Ich weiß nicht, woher die Annahme kommt, dass wenn die Autos selbstfahrend sind, dann weniger Autos existieren würden.
@Angrist: Und wenn du ein ordentliches Öffinetz hast, brauchst du nicht mal melden, dass du ein Fahrzeug brauchst. Wenn alle 5-10 Minuten (in urbanen Gegenden) bzw. alle halbe Stunde (ländliche Gegend) sowieso ein Öffifahrzeug fährt.
Doch was bedeutet nun intelligenter Einsatz autonomer Autos? Wenn ein und dasselbe Auto nach dem Prinzip des Car-Sharings über den Tag hinweg viele Menschen nacheinander befördert, würde eine Stadt mit einem Bruchteil der heute vorhandenen Autos auskommen. Nach Schätzungen könnte jedes auf diese Weise genutzte Auto 9 bis 13 Privatfahrzeuge ersetzen. Gemäß einer Studie des MIT wäre der Mobilitätsbedarf einer Stadt wie Singapur mit 30 Prozent der heute vorhandenen Fahrzeuge zu decken.
Noch umweltfreundlicher und effizienter wäre die Nutzung des Autos durch mehrere Personen pro Fahrt. Autonome Autos würden diesem Konzept einen zusätzlichen Schub geben. Denn sie könnten problemlos eine online vereinbarte Route mit vielen Abhol- und Absetzpunkten realisieren. Ratti und Biderman simulierten das beschriebene Konzept anhand von 170 Millionen Fahrten, die 13.500 Taxis in New York durchgeführt hatten. Bei dieser Modellierung wurde mehreren Kunden mit annähernd derselben Fahrstrecke und Fahrzeit ein Gemeinschaftstaxi zugewiesen. Das Ergebnis der Simulation verdeutlicht ein hohes Einsparpotenzial: Die Anzahl der benötigten Fahrzeuge wäre damit um 40 Prozent reduziert – bei nur geringer Fahrzeitverlängerung für die einzelnen Passagiere. Weitere Untersuchungen dieser Art in Städten wie San Francisco, Wien und Singapur führten zu vergleichbaren Ergebnissen. Ratti und Biderman äußern in ihrem Beitrag, dass mit dem Einsatz autonomer Fahrzeuge, mit intelligenten Verkehrsmanagementsystemen, Car-Sharing und Mehrfachbesetzung unter Umständen nur ein Fünftel der heute genutzten Fahrzeuge nötig wäre.
Sorry, aber das Carsharingprinzip funktioniert einfach (leider) nicht. Würde es das, hätte es sich längst durchgesetzt. Versuche gab es jede Menge und von Erfolg gekrönt, sprich, dass es wirklich in der breiten Masse genutzt wird, war afaik keiner der Versuche. Dafür wird viel zu sehr v.a von der Autoindustrie das Bild des Autos als Symbol der Freiheit propagiert und warum sollte man in der Autoindustrie auch damit aufhören und auf Carsharing setzen. Das wär nur ein Verlustgeschäft für diese.
Es geht ja darum, dass Car Sharing erst richtig geil wird, wenn die Autos alleine fahren, steht doch auch im Artikel und der beigefügten Studie.
Ich verstehe gerade nicht, warum du dir das nicht vorstellen kannst. Na klar wird das in Deutschland eine große Phase der Umgewöhnung, da viele ihr eigenes Auto so lieben. Aber das wird der Preis regeln. Car Sharing durch selbstfahrende Autos wird sehr günstig im Vergleich zum eigenen Auto mit deutlich höheren Versicherungskosten, dass es sich dadurch von alleine durch setzen wird.
Deshalb. Diese Geilheit auf das eigene Auto und die „Freiheit“, die immer wieder propagiert wird, wird gerade in einem Autoland wie Deutschland das Carsharingkonzept scheitern lassen. Da ist es egal, ob es günstiger ist oder nicht. In einigen Städten sind ja jetzt schon die Öffis langfristig günstiger als Autos und dennoch will man nicht auf dieses verzichten.
Carsharing macht da Sinn, wo es viele Menschen gibt und die Autos auch ausgelastet werden. Da sind dann aber meist große Städte in denen es wahrscheinlich auch ein gutes ÖPNV-Angebot gibt.
Für die Autoindustrie macht es dann Sinn, wenn jemand kein eigenes Auto haben will und sich dann zwischen Carsharing und ÖPNV entscheiden muss. Wenige Autos zu verkaufen lohnt dann halt doch mehr, als gar keine. Gerade beim Ridesharing, oder wie es auf gut Deutsch heißt Bedarfsgesteuerter Flächenbetrieb, sind die deutschen Autobauer ja gut dabei.
