Ich merk schon, man muss dir die Dinge wirklich so weit herunterbrechen, dass du mit Wortklauberei und bewusstem Missverstehen nicht mehr weiterkommst.
[quote=„Lassic, post:387, topic:35478“]
Und wir alle wissen, wenn dir das nicht passiert ist, kann es niemandem passiert sein. Es ist fast als würdest du die Argumentation von tatsächlichen Sexisten und Alt-Right-Spacken übernehmen Und klar, der kleine 6-jährige Junge kann was für die vollkommen unrealistischen Darstellungen von Männern in Medien. Soll dieser kleine Wicht mal mehr dafür tun, dass diese Rollenbilder verschwinden, schließlich ist er ja ein mächtiger Mann. [/quote]
Statt mich darüber zu wundern, wie du auf eine solch abwegige Interpretation kommst (da mir ja bewusst ist, dass du dich dafür mit voller Absicht richtig anstrengst), packe ich es gerne noch mal für dich in weniger blumige Metaphern:
He-Man ist KEIN „realistisches“ Rollenvorbild. Höchstens auf einer abstrakten, rein prinzipiellen Ebene. Und selbst dann wurde dieses Rollenklischee von Männern erfunden und an Kinder vermarktet. Der himmelweite Unterschied zu Barbie ist, dass deren Rollenklischee „bloß“ ein übersteigertes Klischee tatsächlich existierender Rollenanforderung an Mädchen/Frauen ist, die für lange Zeit die gesamtgesellschaftliche Vorstellung einer Frau geprägt haben und es teils noch heute tun.
Naja, schauen wir mal:
Hat ihren Ursprung in den abrahamischen Religionen, die nun alles Mögliche, aber gewiss nicht matriarchalisch oder auch nur egalitär angelegt sind.
Da habe ich tatsächlich nur groben Überblick und lasse mich da gern eines Besseren belehren, aber nachdem, was ich dazu so gelesen habe, ist der Beleg dafür hauptsächlich in den Durchschnittsnoten und der Qualität der Abschlüsse im Vergleich zwischen Jungen und Mächen zu finden, aber tatsächliche Faktoren hat man da eher nicht zur Hand. Wenn ich da an meine eigene Schulzeit und sowohl mein eigenes Verhalten als auch das meiner männlichen Mitschüler zurückdenke, ist auch hier der Zusammenhang mit patriarchalischen Strukturen und „toxic masculinity“ naheliegender, als tatsächliche, strukturelle Benachteligung männlicher Schüler.
Uff, Ernsthaft? DAS willst du jetzt irgendwie als strukturell bedingt verkaufen? Medizinische Forschung an sich ist komplett unterfinanziert. Frag Irgendjemanden, der in der medizinischen Forschung arbeitet, ob sein Forschungsgebiet „ausreichend finanziert“ wird…
Das macht die Tatsache nicht besser, aber es hat wirklich nichts mit „umgekehrtem Sexismus“ oder „struktureller Benachteiligung von Männern“ zu tun.
Ein reines Patriarchat nicht, das stimmt. Habe ich auch nie behauptet. Aber unsere Gesellschaft ist immer noch nachhaltig von patriarchalischen Strukturen geprägt und bestimmt. Das hat nicht auf einmal aufgehört, als Merkel Kanzlerin wurde.
Ganz grundsätzlich möchte ich hier noch einen Punkt hervorheben, der mir in dieser Diskussion seit einigen Beiträgen schwer gegen den Strich geht:
So ablehnenswert männliche Beschneidung ohne medizinische Notwendigkeit ist, ist der Vergleich mit weiblicher Beschneidung sowohl hinsichtlich der Schwere des Eingriffs, der Risiken und der physischen wie psychischen Folgen [EDIT] und vor Allem hinsichtlich der Motivation![/EDIT] einfach nicht mal annähernd gegeben. Argumentativ ist das ein ganz dünnes Brett, das Mancher hier bohren will.