Mobilität - Auto, ÖPNV und andere Verkehrsmittel

Noch mehr streiks

das blöde ist eben, dass sowas immer die ärmsten trifft, die sich am wenigsten wehren können.

Diejenigen die nicht „ich mach homeoffice“ sagen können,
diejenigen die nicht einfach sich mietwagen holen können,
diejenigen die nicht die jobaussichten haben zu sagen „ich komme an dem tag nicht und wenn ihr mir blöd kommt, ich finde in 1 woche 10 neue jobs“

Wie soll man aber im ÖPNV sonst Streiken?

„Keine Fahrkarten mehr verkaufen“? Automaten und Online Tickets erledigen das.
„Nur Teilstreiks!“ zb in Werkstätten. Der Effekt je nach länge wirkt aber erst später und trifft dann den Mitarbeiter doppelt, da er „mehr“ in kurzerer Zeit erledigen muss. Mehr Stress hat und die Unterpersonalisierung noch mehr kickt.
„Kein Fahrkarten Kontrolle“ - Anders wie in anderen Ländern wird in DE meist nur Sporadisch und Stichpunkthaltig kontrolliert, häufig auch von Fremdfirmen.
„Gar nicht Streiken“ - Tjoar… Arbeitgeber bedanken sich.

Wenn man sagt, dass regelt alles von sich selbst wenn die ganzen Leute nicht mehr gehen. Nope, der Kommunale Arbeitgeber hats halt noch nicht kapiert das Geld einfach ne Rolle spielt. Man wirbt lieber in Ausland Kräfte an die BIllig Arbeiten sollen und wundert dass das auch nur Semi gut klappt.

Und jetzt kommen wir zum Knacktuspunktus.

Was ist dir Lieber. Eine Woche Streik, oder das 80% des Fahrplans ausfällt weil es kaum noch Personal gibt. Weißt du wieviele Personen vom Hörensagen diesen Monat gekündigt haben in Berin? Eine Dreistellige Summe nur an Busfahrern.

Wie kriegt man ansonsten in der Politik gehör? Das man mehr Geld braucht?

Eine andere Partei wählen? Welche Partei hat uns noch nicht Gef…?

Natürlich brauchen wir nicht zu Streiken, wir können die Tarifverhandlungen sein lassen. Aber dann soll man nicht Jammern das der gesamte ÖPNV zusammenbricht. Ja man kann davon träumen das auf einmal ein Geldsegen kommt für die Automatisierung. Aber der ÖPNV bricht trotzdem zusammen. Warum? Na, wer soll denn die Züge und Busse Warten? Reperaturen betreiben? Verwaltung übernehmen? Koordination des Fahrplans etc? Alles nur noch Fremdvergabe? Das wird teuer.

Jemand der auf ÖPNV angewiesen ist, sollte vielleicht auch Interesse haben, das sich diese auch verbessern - auch was Arbeitsbedingungen betrifft.

„Streik“ muss halt Wehtun, weil „Streik“ ist der letzte Druckmittel.

Und der KAV, die Politik, der Arbeitgeber, verarschen „uns“ Wortwörtlich. In NRW redet man von 43 Stunden Woche, in anderen Bereichen redet man von 35 Stundenwoche (zb GDL).

das sollte man wohl nicht vergessen oder außer acht lassen.

Man wundert sich das man keine Ingeniuere für 2,3k Netto findet?
Ist ja komisch, wie kann das sein?
Wie? Busfahrer wollen nicht jeden Tag 4 Stunden Arbieten, 4 Stunden frei haben und dann wieder 4 Stunden arbeiten?
Was? Fahrer beschweren sich das sie keine Wendezeiten haben?
Wie kann das sein das man für 400 Euro weniger nicht Angepöbelt wird und ne größere Veranwortung hat als ein MÜLLFAHRER der wie eben genannt, 400 Mehr verdient.

Das ist ja komisch…

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Und um mal den Ernst etwas deutlicher zu nehmen.

Wie gesagt, allein in unseren Betrieb verlassen in Scharen die Leute.

Selbst bei mir fängt es so langsam an, dass ich mich immer mehr Umschaue bzw die Ohren offen halte. ZWEI Freundinnen haben mir gesagt, ich solle mich doch bei Ihnen melden. Gleiches Gehalt die ich mit Schichten kriege, nur ohne Schichtarbeit. Ja das ist irgendwann doch verlockend, wenn man sieht das bei denen Tarifabschlüsse besser gehen als bei uns, weil man bei uns Sparen will.

