Im Sinne aller anderen Lebewesen würde ich persönlich das Aussterben der Menschheit begrüßen. Aber nicht im Krieg oder im Verhungern, etc.
Am sanftesten wäre wohl die Kollektive Unfruchtbarkeit.
Children of Men
Das Klima lässt sich nicht mehr „retten“.
Ich tue mich mit dem Wort schwer - es suggeriert, dass wir Menschen etwas selbstloses tun möchten, indem wir etwas anderes retten. Dabei geht es schlicht ums eigene Fortbestehen und Überleben.
Aber so oder so ist es zu spät und wir stehen jetzt schon vor der 3 Grad Grenze und diese können wir einhalten wenn wir jetzt alle Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, die im Pariser Klimaabkommen beschlossen wurden.
Also tatsächlich Jetzt und nicht nächstes Jahr oder in 6 Monaten, sondern eben Jetzt.
Nur ohne schwanger.
Ja eben. Deswegen finde ich die Frage „was passiert danach“ eigentlich spannender. Dass es einen Knall geben wird, lässt sich nicht mehr verhindern. Dafür stoßen zu viele Interessen von Ländern und Einzelpersonen aufeinander, die sich einfach nicht vereinbaren lassen um durchzusetzen, was nötig wäre.
Das wird auch nicht besser werden, eher schlimmer, wenn die Schwellenländer noch mal einen weiteren Schub Richtung Wirtschaftswachstum machen. Indien z.B. fliegt doch jetzt soviel wie noch nie zuvor meine ich mal gelesen zu haben?
Da brauchst Du nicht bei Indien bleiben. Ganz allgemein lässt sich sagen - es wurde noch nie so viel geflogen, es wurde noch nie so viel Fleisch gegessen, es wurde noch nie so viel Käse gegessen, es wurde noch nie so viel Auto gefahren,…
Das Problem ist einfach, dass jeder meint sich mit Geld das (moralische) Recht auf alles erkaufen zu können.
Klar - mir würde es in Kanada bestimmt auch mal gefallen und ich könnte mir den Flug auch leisten, aber es ist nicht entschuldbar diesen Flug anzutreten.
So radikal muss man ja nichtmal ansetzen. Flüge kann man noch nicht ersetzen, da würde ich eher eine Rationierung durchsetzen. Das wäre dank Corona auch easy durchsetzbar gewesen, da die privaten Anbieter ohne Hilfen eh alle Pleite gegangen wären. Also ein perfekter Zeitpunkt, um das System im Sinne der Gesellschaft und gegen die Privatwirtschaft zu reformieren.
Aber dann könntest du auch einmal alle paar Jahre irgendwo hinfliegen.
Dafür müsste man auf der Gegenseite natürlich radikal die Sachen umsetzen, die tatsächlich umsetzbar sind.
Genau da ist doch das Problem, hier darf man mal und dort darf man mal. Das ist eben schlicht falsch, wenn man die Klimaziele einhalten möchte. Flüge in den Urlaub sind dann eben nicht drin, wir können das nicht kompensieren. Ab Ende April leben die Menschen in Deutschland wieder auf Kredit, da sie die ihnen zustehenden Ressourcen verbraucht haben werden. Aber einen Kredit, der nicht zurückgezahlt werden kann.
Ein fataler Fehler war es die Fluggesellschaften zu retten, es wäre richtig und wichtig gewesen, diese Bankrott gehen zu lassen. Zudem heißt es doch immer, dass der Markt regelt.
Eine Rationierung der Flüge würde zudem wohl zu mehreren kleinen Fliegern führen, da ja dennoch alle Ziele erreicht werden wollen und dadurch gewinnt man wieder nichts.
Wo bringen wir dann die 800.000 Mitarbeiter in der Luftfahrt unter, wenn man die Gesellschaften „einfach bankrott gehen lässt“?
Das ist für den Klimaschutz vollkommen irrelevant und für diesen absolut unwichtig, da dieser oberste Priorität haben muss.
