Mobilität - Auto, ÖPNV und andere Verkehrsmittel

Das wird vielleicht bei mittelgroßen Städten funktionieren, aber nicht bei den Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt.
Wenn da außer der S-Bahn nix fährt kommst du mit alternativen - gerade Auto - nicht weit weil dafür kein Platz mehr ist.
Der ÖPNV könnte gerade in diesen Städten richtig Schaden anrichten.
Das schlimmste was dagegen in Ner Stadt wie Heidelberg passiert ist, dass paar Vorlesungen ausfallen :beansmirk:

Die ca über 20 andere regionale fernvekehr Gesellschaften die mit gdl ein tarifvertrag abgeschlossen haben…

Sind defintiv weniger als regional ein tarifvertrag im öpnv (TV-N Berlin, Brandenburg, Bayern usw).

In Berlin gibt es ganze zwei Tarifverträge… 1x Der von DB (GDL/EVG) und einmal der für den ÖPNV (in diesem Fall BVG) das von Tarifführende Gewerkschaft (derzeit Ver.di) verhandelt wird.

kann ich nicht, das war jetzt eine Annahme von mir.
Ich dachte eben Busse, Bahnen und co sind verschiedene Gewerkschaften,

Sorry mein Fehler.

@SteveO41
mich hat es bei den Bahnstreiks eben teils mit 6-800km STrecken erwischt teils mit Grenzübergang.

Da war nichts mit Alternativen.

Nein. Es ist sind Regionale Branchen Tarife (Tarifvertrag Nahverkehr).

Dass die GDL einen größeren Hebel hat, mit dem sie die ganze Republik unter Druck setzen kann, die Tagespresse beherrscht und sogar Politiker dazu hinreissen lässt, öffentlich zu fordern, demokratische Strukturen einzuschränken (Streikrecht), ist natürlich ein Punkt.
Andere Gewerkschaften, je kleiner und je spezifischer für Branchen haben diesen Hebel in der Form nicht und das ist auch ein Problem in der Position der Arbeitskraftgeber-Vertreter im Arbeitskampf.
Z.B. haben die größten Pflegestreiks in der Geschichte medial und in der Gesamtöffentlichkeit kaum einen Aufschlag hinterlassen, dementsprechend sind dort auch die Ergebnisse des Arbeitskampfs davon beeinflusst.
Es gibt aber auch Lösungsmöglichkeiten, Stichwort Solidarität. Solidarstreiks anderer Branchen/Betriebe und nicht zuletzt Solidarität in der Bevölkerung mit den Streikenden.

Das Thema sprengt den Rahmen des Threads, aber wenn da weiteres Interesse besteht, möchte ich folgende Podcast-Episoden empfehlen (auch im Podcatcher deiner Wahl)

Episode #091 // Arbeitnehmerorganisation Teil 1: Gewerkschaftsarbeit der IG Metall // mit Daniel Friedrich

In Episode #91 sprechen wir mit IG Metall Bezirksleiter Küste Daniel Friedrich über Gewerkschaftsarbeit. Wir beleuchten die Tarifverhandlungen und ihre Mittel - von Mitgliederwerbung und Mandatsbeschaffung, Verhandlungen und Streik. Wir blicken außerdem auch hinter die Kulissen und schauen nach, wie die IG Metall - als Tendenzbetrieb - selbst organisiert ist. Diese Folge widmet sich ganz der praktischen Arbeit dieser demokratischen Institution.

Und Teil 2 mit Klaus Dörre (wie immer mit ihm ein totales Brett - Hörempfehlung!)

Episode #094 // Arbeitnehmerorganisation Teil 2: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft // mit Prof. Dr. Klaus Dörre

In Episode #094 sprechen wir mit Prof. Dr. Klaus Dörre über die Historie von Gewerkschaftsarbeit und Arbeitskämpfen, mit Blick auf die Entwicklung in unsere Gegenwart und Ausblick auf die Zukunft.

Wir beleuchten die Rolle und Funktion von Gewerkschaften und Betriebsräten in Unternehmen und für die Gesellschaft und blicken auch auf die spezifischen Komponenten – die Arbeitsbedingungen – die dort verhandelt werden. Zugleich machen wir ein Gedankenexperiment hinsichtlich der Frage, ob sich Arbeitskämpfe, Gewerkschaften und Betriebsräte erübrigen, wenn die Arbeitsbedingungen den Erwartungen der Arbeitnehmer (oder Arbeitskraftgeber) in Sachen Lohn, Teilhabe und sonstigen Bedingungen entsprechen.

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Man muss auch sagen das Weselsky stärker Polarisiert.
Wenn ich den Namen Arndt reinwerfe, werden ihr nur fragen „wer?“
Oder Schulz… und ich meine nicht den Martin damit.

Es gibt aber auch Pressemäßig auch mehr Zustimmung. Zu GDL hab ich öfter mal „Meinungen“ Gelesen a la „35 Stunden Wochen Kampf ist richtig“ etc.

