#menaretrash auf twitter

Ich könnte einen langen Kommentar schreiben aber allein, dass du ignorierst, dass männliche Beschneidung legal, während weibliche verboten ist (obwohl ich das schon ziemlich lautstark erwähnt habe), zeigt, dass du dich überhaupt nicht mit der Thematik auseinandergesetzt hast und es wahrscheinlich auch gar nicht willst.

6 „Gefällt mir“

Ohne jetzt die komplette Diskussion mitverfolgt zu haben: Was hat Beschneidung (unabhängig davon, welches Geschlecht es jetzt trifft) mit geschlechtsspezifischen Machtstrukturen zu tun? Ist das nicht vielmehr eine religiöse und / oder ethnische Sache? Es ist ja nu auch nicht so, als würden sich die Jüdinnen eins ins Fäustchen lachen, weil ihre männlichen Gegenüber nun ohne Vorhaut rumlaufen.

Männer sind viel öfter obdachlos, sind öfter Opfer von Gewalt, sterben deutlich öfter durch Suizid, leben kürzer (im Schnitt vier Jahre), bekommen fast nie das Sorgerecht, haben den höheren Leistungsdruck, usw.

Ja, die Gesellschaft, die diese Dinge verursacht wurde hauptsächlich von Männern geformt. Diese Männer an der Macht machen aber nur einen winzig kleinen Bruchteil der Gesellschaft aus, leiden tun darunter trotzdem alle anderen 99%. Ja, die Diskriminierung von Frauen ist, wenn man es aufaddiert schlimmer. Aber wir sind tausendmal schneller am Ziel, wenn wir alle Stimmen anhören, zulassen, ernst nehmen und das ganze gemeinsam ändern, als wenn man daraus ständig ein Männer vs Frauen Thema macht.

Wann rafft “ihr” endlich, dass männliche Berichte von Diskriminierungen keine Bedrohung des Kampfs für Gleichberechtigung ist, sondern der beste Weg eine wirklich breite aufgestellte Bewegung zu werden, die wirklich etwas verändern kann.

(sorry, wenn das etwas pathetisch wurde…)

8 „Gefällt mir“

Es zeigt, dass männliche Unversehrtheit offensichtlich weniger Wert ist in unserer Gesellschaft als weibliche. Wenn es im Bundestag für die Legalisierung männlicher Beschneidung eine breite Mehrheit gibt (nur 100 Gegenstimmen bei 434 Ja-Stimmen und 46 Enthaltungen), dann ist das strukturelle, oder nicht?

Interpretationssache. Könnte auch sein: Männliche Bescheneidung wird als nicht so schlimm angesehen wie weibliche. Oder: Hierzulande wird männliche Beschneidung viel häufiger praktiziert und man ist entsprechend daran gewöhnt. Oder: Juden gibt es nicht erst seit gestern hier, man ist religiös stark mit dem Judentum verbunden und deswegen wird männliche Beschneidung nicht als das große Ding gesehen.

Von mir aus auch strukturelle Macht, die aber nicht geschlechtsspezifisch von Frauen über Männer ausgeübt wird.

Inwiefern ist irgendeiner der Gründe relevante? Es ist und bleibt Körperverletzung, von der ausschließlich Jungen betroffen sind. Und es gibt keinen, wirklich keinen einzigen Grund, warum das legal sein sollte. Dass es aber legal ist, liegt halt daran, dass Körperverletzung von Jungen offensichtlich nicht genug Empörung hervorruft, dass solche Sachen sofort und ohne Diskussion abgelehnt wird. Und das wiederum kann nur darin begründet sein, dass die Unversehrtheit von Jungen offensichtlich für die meisten nicht so wichtig ist.

Warum muss es von Frauen gegenüber Männern ausgeübt werden, damit es eine strukturelle Benachteiligung ist? In der Wirtschaft werden Frauen genauso von anderen Frauen benachteiligt.