Verkehrswende geht so nicht. Deswegen ist FFF auch so stark hinter uns.

Ich bin irritiert. Meines wissens sind maximal 48 stunden möglicj.

Selbst die ganzen Streiks scheinen ja nicht zu wirken. Vielleicht ist wirklich der Personalwegefall das einzige Mittel, auch wenn’s dann noch härter kommt.
In der Pflege ja ähnlich, da kann man nicht einfach so streiken, weil die Alten sonst wegsterben wie die Fliegen…

was sind 48 Stunden möglich?

Zu Streiken? Wir hatten doch erst vor einigen Wochen einen 4 Tage langen Streik.
Es gibt keine Höchstdauer.

Beim ÖPNV stirbt aber niemand weg. Außerdem gibt es eine Notdienstvereinbarung das keine Schäden entstehen (zb Brandüberwachung etc).

Das Fürsorgepflicht überwiegt.

Aber das Personalwegfall… davon haben wir seit 10 Jahren gewarnt und nimmt jetzt extreme Züge an. Aber du bemerkst das es kein Wirken hat. Im Öffentlichen Dienst und Kommunale Arbeitgeber geht man immer noch andere Wege.

Man sucht im Ausland nach Billig Jobbern und will die Arbeitsbedingungen hier noch weiter verschlechtern durch erhöhung der Arbeitszeit + Mehrbelastung + ja mittlerweile längere Kündigungsfristen…„Chef ich will Kündigungen“ „ok, kein Problem, dein Vertrag läuft dann in 10 Jahren aus“.

Was hab ich heute erst wieder gelesen. „Tierfreundlichkeit gegenüber Mitarbeiterschwund“ - Bezirksämter versuchen mit Tierfreundlichkeit mehr Mitarbeiter kriegen.

Das ist dieses schöne Thema. „Obstkorbe sind schön, bezahlen aber meine Miete nicht“. Schön das ich mein hund zur Arbeit mitbringen kann, toll, aber bezahlt meine Miete auch nicht :kappa:

Tatsächlich bringen Streiks doch noch was, da man die Politik zum handeln zwingt. Deswegen ist es auch wichtig das die Öffentlichkeit dahinter steht und mit druck ausübt.

Da verweise ich nochmal auf die FFF hin, die uns sehr stark in dieser Thematik unterstüzen und versuchen die Öffentlichkeit zu überzeugen, uns zu helfen.
Anders als bei GDL, ist bei uns immer die Sorge bei den Gesprächen, dass die Stimmung in der Bevölkerung kippt. Das finde ich immer amüsant. Bei uns heißt es „können wir es den Leuten zumuten dass wir wieder 48 Stunden streiken? NIcht das die uns dann alle danach hassen“. Oder „Sind das nicht zu hohe Forderungen? Nicht das die Stimmung kippt.“ Wo ich mir manchmal denke… ok vielleicht sollten wir es doch mal wie GDL machen… bei denen hats ja bisher besser funktioniert als bei uns xD

Warnstreiks

Aber scheinbar hab ich mich geirrt, mir war immer so das Warnstreik maximal 48 Stunden möglich ist. Aber scheinbar gibt es keine Begrenzung.

So langsam fressen die Streiks meine Ersparnisse auf :simonhahaa:

Hoffe Donnerstag morgen gibt es am Münchner Flughafen keine Streiks.

:+1:

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Coole Sache. Elterntaxis sind auch das, wovor ich richtig viel Schiss habe, da mein Kleiner diesen Sommer eingeschult wird und man in diesem Alter halt keine gewöhnliche Motorhaube überragt.

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https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/s-bahn-berlin-showdown-vor-dem-kammergericht-streit-um-zukunft-des-berliner-nahverkehrs-li.2188452

nur als zahlender kunde lesbar

willst du ganz kurz zusammenfassen ?

Bald fahren wir alle autonom, dachten wir, da es uns erzählt wurde.
Joa nee, tun wir nicht so bald

Ilja Radusch, Leiter des Daimler Center for Automotive IT Innovations (DCAITI) an der TU Berlin: Wir haben die Komplexität unterschätzt.

