JA!
Genau das ist das Ziel derailen und ablenken. Dafür greift man nach jedem Strohhalm (siehe Greta mit Plasikbecher, oder was das für ne Lächerlichkeit war).
So eine Bali-Reise ist aber leider einauf dem Silbernen Tablett präsentierter Angriffspunkt.
Da können wir jetzt alle grimmig auf die Berichterstattung gucken. Aber das war doch klar, dass die das Aufgreifen und dafür schämen werden sie erst recht nicht, egal wie grimmig wir gucken.
Nein, er hat einen Vorschlag gemacht, bei dem er sich nicht nur einen demokratischen Gesellschaftsrat vorstellt, sondern Wahlen gänzlich abschafft und der Bundestag (oder ein ähnliches neues Konstrukt) inklusive Ministerposten per Los gebildet wird (ungefähr so, habe auch nicht mehr den genauen Wortlaut vor Augen).
Also Ministerposten zulosen würde ich auch nicht^^
Zu den von dir genannten Stichworten gehört aber auch „Emissionen durch Flugverkehr“. Das ist sogar wichtiger als dieses elendige Tempo100/130-Thema. Nicht umsonst wurden schon Rollfelder blockiert.
Und da finde ich es auf jeden Fall kritikwürdig, wenn man von der Gesellschaft Veränderungen fordert, die auf drastisch weniger Flugverkehr hinauslaufen - und gleichzeitig genießt man als „Privatperson“ diesen klimaschädlichen Luxus, solange es noch möglich ist.
Mit einem Langstreckenflug erzeugt man ungefähr soviel Enissionen, wie mit einem Autodurchschnittsjahresverbrauch.
Wenn du also Leuten diesen einen Flug vorwirfst, müsstest du das bei Leuten mit Auto genauso machen.
Ja, der Unterschied ist aber, dass die Leute mit dem Auto sich nicht auf die Autobahn kleben und sagen alle Autofahrer sind böse
Vom Klimaschaden kannst du es ihnen anlasten, aber moralisch halt nicht.
auf individueller ebene kritikwürdig? ja, kann man machen.
aber da fehlt für mich auch noch ne menge kontext, um da für mich ein urteil zu fällen.
das wertet aber nicht die ziele der gruppe Letzte Generation ab oder die klimabewegung an sich.
und deren ziele sind darüber hinaus erklärtermaßen eben nicht die umerziehung von individuen, was ja die frage war.
wie ich auch schon hier im thread mehrfach sagte, finde ich die diskussionen um die individuelle schuldfrage derailend vom wichtigen thema. in den meisten fällen dient sie meiner ansicht nach v.a. durch „heuchler“ und „scheinheilig“ geschrei die eigene reaktionäre verweigerungshaltung zu legitimieren.
was natürlich nicht heisst, nur um den strohmann vorweg zu nehmen, dass man die verantwortung für sein handeln im eigenen einflussbereich abgibt. aber die empörung über einzelpersonen bringt mMn keine dringend benötigte veränderung, im Ggs bspw. zum überfälligen tempolimit.
denn wenn wir nur lange genug mit den finger auf einzelne individuen zeigen, um die strukturen nicht ändern zu müssen, dann ändert sich nix.
aber das ist ja auch, wie schon erwähnt, vermutlich das ziel hinter dieser strategie.
Wer weiß, hätte man schon eher systematisch was geändert, könnten wir vielleicht schon jetzt oder zumindest in absehbarer Zeit ohne nennenswerte Einschränkungen wie reduzierter Flugverkehr klimaneutral leben
Gut sie schreiben es in Foren. Das ist ja auch ne öffentliche moralische Einordnung.
das ist halt wieder so ne quatsch-unterstellung.
aber ich finde es interessant, dass es offenbar oft so ankommt.
denn das bedeutet ja auch, dass die autofahrer sich im klaren darüber sind, dass mittel- bis langfristig gesehen, diese mobilitätsart vermutlich nicht das gelbe vom ei ist - v.a. wenn man bedenkt, wieviel tonnen massen und umweltbelastung da für den transport für einzelpersonen bewegt und ausgestoßen werden müssen.
da ist die bewältigungsstrategie dieser kognitiven dissonanz mit hilfe von „heuchler“ und „die wollen sich nur moralisch über mich erheben, dabei sind/verhalten die (sich) genau so schlecht wie ich“ naheliegend, wie ich finde.
mit ein grund, warum mMn diese immer wiederkehrende diskussionen um individuellen schuldfragen rein gar nichts für dringend benötigte klimapolitik tun.
aber man kann sich natürlich trefflich darüber empören und schnell eine meinung haben. das hilft dann auch noch für die (social)mediale aufmerksamkeit.
