„dass wir wieder 16 unterschiedliche Verfahrensweisen haben. Das Klima stoppt aber nicht an den Ländergrenzen“
Das ist die Idee und Lösung! Der Wettbewerb des Föderalismus wird uns retten, einfach einen Wettbewerb um die besten Lösungen schaffen, und die Bundesländer überflügeln sich Gegenseitig, und alle gewinnen! Wie bei der Bildung.
Leute, hört auf euch an Straßen fest zukleben, es ist geschafft!
Nunja, zumindest gibt es ja auch Mikroklima, gerade eine dicht bebaute Stadt im Süden muss andere Sachen machen als eine kleine Gemeinde im Norden.
Wenn dabei am Ende Gelder vom Bund bereitgestellt werden, welche über Förderungen solche Maßnahmen unterstützen den Gemeinden vom Bund aber nichts aufgebunden wird, wäre dass für mich ja komplett okay.
Nunja, wir konnten bei mir in der Stadt einige nette Sachen umsetzen. Klar waren, dass nur Kleinigkeiten, wenn man aber schlau plant, kosten simple Klimaschutzmaßnahmen auch nicht die Welt. Man muss es natürlich aber auch einfach mal machen.
Sicher kann man für sich auch was kleines machen.
Aber wennnä jeder wieder selbst seinneigenes Süppchen kocht wird galt wieder viel Potenzial verschenkt.
Ich bin dem ganzen zwiegespalten gegenüber. Einerseits wissen die Regionen einfach besser was Vorort gebraucht wird (beispielsweise Hochwasserschutzmaßnahmen), andererseits ist es fraglich ob lokal ausgerichtete Maßnahmen im großen Maßstab helfen. Wieder Hochwasserschutz: Nachdem sich Dresden nach der Flut 2002 besser geschützt hat, ist Magdeburg 2013 abgesoffen.
Mit präzise formulierten Vorgaben und Geld vom Bund könnte das grundsätzlich eine solide Strategie sein, weil es nach meiner naiven Sicht gezielter und schneller umsetzbar ist. Aber ich glaube schon nicht an ordentliche Vorgaben oder Geld, da ist der Rest auch hinfällig.
die Argumentation ginge dann aber auch in eine ähnliche Richtung wie das „Deutschland alleine kann ja sowieso nichts machen“, was hier gerne auseinandergenommen wird
Zum „andererseits“ würde ich noch hinzufügen, dass es wahrscheinlich schon sehr viele Lösungen gibt, die einfach auf sehr viele verschiedene Gemeinden/Kommunen/Städte passen. So muss jetzt eine Lösung viele verschiedene Male gefunden werden, anstatt dass sie einmal gefunden und an mehreren Stellen umgesetzt wird.
„Klimaanpassung“ heißt nicht, dass das Klima angepasst wird, sondern dass die Örtlichkeiten an das (kommende) Klima angepasst werden. Und das funktioniert ausschließlich lokal.
Ich kann nicht einschätzen wie gut sich Dinge übertragen lassen. Aber ist sicherlich ein möglicher Punkt. Gerade regional kann es aber auch hilfreich für die Umsetzung sein, wenn das nicht vom Bund vorgegeben wird.
@Baum123 Ich meinte eher, dass nicht überregional angestimmte Lösungen möglicherweise lokal helfen, aber an anderer Stelle zu Problemen führen können. Demgegenüber denke ich, dass jede regionale kleine Lösung zumindest auch etwas hilft.
Für den Kohleausstieg bis 2030 braucht Deutschland mindestens 50 neue (wasserstofffähige) Gaskraftwerke. Die dann schnell einspringen, wenn Wind- und Solaranlagen mal wieder schwankend arbeiten und nur einen Teil des benötigten Stroms liefern.
Die Zeit drängt, aber es ist noch vollkommen unklar, wie der Staat das subventionieren wird/kann/darf. Die EU-Kommission und die deutsche Regierung konnten sich bisher nicht einigen.