Und weil das damals alles so gut funktionierte, dachten wir, in fünf Jahren muss kein Mensch mehr das Autofahren lernen. Aber zehn Jahre später sehen wir uns mit ständig neuen Detailproblemen und den ‚berühmten‘ ‚unkown Unkowns‘, also den unbekannten Unbekannten konfrontiert – siehe Unfall."

Wir haben bei uns einfach überall Schranken gebaut :sweat_smile: Aber gut, in Großstädten sind solche Schulen ja durchaus nochmal anders in ihrer Position.

Teilweise ist es eben eher ein moralisches Problem und damit meine ich jetzt nicht das"ausweichen und in kinder fahren, oder frontal in den lkw"

Statistisch würden die Fahrzeuge wohl sehr viele unfälle verhindern.

In der Realität bringen aber die wenigen Freak Unfälle wo das System komplett versagt, das ganze System in Verruf.

Statistisch werden im Jahr wohl mehr Menschen getötet, weil jemand aufs Handy geschaut hat beim Fahren etc, als durch solche Freak Unfälle.
Aber klar ist, bei Millionen Fahrzeugen, wird es eben solche Freak Unfälle geben weil bei Millionen Fahrzeugen eben auch die 1 Million zu 1 Chance jeden Tag X mal vorkommt,

Solange es keinen gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, hat man mit so einem System eben ein Problem.

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Oh bei mir war es vorhin noch komplett lesbar… komisch

Aufgrund der DB Einsparungen gab es rund um 2009 starke Probleme bei der Berliner S-Bahn. Man hat halt sehr viel bei den Werkstätten eingespart und dann gab es eben hunderte von Zugproblemen.

Darauf hat dann glaube ich 2020 oder vorher, angefangen von den Grünen aus (SPD hat aber auch immer bissl mitgewirkt) dass man jetzt immer Teilausschreibungen macht, damit die DB ebe nsich mehr anstrengt.

Teilausschreibungen heißt das eben Strecken wie Nord oder Stadt oder Süd eben „Teil“ Ausgeshrieben wird.

Das Problem ist: Jeder andere Konkurrent könnte das nicht von heut auf morgen übernehmen, da wir mit einer Berlinerischen Spannung Fahren die überall anders etwas „Untypisch“ ist. Auch fraglich ist die Infrastruktur dahinter. Daher gibt es keine wirklichen „Gegen Bewerber“

Das einzige ist, dass bei den Teilausschreibungen eben zwei Fraktionen gibt, DB die halt die Strecken und Züge Betreiben und die ganze Infrastruktur hat zusammen mit Bombardier und Stadler (oder Siemens, irgendwas in dieser Kombination) die die Züge bauen gegen Alstom, die keinen „Partner“ haben. Dagegen klagt Alstom.

Die wollen halt auch was vom Kuchen haben, haben aber niemanden der für sie die Züge betreibt. Es gab noch ein anderen Französischen Interessenten aber das wäre am ende sogar stark zum Nachteil für die Kunden, Im schlimmstne Fall würde die Berliner S-Bahn in 4 verschiedneen Firmen aufgeteilt werden. Purer Chaos und alle 10 Jahre neu.

Never Change a Running System, klar gab es bei der S-Bahn Probleme, aber die sind auch Teilweise Hausgemacht, Teilweise Politisch gemacht da die DB ja Gewinne erzielen soll als AG die aber komplett in Händen der Bundesregierung ist :kappa: versteh die Struktur der DB sowieso nicht.

Die Ausschreibung ist defacto ne „Farce“ weil es halt keine wirkliche Konkurrenz gibt, würde es sie aber geben, würde es am Ende auch nur Chaos geben. Ich frag mich wie überhaupt Streckenplanungen aussehen können, da diese Jahre brauchen und dann nach 10 Jahren einfach an ne andere Firma vergeben wird weil man an der Ausschreibung nicht gewinnt? Alles sehr komisch…

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Gut, denn autonomes Fahren löst das grundsätzliche Problem von zu vielen PKWs im öffentlichen Bereich nicht. Im Gegenteil sogar - mit autonom fahrenden Fahrzeugen wären noch mehr Menschen als jetzt bereits in der Lage sich individuell und motorisiert von A nach B zu bewegen.

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BVG streik @NaitomeaX