was ich dir von anfang an klarzumachen versuche, ist, dass du eben nicht einfach eine karte gegen eine andere tauschen kannst, wie es beim physischen TCG möglich ist. du bist davon abhängig, was blizzard dir an zwischenwährung rausgibt. kein verhandeln, kein umsehen woanders. dass du dir überhaupt eine wunschkarte zusammencraften kannst, ist ein nettes feature, aber nicht vergleichbar mit einem konsumentengesteuerten gebrauchtmarkt.
Ich versteh das schon von Anfang an wie du das meinst, ich find aber die Version so sogar fairer als die physische.
Im physischen brauch ich zum beispiel unbedingt die eine Überkarte für mein Deck, die ist ultra rare. Dazu brauche ich dann entweder auch eine super rare Karte die ich nicht brauche aber mein Gegenüber. Ich werde ihm die Karte wohl kaum gegen ganz viele völlig nutzlose und häufige Karten aus den Rippen leiern können.
Bei HS sind meines Wissens nach Legendarys alle gleich teuer. Ich weiß also genau wie viele Karten ich brauche um meine eine Karte die ich will zu bekommen.
Beides nicht super, aber beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
Die Möglichkeit mir jede Karte für einen fixen Betrag an Staub zu erstellen als nur „nettes Feature“ darzustellen, finde ich schon etwas tiefstapelnd.
Ich weiß aus meinen Magic the Gathering Zeiten, dass es stets Karten gab, an die ich, zu erwerben, gar nicht denken Konte. (zu selten, dadurch utopische Preise)
Ich sah mich noch in keinem physischen TCG jemals in der Position, mir jede Deck-Kombination bauen zu können. Ganz anders in HearthStone.
Es gibt nunmal keinen Black Lotus in HS.
Das alleine macht HS, aus meiner Sicht, einer breiteren Spielerschaft zugänglich
und es liegt mehr an strategischem Denken, als an reiner „Kartenkraft“.
Auf die Pay2Win Geschichte will ich gar nicht eingehen.
Sry fürs reingrätschen
najaaaa. wieviel du täglich verdienen kannst ist ja limitiert, ganz egal wieviel du spielst. und nach den dailies wirds echt schwer geld zu verdienen, gerade wenn du noch kein gutes deck hast
edit:
upps sry der post war schon älter, keine ahnung warum das forum auf den post gesprungen ist
ich muss zugeben, dass ihr mich in dieser hinsicht mittlerweile durchaus mit argumenten überzeugt habt (@Satoar).
den pay2win-aspekt sehe ich dennoch weiterhin kritisch.
Finde ich auch völlig legitim. Ich sehe die Entwicklung durchaus auch kritisch, nur im speziellen Falle von HS nicht so sehr. Würde mich dazu gern selbst zitieren.
Alles in allem finde ich TCGs generell kritisch aufgrund der Glücksspiel Komponente, nicht so sehr wegen dem P2W-Aspekt. sowohl bei physischen als auch bei digitalen Versionen. Aber bei F2P Spielen eben nicht ganz so doll da ich das Spiel auch ohne Geld zu bezahlen zumindest spielen kann und der Rest mir überlassen bleibt.
Über HS hat mal jemand gesagt, dass es free to play ist, aber pay to have fun.
Fand ich ganz treffend, obwohl ich es schon länger nicht mehr spiele.
darum heißt es ja auch lootbox und nicht pay 2 win. ich weiß schon was du möchtest und ich weiß auch, dass du lootboxen schlecht findest, aber es gibt eben einen unterschied zwischen lootbox und pay 2 win. auch wenn in battlefront 2 in den lootboxen pay 2 win steckt
Ich habe Hearthstone seit Release gespielt und diesen Sommer (für’s Erste) damit aufgehört, eben weil es immer stärker in Richtung P2W ging.
Es war schon immer so, dass man entweder Geld ausgeben oder sehr viel spielen muss, um ein kompetitives Deck zu haben. Mehrere Tier 1 Decks zu spielen war meist unmöglich.
Dies hatte ich dann besonders gemerkt, als ich mal 50€ ausgegeben hatte. Ich dachte mir, dass dieser Betrag gerechtfertigt ist für ein Spiel, welches ich solange spiele. Und plötzlich konnte ich mehrere Decks craften, mit der aktuellen Meta mithalten, oder auch mal Fun Decks spielen. Dies ging natürlich nicht ewig so, aber es war eine komplett andere Spielerfahrung. Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass es ein Fehler war, diese Mechaniken zu unterstützen, da sie immer agressiver wurden und man sich daher ins eigene Knie geschossen hat.