Im Wiki selbst steht bereits, dass diese Methode nicht den gewünschten Effekt erzielt. “In den großen US-Metropolen haben neue Angebotsformen nicht zu einer Senkung, sondern zu einer Steigerung der Fahrleistung im Straßenverkehr geführt.”
Es ging mir ja darum zu zeigen, dass die Automobilhersteller ein Stück vom Kuchen abhaben wollen und auch in Bereichen investieren, die zu weniger privaten PKW führt. Gerde dass die Bahn da auch aktiv ist zeigt ja, dass sich ein neuer Markt entsteht, wo jeder rein will.
Wenn du als Automobilhersteller nicht verhindern kannst, dass so etwas entsteht, versuchst du halt das beste daraus zu machen.
Ja schon klar. Nur zeigt sich scheinbar, dass diese Methode nicht gerade sinnvoll ist und daher auch nicht zielführend von staatlicher Seite, das weiter zu verfolgen.
Ohne weiteres wird es auch nicht gehen. Man muss Autos extrem unattraktiv machen und gleichzeitig Busse, Bahn und andere wesentlich attraktiver (durch ein dichteres Netz) und günstiger (bis hin zu kostenlos) machen. Ich persönlich bin sowieso der Meinung, dass nicht Busse sondern die Bahn das Ziel Nummer 1 sein sollte, da diese wesentlich zuverlässlicher ist und noch dazu bei gleichzeitiger hoher Sicherheit wesentlich schneller unterwegs sein kann. Busse würd ich wirklich nur im Nahverkehr einsetzen, um die Fahrenden zu den Zügen bzw von den Zügen zu den eigentlichen Destinationen zu bringen (Schule, Arbeit, Supermärkte, etc.). Denn bei längeren Strecken sind Busse nun mal wesentlich langsamer als Züge. Den Rest würd ich mit der Bahn lösen, dazu müsste man die eingestellten Bahnen wieder reaktivieren, neue Bahntrassen bauen, bzw. alte modernisieren.
Und bitte lass das mit “deine Busse”, es sind nicht “meine”, ich profitiere finanziell keinen Deut daran. Sowas ist einfach nur eine Wir-gegen-Sie-Rhetorik, die zu nichts führt. Danke!
Muss nicht unbedingt sein. Kommt auch hier darauf an, welcher Zug und welche Bahnhöfe er anfährt.
Das kann ich persönlich absolut nicht unterschreiben. In meiner ganzen Pendlerzeit, waren Busse wesentlich zuverlässiger als Züge, sodass man sich auf die nahezu 100% verlassen kann. Zug ist mehr als einmal “spontan” ausgefallen, egal, ob Sommer oder Winter (wobei Winter und Bahn nicht funktioniert). Ich bin über Jahre Langstrecke Bus gefahren und da ist nie was ausgefallen, selbst im starken Winterwetter konnte gefahren werden.
das glaube ich eben einfach nicht, weil einfach dazu die Buslinien zu unflexibel sind.
Entweder sind Buslinien nunmal darauf ausgerichtet
A) Schüler schnell zu den Schulen zu bringen
B)Jedem zu ermöglichen überall hinzukommen
A und B beissen sich gewaltig und B führt ausserdem dazu, dass die Buslinien eben ewig dauern.
Eine Tour des Busses hier über die Käfer mit STrecke A, dauert zb ca45 Min zur Kreisstadt.
Will ich aber nicht zu einem Ort der nach mir auf der Strecke ist, sondern vor mir, reden wir von ca 60-80 Minuten Fahrzeit, ohne dass es irgendwelches Umsteigen etc gab.
Die Fahrzeiten auf dem Land wirst du eben nicht los, egal mit wieviel Bussen, ausser du würdest die Anzahl der Buslinien verxfachen, aber selbst dann hast du das Problem, wenn A eben nach B will und es da keine gescheite Linie gibt.
Wirf dann noch Kreisgrenzen etc in den Mix über die eh nur sehr wenige Linien führen.
Wir sind zb 2 km von einer Landkreisgrenze und bis auf eine Buslinie, die hier durchgeht und zu einer größeren Stadt im anderen Kreis führt, sind die Ortschaften auf der anderen Kreisseite nicht wirklich mit Öffis von hier zu erreichen.
