Klimawandel - Forschung, Entwicklung und Klimaschutz

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Ich hatte letztens den diabolischen Wunsch, dass sich die Leben all derer, die am Klimawandel zweifeln, doch automatisch um 40-50 Jahre verlängen sollten, damit sie die dramatischen Konsequenzen am eigenen Leib spüren können, aber vielleicht geht’s ja schneller als gedacht. Womöglich sprechen da nun die Medikamente aus mir, aber ich würde so manchen Leugner und Relativierer wirklich gerne beim Aus-dem-Haus-Gehen „Warum ausgerechnet ich?“ schreiend einfach nur aufgrund der schieren Hitze lebendig austrocknen sehen.

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Das mit den Wintern ist eine interessante Sache, die waren eigentlich nicht zu trocken.

So war der letzte zu trockene Winter 2016/17 also vor 5 Jahren und davor 2014

(Zahlen vom Umweltbundesamt, das letzte und vorletzte Jahr vom deutschen Wetterdienst)

die letzten 100 Winter

Insgesamt ist der Trend positiv.

Betrachtet man extreme Ausreißer, also sehr trockene Winter und nehmen wir einfach als Maßstab dass es 25% weniger geregnet haben muss, als im 100 Jahre Schnitt.

Sehr trockene Winter pro Jahrzehnt (weniger als 75% Regen des 100 Jahre Schnitts)

50er: 1 Winter
60er: 2 Winter
70er: 3 Winter
80er: 1 Winter
90er: 1 Winter
00er: - Winter
10er: 2 Winter

da sieht man keine Auffälligkeit. Außer vielleicht dass es auch nach oben weniger Extreme Ausreißer gibt

hier vielleicht noch deutlicher. Die Differenz vom Mittel

Sieht man sich die Bundesländer an, so war in den Bundesländern in den Top20 der trockensten Winter in diesem Jahrtausend fast nur 2014 und 2017 dabei. Und in je ein Bundesland der 16 hat sich der Winter 2001, 2003 und 2009 eingeschlichen.

Es wäre sogar schlüssig dass die Winter nasser werden da wärmere Winter aufgrund der Klimaerwärmung oft nasser sind. Aber das ist nur eine Schlussfolgerung ohne direkten Nachweis

Für den Sommer sieht es da schon anders aus

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Kann hier jemand einem Laien erklären, warum es durch den Klimawandel nun zu diesen starken Trockenperioden kommt?

Dadurch daß es immer wärmer wird, müsste doch noch mehr Wasser verdunsten und müsste es dann nicht mehr regnen? Oder regnet es nicht mehr, weil die Lufttemperatur zu warm ist und das Wasser nicht mehr kondensiert? :beanthinking:

Von Laien für Laien :slight_smile:
Hitze lässt mehr Wasser verdunsten, soweit richtig. Warme Luft kann aber auch mehr Wasser aufnehmen. Aufs Jahr gesehen Regnet es auch nicht weniger (Mengenmäßig) aber es ist seltener dafür viel stärker.

Wie aber bei einem Schwamm kann Wasser in trockenen Boden nicht so gut eindringen und fließt einfach weg statt zu versickern.

Edit: Hier eine schöne Veranschaulichung
https://www.itv.com/news/meridian/2022-08-11/what-happens-when-it-rains-after-a-heatwave

Also ist es zu warm und das Wasser kondensiert nicht. :sweat_smile:

Ja doch aber nicht mehr so „regelmäßig“ wie vor 20 Jahren

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Also an sich ist jede länger anhaltende Wetterlage dadurch zurückzuführen, dass der Temperaturunterschied zwischen den Polen und dem Äquator abnimmt. Die Pole erhitzen sich im Verhältnis mehr als der Äquator, weil durch das Schmelzen von Eis das Albedo abnimmt, also das Sonnenlicht noch eher absorbiert statt reflektiert wird, wenn weiße Flächen zu dunklem Wasser oder Land wird.

Dieser Temperaturunterschied erzeugt nun aber einen globalen Windstrom, den Jetstream. Dieser ist verantwortlich, dass Großwetterlagen relativ schnell vorbeiziehen. Durch die Senkung des Temperaturunterschieds wird dieser aber langsamer. Heißt warme wolkenlose Phasen liegen länger, kalte regnerische Phasen aber auch. Deshalb gibt es entweder wochenlang Hitze oder eben Regen. Beides sehr stressig für Boden und Lebenwesen, da sehr langanhaltend extrem.

Außerdem kann warme Luft stärker Wasser aufnehmen, als kalte Luft. Das heißt Wasser verdunstet und bleibt als gasförmig in der Luft bevor es dann zu Wolkenbildung und zu regen kommt. Für die Zeit ist es dann außerhalb des Kreislaufs des Wassers, der relevant für die Biosphäre ist.