Hmmmmmmm…
Hier kann ich dir so nicht ganz zustimmen.
Erstens gibt es Männerrechts-Gruppen.
Zweitens gibt es durchaus auch Gebiete in welchen Männern benachteiligt sind. In der Schweiz zum Beispiel haben nur Männer Wehrpflicht (also: Müssen entweder ins Militär oder Zivildienst leisten). Das ist eine Anders-Behandlung des Mannes, welches ein Nachteil darstellt, da wir Männer etwas machen MÜSSEN, was die Frauen nicht müssen.
Ein eher soziologisches Problem ist die Tatsache, dass in vielen Kreisen Männer nicht weinen “dürfen” oder “sollen”, da wir dem Ideal entsprechen müssen “stark” zu sein, und weinen dem nicht entspricht. Oder sonstige Gefühle zeigen. Oder wenn es zum Bereich körperliche Nähe mit anderen Männern kommt… geht ja gar nicht, da man dann vielleicht als Schwul angesehen wird. Bei Frauen ist das kein “Problem”.
Himmel, was passiert mit einem Mann, der sexual belästigt wird,? Ja, sich solchen Dingen zu stellen, darüber zu reden und Hilfe suchen ist schwierig für Mann und Frau, aber sind wir mal ehrlich, bei Männern werden sexuelle Übergriffe schlicht und ergreifend weniger ernst genommen, da sich der Mann doch selber wehren können sollte oder muss, oder?

Struktureller Sexismus ist ein zweischneidiges Schwert, das uns alle betrifft und uns allen Nachteile bringt.
Natürlich verstehe ich dein Punkt, die Frauen trifft es generell schwerer und da historisch gesehen die Männer die Macht hatten in der Gesellschaft kann man auch sagen, dass die Nachteile welche wir durch diese strukturelle Ungleichheit haben “selbstgemacht” ist… aber zu behaupten, dass es keinen strukturellen Sexismus gegen Männer gibt sehe ich als grundlegend falsch an.

Doch, tut es.
Denn beim Mann ist die Erwartung da, dass er sich doch selber wehren könnte.
Für einen Mann ist es schwieriger als Opfer häuslicher Gewalt ernst genommen zu werden als für eine Frau.
Wie gesagt: Das ist auch struktureller Sexismus, der daraus wächst, dass unsere Gesellschaft gewisser Erwartungen gegenüber Männern hat.

Jep, da hast du völlig recht.
Und das geht auch wieder in die Richtung, die ich vorhin angesprochen habe.
Ein Mann denkt sich vielleicht: “Och, ist doch nicht so schlimm, wenn ich betrunken am Bahnhof in der Nacht einer nachpfeife, die mir gefällt… tu der ja nichts, und sie kann das als Kompliment sehen…”
Und einfach nicht realisiert, dass bei der Frau auf der anderen Seite dieser Situation wahrscheinlich alle Alarmglocken losgehen.

1 „Gefällt mir“

Hier ein sehr schöner Artikel, der auf die ideologischen Mustern hinter dem Hashtag eingeht.

1 „Gefällt mir“

Hättest du weitere Beispiele dafür? Ich bin momentan eher noch den von mir genannten Gründen zugetan. Zumal die Interpretationsfolie “Beschneidung = Abwertung” sicher so auch nicht von allen geteilt wird; Beschneidung ist, wenn du Jude bist, das Beste, was du deinem kleinen Kind mitgeben kannst und es wäre ein größerer Nachteil, das Kind nicht zu beschneiden.

Dreht sich die Diskussion nicht um strukturelle Benachteiligung von Frauen durch Männer?

Mit den selben Gründen könnte man genauso gut weibliche Beschneidung legitimieren. Nicht nur in Deutschland, sondern vor allem Global gesehen. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung ist sowohl international als auch national eher zu vernachlässigen (Derartige Beschneidungspraktiken sind eher muslimisch geprägt). In der USA sogar vollkommen irrelevant, weil dort 3/4 der Eltern ihre Jungen beschneiden lassen, selbst ohne religiösen Hintergrund.
Wie Körperverletzung das beste sein kann, was man dem eigenem Kind mitgibt musst du mir aber mal erklären.

Es geht um strukturelle Benachteiligung von Männern, egal von wem. Wie gesagt es gibt ja auch Sexismus von Frauen gegenüber Frauen, weil es eben strukturelle oder gesellschaftliche Faktoren sind, die dieses Verhalten begünstigen. Mir wurde zum Beispiel auch mal gesagt, dass Frauen Abtreibung viel heftiger ablehnen würden als Männer.

