Mobilität - Auto, ÖPNV und andere Verkehrsmittel

Ich bin ja alles andere als zufrieden mit unserer Regierung, aber manchmal habens dann doch keine so schlechten Ideen (die bisher ausschließlich von den Grünen kommen):

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Ganz interessanter Ansatz

Die Zeit berichtet über ein Experiment

Zwei Drittel der Deutschen pendeln mit dem Auto. Könnten sie auch nachhaltiger zur Arbeit kommen? Der Forscher Luca Nitschke hat es mit 40 Pendlern getestet.

https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-07/nachhaltiges-pendeln-elektromobilitaet-oepnv-forschung

Ein Forschungsprojekt zur nachhaltigen Mobilität dass im September veröffentlicht wird.

Es wurden 40 Teilnehmende für ein Mobilitätsexperiment ausgewählt, mit unterschiedlichen Pendeldistanzen, von 4,5 bis 48 km.
Dabei war aber selbst die Untergruppe die sich für ein E-Bike entschied mit über 16 km doch recht weit.

Eine so kleine Stichprobe ist nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, aber man habe versucht, eine Bandbreite abzubilden, was Geschlecht, Alter, Teilzeit, Berufe und Homeoffice-Anteile angeht, sagt Nitschke.

Die Ausgangsvoraussetzungen waren dass noch immer 68% der Deutschen mit dem Auto zur Arbeit pendeln. Der Weg ist dabei nichtmal besonders lang. Das hat manchmal auch Gründe

Nitschke: So ist der Arbeitsweg nur auf dem Papier zehn Kilometer lang, die Orte sind oft schlecht mit Bus und Bahn erreichbar und man will Einkäufe oder Kinder transportieren. Viele müssen zu einer bestimmten Uhrzeit in der Kita und danach auf der Arbeit sein. Wenn der Bus ausfällt, hat man ein Riesenproblem.

Man hat also 40 Teilnehmer ausgesucht und individuell einen Plan zur nachhaltigen Mobilität erstellt. Mit E-Bike, ÖPNV oder E-Auto

Ganz interessant, das E-Bike ist am überzeugendsten

ZEIT ONLINE: Und wie viele hat der Test überzeugt, dauerhaft auf ein neues Verkehrsmittel zu wechseln?

Nitschke: Es sind nicht alle dabeigeblieben, das ist normal. Für viele E-Auto-Nutzer ist die Anschaffung auch einfach zu teuer. Insgesamt pendeln nach dem Experiment aber drei Viertel der Teilnehmenden nachhaltiger als vorher. Die Erfolgsquote war bei den E-Bikern am höchsten. Deren Einstellung zum Pendeln hat sich am stärksten gewandelt.

Nitschke: Für Autofahrende bedeutet pendeln oft Stress. Für Teilnehmende, die aufs E-Bike gewechselt sind, war pendeln auf einmal Sport, Zeit in der Natur, Zeit für mich und sogar Spaß. Das kann den Wechsel des Verkehrsmittels auf Dauer unterstützen. Von 23 Teilnehmenden, die das E-Bike getestet haben, haben neun sich ein E-Bike angeschafft und einige planen es noch, also konnte es etwa die Hälfte überzeugen. Das heißt aber nicht, dass sie nur noch E-Bike fahren. Viele machen das vom Wetter abhängig oder welche Termine an dem Tag anstehen. Aber die Routine, immer ins Auto zu steigen, wurde aufgebrochen. Stattdessen haben die Teilnehmenden reflektiert, was wann sinnvoll ist.

Das E-Auto hatte hingegen seine Tücken

ZEIT ONLINE: Wie lief es bei denen, die auf ein E-Auto gewechselt sind?

Nitschke: Für manche ist ein Elektroauto vollkommen ungeeignet – und zwar für die, die nicht zu Hause oder auf der Arbeit laden können. Die öffentliche Ladeinfrastruktur verlangt zu viel Planung: Wie voll ist die Batterie noch? Wann muss ich mein Auto zu welcher Ladesäule bringen? Was mache ich, während es lädt? Wann hole ich es wieder ab?

Und zur dritten Option, dem ÖPNV, findet sich ein kleiner Abschnitt im Artikel. Einige waren eher von der Unzuverlässigkeit genervt, eine Frau hat den ÖPNV gegenüber dem E-Bike bevorzugt, da sie dann Zeit für andere Dinge beim pendeln hatte.


Vielleicht passt es auch zu manchem Umstiegserlebnis hier im Forum

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4,5 km ist „Pendeln“? :smiley:
Dann war ich ja damals in der Lehre schon Pendler und pendle auch immer noch zur Uni

Bin schon jeden Tag zur Schule gependelt :grimacing:

:beanlurk: Tempo 200 im Ortsgebiet

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Die offizielle Definition (für Statistiken) ist nicht von der Entfernung abhängig, sondern von Grenzen

Eine Person wird als Pendlerin oder Pendler bezeichnet, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit vom Wohn- zum Arbeitsort eine Gemeindegrenze überschreitet.