Das mit deine Busse war nicht so gemeint wie es wohl angekommen ist. Ich glaube einfach du unterschätzt die Wirkung von selbstfahrenden Autos. Und wahrscheinlich diskutieren wir gerade über unterschiedliche Distanzen.
Ich sehe halt hier den Umland Verkehr einer Großstadt wie Hamburg. Da ich selbst kein Auto besitze und nur die Öffis benutze, sehe ich aber auch die Probleme. Hamburg bräuchte eigentlich eine große Kreis Ubahn wie Berlin um gewisse Zeiten zu optimieren, wird aber nie kommen, da es unfassbar teuer wird.
Bei mir im Vorort komme ich super in die Innenstadt mit Bus und Bahn, aber wenn ich mit Bussen von einer Seite meiner Stadt zur anderen kommen möchte, dann dauert es so lange wie in die Innenstadt von Hamburg. Habe deswegen gerade einen möglichen Job abgesagt, weil es zu nervig wäre.
Das alles kann meiner Meinung nur mit selbstfahrenden Autos und Bussen effizient gelöst werden. Bei längeren Strecken finde ich den Zug auch besser, wenn er denn gut funktionieren würde. Ich bin 3 Jahre eine Strecke Lüneburg - Hamburg regelmäßig gefahren. Fahrzeit ca. 30 Minuten, aber leider auf Grund von Ausfällen etc. so nervig das ich es auf Dauer nicht machen würde.
Naja schon klar, aber ist nun mal Fakt, dass Züge wesentlich schneller fahren können. Sprich ein Intercity (ihr nennt das glaub ich ICE, kann das sein?) wird immer schneller sein, als ein Bus, der dieselbe Strecke fährt.
Ok, ich denk, dass ich hier nicht deutlich genug gemeint hab, was ich mit zuverlässlich meine. Was ich sagen wollte, ist dass Busse wesentlich stärker Schwankungen unterliegen, weil sie u.a. dem Straßenverkehr unterliegen. Ich sprech hier übrigens auch von meinen persönlichen Erfahrungen.
Du denkst wieder zu sehr im Ist-Zustand. Erkennst du nicht das Potential, das die Öffis haben? Nur weil es aktuell nicht so toll läuft, heißt das nicht, dass es nicht deswegen besser gehen könnte. Schau dir alleine Wien an. Da hast du den ganzen Tag über alle 3-5 Minuten (zu Stoßzeiten) und alle 5-10 Minuten (außerhalb der Stoßzeiten) auf nahezu allen Strecken einen Bus oder eine Bim. Die U-Bahnen fahren selbst nachts alle viertel Stunden und es gibt kaum einen Fleck innerhalb der Stadt, den du nicht mit den Öffis erreichen kannst.
Wenn notwendig, dann muss mans halt machen.
Sowas kann man planen.
Nochmal, im Ist-Zustand zu denken, führt zu nichts. Wenn man nicht nach vorne sieht, kann man keinen Fortschritt erwarten.
Ist ok, war auch nicht bös gemeint, nur als gut gemeinter Rat.
Ist halt die Frage, ob es nicht langfristig günstiger kommt, einmal das Geld in die Hand zu nehmen. Ohne Investitionen wird man nie die Situation verbessern können.
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, was ein selbstfahrendes Auto besser können soll als ein gut ausgebautes Bus-/Bim-Netz.
Man müsst sich mal ansehen, warum das so gehäuft scheinbar vorkommt und daran arbeiten. Wenn ich bedenke, wie wenige Zugausfälle ich in meiner Pendlerkarriere schon hatte und das mit diesen Geschichten hier vergleiche, da ist schon ne ordentliche Diskrepanz.
Das liegt aber auch daran, weil es viel zu kompliziert ist und zu viel Plannung und Einschränkung bedeutet.
Wenn carsharing aber nur bedeutet, dass ich morgens um 7 in meine Roboterauto einsteige dass 5 vor 7 vor meiner Tür anhällt, ich in meinem Vertrag ausgewählt habe, dass ich Mitfahrer akzeptiere wenn der Zeitverlust maximal 5 Minuten ist, dann fährt es unterwegs noch kurz bei X vorbei und lädt ihn ein.
Und wenn X dann doch nicht da ist oder noch gerade erst aufwacht, fährt das Roboterauto mit mir eben weiter und ein anderes Roboterauto fährt irgendwo aus dem Depot
und holt X ab.