Kann mir auch vorstellen, dass warme Luft bedeutet, dass Wasser relativ weit hoch steigen muss, bis es kondensiert und dann dort aber keine Regenwolken mehr gebildet werden, die eher niedriger hängen, sondern nur so Ciren oder Schäfchenwolken. Aber nur ne Hypothese meinerseits.

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Ich weiß ja nicht. Aber ich mag weder massiven Regen noch Regen von hochenergetischen Photonen. Empfinde das nicht als gutes Wetter.

Ich glaub dem Klima ist’s grundsätzlich sowieso eher wurscht, was wir als gut, schön oder nicht gut und nicht schön bezeichnen würden.
Davon ab: Regen ist toll und wäre vor allem jetzt mal toll, auch für’s Gemüt.

Das Problem ist dann aber auch, dass der Boden teilweise jetzt so ausgetrocknet ist, dass größere Wassermengen gar nicht aufgenommen werden können. Hier in Dresden hat’s seit über drei Monaten nicht mehr nennenswert geregnet. Es ist echt einfach nur noch krass.

Das unterstreicht ja nur die Problematik. Auf’m Wacken Open Air hat’s auch’n paar mal geregnet, aber man hatte das Gefühl, dass das einfach verpufft ist. Wohlgemerkt im Norden Deutschlands.

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1912, soviel zum Thema „wir wussten es nicht besser“

Hier nochmal die Quelle aus dem Neuseeländischen nationalarchiv:

https://paperspast.natlib.govt.nz/newspapers/ROTWKG19120814.2.56.5

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Ja, Svante Arrhenius hat die Absorption von Wärmestrahlung durch CO2 entdeckt. Darauf hin wurde dieser Schluss gefasst.

Später in den 50ern waren es ja dann die Ölfirmen, die erste Berechnungen angestellt haben. Denn Klimawandel, Abschmelzen des Permafrosts, da machten sie sich Hoffnungen, noch mehr Ölvorkommnisse zu finden und noch mehr Geld zu verdienen.

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Und wenn dann erst die ganzen Menschen tot sind, kann man sich auch noch die Immobilien unter den Nagel reißen :nicenstein: das Geld liegt quasi auf der Straße

Echt traurig, dass bereits tatsächlich so viel in der Realität passiert ist, was der Film „Don’t look up“ karikiert… Oder halt eben nicht, weil die Leute echt so dumm sind :simonhahaa:

Das ist übrigens eine kurze Zusammenfassung eines ursprünglichen langen Artikels in dem populärwissenschaftlichen Magazin Popular Mechanics vom Journalisten Francis Molena.

Der Artikel ist noch viel länger.
Er beschreibt zuerst verrückte Wetterereignisse 1911 und kommt zu der Frage ob das Klima denn wärmer wurde als früher und weiter wird. Das wird verneint, dass sei eher sehr unwahrscheinlich. Zudem seien Klimaveränderungen wie Warm-, und Eis-zeiten eh normal aber dauern 1000e Jahre. Also kein Grund zur Aufregung. Aber es gäbe wohl noch ein Phänomen was Auftreten könne, Kohlendioxid in der Atmosphäre durch verbrannte Kohle.
Und der letzte Absatz ist dann folgender

Es ist vielleicht etwas gewagt, Vermutungen über die kommenden Jahrhunderte anzustellen, aber im Lichte all dessen, was man weiß, ist es vernünftig, zu dem Schluss zu kommen, dass das Gehirn des Menschen nicht nur Maschinen erfunden hat, mit deren Hilfe er schneller als der Wind reisen, durch die Tiefen des Ozeans navigieren, über den Wolken fliegen und die Arbeit von Hunderten verrichten kann, sondern auch, dass seine Aktivitäten indirekt durch eben diese Dinge, die die Beschaffenheit der Atmosphäre verändern, über das Naheliegende und die unmittelbare Gegenwart hinausreichen und die kosmischen Prozesse selbst verändert haben. Es sind vor allem die mutigen, unternehmungslustigen und genialen Amerikaner, deren Gehirne die Welt verändern. Doch auch der dumpfe Ausländer, der beim schwachen Schein seiner Grubenlampe in der Erde wühlt, ernährt nicht nur seine Familie und trägt dazu bei, die verzehrenden Öfen der modernen Industrie zu speisen, sondern trägt durch seine Arbeit im Schmutz und in der Dunkelheit zum Kohlendioxid in der Erdatmosphäre bei, so dass die Menschen der kommenden Generationen mildere Brisen genießen und unter einem sonnigeren Himmel leben werden.

Das klingt sehr fehleingeschätzt. :sweat_smile:
andererseits hören wir das von Manchen immer noch.

Und wenn das die landläufige Meinung war, wird auch klar warum 1912 absolut niemand etwas unternehmen wollte.

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Wir haben 2022, der Klimawandel ist überall angekommen und der CO²-Ausstoß verringert sich nicht.
Ich persönlich brauche keine weiteren Erklärungen, warum 1912 niemand etwas unternehmen wollte.