die technologie und das wissen alleine reichen eben nicht.
wir haben heute schon die technologie und das wissen, es fehlt der politische wille - und zwar nicht nur in D, in der EU sondern weltweit.
das ist ja das, was mich schier zur verzweiflung bringt. das wissen ist da, es ist praktisch konsens (siehe z.b. IPCC, paris2015), die technologie ist da. aber es passiert zu wenig zu langsam.
deshalb mein verweis auf die bestehenden machtstrukturen.
Am meisten, wenn ich so Leute wie Lanz dazu höre. Die zwar die Klimakatastrophe nicht direkt abstreiten, aber die wissenschaftlichen Erkenntnisse, sozialen Herausforderungen und wirtschaftlichen Zusammenhänge so perfide verzerren und damit auch noch soviel Reichweite haben, dass man dagegen einfach nicht ankommen kann. Weil es die Erzählung ist, die für einen Großteil der Bevölkerung am bequemsten ist zu glauben.
"… woher nehmen sie die überzeugung, woher wissen sie das, was macht sie so sicher, dass wir in zukunft nicht doch alle mit blumen im haar um die bäume tanzen und mit ökologisch einwandfreien flugtaxis in 2 h zu unseren freunden nach pjöngjang jetten, … " (close-up auf nachdenkliches gesicht, wirft die stirn in falten und beugt sich in die intimsphäre der befragten hinein).
[abbinde, sendungsmusik, ende]
kamera zoomt raus auf couch, wo ehepaar die letzten sekunden von lanz im fernseher sehen - puh, nochmal glück gehabt, jetzt können wir beruhigt ins bett.
Horrorfilm-Pitch bei Film Fights?
Den findet Lanz bestimmt sogar gut 🫣
Laotse war halt Optimist.
Ich gehe eher mit: Hoffnung ist der erste Schritt auf dem Weg zur Enttäuschung.
Da war häufiger richtig.
Beim Ausbau erneuerbarer Energien ging es mir nicht um Technologie und Wissen, sondern dass Ausbauziele zumindest im Solarbereich europaweit übertroffen werden:
Auch bei Transformationen gibt es Kipppunkte, bei Solar scheint der erreicht zu sein.
gehört politico nicht zum springer-konzern?
der umstand würde für mich die glaubwürdigkeit der quelle in frage stellen. denn der springer konzern verfolgt unzweifelhaft eine politische agenda.
ich bezweifel sehr, dass wir darauf vertrauen dürfen, dass der „kipppunkt der transformation hin zu solarenergie“, bereits erreicht ist. insbesondere weil fragen offen bleiben wie bspw. energietransfer, -speicherung und der marktwirtschaftliche wachstumsimperativ.
und selbst wenn das auf solarindustrie zutreffen sollte, dann ist dieser eine sektor nicht ausreichend, um die klimaschutzziele von paris2015 einzuhalten (die außerdem in ihren verträgen bereits eine vorhandene und kommende globale erwärmung berücksichtigen).
wie die transformation die notwendigen sozialen fragen behandelt, bleibt ebenfalls unbeantwortet.
Ja, gehören sie. Das macht die Daten inwiefern falsch? Für Deutschland kannst du das jederzeit auf den entsprechenden Regierungsseiten nachschlagen und Habeck hat das im Lage der Nation Interview ebenfalls angesprochen, welches du dir ja angehört hast. Abgesehen davon ist der Artikel ziemlich ausgeglichen, benennt klar die Fortschritte, aber auch die wirtschaftlichen Aspekte, die du ansprichst.
ich unterstelle eine perspektivisch einseitig gefärbte berichterstattung. das kann man auch mit richtigen datensätzen. allein z.b. indem man nur bestimmte daten auswählt, andere weglässt etc. pp.
und ich unterstelle auch habeck eine subjektive perspektive mit politischer agenda.
ob der artikel ausgeglichen, also neutral, ist, kann ich nicht beurteilen und mir fehlen zeit und muße die angaben und v.a. die kontexte zu überprüfen. was ich immer mache, ist mir die quelle anzuschauen, woher informationen kommen.
und ich halte mich dann lieber an unabhängige quellen.
Da, deutsches Ausbauziel für Solar in 2023 sind 9GW, wir sind nach Juni bei 6,3GW.
Das ist eine positive Nachricht, egal wie du es drehst und wendest und auf andere Themenbereiche ausweichst.
habe ich nicht in frage gestellt.
aber die kontexte und der implizite schluss, dass der „kipppunkt der transformation hin zu solarenergie“ (den man überdies definieren müsste, was das meint), bereits erreicht ist. und dass daraus folgt, dass man hinsichtlich der herausforderungen des klimawandels optimistisch in die zukunft blicken darf.
Ich habe „erreicht scheint“ geschrieben. Wenn ein Sektor überperformed ist das natürlich gut für die Herausforderungen des Klimawandels, insbesondere, wenn es so ein wichtiger wie der Energiesektor ist. Jedes Zehntelgrad zählt.
entschuldigung, das stimmt. habe ich nicht richtig wiedergegeben.
es stimmt auch, dass jedes zehntelgrad zählt.
und es ist mMn ebenfalls richtig, dass eine überperformance in klimaerhaltenden sektoren gut ist.
[edit: und es ist wahrscheinlich auch gut und wichtig, auch solche meldungen zu verbreiten und wertzuschätzen. da bin ich in meiner perspektive sicherlich etwas eingeschränkt.]
was ich aber nicht daraus ableite, ist eine optimistische zukunftsperspektive auf die bewältigung der herausforderungen des klimawandels.
Vor allem, wenn ebenfalls wichtige Sektoren, wie Wohnen und Mobilität, das als Ausrede nehmen, um ihre Ziele bis in die mittlere Zukunft nicht einzuhalten.
Außerdem hat das Verfassungsgericht meines Wissens nach geurteilt, dass die Ziele unzureichend sind ^^
Und dann wurde von der Politik nachgebessert.
Seit wann?
Das Bundesverfassungsgericht hatte ja bemängelt, dass keine Minderungen für CO2 nach 2030 enthalten waren. Die wurden dann im Juni 2021 mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes verabschiedet. Inwiefern die neue Änderung des Klimaschutzgesetzes noch verfassungskonform ist, bleibt abzuwarten.
Hier auch nachzulesen:
Verstehe, danke.