Klimawandel - Forschung, Entwicklung und Klimaschutz

Zufälligerweise hatte ich vor einiger Zeit diesen älteren Text gelesen über Ruhrgebietsstädte und ihren Wahn zur U-Bahn (eigentlich ist es überall eine Stadtbahn da eine U-Bahn nur unterirdisch verläuft) gelesen. Aber der Punkt bleibt derselbe.
Eine Tram oder Straßenbahn hat sehr viele Vorteile

  • Eine U-Bahn kostet unfassbar viel mehr aufgrund der zu grabenden Tunnel und Haltestellen und Strecken. Eine Straßenbahn ist dagegen billig aufgrund der Nutzung der Straße auf der Schienen verlegt werden. Haltestellen sind billig und lassen sich sehr leicht verändern/anpassen. Mit dem Geld eines Tunnels lassen sich viele Straßenbahnlinien anlegen

  • Das Streckennetz einer Tram ist viel viel dichter. Klar du kannst nicht alle 50 Meter eine unterirdische Haltestelle graben ohne dass du die reichste Stadt des Planeten bist. So muss man in einer Tramstadt oft viel weniger zur nächsten Haltestelle laufen

  • eine U Bahn ist letztendlich ein Kompromiss an Autos, es sollte in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts die Straße frei machen für Autos und so wurde der ÖPNV unterirdisch verlegt.

Absolutes Vorbild ist Zürich mit seinem Tramnetz, Dort haben dementsprechend 53% aller Haushalte kein Auto

Niemand baut eine U-Bahn damit der Öffentliche Personennahverkehr besser läuft. Die Geschwindigkeitsvorteile der U-Bahn gegenüber der Straßenbahn, die sie in den meisten Fällen ersetzte, werden durch das dünnere Netz an Haltepunkten oft ausgeglichen: Der Weg zur Straßenbahnhaltestelle war meistens näher als es der Weg zur U-Bahn-Haltestelle ist. …Der U-Bahn, oder besser Stadtbahnbau hatte andere Gründe: Er sollte die Straße frei machen für die Autos. Und er war für viele Städte des Ruhrgebiets eine Prestigesache: Wenn die Nachbarstadt die Schienen unter der Erde verbuddelte wollte man auf eine solches Renommierprojekt nicht verzichten. Die Stadtbahnen waren Leuchttürme – teuer und vom Land hoch subventioniert

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So könnten auch die ganzen eh schon gebauten Straßen besser genutzt werden :+1:t2:
Möglichst autofreie Stadt, dafür mehr Trams und Fußgängerzonen :beanaww:

U- und S-Bahn ist halt für etwas weitere Strecken besser. Die Mischung macht’s

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Hat unser Baubüro widerlegt, weil die Instandhaltung nicht beeinrechnet wird.
Dazu kommt die Störanfälligkeit + Personentransporteffizienz.

Die Tram hat ca 250m alle eine Station und die U-Bahn ca 1-2km

Die Tram ist keine Schnellbahn, die U-Bahn schon.
Gerade im Osten merkt man wie langsam die Tram häufig gegenüber S oder U-Bahn ist. Selbst bei einer eigenen Trasse fährt sie halt ziemlich langsam durch Stop and Go der Bahnen. Die Durchschnittgeschwindigkeit der U-Bahn ist 45km/h, die der Straßenbahn 21-23 km/h. (ja wir führen Statistiken dafür)

Das Zusammenspiel beider Systeme ist wichtig.

Schnell innerhalb der Stadt von A nach B (kann in Berlin schon über ne Stunde dauern) mit der „Schnellbahn“ - Zielorientierter dann mit der Tram (oder Bus).

Komplett Tram zu ignoreiren ist auch falsch, kompeltt die Schnellbahn ignorieren auch. Wie gesagt, dass zusammenspiel ist wichtig. Das wird aber komplett ignoriert.