Aber wenn es Dir um einen sozial gerechten Klimaschutz geht - Bedingungsloses Grundeinkommen.
Naja wir haben doch angeblich an allen Ecken Fachkräftemangel. Außerdem ist kein ausgeführter Job theoretisch gesellschaftlich sinnvoller, als einer, der auf Ausbeutung (in dem Fall von Umwelt und Ressourcen) beruht.
Dieses elende „aber die Wirtschaft“ -Gejammer von diesen fdp-lern. Ich kanns echt nicht mehr hören. Genau darum sind wir ja da wo wir jetzt sind. Weil - „wegen der Wirtschaft“
Auch wegen uns selbst. Abstimmen mit dem Geldbeutel ist nicht vernachlässigbar.
Klar, wenn Du keine Kinder hast und entsprechend alt ist das vertretbar. Sonst ist es nur dumm oder kapitalistisch verblendet.
Mit dieser Radikalität ist ein Klimawandel auf jeden Fall zum Scheitern verurteilt, weil die Mitte da nicht mitmacht. Schöne Utopie, allerdings völlig realitätsfern.
Fordern kann man viel, umsetzten ist dann nochmal eine ganz andere Geschichte.
Ich kann mal so ein kleines Beispiel aus meinem Alltag nennen.
Die letzten Jahre sterben Jahr für Jahr mehr Bäume, es werden jedes Jahr mehr nachgepflanzt als im Jahr zuvor gestorben sind und dennoch werden es jedes Jahr weniger. Es sind sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft, sowohl finanziell, als auch personell. Dem Klima ist das aber einfach komplett egal wieviel wir da jetzt reinbuttern, es ist nicht mehr zu halten. Da kann man schön weiter mit dem Geldbeutel abstimmen, das hat uns da ja auch hingebracht.
Jetzt heult die Bevölkerung herum, dass man doch was machen muss. Sagt man ihnen, sie sollen die Bäume vor dem Haus gießen, wird abgewinkt, da es ja das eigene Geld kostet.
Ist der Baum vor dem Haus dann tot, wird wieder gejammert.
Wat? Die Wirtschaft muss das alleine richten funktioniert halt einfach nicht.
Fleisch ist immernoch schweinebillig und trotzdem werden immer mehr Leute Vegetarier oder Veganer oder reduzieren. Es geht auch aus der Bevölkerung heraus.
Wenn wir sagen die Wirtschaft muss. Die Wirtschaft sagt wir halten uns doch an Regeln und die Regierung sagt, es braucht den Willen der Bevölkerung dann tut sich nix, weil jeder auf den anderen wartet.
Der Klimawandel ist nicht zum scheitern verurteilt, sondern seine Aufhaltung (sorry für die Wortklauberei, aber Begrifflichkeiten finde ich hier wichtig).
Die Mitte war nie das Hauptproblem, sondern immer die obere Mitte und darüber. Nur ist jetzt der Punkt erreicht an dem es einfach zu spät ist um das noch einigermaßen sozialverträglich hinzubekommen. Die Generationen zuvor waren zu bequem, meine ebenso und die nachfolgende ist es auch. Die danach ist noch zu jung für eine Beurteilung.
Es ist nicht mehr möglich sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten wie wir eine sanfte Transformation schaffen, da es hierfür zu spät ist. Leider.
Dann tu doch den Leuten, die immer noch das Ruder versuchen rumzureißen (der Klimawandel ist immer noch keine binäre Geschichte), den Gefallen und versuch ihnen nicht die letzte Motivation zu nehmen mit diesem komplett schwarzmalerischem Pessimismus
„Der Markt regelt“ - ist ein vielbeliebtes Zitat aus fdp Kreisen und aus der freien Wirtschaft. Daher mein Einwurf. Aber sobald eine Großfirma missgewirtschaftet hat und gerettet werden möchte, stehen eben jene gleich da und setzen sich für deren Rettung ein.
Der Fleischkonsum steigt stetig an, weltweit.