Jop, im Vergleich zu Edes Gag um einiges runder.
Das Problem ist doch, dass du Leuten nicht vorschreiben kannst, wann sie sich getriggert fühlen. Deswegen ist der Satz “Nicht so anstellen” auch so fehlgeleitet. Das ist eine emotionale Reaktion, ein Reflex.
Ich bin gar nicht so der PC-Fanatiker. Ich finde übertriebene PC eher schädlich, weil man damit die echten Fälle bagatellisiert und weil sich so eine Kultur im Internet entwickelt hat, die erst einmal alles geil und witzig findet, was Anti-PC ist.
Der Witz von Eddy ist platt und dümmlich. Keiner würde ihn so abfeiern, wär er nicht etwas “edgy”.
Zurück zu mir: Ich habe mir vorgenommen nicht so schnell getriggert zu sein und öfter mal “Fünfe gerade sein zu lassen”. Aber manchmal - was auch schon ein Kampfbegriff ist - triggerts mich halt. Bei Eddy´s Witz, wie ich schon erklärt habe, eben weil Greta Thunberg darin vorkommt, die ich in Umfeld eines Witzes mit Pädophilenthema, wo nicht ganz klar ist, wer das Ziel ist, eben deplatziert finde.
Und so wie Eddy das Recht hat den Witz zu machen, habe ich das Recht den Witz scheiße zu finden und das auch zu sagen.
Natürlich weiß ich, woran ich bei Eddy bin. Allerdings darf man doch schon noch hinterfragen, auf wessen Kosten Witze gemacht werden. Für mich besteht ein gewaltiger Unterschied darin, gegenüber Machtpersonen Witze zu machen oder Leuten, die schon am Boden liegen.
Den Beisenherz-Witz finde ich deswegen auch ziemlich gut, weil dort ganz klar wird, dass die katholische Kirche das Ziel ist. Also so schnell getriggert werde ich gar nicht. Ich lese/höre nur genau hin. Bin übrigens auch Somuncu-Fan, weil der ja hier schon oft erwähnt wurde.
sein beruf ist ja auch gag-schreiber im gegensatz zu eddy ^^
Tjo, dann hätte er den mal an Ede versilbern sollen
Unstrittig.
Das Problem bei Ede ist ja auch die Frage, ob man sich über die schlechte Qualität des Gags aufregt, über den Trigger-Vorsatz, oder über den Inhalt an sich.
Letzteres ist bei Mickys Gag ziemlich identisch, die ersten beiden Sachen nicht.
Bei Ede hat man halt oft Bullshit gelesen wie “Ede der Spacko findet es lustig wenn Kinder missbraucht werden!! Ich kündige alle RBTV-Abos!!!” - und eben NICHT “Ede ist so unlustig wie ein Stein”.
Sprich: Es ging um den Inhalt, nicht um die Qualität. Von daher würde mich mal interessieren, ob Micky nun auch mit entsprechendem Gegenwind zu rechnen hat…vermutlich aber nicht.
Ich denke tatsächlich dass das auch ein großes Stück Zeitgeist ist. Will da keinem zu Nahe treten aber Michael Jackson ist ja für einige Leute sowas wie ein Kirchen-Ersatz. Hätteste den Gag mit der Kirche vor 30 Jahren gemacht, hätteste auch Ärger gekriegt. Hätteste den Gag vor 300 Jahren gemacht, wäre Aufknüpfen noch die angenehmste Strafe gewesen.
Katholische Kirche hat heute nicht mehr so ein gutes Standing, vor allem aktuell nicht, daher wird sich das nicht so krass einspielen wie bei Ede.
Korrekt.
Ich zB bin auch “Michael Jackson Fan”, für mich war der Typ ein Genie.
Trotzdem kann ich mit Gags über ihn problemlos leben. Es geht also.
Die Leute müssen einfach mal etwas entspannter werden und nicht bei jedem Mist hochgehen (das gilt für Ede übrigens genau so).
FTFY
Ja so funktioniert das heutzutage aber leider nicht^^ Dir hat Episode 8 nicht gefallen? Drohe dem Regisseur mit Mord und verkünde immer und immer und immer und immer und immer und immer wieder wie schlecht der Film doch ist, anstatt einfach zu sagen “hat mir nicht gefallen.” Ende.
Doch, eigentlich schon. Nur ein Teil der Leute „steht halt drauf“, oder lässt sich leicht „triggern“ oder „trollen“. Und nur weil dieses getöse dann eben laut ist und wiederum über das getöse an sich gesprochen wird, erscheint es manchem als der „way to go“. Ist wie bei jedem trend: man muss ihn nicht mitmachen.
Naja, aber das verstopft dann halt sämtliche ehrliche Diskussionen und entsprechend ist das leider der Standard^^
Mir fällt auf, dass viele kritiker sagen “es gibt vielleicht menschen, die von dem witz verletzt sind”, also strohmänner auffährt. Keiner sagt “ey ich bin opfer ich fühle mich verletzt, eddy”.
- Ist das eine sehr sehr persönliche Sache, weshalb man das vllt. nicht auf Twitter preisgeben will.
- müssen sich erst Leute persönlich melden, damit man erkennt, dass so eine Thematik andere potentiell verletzen kann?
So oder so muss da mit den Konsequenzen von dieser Art Joke gelebt werden.
Michael Jackson kann sich schwer aufregen bei eddy
Shahak Shapira hat auch ein kleines Bit über Greta Thunberg geschrieben.