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Ja das ist einfach quatsch

Wirklich alle Studien, Artikel, Publikationen sagen eindeutig dass eine Straßenbahn günstiger ist, im Bau und Unterhalt

SZ

Der Bau einer Trambahn kostet dagegen nur einen Bruchteil; so gehen die Planer bei der neuen, 4,3 Kilometer langen Strecke nach St. Emmeram, die die Stadtwerke derzeit bauen, von Gesamtkosten in Höhe von zwölf bis 15 Millionen Euro aus. Und nicht nur das: Auch im Unterhalt ist eine Tramlinie günstiger als eine U-Bahn.

Initiative für öffentlichen Verkehr in der Schweiz

die auch keine niveaugleichen Bahnübergänge oder eine Gleisanlage im Straßenraum (auch nicht auf eigener Trasse!) zulässt, erfordert eine große Anzahl von Kunstbauten wie Tunnels, Brücken oder Viadukte. Die Baukosten sind daher 10- bis 20-mal höher als bei einer Straßenbahn

Unterirdische Bahnsysteme gehören auch in Bezug auf die laufenden Betriebskosten zu den teuersten überhaupt.

München

»Der Bau einer Straßenbahnlinie ist im Vergleich zur U-Bahn wesentlich kostengünstiger – die U-Bahn kommt pro Kilometer etwa auf das Zehnfache. Auch im Unterhalt ist die Straßenbahn, v. a. die Bahnhöfe, wesentlich günstiger.


Und soviel zu Berlin

2016

„In Berlin sollen in naher Zukunft mehr als 60 Kilometer Straßenbahnstrecken gebaut werden“, sagte Hans Werner Franz, Berater des Geschäftsführers des Verkehrsverbundes der Länder Berlin-Brandenburg (VBB). Die Deutschen haben errechnet, dass es einfacher und billiger ist, neue Straßenbahnlinien zu bauen als die U-Bahn: Die Kosten für den Bau eines Kilometers „U-Bahn“ entsprechen den Kosten für den Bau von zehn Kilometern Straßenbahnlinien. Darüber hinaus ist es billiger, den Landverkehr für Menschen mit Behinderungen, Eltern mit Kinderwagen usw. anzupassen. Nach Angaben von Herrn Franz kostet die Ausstattung eines Berliner U-Bahnhofs mit Aufzügen 4 Millionen Euro, während Niederflurstraßenbahnen und Straßenbahnhaltestellen mit behindertengerechten Einrichtungen viel billiger sind.

selbst der Geschäftsführer des VBB sagt dass es billiger ist

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Ich sage nicht das es gleichteuer oder teurer ist, aber nicht so billig wie getan wird.

VBB hat kein Plan, sorry aber die labern halt auch viel blödsinn.

Das von VBB bezieht sich auch nur auf den Bau, mehr nicht, nicht die Instanthaltung.

Und der wichtige Faktor Zuverlässigkeit + Transporteffizienz wird halt ignoriert.

Ich spreche nicht die Tramexitenz ab aber es bringt ein reinen Trambaufokus einer Metropole wie Berlin eben nichts, absolut gar nichts. Vorallem wie es aktuell läuft (Parallelbau). Bitte les nochmal diesbezüglich oben durch was ich als beispiel gebracht habe.

Will man einfach den billigsten Quatsch haben oder etwas „Effizientes“ haben?

@Threepwood1 ist scheinbar only für Tram, ansonsten weiß ich nicht warum er alles Liked außer meins :smiley: der für einen Sinnvollen Ausbau des ÖPNVs Argumentiert und nicht auf Billig = muss schon gut sein (was eben nicht ist).

Pro Kilometer ist die natürlich teurer, aber es passen halt auch viel mehr Menschen rein.