Sowas im Bezug zum ÖPNV habe ich deutlich weniger gelesen bzw kommt seltener vor.

Weil die eben nicht komplett streiken dürfen.

Weil das eben zu Körperverletzung mit Todesfolge führen würde in vielen Fällen.

Muss man wohl bei den ganzen arbeitgeberfreundlichen Anti-Streikrecht-Leuten im Internet nun die Tränchen trocknen. :cry:

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Dann wird, wie gesagt, Solidarität (in der Bevölkerung, medial, Solidarstreiks etc.) umso wichtiger.
(und bei Pflegestreiks gleich in vielen Fällen mit Körperverletzung mit Todesfolge nach StGB zu kommen, lege ich in good faith als eine Übertreibung zur Veranschaulichung aus)

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naja auf jedenfall dürfen die Pflegekräfte nicht sagen „also in 2 Woche legen alle Pflegekräfte alles nieder, schaut wie ihr klarkommt“

Das ist ja gerade der Punkt, in dem ich dir Recht gegeben habe, dass andere Arbeitskraftgeber-Verbände und Gewerkschaften die Möglichkeiten der GdL nicht haben. Und dass das im Arbeitskampf für Arbeitskraftgebende ein Problem ist. Dazu hab ich ein Beispiel gebracht und sogar beispielhaft Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Aber mit der Erzählung, wenn Pflegekräfte streiken, sterben Menschen, bespielst du nicht nur die ohnehin bestehende emotionale Erpressung im Arbeitkampf von Pflegenden sondern attestierst zudem den Straftatbestand einer schweren Straftat, die mit Freiheitsstrafe nicht unter 3 Jahren geahndet wird. Das ist schon heavy.
Natürlich können Pflegekräfte nicht einfach alles fallen lassen wie Bandarbeiter in einer Nähmaschinenfabrik. Um diese strukturellen Unterschiede ging es ja und da hab ich dir auch Recht gegeben.

Was meinst du mit komplett? Pflegekräfte dürfen streiken wie alle anderen. Natürlich darf man Punkt 9 Uhr nicht den Patienten im Fahrstuhl stehen lassen, trotzdem haben sie ein Streikrecht wie alle und die Einrichtung muss sehen wie sie klar kommt.

Diese Arbeitgeber Argumente höre ich zb in Leitstellen auch. … „wir dürfen nicht, haben Verantwortung“ blablabla.

Dafür gibt es eine Notdienstvereinbarung.

Natürlich doof wenn der Arbeitgeberseite sagt: Nö gibbet net, unterschreiben wir net.

Dann spielt man da mit den „Ängsten“ der Kollegen und Kolleginnen das sie „Verantwortlich“ gemacht werden könnten.

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Was? Natürlich dürften sie das, außer Beamte darf jeder Arbeitnehmer streiken.

sehr wichtiger Punkt!
Nicht nur die Arbeitskraftgeber tragen Verantwortung im Arbeitskampf sondern auch die Arbeitskraftnehmer!
Das wird in der Debatte nur allzu gerne ausgeblendet.

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Naja, deine Antwort ist dann nicht korrekter als von Angrist

Angrist: naja auf jedenfall dürfen die Pflegekräfte nicht sagen „also in 2 Woche legen alle Pflegekräfte alles nieder, schaut wie ihr klarkommt“

er sagte nicht dass sie gar nicht streiken dürfen hier, sondern dass sie nicht ohne dir und mir nichts einfach in den Streik gehen müssen.

Bei Pflegekräften muss gewährleistet werden dass die Patientenversorgung nicht gefährdet ist, sonst ist der Streik nicht rechtens. Das ist in diesem Fall die Verhältnismäßigkeit die gewahrt werden muss.
Das muss entweder über eine Einigung mit dem Arbeitgeber erfolgen oder durch einen erstellten Mindestnotdienstplan

verdi selbst vermerkt dass

Für Krankenhäuser schließt ver.di in der Regel Notdienstvereinbarungen mit den Arbeitgebern, die öffentlich zugänglich sind.

Zudem muss ja der Streik selbst von einer Gewerkschaft organisiert sein, Pflegekräfte dürfen nicht einfach so von sich aus streiken (wilde Streiks sind illegal) Am Ausstand dürfen dann aber alle teilnehmen.

Zudem übt der Arbeitgeber (mitunter auch medial) auch immer wieder psychischen Druck aus, dass ein Streik das Patientenwohl und damit Leben gefährdet. Daher ist ein Streik in bestimmten Lebensbereichen nicht ganz so einfach wie man denken könnte

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Das ist bei mir immer wieder Thema auf Arbeit und da gibt es halt eben echt, mehr oder weniger alle in der Abteilung, die da den Schwanz einziehen und sagen „ja wir müssen ja Arbeiten. Weil wenn was Abfackelt oder sonst was, haben wir schuld“.