So ist es z.B. so, dass Blizzard dafür sorgt, dass jede neue Expansion krass stärker ist als die Vorherige und damit Leute quasi dazu zwingt, in Packs zu investieren, da dein Deck sonst überhaupt keine Chance mehr hat. Immer mehr spaßige Mechaniken werden auf Legendaries abgelegt; in den letzten 2 Expansions wurden sogar zwei neue wichtige Mechaniken - Quests und Hero-Karten - ausschließlich auf Legendaries gelegt.
Es ist zwar richtig, dass man auch eine dieser Karten geschenkt bekommen hat und in den ersten 10 Packs ein Legendary bekommt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies dann auch genau die Quest-Karte der Klasse ist, die ich spiele, bzw. für die ich schon Karten habe, ist nicht besonders groß. Dann muss man beide Legendaries gegen einen eintauschen (lächerlich diese Quote), damit man die Quest-Karte seiner Klasse bekommt.
Nun, es ist natürlich gut, dass es immerhin diese Möglichkeit gibt, allerdings habe ich jetzt das Problem, dass ich nur noch eine einzige Quest-Karte habe, also im Grunde nur noch ein einziges Deck mit dieser Mechanik spielen kann; und dieses Deck ist vllt. nicht mal kompetitiv, da eh nur ein paar Klassen wirklich gute Quest-Karten bekommen haben, ich also am Ende vielleicht sogar komplett auf die Mechanik verzichten muss.
Da kommen wir dann auch schon zum nächsten Problem: Da das Spiel extrem schlecht gebalanct ist, gibt es immer 2-3 Klassen, die allen anderen überlegen sind. Das heißt, man ist im Grunde gezwungen, regelmäßig sein Deck umzubauen, da nach einer Expansion manche der, vorher funktionierenden, Decks plötzlich reif für den Schrottmüll sind. Ein F2P-Spieler kann sich das aber kaum leisten.
Selbst wenn ich jeden Tag das Maximum an Gold hole - wofür man locker 4-5h täglich spielen müsste, sofern man kein Pro ist - bekomme ich höchstens ein Pack pro Tag. Ich müsste also gut 2 Monate lang 4-5h täglich spielen, um die Karten zu bekommen, die ich damals mit einer einmaligen Zahlung von 50€ erworben habe. Das steht meiner Meinung nach in keinem gesunden Verhältnis zu einander. Ist man dann eher ein Casual-Spieler der vllt. im Schnitt 1h pro Tag spielt (was gar nicht so wenig ist), hat man 0 Chance jemals Tier 1 Decks zu spielen. Schon gar nicht mehrere Decks. Investiere ich stattdessen Geld, bin ich plötzlich kompetitiv und kann alle anderen Casuals quasi im Schlaf besiegen, da mein Deck völlig überlegen ist. Für mich persönlich ist das klares P2W.
Klar, es gibt auch noch die Komponente des Skills; auch wenn die in HS nicht sehr groß ist. Die betrifft aber eh nur die oberen 20% der Ladder. Darunter entscheidet nur das Deck.
Um die, vielleicht etwas wirren, Eindrücke zusammen zu fassen:
Blizzard hat Hearthstone immer weiter auf P2W getrimmt, immer wieder neue Wege gefunden, den monetären Einsatz zu belohnen. Für F2P-Spieler wird das Spiel immer grausamer, gerade dann, wenn man eben nicht gerade ein Pro ist.
Edit: Die 4-5h täglich sind sehr sehr großzügig gerechnet und berücksichtigen keine Faktoren wie Siegesquote. Die tatsächliche Zeit dürfte also noch wesentlich höher ausfallen.
Danke für den ausführlichen Einblick.
Meine HS Zeit ist schon etwas her ^^
Selbst als Pro kann man ohne Geld zu investieren nicht im Top-Tier spielen. Das Deck und Ziehglück sind einfach bei dieser Art von Spielen zu wichtig.
das eine schließt das andere nicht aus. hearthstone hat ebenso beides.
vielen dank für deine ausführungen. das bestätigt mich in meiner meinung.
das ist so schön formuliert, dass ich es extra rauszitiert habe…
Als neuen Diskussionsanstoß:
Was haltet ihr eigentlich davon, dass Waffenhersteller an bestimmten Videospielen verdienen, wir sie also mitfinanzieren?
Ich spiele auf Lizenzgebühren an, die aufkommen wenn Videospiele die korrekten Namen der Waffen benutzen.