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Naja sind ja auch Strecken, die viele mit Auto rücklegen. Einfach weil Fahrrad nicht in den Gedanken vorkommt. Und ja für vieles ist Auto die beste Variante, aber es gibt doch viele Fahrten, die auch mit ÖPNV und Fahrrad gehen und wenn man da das Potential mal nutzen würde, wäre schon viel geholfen.

Wäre es nicht super „einfach“, an jeder Tankstelle auch 2-100 (was auch immer) Ladesäulen hinzustellen? Infrastruktur und Platz wäre da. Dann macht man halt 2-5 Säulen verpflichtend und der Rest ist Bonus (wird evtl. gefördert?). Dann könnte man direkt an das bestehende Tankstellennetz anknüpfen. Dann müsste ich nicht „panisch“ gucken, ob es bei mir in der Nähe eine Ladestation gibt oder nicht.

Noch „einfacher“ wäre es eigentlich Laternen aufzurüsten, die sind ja schon in staatlicher Hand und wirklich auch überall verfügbar.
Ne Tankstelle bringt dir als Pendler auch nichts, wenn du da zu Fuß nicht hinkommst um nach deinem Auto zu sehen bzw auch umzuparken wenn du fertig bist.
Will halt keiner 30min bis 4h bei seinem Auto bleiben nur zum laden.

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Gibt ja mittlerweile Schnellladestationen. Plane gerade eine Gewerbefläche, wo man dann während des Einkaufens in 10-15min das Auto laden kann. Da bekommen die Ladestationen aber wahrscheinlich schon einen eigenen Trafo.

Die haben doch nur ein einfaches Beleuchtungskabel als Stromanschluss. Kann mir nicht vorstellen, dass man da so einfach da Ladestationen anschließt. Man bemisst ja auch vorher das Kabel und hat da meist keine größeren freien Kapazitäten vorgesehen.

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Wir mussten früher noch 10 km durch den Dschungel laufen.
Und 3 km zur Schule schwimmen :beanwat:

Bei mir nur 11km mit dem Bus. Theoretisch.

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Ist jetzt nur ein Beispiel auf die schnelle gefunden, aber wenn’s in Berlin geht, dann auch woanders.
Die sollen ja auch nicht schnellladen müssen, weil das ja über Nacht wunderbar geht.

Schnelladestationen braucht es definitiv an Tankstellen und Rasthöfen, aber in der Stadt oder der Gemeinde wo man wohnt eigentlich nicht.
Da reicht langsames laden ja aus, weil man ja weniger unterwegs ist und das Auto lange genug steht um auch langsam zu laden ohne Mobilitätsnachteil.
Den hast du aber, wenn du dafür 20min durch die Gegend laufen musst, weil dann musst du wirklich deine Routen planen, da helfen schnelladestationen auch nicht weiter.
Dann brauchst du nämlich trotzdem wieder ne Stunde zum laden (10min hinfahren, 20min laden, 10min zurückfahren und Parkplatzsuche etc.)
Hat halt keiner Bock drauf.

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Unterstufe 7km mitm Bus, Oberstufe ca. anderthalb bis 2 Stunden mit Zug, U-Bahn und Bus.

Dazu kommt aber, dass man ja nicht jeden Tag laden muss, wenn man nicht 200-300 Kilometer am Tag pendelt. Wir haben ein E-Dienstauto mit 450km (ca.) Reichweite, mit dem wir in der Stadt unterwegs sind. Das muss meistens auch nur am Freitag angeschlossen werden, wird auf 80% geladen und ist am Montag wieder ready. Da ists auch okay, wenn man mal 20 Minuten wartet.

Generell ist es natürlich super, um so einfacher und schneller es ist. Je nachdem wie praktikabel, ressourcenschonend usw. die „jeder kann zuhause laden“-Lösung dann im Verhältnis ist.

Ja, aber dann erfüllt sich bei euch ja die „Vorgabe“ bzw das Problem nicht, dass ihr bei euch auf der Arbeit nicht laden könnt.
Und selbst wenn doch, wäre das laden bei euch mit Dienstauto vermutlich noch Arbeitszeit?

20min Freizeit opfern einmal pro Woche ist halt nix was massenkompatibel ist und spätestens dann, wenn du zum laden fährst und nicht kannst weil besetzt ist und du alternativen suchen musst verdoppelt sich schnell mal die Zeit.

Ich weiß wovon ich rede, bin selbst e-auto Fahrer (gewesen) und das hat schon ziemlich genervt.
Und ich konnte innerhalb von 10min zu Fuß in der Stadt an 4 Stationen laden :beansmirk:
Einmal hatte ich aber wirklich die Situation, dass die alle voll waren, ich aber dringend laden musste und hab dann schon alleine ne Stunde für den scheiß aufgewendet.
Viel besser planen hätte ich aber aufgrund der Routen auch gar nicht können.

Umm dann standest du offenbar noch nie im Stau oder bist mit der BVG gefahren :sweat_smile: ich wär froh, wenn es nur 20 Min pro Woche wären, die ich sinnlos rumstehe.

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Das ist ja zusätzlich.
Stau oder Zug Ausfall ist ja nichts was du einplanen kannst :beancute:

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Ach, Krankenpfleger und Krankenschwestern kriegen jetzt Dienstwagen?

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