Da fehlt auch der komplette Mut…

Aber da kommen wir auch wieder zu dem Problem das im ÖPNV durch vergangene Absenkungsverträge die durch die Politik durchgesetzt wurde (zb 2001), die Kollegen sehr frustriert sind und den Gewerkschaften nicht mehr vertrauen bzw den Glauben eh aufgeben. Und gute Abschlüsse werden mit dem Satz „Schön, wir kriegen das wieder was wir mal hatten, toll“ zunichte gemacht. (Betrifft natürlich nur ein kleiner Teil, Trotzdem anstrengend)

seufz

Ich sag dir, dass ist teilweise ein Kampf gegen Windmühlen.

Aber auch zwei andere Punkte sind große Themen.

  1. Auch nicht Gewerkschafter kriegen den Tarifvertrag. Das heißt: die Kollegen die nicht am Streik beteiligt waren (Streikbrecher) haben weder Verdienstausfall gehabt, profitieren aber im gänze durch die Abschlüsse dann. Das nagt den Mitgliedern auch immer mehr ans Zahnfleisch.

  2. Es gibt immer mehr Personen, die sich ein Streik auch gar nicht leisten können, aufgrund des Verdienstausfalls u.a. auch durch Nachtschicht oder andere Zulagen.

Aber auch das Solidarische Prinzip geht immer mehr flöten. Warum soll ich für andere auf die Straße gehen… Gewerkschaften sind eigentlich auchSolidarisch Aufgebaut.

Das hast du zb bei GDL nicht, GDL kämpft nicht für den Bürokaufmann oder Frau im Betrieb mit für bessere Arbeitsbedingungen, da diese einen anderen Tarifvertrag haben. Im ÖPNV kämpft der Busfahrer aber für den Bürokaufmann mit, dieser ist aber vielleicht sogar im MOA (Mobiles Arbeiten) und beteiligt sich damit gar nicht.

Das kommt natürlich auch nicht bei allem gut an. Oder eben das die Technik sagt „nun, um mich gehts ja jetzt im Manteltarifvertrag nicht wirklich um etwas, warum soll ich da also Geld verlieren? Betrifft ja nur die Fahrer“.

Auch die Zusammenarbeit mit FFF wird, besonders von ü50 Personen, sehr kritisch genommen. Leider, da diese jungen Menschen wirklich mit Herzblut an die Sache gehen. So gibt es aussagen wie „Die Gewerkschaft soll um den Tarifvertrag Kämpfen und keine Politischen Forderungen stellen“. wo ich sage… „Halt Stop, die Gewerkschaft hat schon immer Politische Forderungen gestellt.“ - zb Arbeitsrechte für Frauen oder Mindestlohn und die bessere Finanzierung im ÖPNV bedient sich natürlich auch daraus das im Tarifvertrag bessere Arbeitsbedingungen erschließen lassen können. Diese Zusammenhänge können die Kollgen und Kolleginnen nicht sehen. Sie sehen nur „Die letzte Generation die Ihnen das Auto wegnehmen wollen.“ was FFF gar nicht will. Zumindest nicht mit der Gruppe mit der wir zusammenarbeiten.

Aktuell gibt es viele Brandherde unterschiedlicher Art…

Ich erklär mal kurz wie das läuft.

Gewerkschaft und AG vereinbaren ein Notdienstplan. Die Gewerkschaft erfragt noch bei Sachkündigen Experten (zb in den Abteilungen) ob die Anzahl an Notdienst Mitarbeitern richtig ist oder „zuviel des guten“ (zb würde man mich Fragen ob Summe X in der "Leid"stelle zu viel wären und ich könnte dann begründen das Summe Y ausreichen würde).

Wenn der Notdienstplan steht, schreibt dann der Abteilungsleiter alle besetzten Notdienste auf und klärt es dann mit dem zugeteilten Streikleiter, der segnet das dann ab (oder eben nicht und es wird nochmal drüber diskutiert).

Die Kollegen erscheinen dann normal zum Dienst.

Rufbereitschaft ist allgemein Notdienst und sind vom Streik auch ausgenommen.

Problematischer ist es, wenn der Betrieb den Notdienstvertrag verweigert. Das ist bei uns schon mal vorgekommen. Sahen dann natürlich dumm aus der Wäsche als in einer Betriebsleitstelle 3/4 der Besatzung aufgehört hat zu arbeiten. Seitdem legen sie wieder sehr viel mehr Wert auf eine Notdienstvereinbarung.

Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass wieder etwas weniger konfrontativ formuliert wird?
Du bist doch auch sehr vokal wenn dir jemand im normalen tonfall kontra gibt und fühlst dich angegriffen.
Wenn der neue ton im Thread so von oben herab ist, muss sich niemand über geringe diskussionsteilnahme anderer wundern, meiner meinung nach😅

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Und da Pflegekräfte im Schichtdienst sind und da eh schon oft auf Kante genäht ist, können dann eventuell 20 oder 30% streiken sowie das Verwaltungspersonal, aber eigentlich mehr nicht.

Funktioniert dann eben nicht.