Könntest das gleiche Argument bringen mit Beschneidung bei jungen Mädchen… Denn wenn die Leute die finden, dass das ein zentraler Teil ihrer Religion ist so sehen, dann ist es “das Beste das dem Mädchen passieren kann”.
Ist es aber nicht. Die Idee, dass man so etwas einem Kind antun dürfen soll, nur weil man religiöse Überzeugungen hat empfinde ich als völlig falsch.

Klar ist die Beschneidung bei Jungen in keiner Weise vergleichbar mit dem was man Mädchen damit antun würde, aber das Prinzip ist trotzdem das gleiche: zu erlauben, dass man einem Kind einfach etwas unwiederruflich abschneidet, ohne sein zutun ist nicht in Ordnung, und dass man dies bei Jungs einfach zulässt ist tatsächlich eine Art der Diskriminierung gegenüber Jungen, auch wenn die bleibenden Konsequenzen für diese Jungen nicht enorm sind.

2 „Gefällt mir“

Puh, gibt es also doch viele Befürworter des Hashtags. Hätte ich nicht gedacht. Vielleicht ist der Feminismus doch kaputt und Simon hatte recht.

Also der einzige Artikel, der mir über den Weg gelaufen, war diese Kolumne von Sibylle Berg, die eigentlich ganz nett ist:

Und Sibylle Berg gilt ja eigentlich auch als Feministen (oder?)

Jo, gilt sie. Kann den Artikel gerade nicht lesen, aber gut wenn es auch genug Gegenstimmen aus dem Lager gibt.

Menschen die komplette Menschengruppen als Abfall bezeichnen sind ideologisch gleichzusetzen mit den Nazis. Und wer das runterspielt unterstzützt die Nazis.

Aber es sind doch nur Männer. Da geht das. :kappa:

1 „Gefällt mir“

Wobei ich hier noch einmal klar stellen möchte, dass die Beschneidung von Mädchen und Jungen nicht das selbe Prinzip haben, vor allem nicht in Bezug auf die Schwere des Eingriffs und die Umstände unter denen dieser häufig vorgenommen wird.

Mädchenbeschneidung hat schon sehr sehr viele Todesopfer gefordert und der Grund dafür ist nicht, dass man aus religiösem selbstverständnis das Gefühl hat, das beste für die Mädchen zu tun, der Grund ist sehr Wohl im Kern Frauenhass.

FGM/FGC wird an Mädchen und Frauen vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter vorgenommen, in den meisten Fällen vor Beginn oder während der Pubertät. Sie wird ohne medizinische Begründung und zum Großteil unter unhygienischen Bedingungen, ohne Betäubung und von medizinisch nicht geschultem Personal oft mit Rasierklingen, Glasscherben u. ä. durchgeführt. So ist sie meist mit starken Schmerzen verbunden, kann schwere gesundheitliche körperliche und psychische Schäden verursachen und führt nicht selten zum Tod.

(Wikipedia)

Nicht alle Beschneidungen werden aus traditionellen Gründen durchgeführt - und bei denen, die es werden geht es vor allem darum die Frau leiden zu lassen, denn das Ritual ist: “Erdulde die Schmerzen, dann bist du eine echte Frau”.

Teilweise geht es darum der Frau alle Organe zu nehmen, die Körperflüssigkeiten beim Sex produzieren könnten, damit der Mann beim “trockenen Sex” - der so schon schmerzhaft für Frauen wäre - nicht mit den “ekligen” Flüssigkeiten von Frauen in Berührung kommen muss.

Teilweise geht es darum der Frau die Lust am Sex zu nehmen, damit sie ihn nur noch aus Fortpflanzungsgründen hat und ja immer treu ist.

Teilweise geht es darum, dass gewisse Partien des weiblichen Körpers als ekelhaft oder sogar gefährlich gelten und darum entfernt werden.

Die Gründe sind sehr vielfältig, aber haben meist gemein, dass es eine definitive Rolle spiel die Frau leiden zu lassen.

Ich bin gegen männliche Beschneidung. Aber es ist nicht das selbe Prinzip. Weder sind die Gründe die selben, noch die Durchführung oder die Auswirkung. Ich will nicht, dass hier ein falsches Bild entsteht, denn ich habe schon ein paar mal mitbekommen, dass die Leute einfach nicht viel über weibliche Beschneidung wissen.
Vergleichbar mit weiblicher Verstümmelung wären da doch eher die Eunuchen (auch das eine ziemlich barbarische Praxis! Und sehr traurig dass sie selbst heute noch existiert - und darüber weiß auch so gut wie niemand bescheid)

Um männliche Beschneidung scheiße zu finden müssen wir nicht sagen, es wäre das selbe Prinzip wie bei der weiblichen Beschneidung, denn das stimmt nicht. Wir müssen nur einfach sagen: Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit.