I guess, that’s the point Solche Diskussionen sind nur mühsam und lenken von den eigentlichen Problemen ab.
Kommt drauf an, wenn der Autofahrer Kinder in die Welt setzt und sagt, „Ich hoffe euch geht es mal so gut wie mir oder sogar besser. Dafür arbeite ich, da für tue ich…“ kann man auch hier moralisch hinterfragen, ob das denn stimmt.
Aber das ist halt wieder das aufreiben, das sezieren Worten und Aktionen.
???
Auf wen beziehst das jetzt?
Klimakleber oder Autofahrer?
Naja, das ist deswegen naheliegend, weil die klimabewegung mit dem erhobenen zeigefinger arbeitet. Wenn aber dann „do as I say and not as I do“ dabei rumkommt, muss man sich nicht wundern, wenn das keine wirkung hat, bzw sogar ne negative wirkung entfaltet.
Kann mich schlecht in ner bewegung engagieren die andere vom Fliegen abhält weil Fliegen klimaschädlich ist und dann selbst in Urlaub fliegen.
Gefühlt jeder zweite Post von bspw. @NaitomeaX mit dem ich (& andere Dorfbewohner ) hier zu tun hatte zeigt genau das auf. Alle Lösungen die den Transfer von Auto auf was anderes starten, aber nicht radikal von 0 auf 100 sind, werden ja grundlegend abgelehnt weil nicht gut genug.
ich finde immer wieder erstaunlich, wie sowas unterstellt und wahrgenommen wird:
aber es entlarvt auch, was einem wirklich wichtig in der debatte um klimaschutz ist: ich will mich nicht schlecht fühlen (müssen) für das was ich will: nämlich ein weiter so, ohne dass sich für mich etwas ändert.
das ding ist, unsere in westlichen industrienationen in den vergangenen 70 jahren so lieb gewonnene lebensart zerstört den lebensraum auf diesem planeten - und zwar auf dem ganzen planeten und nicht nur für die spezies mensch.
diese tatsache sollte man erst mal anerkennen. aber das geschieht ja gar nicht.
denn statt mal zu hinterfragen, ob das auch anders ginge, mit anderen maximen, wie man das hinbekommt zum wohle aller und nicht nur zum wohle weniger (worauf es btw. bereits antworten gibt) und dass man sich für veränderung öffnet, wird nur darüber diskutiert, warum eine einzelperson oder einzelnation sich nicht ändern muss.
und in den meisten fällen dreht sich die ganze diskussion nur darum, ob du oder ich als einzelpersonen uns ja moralisch nicht schlecht fühlen sollen bzw. dürfen.
das scheint bei vielen der hauptpunkt der debatte zu sein: ich will mich nicht moralisch schlecht fühlen müssen.
aber darum geht’s doch gar nicht.
und darüber hinaus werden, statt bereits bestehende technologien und maßnahmen umzusetzen, luftschlösser von efuels, kernfusion, CO2-neutrale flugreisen und kreuzfahrten etc. pp. gebaut, die uns irgendwann retten, damit sich jetzt für mich persönlich nichts ändern muss.
die abwehr von individueller moralischer verantwortung, die mMn v.a. in der ermöglichung gesellschaftlicher veränderung und weniger in der frage um individuelle schuld liegt, und die angst vor verlust durch eigenverantwortliches handeln in der gegenwart ist größer als die angst vor verlust durch die schickalhaft erlebte katastrophe in der zukunft. dabei wird ausgeblendet, dass die zukünftige katastrophe in der verantwortung der jetzigen generation liegt.
die frage um individuelle schuld und moralischem handeln setzt jede klimaschutzdebatte immer wieder auf null.
