Wir haben den Anstieg des Meeresspiegels, der kritisch für Küstenregionen wird und eine langanhaltende Dürre, die Landwirtschaft immer schwieriger macht. Dazu kommen noch Hitzewellen, auf die wir in Deutschland zB null vorbereitet sind und Starkwetterereignisse. So gemütlich, wie sich viele das vorstellen, wird der Klimawandel auch in Europa nicht. Vor allem, wenn man die Prognose auf bis in 100 Jahre ausweitet und wir in diesem Zeitraum im worst Case Szenario bei sehr hohen Durchschnittstemperaturen landen könnten.
die meisten personen aus der klimabewegung, die ich verfolge, unterstreichen immer, dass klimapolitik ohne sozialpolitik nicht geht und zusammengedacht und -gemacht werden muss.
ich weiß nicht wie alt du bist, aber wenn du unter 40 und nicht stinkereich bist, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass du wenig mitbekommen wirst und die auswirkungen für dich nicht relevant sein werden.
ich kenne ebenfalls niemanden aus der klimabewegung, die die prozesshaftigkeit leugnet. im gegenteil, dass z.b. die klimakatastrophe ein prozess ist, dürfte allen sehr bewusst sein.
das stimmt, unterliegt aber in geringerem ausmaß unserer verantwortung als bspw. die energieversorgung und der verkehrssektor im eigenen land.
jedes land sollte mMn zuerst die eigene verantwortung im eigenen einflussbereich wahr- und annehmen bevor man mit dem finger auf andere zeigt.
wie gut kernkraft bei klimaerwärmung und zunehmender trockenheit funktioniert, konnte man vergangenen sommer in frankreich bewundern.
die bestehenden probleme bzgl. umweltbelastung, im fall der endlagerung über zehntausenden von jahren, abhängigkeiten bzgl ressourcen, perpetuieren des raubbaus an natürlichen ressourcen etc. pp. kommen da noch hinzu.
es ginge anders. die technologien sind da. man muss nix neues erfinden.
aber das wurde hier im thread auch schon ausgiebig erörtert.
im prozess des übergangs braucht man natürlich verschiedene technologien nebeneinander, keine frage.
aber diese erzählung und beschränkung auf ein weiter so - nur krasser - hat uns doch erst hierhin geführt.
mir ist unverständlich, wie man sich diesen tatsachen schlicht verweigert.
Können dann ihren Kindern und Enkeln viel Glück auf den Weg geben.
Woher kommt eigentlich der Glaube, dass man alle mitnehmen kann? Wir wissen doch, dass wir wie bisher nicht weiter machen können. Wir werden uns in Zukunft keine Autos für jede Person, jeden Tag Fleisch und ein Einfamilienhaus für alle leisten können. Wir werden uns einschränken müssen. Was diese Art des „Wohlstands“ angeht. Gerade wir hier in der „westlichen“ Welt. Und es wird Menschen geben (es gibt sie schon heute) die dazu nicht bereit sind. Egal wie die Folgen sind. Und die will ich ehrlich gesagt nicht mitnehmen. Die muss man sogar ganz bewusst ignorieren, um für den Rest der Gesellschaft die nötigen Änderungen durchführen zu können, damit wir einen bewohnbaren Planeten haben werden. Oder um es knapp mit einem Boomer-Spruch auszudrücken: „Es Recht zu machen jederman, ist eine Kunst die keiner kann.“
V.a. weil wir im aktuellen System bereits jede Menge Leute haben, die (durchaus vom System so gewollt) nicht mitgenommen werden. Der Unterschied ist nur hier, dass das arme Menschen sind, um deren Schicksal sich eh kaum wer wirklich schert.
Aber das sind die anderen, in diesem Fall ist man es potentiell selbst.
