was mich stört, ist, kurz gesagt, dass so getan wird, als seien klimaaktivsten in verantwortung sitzende politiker. das sind sie nicht.
denn es wird von ihnen das selbe erwartet, dieselben ziele unterstellt: sie sollen identifikationsfähig sein, anschlussfähig, sollen mehrheiten beschaffen, menschen für ihre sache überzeugen, sollen lösungsmöglichkeiten anbieten und deren umsetzung und finanzierung aufzeigen, in der wahl der ansprache und mittel individuell maßgeschneidert sein …
… kurz, sie sollen für mich wählbar sein.
darum geht es aber nicht. das sind nicht ihre aufgaben.
es geht nicht darum, ob ich um 20:08 h beim abendessen vor der tagesschau für mich entscheide, ob ich klimaaktivisten wählen würde.
es geht in erster linie um aufmerksamkeit und druck erzeugen, medial wie politisch.
dass du die methoden falsch findest, ist deine meinung und damit bin ich fein. mir geht’s auch nicht darum, dich davon zu überzeugen, sie richtig zu finden.
was mich stört, und das kommt wirklich jedes mal aus allen möglichen richtungen, dieses „nicht zielführend“.
denn diese aussage geht davon aus, dass du ziele vordefinierst, die deiner ansicht nach ziele von klimaaktivisten sein müssen.
und du kannst mich gerne berichtigen, aber ich denke, ich habe die weiter oben bereits ausufernd ausformuliert.
das sind aber mMn nicht die ziele von aktivismus.
diese grundannahme halte ich für falsch. und auf diesen unterstellten grundannahmen baut meist die gesamte „anti-klimaaktivismus-argumentation“ auf. deshalb ist es mir so wichtig, genau da immer wieder gegenzuhalten.
das heisst, wie gesagt, nicht, dass du die maßnahmen nicht trotzdem falsch finden darfst oder man nicht auch einen punkt mit der z.T. fehlenden identifikation und akzeptanz mit der bewegung hat.
mir geht’s nicht darum, dir irgendwas zu unterstellen, dich von etwas zu überzeugen oder irgendwas zu gewinnen. schon gar nicht irgendwas in richtung afd oder so, dafür kenn ich dich zu gut hier im forum. ich weiß, dass du so weit weg von deren gedankengut bist, wie man nur sein kann.
ich finde nur die immer und immer wiederkehrenden argumente „es trifft die falschen“ und „nicht zielführend“ nicht statthaft und derailend.
alle protestmaßnahmen können, dürfen und sollen diskutiert werden, keine frage. ich habe sogar eine vorlage geliefert, was ich für diskutabel halte. aber einen zirkelschluss mit falschen vorannahmen auf die vorgefasste meinung zu bilden, ist einfach keine gute argumentation.
und dagegen argumentiere ich (übrigens irgendwie dauernd hier ).
ich selbst bin übrigens zwiegespalten, wie ich das auf die straße kleben finden soll. aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir außerparlamentarischen druck brauchen. ohne wird es nicht gehen.