Ist der Zustand, den Heiko Paeth schon seit Jahren vorhergesagt hat, nun eingetreten? Er ist Klimaforscher an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, präziser formuliert: Leiter der Professur für Geografie mit Schwerpunkt Klimatologie am Lehrstuhl für Geomorphologie. Ein renommierter Experte weit über die Region hinaus. Schon 2016 hatte er Unterfranken zu „einem Hotspot des Klimawandels“ erklärt. Und im Mai 2019 hat er in einem Interview mit der in Würzburg erscheinenden „Main-Post“ präzise vorhergesagt, was dauerhaft geschehen wird. „Wir bekommen in etwa das Klima von Bordeaux, mit vier bis fünf Grad Erwärmung im Maintal, im Winter wie im Sommer. Wir hätten 20 bis 30 Prozent weniger Niederschlag im Sommer und etwa zehn Prozent mehr Niederschlag im Winter.“ Immer vorausgesetzt, es ändere sich klimapolitisch nichts Grundlegendes. Und das hat es nicht in den vergangenen Jahren.
Die Klimapolitik, die angekündigten diversen Wenden von Energie und Verkehr beispielsweise, sie kommt in Deutschland nicht wirklich voran. „Unser Planet hat sich seit Beginn der flächendeckenden Messungen im Jahr 1881 um 0,9 Grad erwärmt, Unterfranken im gleichen Zeitraum um zwei Grad“, rechnet Paeth vor. „Das ist mehr als doppelt so viel als im globalen Durchschnitt. Nur an den Polkappen liegt die Erwärmungsrate jenseits von drei Grad.“ Der Ausblick des Professors, bezogen auf die Region um Würzburg, fällt nicht nur im Main-Post-Interview wenig zuversichtlich aus. „Bis Ende des Jahrhunderts, also dem Zeitraum 2070 bis 2099, wird sich die Zahl der Hitzetage an manchen Orten im Vergleich zum Zeitraum 1970 bis 1999 verfünffachen.“ Und Paeth prophezeit: „Wir werden auch mit Dürren kämpfen müssen und haben gleichzeitig einen hohen Wasserbedarf.“ Er sei sich, so der Professor, „nicht mehr sicher, ob das rein physikalische Ausmaß des Klimawandels bei uns glimpflicher ablaufen wird als in der Sahelzone oder in Ostafrika“.
Dass Deutschland ein Wasserproblem hat und auf eine Krise zusteuert, ist unter Fachleuten und Politikern, die sich mit dem Thema beschäftigen, längst Gewissheit. Die Klimakrise hat demnach immer mehr Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von und die Versorgung mit Wasser.[1] „Es fehlt uns das Wasser in der Fläche und der Tiefe“, sagte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber am 28. Oktober 2020 in einer Regierungserklärung im Landtag – und er meinte damit nicht nur den Freistaat. „Der hitzegestresste Boden wird zu Knäckebrot, irgendwann zu Sand, er hat kein Wasser mehr und nimmt auch keines mehr auf“, schilderte der Politiker der Freien Wähler und forderte: „Wir müssen weg vom entwässerten Boden, auf den die Sonne knallt. Die Vision ist der speicherfähige Boden mit Schatten spendenden Uferstreifen.“ In den vergangenen zehn Jahren, so Glauber, sei die Grundwasserneubildung um fast ein Fünftel zurückgegangen. „Wir sind auf dem besten Weg in einen Grundwassernotstand“, warnte Glauber.
Wohlgemerkt: Da spricht kein Klimaaktivist, der sich gerade auf eine Straße geklebt hat, sondern der Umweltminister einer durch und durch bürgerlich-konservativen Regierung eines Bundeslandes, in dessen Süden es zumindest, verglichen mit anderen Teilen der Bundesrepublik, noch ordentlich Wasservorräte gibt.
Die Aluhut Bubbel, natürlich samt AfD, redet aktuell von der Hitzelüge es wäre alles Propaganda der Medien
Es müssen echt dringend Hitzepläne her, bei uns in der Stadt wird zwar baulich einiges passieren, aber das reicht nicht.
Beim Wasser das gleiche, es muss strenger reguliert werden wer wie viel entnimmt.
Jup, so fühlt es sich als Unterfranke auch an. Mir schleierhaft, wie man das nicht raffen kann. Hier ist seit Wochen alles verbrannt, seit mind. 2 Monaten gab es keinen ordentlichen Regen, wenn man die kurzen Gewitter-Ergüsse ignoriert.