So oder so brauchts für einen guten ÖPNV die Mischung aus mehreren verschiedenen Angebotenen, um sowohl kürzere als auch längere Strecken in annehmbarer Zeit überbrücken zu können

Mittlere Distanzen ist Tram gut
Kurze Bus
Lange nun mal die Schnellbahn (U, Hoch und S-Bahn)

Die TRAM ist KEINE SCHNELLBAHN

Ich weiß nicht warum man so sehr gegen sinnvollen ÖPNV ausbau ist und gerade hier einsparen will und sich einen aufgeilt auf Tramausbau :smiley: Is mir n Rätsel und gerne Billiger gemacht wird als es am ende ist (Unterhalt ist nicht so Billig wie es abgetan wird, sorry aber ne Initiative ist nicht der ÖPNV Betrieb selbst) und da glaub ich mehr mein Baubüro, dass die Internen Zahlen hat als eine Initiative die wahrscheinlich noch Politisch beeinflusst wird oder eigene „Bevorzugungen“ hat.

Aber ja, sie ist Preiswerter als ne U-Bahn, aber nicht so wie sie gerne abgeklatscht wird und die Effizienz wird dabei nie angesprochen.

Mal ne Frage ist Tram eine Straßenbahn die sich die Strecke mit Autos teilt oder wäre eine U-Bahn die oberirdisch in eigenem Gleisbett fährt auch eine Tram?

Tram ist das offizielle Wort der Straßenbahn, also es ist beides das selbe :smiley:

Das wäre dann eine oberirdische U-Bahn.
Gibt es in manchen Städten stellenweiße, wenn nicht alles im Untergrund liegt.

Tram=Straßenbahn verläuft auf der Straße auf Gleisen (und hat die Straßenverkehrsordnung zu beachten)

Stadtbahn ist eine oberirdische U-Bahn

getrennt vom übrigen Straßenverkehr in einem geschlossenen System auf einem unabhängigen Bahnkörper,

wobei es keine exakte Definition für den Begrtiff stadtbahn gibt

U-Bahn ist dasselbe wie Stadtbahn nur halt unterirdisch

Die meisten Städte in Deutschland haben eine Stadtbahn, U-Bahn gibt es nur in Hamburg, München, Nürnberg, Berlin

U-Bahn ist auch eher irreführend, im Englischen ist Metropolitan Railway oder Metro schon die bessere Bezeichnung. Stadtbahn passt da viel besser.

An Straßenbahnen sieht man auch perfekt, wie das Auto/die Motorisierung sich so schnell raum genommen hat. Fast alle Städte die Straßenbahnen in Deutschland haben, haben ende 20Jhd./Anfang 21. Jhd. die ersten Linien gebaut. Gut dann kamen zwei Kriege, aber danach während des großen Wiederaufbaus hat sich keine Stadt gedacht, jetzt leisten wir uns das auch mal, nicht mal in der DDR wo man das Erwartet hätte.

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ich meine mal gelesen zu haben, dass bei ner „echten“ u-bahn die stromabnehmer auch unten in der nähe der gleise sind und nicht oben wie bei ner tram.
aber hab jetzt nicht extra nachrecherchiert

Stadtbahn ist alles was eine Schnellbahn ist: Dazu eingeschlossen Hochbahn, U-Bahn oder S-Bahn.

Die Stadtbahn zb die U-Bahn in Berlin fährt aber auch über die Straßenverkehrsordnung.

Die S-Bahn ist auf Bezug der DB bissl besonders zu beachten. So darf die U-Bahn in Berlin nicht im Brandenburg fahren aber die S-Bahn schon (weswegen der U-Bahnhof Hönow berlin ist genau wie die Strecke und drumherum Brandenburg).

Die Stadtbahn ist prinzipiell alles was eine Schnellbahn ist aber wie du sagst, ist alles bissl nicht eindeutig geklärt :smiley:

Aber unabhängig davon, mal ne Liste mit pro und kontra.

Pro Tram

  • Sie ist Günstiger als eine Schnellbahn
  • Sie ist verdichteter (ca 200-250m Halte Station)
  • Sie kann sehr schnell aufgebaut werden.