Hier zwei Zitate dazu aus einem sehr langen und sehr guten Artikel von Euro Gamers Simon Parkins über die finanzielle Verflechtung von Videospielen und der Waffenindustrie:
"Not one of the [video game] publishers contacted for this article was willing to discuss the practice […] However, the gun makers are more forthcoming. ‘[It’s] absolutely the same as with cars in games,’ says Barrett’s Vaughn. ‘We must be paid a royalty fee - either a one-time payment or a percentage of sales, all negotiable. Typically, a licensee pays between 5 per cent to 10 per cent retail price for the agreement. But we could negotiate on that.’
[…]
But today we know that a portion of every dollar spent on triple-A military-themed video games flows into the pockets of small arms manufacturers, either directly through licence payments, or indirectly through advertising. These beneficiaries include Barrett in the US and FN in Belgium. They may include other controversial arms dealers, such as Israel Weapon Industries, creator of the TAR-21, which appears in Call of Duty. Such deals politicise video games in tangible yet hidden ways. Consumers have, for the past few years, unwittingly funded arms companies that often have their own military agendas."
Wer in seinem Rennspiel nen Porsche einbauen will, muss Lizenzgebühren abdrücken.
Wer in seinem Shooter ne Vector haben will, wahrscheinlich auch…
So ist das mit Lizenzierungen, die Waffenhersteller haben genau so Vermarktungspläne, wie alle anderen lizenzverkaufenden Unternehmen.
Sehe da ehrlich gesagt nicht so viel Verwerfliches, wie es auf den ersten Blick scheint…beide Dinge können übrigens Menschen töten, auch wenn nur eine Sache eher in die Richtung gebaut wird, genau das zu tun
Ich würde gerne wissen wo diese Idee herkommt, dass Spieler über das Kaufen von Spielen die Waffenlobby mitfinazieren. Ich kann natürlich nur von mir selbstsprechen, aber sind akkurat nachgebildete Waffen wirklich ein Kaufgrund für ein Spiel? Bei Autorennspielen wo es wirklich um das Auto fahren geht macht es natürlich Sinn. Wirkt eher so als würden sich die Publisher selbst mehr Unkosten ins Boot holen.
Öhm ja es gibt relativ viele Waffenfetischisten, die ihre Waffen auch möglichst realitätsnah haben wollen. Bei Ak47, G36 oder P90 weiß ich außerdem direkt, wie sie sich ungefähr spielen werden.
Zum Ballern an sich ist es nicht nötig, aber für manche schon. Gibt ja auch Waffennerds, die gerne mal einfach auf den Schießstand gehen, wo es dann ganz nett ist, diese Knarre auch im Game zu haben.^^
Für manche nicht…kann mal wieder das Beispiel Automobilista einwerfen, wo es einen unlizenzierten Porsche gibt, mit leichten optischen Veränderungen der sich aber dank fehlender Lizenz “Boxer Cup” nennt. Fahrtechnisch ist es eine der besten Erfahrungen, die man in einem Rennspiel haben kann.
Ich persönlich denke es ist doch was anderes die Finanzierung von Autos als die Finanzierung von Waffen mit zu tragen.
Ja, beide Dinge können Leben auf unmittelbaren Wege auslöschen, aber nur eins davon wurde explizit dafür gebaut.
Der Artikel zitiert eine Aussage des Waffenherstellers Barrett mit folgendem Inhalt:
Spieleschmieden bezahlen Lizenzgebühren an Waffenhersteller, wenn sie ihre Waffen benutzen.
Anhand des im Artikel vorgetragenen Beispiels von Cybergun, einem Luftgewehr-Hersteller der Nachbildungen von realen Modelle diverser Waffenhersteller verkauft, wird klar, dass auch das Product Placement von Waffen in Videospielen Früchte trägt:
“We definitely see sales of particular [BB] guns increase when they are featured in popular video games, such as Call of Duty,” he says. “For example, sales of the FAMAS [used by the French army] exploded in the US when Call of Duty decided to use it as one of the best weapons in their game.”
Letztere Aussage lässt sich natürlich nicht unmittelbar auf den Verkaufsteigerung echter Schusswaffen durch Platzierung in Videospielen unmünzen, lässt aber einen Trend vermuten.
Ob das der Kaufgrund ist, oder nicht, ist hierbei eher nebensächlich.
Vielmehr ist das schon ein ziemlich guter Punkt, dass jedes Spiel mit lizensierten Waffen, gleichzeitig auch eine relative Einnahmequelle für die Waffenindustrie ist.
Bin da kein Fan von und kann dem auch nichts positives anerkennen.