Nach einer Studie ist das 1,5 Grad Ziel schon nicht mehr realistisch:
Danke an alle Verantwortlichen!
interessanter und guter kommtentar imo
am besten den ganzen thread lesen
aber für mich der kernpunkt
So kontraintuitiv es klingt: Wer #Flugreisen als Teil seines Protests gegen klimaschädliche Praktiken kritisiert, darf selbst /5
eine Flugreise unternehmen, ohne sich selbst zu widersprechen. Die Kritik verpflichtet mich nicht dazu, mich ‚besser‘ zu verhalten – außer (!) ich formuliere explizit eine Norm, die mich und mein Verhalten konkret mit einschließt.
Wenn ich fordere: „Niemand darf jemals /6
wieder fliegen, auch ich nicht“ und fliege ich dann selbst, widerspreche ich mir pragmatisch und lege einen doppelten Standard an. Aber das ist genau die Verabsolutierung der Kritik, die wesentlich öfter unterstellt als beansprucht wird. /7
Kritik ist Infragestellung eines Anspruches. Niemand muss etwas leisten, um kritisieren zu dürfen – das wäre eine Beweislastumkehr. Ansprüche sind immer konkret zu prüfen, nicht pauschal oder gar mit stillschweigender Zuspitzung oder Verabsolutierung. /8
und das betrifft auch, was ich mit schuld und verantwortung meine.
ich trage keine direkte schuld an der klimakatastrophe. aber ich trage verantwortung für mein verhalten, das schließt auch haltung mit ein.
und für mein verhalten kann ich kritisiert werden.
mein verhalten aber deligitimiert und diskreditiert nicht automatisch kritik, die ich äußere. das ist ein logischer fehlschluss und ein pseudoargument in debatten.
edit:
und ich muss auch keinen gegenvorschlag, keine alternative anbieten, um legitime kritik zu üben. auch das ist ein pseudoargument.
d.h. ich muss weder ein „besserer“ mensch sein noch „bessere“ alternativen anbieten, um kritik üben zu dürfen.
abwehrmechanismen, die das fordern oder unterstellen, sind logische fehlschlüsse.
Sehr treffend.
Also wir alle.
Ich hab da eig primär an Großkonzerne, Politiker*innen, die aktiv Entwicklungen verhindert haben, usw. gedacht.
Klingt erstmal interessant und nicht verkehrt. Ausstrahlung wieder zur späten Stunde.
Beim Thema Klimakrise geht es oft darum, wie schwierig und kompliziert vieles ist – aber ist wirklich alles so hoffnungslos? In der 6-teiligen Doku-Serie „Wir können auch anders“ von Lars Jessen und Laura Lo Zito machen sich verschiedene Prominente auf die Suche nach guten Nachrichten: Auf ihrer Reise besuchen sie Menschen, die nicht jammern, sondern anpacken in den Bereichen Energie, Mobilität, Landwirtschaft, Ernährung, Wohnen und Natur. Zentrale Frage: Wie können Menschen ihren Lebensstil in Richtung Nachhaltigkeit verändern, ohne an Lebensqualität einzubüßen? Dabei zeigt die Serie: Wenn Menschen einfach mal machen, statt nur zu reden, kommen häufig bemerkenswerte und oft auch günstige Lösungen dabei heraus. Als 90-minütige Dokumentation am 20.3.2023 um 23:35 Uhr im Ersten, ab diesem Tag können in der ARD Mediathek alle 30-minütigen Folgen der Serie angeschaut werden.
Sicher nett aber ich störe mich mittlerweile an dieser Art von Dokus. Weil sie suggerieren, es läge daran, dass man noch nicht die richtigen Lösungen hätte oder zu wenige selbige kennen. Dabei liegt es einzig und allein am politischem Willen.
Fand ich einen guten Take zur Flug-Diskussion.
C02 Zertifikate sind Greenwashing?
Gibt es eigentlich schon ein klimaneutrales Braunkohlekraftwerk?
Abwarten, bis die EU auch dem ein grünes Label aufdruckt.