Natürlich wird es aufwendiger je weiter der nächste Ort weg ist wo man hin will. Und klar findest du in deinem Ort, weil er so abgelegen ist wahrscheinlich nicht genug Leute die so eine Linie mittragen, weil ein Auto für dich/euch einfach nicht ersetzbar ist.
Nur geht es gerade nicht um dich und deine sehr spezielle Lage. In hunderten anderen Städten wäre diese Evaluierung die er gemacht hat möglich und würde zu besseren Linien führen.
Ich bin auch der Ansicht, das sowas kein 16 Jähriger oder andere Bürger Anstoßen sollten, sondern die Gemeinden und oder Verkehrsbetriebe.
Eröffnet wurde die Diskussion von Lassic recht pauschal damit, dass das Beispiel zeige, Argumente wie „ÖPNV-Anbindung kacke, muss Auto haben“ nicht valide seien, da man ja etwas machen könne.
Angrist hat nur darauf hingewiesen, dass die Situation dort in Schildow speziell ist und sich nicht einfach auf „normale öpnv Probleme“ übertragen lässt.
Dafür wurde er dann angegriffen.
Und ich stehe weiterhin dabei, dass auch Angrist einen besseren ÖPNV bekommen würde, wenn er nicht immer nur hier meckern würde, wie schlecht er doch bei ihm ist und man das ja in der Stadt alles viel einfacher hat. Aber dafür müsste man ja selber aktiv werden und kann nicht mehr über die da oben motzen.
Angrist holt in oft auch sehr spezielle Situationen heraus und nutzt dafür dann fiktive Szenarien wie der der Bruder des Nachbarn oder die Tochter der Tante, die 1x oder 2x im Jahr dies oder das macht. Nach seiner Auffassung müsste das auch witzlos sein.
Seine Beispiele lassen sich auch nicht 100%ig auf das ÖPNV-Problem übertragen, was eine Diskussion vor 2 oder 3 Wochen gezeigt hatte. Es ist doch eher wie so oft, wenn man heutzutage Probleme anspricht, ich, ich, man ist sich selbst der Nächste. Man selbst will den direkten Weg und die kürzesteste Zeit. Das ist halt unrealistisch für jeden Menschen in jedem Ort.
Genau. Lasst es uns angreifen nennen und überdramatisieren, wenn man in diesem Thread verwundert ist über die Argumentationsweise der eigenen Lage und diesen konkreten Falls.
Ich finde wirklich das es viele kleine Orte in der nähe von Städten gibt, wo das Beispiel funktionieren könnte. Deswegen finde ich diesen Fall nicht Grundsätzlich witzlos, witzlos daran ist das ein Bürger es machen muss und nicht der Staat der dafür zuständig ist. Ansonsten lass sich sicher für viele Orte Lösungen finden.
Weswegen ich ja sage das der zitierte Fall speziell ist weil knapp außerhalb des Berliner raums
Wohingegen überall sonst du eben das Problem hast das ein Bus der 20km irgendwohin fährt nunmal alle Käfer a klappert weil nunmal keines davon ein Vorrecht hat das zu sein das die direkte speedline ohne zwischenhalte kriegt
Das ist aber auch eine sehr große Ironie.
Du motzt doch auch sehr viel über die da oben
Dann nehm ich dich aber beim Wort. Z.B. bei der Armut. Nicht meckern, selber aktiv werden . Sich selber weiterbilden, Abendschule, Uni. Sich von Job zu job steigern, Sparquote festlegen, ansparen. Gibt einige die das ohne Startkapital geschafft haben. (selbst siehe hier im Finanzthread)
Damit darfst du nie wieder über die da oben meckern, oder meckern, wenn man auch einfach selber das Problem angehen kann, in dem man aktiv wird.
Aber in dem Beispiel geht es gar nicht um eine „direkte speedline ohne zwischenhalte“ sondern um eine Linie die sinnvoller und nach Bedarf fährt.
Hier gab es ja schon die Feststellung das zb die Kreisfahrten, die es immer noch häufig gibt, nicht gerade Effizienz sind und es hier alternativen geben muss.
Eine direkte Linie von überall geht natürlich nicht, das ist utopisch, nur es Effektiver zu Gestalten das geht garantiert.
Der Vergleich mit Armut, die wie hier dargestellt, allein selbstverantwortet und eine freie Entscheidung sein soll, ist mMn in Form und Inhalt unangemessen und falsch.
Sehe ich ähnlich vielleicht habe ich aus Lassics ursprünglichem Beitrag auch etwas zu viel Polemik rausgelesen.
Liest sich schon wie ein Vorwurf an jeden der auf sein Auto angewiesen ist.
200m von Berlin weg wohnen wo eine bestehende Busline „nur“ verlängert werden musste entspricht nicht unbedingt den Begebenheiten die man im ländlichem Raum vorfindet.
Bei uns gibt es mittlerweile einen durch Spenden und Freiwillige finanzierten Bürgerbus.
Der fährt zwar auch nur unregelmäßig und auch nur nach Anruf aber so haben zumindest ältere Leute eine Möglichkeit mobil zu sein.
Selbst Taxis gibt es hier nicht mehr.
Vielleicht sollte man die Sache mit Uber doch noch einmal überdenken.
Auch wenn das Umwelttechnisch natürlich auch alles andere als optimal ist.
Freundin saß letzt 2h ohne Wasser in einem Kaff X ohne Handyempfang.
Sie hatte eine Wanderung gemacht, vorher über die Website geschaut wann Busse fahren, alles vorbildich.
Kam aber kein Bus.
Nach 2h, fast vor dem zusammenklappen, hat sie dann mal angefangen an ein paar Häusern zu klingeln bis ihr jemand aufmachte (frau, tagsüber, da wird einem ja aufgemacht) und ihr sowohl Wasser gab als auch das Telefon benutzen lies.
Stellt sich raus, die Idioten vom Nahverkehrsbetrieb pflegen Linienänderungen und Ausfälle nie in das Fahrplanauskunftstoll ein.
Das wird einmal im Jahr gepflegt,Ferien und Normalfahrpläne eingepflegt fertig.
Jetzt gibt es von Juli bis Oktober aber in Kaff Z eine komplettsperrung.
Weswegen durch Kaff X nur noch 5 Busse am Tag fahren.
Nachmittags fährt also statt
13
15
17
18(letzte fahrt mit aussteigen, kein einsteigen)
nur noch
13
17
18 (letzte fahrt nur aussteigen.
Das findet man aber nur raus wenn man in die Meldung geht dass in Kaff Z die vollsperrung ist und dort dann auf die PDF zum Sonderfahrplan klickt, wo man sieht welche Linien bzw Fahrten ausfallen.
Wer einfach nur über die Website geht und anklickt „ich will von X nach Y an dem Tag“ kriegt weiterhin alle Routen angezeigt auch wenn zwei Drittel davon ausgefallen sind.
Zeigt wiederum, dass auf dem Land auch die verkehrsbetriebe nicht wirklich davon ausgehen dass Leute die nicht lokal sind, die Busse ernsthaft nutzen.
