Entschuldigt, dass ich mich einmische aber was mir dabei auf den Sack geht ist diese vorweggenommene Moralkeule, vergleichbar mit Nazis, die jedem und allem proaktiv vorwerfen, gleich die Nazikeule gegen sie rausholen zu wollen.
Fakt bleibt,
das Verhältnis von pflanzlichem Protein zu tierischem Protein ist 1 zu 10. Um 1Kg Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate aufzubauen, muss ein Lebewesen etwa 10kg konsumieren. Darum essen wir auch Schwein und Rind, die wir vorher mit der 10fachen Menge Pflanzen gefüttert haben, statt unsere Hunde und Katzen zu essen, die wir davor mit der 10fachen Menge Fleisch hätten füttern müssen, welche vorher die 100fache Menge Pflanzen fressen müssen…
Natürlich lässt sich das schönrechnen, so haben z.B. Tiere, welche sich ihr „Leben“ lang nicht bewegen konnten, nie die Sonne gesehen haben und durch Schläuche gemästet werden, bevor sie dann nach 5% ihrer natürlichen Lebenserwartung geschlachtet und weiterverarbeitet werden, ein viel besseres Konsum-zu-Fleisch-Verhältnis (ca. 1 zu 8 oder sogar nur 7).
Oder dieses Märchen von den „viele große Flächen eignen sich eben nur für die Viehhaltung, nicht aber als Ackerland.“ - Wann eignet sich eine Fläche nicht als Ackerland? Richtig, wenn die dort angepflanzten Kulturpflanzen nicht den notwendigen Proteingehalt z.B. bei Getreide für Mehl erreichen. Sie dürfen dann nur als Futterpflanzen verwendet werden, doch dadurch wird der Proteingehalt auf dem Feld ja nicht besser, sondern das Mastvieh muss mit proteinreicherem Futter von anderen, besseren Feldern zusätzlich befüttert werden.
Mit einem Bruchteil der Ressorcen, mit denen Futter, Ställe und Wasserversorgung auf diesem nicht-als-Ackerland-tauglichen-Flächen errichtet werden, ließen sich Gemüsebeete, Gewächshäuser und Hydrofarmen genau dort errichten, wo aktuell Futtermais angebaut oder Viehweiden stehen.
Doch selbst wenn diese oft angeführten Ausreden, der Realität entsprächen und wir durch das Vieh ganz viele Proteine für den Menschen nutzbar machen, die sonst nicht verwertbar wären, ändert das alles trotzdem nichts am Protein-/Energieverlust von pflanzlichen Proteinen zu denen aus Fleisch.
Es geht mitnichten um eine Verteufelung von Fleisch oder um eine imaginäre Moralkeule gegenüber Menschen, die gern Fleisch essen - nicht um gutes oder schlechtes (Futter)Soja, sondern einfach darum, dass die Menschheit mit einem Bruchteil der aktuellen Nahrung auskäme, wenn sie sie sinnvoll anbauen und verteilen würde.
Und das ist angesichts der definitiv kommenden Klimakatastrophe ein ganz furchtbar dringliches Problem, denn in den letzten Jahrzehnten mag der „Hunger in der Welt“ wirklich nur ein Verteilungsproblem gewesen sein, wo vielerorts Nahrung weggeschmissen und andernorts dafür gehungert wurde, doch schon mit +2C° glob. Durchschnittstemperatur (bis spät. 2050 und IPCC geht von +4,4C° bis 2100 aus) kommen wir in Bereiche, wo wirklich nicht mehr genug Ackerland existiert, um alle Menschen zu ernähren - je nach Fleischanteil, ist das Defizit dann umso höher und der Mensch neigt im Allgemeinen dazu, sein Schicksal eher nicht so sang- und klanglos zu akzeptieren und zu verhungern, sondern eher dazu, seinem Nachbarn das Brot zu stehlen oder gleich den zu essen - soll heißen, das ist kein Dritte-Welt-Problem, das endet in Massenmigration, globalen + Bürgerkriegen und Völkermord, vermutlich nicht zuerst aber garantiert auch hier in Europa.