7 „Gefällt mir“

Grundsätzlich stimme ich zu, nur ein kleiner Einwurf:

Bei den Traditionellen männlichen Beschneidungen die nicht von Fachärzten durchgeführt werden kommt es auch oft zu komplikationen oder Infektionen (Herpes zb). Immer noch nicht so schlimm wie bei Frauen aber ein weiterer Grund es entschieden abzulehnen in meinen Augen.

Wobei zumindest das in Deutschland mittlerweile verboten ist, soweit ich weiß?

Was nur heißt dass diejenigen es dann geheim machen oder ins Ausland dafür fahren…

Auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme, was hier gesagt wurde, muss ich doch anmerken, dass schon ein paar gute Punkte genannt wurden.

Zum Thema Gender Pay Gap nur noch kurz als zusätzlicher Aspekt:

Dass mehr als 95% der Todesfälle auf der Arbeit auf das Konto der Männer gehen, darüber wird zum Beispiel nicht so oft berichtet. :upside_down_face:

Ansonsten empfehle ich eventuell den Peterson hier. For the record:
Ich stimme nicht mit allem, was er sagt, überein.
Aber er liefert schon ein paar grundsätzlich gute Punkte, wie ich finde.
In einem der Videos erklärt er genau das, was @anon16191349 und @anon10094270 gesagt haben, nämlich, dass Frauen auch einfach nicht in den gleichen Feldern arbeiten wie die meisten Männer, siehe IT, Construction, etc.

Und naja, dann gibts noch das hier, aber das lass ich nur so stehen, da muss man sich seine eigene Meinung bilden. Der Peterson polarisiert halt :upside_down_face:

und das hier, aber ich meine, das kennt ja jetzt so gut wie jeder.


Und mal was ganz anderes, über was ich gestolpert bin vor einiger Zeit (yes, i know, motorräder… :ugly:)

Da dürfen explizit nur Frauen hin, und keine Männer. Die sind ausgeschlossen von der Veranstaltung.

Währenddessen darf hier jeder mitmachen und aufkreuzen, obwohl für einen bestimmten Zweck, nämlich die Gesundheit für Männer, ausgerichtet ist.

&

Diese zwei letzteren Veranstaltungen zeigen Gleichberechtigung besser als die erste, obwohl sie einen ähnlichen Namen tragen, finde ich. Ich bin noch nicht so oft auf Prostata-Krebs-„Werbungen“ gestoßen, wie Brustkrebs. Ich meine, ja, sowas ist immer eine persönliche Verantwortung da vorzusorgen, aber dennoch sind Flyer, Veranstaltungen und dergleichen schon hilfreich um darauf aufmerksam zu machen

Ähnliches lässt sich auch auf Hilfe für Männer übertragen. (hier muss ich auch @Lassic & @Marcey747 & @Truchsess schon zum Teil zustimmen. ) Es gibt für Vereine und Gruppierungen für Frauen in Not. Ja, ich gebe zu, wahrscheinlich immer noch zu wenige um alle aufzufangen. „Lustigerweise“, zum Vergleich, explizit für Männer gibt es viel weniger. Und die, die es gibt, sind meist heillos überlaufen oder werden vom Staat/Privatpersonen nicht genügend unterstützt.
Was dann zum Beispiel zu einem Fall wie Earl Silverman führt, der sich aus diesen Gründen das Leben genommen hat. Also „Man braucht keine Männerrechtsgruppen“ stimmt somit nicht.

Ich empfehle wirklich mal den Artikel vom Independent, und vielleicht auch vom Atlantic. Das ist mal fucking harter Tobak. Unabhängig was man denkt, auf welcher Seite man steht. So etwas geht alle an

& for the record:
Hashtags wie men are trash & metoo können hilfreich sein und ich streite auch nicht ab, dass man dadurch positive Dinge verzeichnen kann.


Das wollte ich nur kurz loswerden und jetzt halte ich wieder meine Klappe :upside_down_face:

5 „Gefällt mir“