DAs ist eben ganz anderes als das klassische Carsharing, wo X und Ich uns kennen müssten oder über eine Carsharingseite und dann
ausmachen müssten wer wann fährt und dann müsste man auch verlässlich immer um die Uhrzeit da sein und wenn mann dann mal krank ist, kurzfristig Urlaub will,
X verpennt hat oder Ich verpennt hab, dann ist es eben scheisse.
All die Probleme hätte man bei Roboterautos erstmal nicht.
Genauso wenn man abends nach der ARbeit dann doch noch was anderes machen will.
Mit Roboterautos klickt man eben kurz an, dass man noch einkaufen fahren will und gut ist und Kollege X fährt eben alleine mit irgend einem Roboterauto heim und nimmt
dabei eben Person V mit oder so, die er vielleicht noch nie gesehen hat und nie wieder sehen wird.
Das ist eben etwas was nur Allgorythmen und co können und keine Mitfahrzentralen und co.
Dann läuft das aber erst wieder darauf hinaus, dass einzelne Leute in Autos sitzen. Ob sie nun selber fahren, oder gefahren werden und die Besitzverhältnisse sind doch irrelevant. Fakt ist, dass diese Fahrzeuge dann mit 1 Person drin auf der Straße sind, anstatt mit z.B. 30-60 anderen in einem Bus oder einer Bim. Wie du es selbst beschreibst gibt es viel zu viele Faktoren, die dazu führen würden, dass aus einer FahrerInnengruppe auf einmal nur einE einzelneR MitfahrerIn wird und somit die Probleme, die der Individualverkehr mit sich bringt nicht lösen kann.
Ich bin absolut für die Bahn und die Stärkung und hoffe das es in der Zukunft deutlich besser wird. Wenn eine Partei sagt sie nimmt die Bhn wieder komplett in eigene Hand und investiert massiv in Gleise und bessere Züge bin ich dabei. Wenn es Nachtzüge zu normalen Preisen geben würde, würde ich nicht mehr in Europa fliegen. Wir sind nur politisch davon so weit entfernt, dass ich nicht an eine zeitnahe Umsetzung glaube.
Ich sehe es als realistischer, dass wir die Pendler und Kurzstecken Probleme eher durch die selbstfahrenden lösen, da der Preis oft alles andere schlägt und schneller umgesetzt wird.
Du würdest aber zb wollen das im Auto immer sofort zu Nutzung da jst und hast ja beschrieben das du gerne Dinge für viele Lebenslagen in deinem Auto hast, was als heißt privat Wagen. Andere Leute wurden in diesem Auto bei Nutzung immer nur allein sein wollen, der nächste will viel Platz.
Das würde heißen man braucht eine sehr große Flotte an Autos und dafür muss der Platzt da sein.
Ich hab erfahrungen damit und es bisher standen wir nie ohne Wagen da, hätten max. weiter laufen (20 min) müssen.
Die können theoretisch schneller fahren, stimmt. Jedoch oft genug den Fall gehabt, dass der Regio (der ja wesentlich langsamer fährt) deshalb 15 Minuten irgendwo stehen bleiben musste, damit ein IC(E) überholen konnte, weil er mal wieder 10 Minuten Verspätung hat. Abgesehen davon, dass IC(E) teurer sind, als die normalen Züge, weshalb die wiederum nicht jeder so nehmen kann und auch nicht auf jeder Strecke eingesetzt werden können. Nicht jede Strecke bietet Voraussetzungen für Höchstgeschwindigkeit.
Wenn bspw. an einem Knotenpunkt wie dem Frankfurter Bahnhof die Welt mal wieder brennt, betrifft das den Zugverkehr weiträumig, d.h. durchaus 100-200km. Ich hatte den Spaß letztes Jahr im Dezember, wo 5 von 7 Zügen ausgefallen sind und dir vorstellen kannst, wie die Züge aussahen, die gefahren sind.
Und selbst da, ob nun Kaff oder Stadt, waren bei mir, bis auf ein paar Minuten, nie großartige Sachen dabei. Und beim Langstreckenbus kam noch Autobahn hinzu. Die Fahrzeiten haben zu 99% hingehauen, was ich bei der Bahn mittlerweile nicht einmal mehr annähernd behaupten kann. Züge unterliegen auch vielen kleinen Dingen, die man so nicht auf den Plan hat.
E: Ein bus kann btw. auch schneller reagieren, wenn es darum geht, eine neue Route aufgrund von Störungen zu fahren. Zugumleitungen dauern auch länger und sind nicht halb so flexibel.