Nachteile

  • Weniger Personenkapizität
  • Massiv Störanfälliger
  • Störungen können Massive Auswirkungen haben
  • halb so schnell wie eine Schnellbahn.
  • Ist von anderen äußeren Einflussen Stark beeinflusstbar

Pro Schnellbahn

  • Große Personenkapizitäten
  • Störanfälligkeiten können im Betrieb besser verschleiert werden (ignoriert, ausgeglichen)
  • Schneller weil keine oder geringe äußere Einflüsse
  • Bei Störungen kann ohne große Probleme Pendelverkehr eingerichtet werden

Nachteil

  • Bau ist Langwierig
  • Kostenintensiver

Was ich mit Störanfälligkeiten können im Betrieb besser verschleiert werden, gemeint ist, ist einfach das viele Störungen ignoriert werden können oder eben durch zb Pendelverkehr umgangen werden können. Ein Personenunfall ist bei der U-Bahn a) Seltener und b) wirkt sich das auf den Fahrbetrieb selten massiv Stark aus (und ist schneller beendet). Bei Tram muss häufig Spezialfahrzeuge angefahren werden und ganze Kabelstrassen sogar Abgeschnitten und dann wieder zusammengebunden werden (Kollege arbeitete mal bei der Kabelmeisterei von der Tram) und Pendelverkehr bei der Tram ist deutlich schwieriger einzurichten.

Im endefffekt Stört mich aktuell einfach die Einseitge Diskussion zur Tramausbau während der U-Bahnausbau ignoriert wird, dieser ist aber wegen die Reduzierung der Fahrzeiten enorm Wichtig.

Sinnvoll ist ein Ausbau beider Seiten. Wenn die U-Bahnen untereinander besser verbunden sind (Kreuzungsbahnhöfe) macht es mehr sinn als wenn ich mit wie aktuell bei meinen Beispiel +15/20 Minuten nur durch Umstieg habe statt 2 Min weiterfahrt :smiley:

Es soltle einfach BEIDES Ausgebaut werden.

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Nein das ist einfach nur die Energiezuführung halt anders. n ICE ist ja auch ne Bahn, nur andere Stromabnehmer :smiley:

Ne Tram könnte Theorie auch eine Schnellbahn sein wenn sie wie die Schnellbahn höhere Abstände hätte und vorallem reine eigene Trassen unabhängig vom Straßenverkehr. Die können auch so 45km/h fahren (U-Bahn bis 80)

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Das spielt eigentlich keine Rolle. Gab immer beides.

Gibt auch welche ohne, die ICE Dieseltriebzüge. :stuck_out_tongue:

Also nur um Klar zu stellen, ich bin nicht komplett gegen die Tram. Ich finde nur das der Ausbau halt besser und sinnvoller gemacht werden kann.

Ein kompletter Fokus auf U-Bahn ist halt genau so blödsinnig. Man muss halt nur verstehen für was die Bahnen am Effektivsten ist.

Das was Berlin bei der U-Bahn noch braucht sind vorallem einige bessere Umsteige Bahnhöfe wie zb das die U5 nach Turmstraße und nach Jungfernheide fahren kann

um in die nähere Umgebung wiederum zu fahren macht die Tram dann sinnvoll, aktuell ist der Zustand und dann die Planung mit Bus und dann mit Tram das zu machen, das kostet eben bis zur ne halben Stunde statt 3 Minuten. Das ist das Problem. Ein effektives ÖPNV ist Klimabesser als ein ineffizientes :smiley: weil es mehr Leute davon überzeugt (und mitnehmen kann).

Einfach beides Ausbauen und zwar Sinnvoll.

BTW: Bei uns gab es auch schon die Frage ob statt Tram, Oberleitungsbusse nicht effektiver wären.

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Ganz interessantes Video um das Missverständnis rund um das „Ende des Golfstroms“:

Spannend und fantastischen Humor hat die Dame :beanjoy: