Eigentlich sagt die Studie nur etwas darüber aus, dass die Letzte Generation unbeliebt ist. Andere Sachen wurden nicht abgefragt.
Wenn FFF in irgendeiner Form von den radikaleren Aktivisten profitieren würden, würde die Klimabewegung als Ganzes nicht so abschmieren bei den Zustimmungswerten.
Warum? Wir wissen doch von Wahlen, dass das Gedächtnis der Leute ungefähr 3 Monate hält ohne ständige Berichterstattung. Demzufolge ist derzeit Klimabewegung = Letzte Generation. Die Daten geben deine Interpretation einfach nicht her. Insbesondere mit dem fett zitierten Satz in meinem Post.
85% sagen, dass die Protestformen der Umweltbewegung insgesamt zu weit gehen und du beziehst das auf FFF? Die Frage zeigt doch eindeutig, dass die Befragten an die letzte Generation gedacht haben.
Wenn ich ehrlich bin, ich wüsste nicht mal, ob FFF noch aktiv ist.
Also das letzte Mal habe ich FFF wahrgenommen als sie die Letzte Generation kritisiert haben
Das ist deine Interpretation.
In der Umfrage wurden Fragen gestellt konkret zur LG und zu ihren Aktionen, andere Fragen sind allgemeiner gehalten und betreffen Klima- und Umweltbewegung allgemein.
Und da gehen die Zustimmungswerte eben nach unten, für die ganze Klimabewegung.
Da kann ich an keiner Stelle rauslesen, dass sich in den vergangenen Jahren die Unterstützung für gemäßigtere Organisationen erhöht hat.
Das liegt natürlich ausschließlich an der Letzten Generation, nicht etwa (auch) an den Medien, die darüber berichten.
Woher nimmst du das? Ich habe nebenbei die Seite hier auf:
und bei keiner einzigen Frage wird auf eine der Organisationen eingegangen. Es ist immer "Wenn Sie einmal an die Klima- und Umweltbewegung in Deutschland denken, d. h. an die Menschen und Organisationen, die sich besonders stark für Klima- und Umweltschutz einsetzen: Inwiefern würden Sie den folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen? ".
Das nicht, kann man aber ggf. auch (!) daraus ableiten. Den Interpretationsspielraum gibt es natürlich.
Diese Umfragen werden aber auch immer etwas kommentarlos gepostet, als wäre klar, was daraus jetzt die Konsequenz sei. Ich finds aber durchaus interessant, da etwas weiter drüber nachzudenken. Was bringt uns diese Umfrage mehr, als das sich die meisten auf die Schulter klopfen können und sagen, „hab ichs doch jesacht“?
Muss die LG daraus jetzt Konsequenzen siehen? Wenn ihr Ziel war, zu gefallen, sicherlich. Aber ich glaube nicht, dass das jemals das Ziel war. Hätte die LG nur Aktionen, zu denen in Umfragen 90% der Leute sagen würden „ja find ich toll“, würden diese Umfragen nie stattfinden, weil es kein Schwein interessieren würde. Die LG stellt nichtmal Forderungen an die Gesellschaft, sondern direkt an die Regierung, nichtmal utopische.
Deswegen find ich die Umfragen ganz nett und interessant zu lesen, aber ich glaube viele neigen dazu, ohne groß drüber nachzudenken, da und vor allem in die Implikationen zu viel hineinzuinterpretieren.
Ähnlich wie mit der Umfrage letztens zum Tempolimit, sowas ist ein (je nach Umfrage) interessantes Meinungsbarometer der Gesellschaft, aber wir brauchen auch kein Tempolimit, weil die Leute so unglaublich gerne langsam fahren.
Aber die Gesellschaft wird durch ihre Aktionen beeinträchtigt.
Jeder der wegen der letzten Generation, im Stau steht, wird sicher nicht ihr Sympathisant.
Ihre Intention ist sicher gut.
Aber die Politik interessiert es nicht wirklich.
Und die Gesellschaft ist verärgert
Was genau sind denn eigentlich diese großen Beeinträchtigungen, wegen denen man Protestierende verprügeln und cholerisch rumbrüllen müsste?
Die Forderungen gehen an die Regierung, die Gesellschaft darf sich trotzdem gerne hinterfragen, sie trägt diese Politik ja schließlich auch z.T. mit.
Sagen wirs mal so, viel mehr Beeinträchtigen als die üblichen Staus wegen Verstopfung sinds eigentlich auch nicht.
Natürlich reagieren die Leute teilweise völlig überzogen.
Wie @godbrakka sagt, stehen sie im Endeffekt nur im Stau.
Aber bei einem „natürlichen“ Stau kann man schwer jemanden die Schuld geben.
Aber hier sitzen die Verursacher direkt vor einem.
Weshalb sie auch den ganzen Ärger abkriegen.
Ich glaube nur nicht, dass sich die Politik zu irgendwas bewegen lässt.
Egal was sie auch probieren
Diese Umfrage hier war falsch gestellt, um daraus interessante Schlüsse ziehen zu können. Ich vermute, dass sie aufgrund der Vergleichbarkeit zur letzten Umfrage gezwungen waren, dieselben Fragen noch mal zu stellen. Vielleicht setze ich mich morgen in deren Webinar, um da mehr herauszufinden.
Was imo interessant wäre, sind die Auswirkungen des Klimaprotests:
- Die Fragen, die sie jetzt allgemein gestellt haben einzeln für LG, FFF und eventuell noch andere Klimabewegungen
- Hat sich durch die Klimabewegung die Wahlentscheidung, persönliches Verhalten oder ähnliches hinsichtlich Klimaschutz verändert
- Hat sich durch andere Faktoren die Wahlentscheidung, persönliches Verhalten oder ähnliches hinsichtlich Klimaschutz verändert
Dann könnte man ein viel besseres Bild zeichnen, ob der Protest etwas bringt oder sich negativ auf die Bereitwilligkeit zu Klimaschutz auswirkt.
Man kann sehr vielem die Schuld zuschieben, dem nicht vorhandenen Tempolimit, dem Umstand, dass so viele fahre müssen, der Autoindustrie, weil sie diese Politik aktiv fördert, etc. etc.
Und sind die Leute, die sich gezwungen sehen, sich auf ne scheiß Straße zu setzen, weil alles andere niemanden interessiert, wirklich alleine schuld, dass sie das tun, oder sind Klimawandel und unzureichende politische Maßnahmen da nicht auch mit dran schuld?
Ich sehe halt weiterhin nicht, wie durch die Aktionen der LG auch nur 1 Nanopascal Druck zusätzlich auf die Politik ausgeübt wird, irgendwelche ihrer Forderungen durchzusetzen. Dazu bräuchte es doch Rückhalt für sie aus der Bevölkerung und von den Wählern.
Klar ist eine deutliche Mehrheit für das Tempolimit, aber ich sehe einfach keinen Anteil der LG daran, dass das so ist oder dass mehr Menschen dafür sind.
Wofür braucht eine bereits gewählte Regierung Rückhalt von der Bevölkerung?
Das ist eben das Problem: Allen relevanten Entscheidungsträgern kann das nun mal egal sein. Die Proteste der LG müssten auf den Bundestag und die Landtage gerichtet sein.