Unter den nur 12 Kommentaren:
Nach einer von Shahaks Sendungen muss ich mir sofort eine Satire von Ephraim Kishon durchlesen um mich zu vergewissern, dass jüdischer Humor mal Synonym zu gutem Humor war. Lösch dich Shapira. Vom User Thing.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass er solche Kommentare auch Themen unabhängig bekommt.
Spoiler:
Im Bit geht es um Greta Thunberg, Hitler und Abtreibungen
Worauf ich hinaus will sprichst du im Grunde an: es wird angenommen dass vielleicht leute verletzt sein könnten. Ob jemand verletzt wurde spielt scheinbar keine rolle. Das führt aber im umkehrschluss dazu dass du kaum noch etwas sagen kannst:“kommt n pferd inne bar. Sagt der barkeeper na warum son langes gesicht?” Unter umständen verletze ich jemanden der durch seine physiognomie angesproxhen fühlt und verletzt ist. Wer weis das schon?
Der einzige der wirklich beleidigt wurde is michael jackson. Da könnte über pietät reden und ob man auch nach dem tod über, und ich meine hier nicht explizit mj, schlechte menschen schlecht reden darf.
Und dann etwas anderes: dürfen behinderte leute witze über behinderungen machen? Und dürfen es auschlieslich behinderte machen? Und wenn ja, warum nicht oder so ähnlich.
Viel schlimmer als die ewig empörten finde ich ist dass Gesellschaft und Industrie auf sie hört und reagiert statt sie einfach zu ignorieren.
Ich bin mit Sicherheit auch ein Teil des Problems, weil ich eben genau diese “ewig empörten” am amüsantesten finde. Da ist teilweise so viel kruder Quatsch dabei, dass allein daraus ein 3 Stunden Standup machen könntest.
Es ist ja eigentlich auch ein ganz einfacher Prozess.
Eddy postet nen flachen Gag, der in ähnlicher Form schon zich mal besser lange zuvor gemacht wurde.
Zuerst kommen die likes und ein paar verhaltene Lacherkommentare.
Dann kommen die ersten Empörten, die den Gag persönlich nehmen und sagen, wie schlecht und unangebracht dieser Gag war. Diese Kommentare werden dann wiederum kommentiert, dass der Gag sehr wohl lustig ist und man sich nicht so anstellen soll. So geht’s dann stundenlang weiter, bis der eigentliche Tweet von Eddy völlig nebensächlich ist. Da wird nur noch kommentiert, um noch gemeiner zu dem jeweiligen anderen zu sein und um noch einen drauf zu setzten.
Beide Seiten schaukeln sich derartig hoch, dass es für mich wiederum die höchste Freude ist. Und ich gieße da, natürlich auch Öl ins Feuer. Weil ichs eben geil finde, wie sie sich alle empören.
Ist halt sehr einfach Leute mit Quatsch zu triggern. Ich mags.
du meinst auch …Simon?
Ich persönlich finde, dass es bessere Hobbys gibt als zu versuchen andere Leute zu verletzen.
Triggern ist so ein verniedlichender Kampfbegriff geworden, den man der Gegenseite gerne entgegen wirft. Er bedeutet aber, dass sich jemand tief emotional angegriffen, verletzt fühlt. Das macht man nicht extra, wie ich oben schon erzählt habe.
Ich gehe nicht ins Internet mit der Prämisse Dinge zu suchen und mich dann darüber aufzuregen.
Ich finde, dass eher das Triggern zum Selbstzweck geworden ist. Du gibst ja mehr oder weniger zu, dass du das gerne und extra machst.
Ich habe schon ein dickes Fell, ich mag bitterböse Satire und tiefschwarzen Humor. Über manche Political-Correctness-Outrage habe ich auch schon viel und heftig mit dem Kopf geschüttelt.
Aber manchmal trifft es einen halt oder etwas am Witz findet man daneben. Man ist dann weder “linksgrün-versifft”, noch Teil der “linksliberalen Meinungsmafia”, man ist kein “Feminazi”, man ist keine “Pussy” und man hat auch nicht verdient, dass einem das “mimimimi”-Meme entgegen geworfen wird.
Es geht dabei nie darum jemanden zu verbieten etwas zu posten. Nur jemand muss mit den Konsequenzen rechnen, wenn er der Edgelord sein will und diejenigen, die ihn nicht lustig finden respektieren und nicht verhöhnen oder selber die beleidigte Leberwurst spielen mit den Worten “Man darf ja nichts mehr sagen”.
Ich habe da auch einen Wandel durch gemacht. Das kann ich z.B. am Beispiel von Blackfacing aufzeigen. Ich konnte auch ganz lange die Aufregung darum nicht verstehen. Dann habe ich recherchiert und einige Dokus darüber gesehen und die rassistische Tradition dahinter erkannt.
Oder das Wort “Neger”. “Hat man halt früher so gesagt” war lange meine Haltung dazu. In den letzten Jahren wurde heftig darüber gestritten, also habe ich auch da recherchiert und erkannt, dass das Wort seinen Ursprung darin hat, dass man Dunkelhäutige entmenschlicht und das u.A. ein Grund für die lange Akzeptanz von Sklaverei war.
Leute die unter Facebook-Diskussionen eine Erektion dabei bekommen, das sie so geil sind und “NEGERKUSS” schreiben, finde ich einfach nur bemitleidenswert. Wenn man das braucht um sich des Lebens zu erfreuen…
Und deswegen ist es wichtig, dass man mit denen, die Witze auf Kosten von Schwachen machen in den Dialog tritt. Ohne Zensuranklage, aber mit dem Gedanken, dass der Poster seine Witzchen mal hinterfragt.