(ausgenommen natürlich personen, die sich in gesellschaftlich machtvollen positionen befinden)
das heisst natürlich nicht, dass man keine verantwortung für sein handeln und seine haltung hat. ich kreide einem „dorfbewohner“ nicht an, dass er ein auto hat. meinetwegen soll er auch einen 3 millionen PS starken monstertruck drittwagen haben. ich persönlich esse z.B. auch immer noch fleisch und verwende tierische produkte.
aber man kann sich zugleich für gesellschaftliche veränderung öffnen, wie bspw. engere straßen und parkplätze, hohe besteuerung von überdimensionierten PS-boliden oder besteuerung auf tierische lebensmittel und regelungen zur tierhaltung usw. usf.
darin liegt mMn in erster linie die individuelle verantwortung.
aber der verweigert man sich ja.
Du findest es erstaunlich, dass die Klimabewegung als mit erhobenem Zeigefinger arbeitend wahrgenommen wird?
(beim zweiten Zitat könnte ich das Erstaunen eher nachvollziehen)
aber es entlarvt auch, was einem wirklich wichtig in der debatte um klimaschutz ist: ich will mich nicht schlecht fühlen (müssen) für das was ich will: nämlich ein weiter so, ohne dass sich für mich etwas ändert.
Mir ist eben wichtig, dass der Übergang stattfindet, aber eben so, dass alle mitgenommen werden können.
Denn sonst bewegt sich das vielleicht 1 Jahr lang gut, aber dann kommt die Rolle rückwärts, weil man die große Masse der Menschen so unzufrieden macht, dass Sie demokratisch andere Parteien wählen, die alles wieder zunichte machen.
Ich kann auch egoistisch behaupten, dass ich vom Klimawandel im Zweifel wenig mitbekomme, weil die Auswirkungen in Europa für mich nicht relevant sind.
Ich wohne in München, fahre wenn Auto e-Auto, meistens öffentlich weils praktischer ist.
Ich brauch auch keinen Schnee in den Alpen, weil ich kein Skifahrer bin.
Beruflich bin ich dreimal so häufig mit der Bahn unterwegs als mitm Auto,
Ich sag ja auch, dass sich was ändern muss, nur bin ich halt Realist genug um zu sehen, dass das nicht von 0 auf 100 geht, ohne dass der backlash folgt.
Dem Klima wäre schon geholfen gewesen, wenn kein Regenwald mehr gerodet wird
Oder mein Lieblingsthema
Mehr Kernkraft und weniger Kohle/Öl/Gas für Strom.
Ginge deutlich schneller weil weniger landschaftsinvasiv als Starkstromtrassen aufzubauen, aber dank Merkel ist das ja auch irrelevant geworden.
ja, wenn man es individuell auf sich selbst bezieht.
denn es ist doch klar, dass sich (fast) niemand in unserer wirklichkeit komplett moralisch einwandfrei verhalten kann.
frei nach adorno: es gibt kein richtiges leben im falschen.
die moral adressiert mMn in erster linie , wenn überhaupt, uns als gesellschaft und als gesellschaftlich teilnehmende.
es geht mMn nicht darum, einzelpersonen an den pranger zu stellen (ausgenommen personen in machtvollen positionen).
das ist imo auch der sache nicht dienlich.
aber es wird so wahrgenommen und das erstaunt mich.
anstatt dass man die eigene verantwortung wahrnimmt, überwiegt offenbar die narzistische kränkung und die muss man abwenden.
Ich kann auch egoistisch behaupten, dass ich vom Klimawandel im Zweifel wenig mitbekomme, weil die Auswirkungen in Europa für mich nicht relevant sind.
Im Zweifel wirst du da sehr viel von mitbekommen.
Ja, aber Europa wird auch die nächsten 100 Jahre nicht unbewohnbar.
Das sieht in anderen Teilen der Welt schon anders aus, ist mir auch bewusst.
Genau aus diesem egoistischen Gedanken folgend, sollte man aber auch sehen, dass 90% der Leute so denken und dementsprechend ne Anti-Haltung entwickeln können und dann ist es ein Kampf gegen Windmühlen den man am Ende verliert.
Oder man führt eben die Klima-Diktatur ein
Der Kern der ganzen Debatte ist doch, ob die Klimakatastrophe durch eine Staatsform wie Demokratie aufgehalten werden kann.
Um mehr geht es doch da nicht. Auch wenn sich keiner der Klimaaktivistischen Gruppen traut groß anzusprechen oder zu fordern. Da braucht man sich auch nicht mit solchen Ideen wie irgend welchen Bürgerräten vor verstecken.
Und durchaus, wenn man sich Wahlergebnise der AfD, oder anderer Wahlen weltweit anguckt, kann man zu dem Schluss kommen, dass das nicht funktioniert.