso zu den erzählerischen Mitteln wie die Dialoge oder reine Plotpoints halt auch. Es gehört alles dazu, um ein rundes Gesamtwerk zu schaffen.
Wenn du nur auf das Setting und die Moral der Geschichte starrst, aber keinen Blick für die kleinen Details hat, kann einem echt schon bei vielen Filmen der Spaß vergehen. Ich dachte auch beim ersten Mal schaune von Apocalypse Now, ach es geht hier nur darum wie doof Krieg ist und dass man besser sich aus Vietnam raushalten sollte. Aber nach ein wenig Nachdenken, habe ich gemerkt, dass es da doch mehr gibt.
Ich frag dich einfach mal: Warum denkst du, dass der Film endet, wie er endet ?
Warum denkst du, dass der Film endet, wie er endet ?
Erst einmal ist Scorsese ja gewissen historischen Gegebenheiten verpflichtet, wenn er Frank Sheeran, Jimmy Hoffa & Co. ins Zentrum seiner Geschichte rückt. Und natürlich will uns Scorsese etwas vermitteln, selbstverständlich nicht nur eine Hauptbotschaft.
Aber ich reduziere den Film so - ungebührlich - stark auf diese “Message”, gerade weil mir viele Ingredienzien des Menüs nicht munden. Z. B. Joe Pesci ist wirklich großartig, aber De Niro und Pacino z. B. liefern solides Handwerk, letztendlich nichts, was sie nicht irgendwo in meinen Augen schonmal besser gemacht hätten. Scorsese inszeniert natürlich sehr routiniert, aber eben genau das, für mich ist da kein Funke, der überspringt. Die Story ist aufgebläht und hat für mich zu wenig Fokus, um wirklich mitreißend oder gut komponiert zu sein. Alles ist nicht übel, aber kaum etwas ist wirklich herausragend. Am Ende ist dieser Film für mich nicht mehr als die Summe seiner Teile. Er erzeugt bei mir eifach keine “Magie”.
Du hast die Frage nicht beantwortet, ich war auch lange beschäftigt und habe an dem letzten Shot rumgedacht, wieso endet der Film denn nun genauso, bis es dann Klick gemacht hat, dann merkt man, dass keine Szene zu viel und alles zusammen eine Geschichte erzählt.
Wo bereut er denn? Es wird in zwei Szenen (denn cops und dem prister) gezeigt das er rein garnichts bereut oder auch nur einsehen will was falsch gewesen sein könnte.
mir ist nochmal aufgefallen wie verdammt gut die “toy story” reihe ist.
gerade teil4 ist so perfekt für jung und alt.
als erwachsener lacht man sich gut einen ab bei sachen, die kinder wahrscheinlich garnicht verstehen: wie kommen wir an den schlüssel zb.
und dann viermal es schafft eine spannende geschichte und was neues zu erzählen, da ist story mäßig ja sogar teil2 noch der schlechteste.
Ich sag ja ist viel komplexer
Neee gar nicht komplex, für mich eher langweilig platt.
Für mich fühlte er sich einfach nur alleine, aber eben auch nicht mehr, schließlich wurde ja gezeigt das er kein Interesse an Reue hat.
Doch sehr komplex, ich kann jetzt nicht den ganzen Film spoilern, aber man sieht doch was er bereut und was nicht.
Die Morde nicht und schafft es nicht mal die Ablehnung seiner Tochter damit zu verknüpfen, keine Ahnung was daran komplex sein sollte.
Was man selbst in ein Film hineinlegt sollte man nicht damit verwechseln was man auch wirklich gezeigt bekommt.
Ich kann verstehen das man so mit ihm Mitfühlt, ich konnte es nicht, dafür bleibt der Film viel zu oberflächlich.
Nö es ist alles da jede Szene die gezeigt wird, entwickelt eben genau das weiter und verdeutlicht in welcher Lage er sich am Ende befindet
Diese Lage heißt doch aber nicht automatisch das er bereut, klar weiß er in welcher Lage er ist, aber mehr eben auch nicht und mehr hat mir der Film eben auch nicht gezeigt.
Ich hätte nun keine Katharsis von ihm gewollte, aber mehr Auswirkungen des Umfeldes, mehr einblick in zb die Welt der Tochter oder eine zweite Figur die eher bereut hätte, hätte für mich mehr tiefe geschaffen.
Die Welt der beiden Töchter gibt es doch ? Es wird ja alles POV erzählt und mit dem was man hat, kann man doch ausreichend deren Gefühlslage und Leben danach auserzählen
FTFY ‘drei’ Szenen mit spärlichen Dialog sind für mich nun kein zeigen der Welt
POV wahr eben für mich eins ‘der Probleme’ ist, mir war das dann zu einseitig und oberflächlich.
Man hatte diesen Pov ja auch mal wechseln können, zb zu der Tochter, aber gut Scorsese arbeitet sich auch so sehr viel lieber an männlichen als an weiblichen Figuren ab, da hatte ich nichts erwartet.
Es reicht für mich halt aus, um die Beziehung der beiden Töchter zu ihm, der eh nie so Familenmensch war, dass er die Frau direkt verließ aber dennoch für sie scheinbar doch alles gemacht hat (dieses Fehlverständnis ist natürlich Teil des Themas) und wie die beiden nun unterschiedlich damit umgingen weil sie halt verschiedene Dinge wissen und nicht so ne tiefe Beziehung zu seinem Auftraggeber hatten.
Natürlich kan man sich von POV lösen, aber das wäre ein deutlich anderer Film und wenn man es anders lösen will und kann. Mehr Erzählung ist manchmal nicht mehr, die Lücken muss der Zuschauer füllen.
Aber dass Scorcese nicht wirklich gerne Frauen inszeniert, da muss ich dir recht geben. Es ist halt interessant, für das filmische Vokabular es so, mit dieser Einschränkung (von deren Ursprung man halten kann was man will) zumindest für mich, ausreichend zu lösen, sodass klar ist worum es geht und nicht wirklich der Film zu lang oder zu anders im Ton wird. Aber kann auch verstehen, wenn da einem was fehlt. Ist ja nur befördernd für die eigene Kreativität sich damit zu beschäftigen und es mit seinen Vorlieben abzugleichen
Bei Amazon Prime gibt es ab jetzt “Im Netz der Versuchung” (Orig. Serenity) mit Matthew McConaughey und Anne Hathaway.
Scheint ja ein absoluter Trash-Film zu sein, aber so wie Antje den damals bei Kino+ vorgestellt hat (vor allem bzgl. abgedrehtem Ende), hatte mir das richtig Lust auf den Film gemacht. Werde ich mir glaube ich mal geben.
Allerdings kein lustiger Trash-Film, sondern einfach ein schlechter Trash-Film.