wenn man es nur eindimensional aus sicht der transportkomfortabilität sieht, wird es nie eine bessere lösung als das auto geben. wir haben es aber nunmal mit einem mehrdimensionalen problem zu tun, in der dieser aspekt nur teil der gesamtanforderungen ist und wie bei den meisten dieser probleme, mus man hier entsprechend kompromisse eingehen.
nochmal die frage: hast du dich mit der utrechter gemeinde auseinandergesetzt, die genau das umgesetz hat, was hier vorgeschlagen wird?
du kannst die situation für ÖPNV und fahrrad nicht verbessern, wenn du dem auto keinen platz wegnimmst. du kannst die lebensqualitäten in stadtvierteln nicht verbessern, wenn du die betonwüsten zum, abstellen von 5% ausgelasteten fahrzeugen nicht reduzierst.
Ich kann auch irgendwelche Milchmädchenrechnungen anstellen und mir mein Szenario schönreden, so wie du es schlecht reden kannst. Es ist letztlich aber nur ein logistisches Problem, wie sie jeden Tag aufkommen. Weswegen es nicht umgesetzt wird ist der fehlende gesellschaftliche und politische Wille, nicht die theoretische effiziente Umsetzbarkeit.
Und ein Zeithorizont von 10 Jahren beim autonomen Fahren klingt doch realistisch. Zumal keine flächendeckende Verkehrswende in Deutschland von heute auf morgen umzusetzen ist.
Ich fahre jeden Tag mindestens 300km mit ÖPNV und der deutschen Bahn. Dieses Horrorszenario, dass überall nur Assis in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs wären und sich daneben benehmen ist eine Mär.
Hätte nichts dagegen, in anderen Ländern sieht man ja auch, das so eine Maut funktionieren kann. Wäre nur gut, wenn das Geld, welches dadurch eingenommen wird in den Ausbau z.B. vom ÖPNV oder von Radwegen stecken würde.
Stimmt. Dann werden es sich viele nicht mehr leisten können und die Gutverdiener können endlich wieder mit ihren SUV Staufrei durch die Stadt sausen
Ich finde es schon schlimm genug, wenn man Leuten das Autofahren schlecht macht, um sie in den ÖPNV zu drängen, aber das nur übers Geld zu machen ist ja noch schlimmer.
Eine Maut ist leider ziemlich unsozial und löst für sich alleine gar keines der typischen Verkehrsprobleme. Gibt dazu auch wohl auch ein paar Arbeiten am Beispiel London, die das belegen. Da wurde auch etwas in den Kommentaren verlinkt, wenn ich das noch recht in Erinnerung hab.
Ich habe nicht mitbekommen, dass du über die Betriebskosten geschrieben hast. Ich meinte alle Kosten.
Ich würde mich darauf einigen, die Preise für Kraftstoffe (und die Versicherung) in Großstädten und Metropolen um 50 Ct anzuheben und dafür auf dem Land und in Kleinstädten 50 Ct günstiger zu machen. Das würde den Menschen auf dem Land das Leben einfacher machen. Wer wäre dabei?
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Die Leute aus der Großstadt könnten nicht zum Tanken rausfahren weil das nach dem Wohnort gehen würde.
Bei dem Thema Versicherung, da gibt’s schon so was, nennt sich Regionalklasse. Auto in Berlin versichern kostet mehr als im brandenburgischen Dorf.
Und die Sache mit dem Spritzuschlag wäre dann anhand des Kennzeichens?
Da sehe ich doch schon die Klage vor dem BGH wegen Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes.
Solange in der breiten Masse die Einsicht fehlt, lassen sich Änderungen nur über harten Zwang erreichen, wir erinnern uns an die Einführung der Gurtpflicht, oder dem Rauchverbot in Restaurants.
Mein radikaler Ansatz wäre ja für größere Städte (>100’000 Einwohner): eigenen PKW nur gegen Sondergenehmigung und bei Nachweis des Bedarfs, bspw. Gewerbe oder Gehbehinderung. Natürlich gibt’s die Genehmigung nicht umsonst und mit den Einnahmen wird der ÖPNV subventioniert.
Ich sehe das in meinem Viertel: ab einer gewissen Uhrzeit kannst du vergessen einen Parkplatz für deinen PKW zu finden. Einfach aufgrund der Masse an Fahrzeugen.
Aus meiner persönlichen Erfahrung jetzt ein halbes Jahr ohne eigenes Auto, komm ich super zurecht. Wenn ich eins brauche, miet ich mir eins über Carsharing für die zwei Stunden und gut ist. Den Rest fahr ich mit dem Fahrrad schön am Stau vorbei.
Oder einfach anhand der Adresse auf dem Führerschein. Es gibt doch auch Schwimmbäder, die den Eintritt für Leute aus bestimmten Postleitzahlen günstiger machen. Beamte zahlen manchmal sogar gar nichts für den Eintritt.
Das kannste vergessen. Da kommt eher noch ne schärfere Umweltzone oder so. Mein Vorschlag würde ja Helfen und Einschränken, während der hier nur stark einschränkt und für noch mehr Bürokratie sorgt.
„Wenn Geschäfte schneller erreichbar sind, profitiert auch der Einzelhandel. „Ein Vorteil gegenüber Fahrverboten ist, dass den Menschen zumindest die Möglichkeit bleibt, mit dem Auto zu fahren“, sagt er.“
Das gilt allerdings nur für die Geschäfte für die Schönen, Reichen und ganz schön Reichen. Der normale Einzelhandel profitiert sicher nicht davon, wenn die Leute keine Lust mehr haben, in die Innenstadt zu fahren und ihr Zeug dann lieber online bestellen.
Diese Rechnung geht nicht auf. Wenn man sich etwa die Mariahilfer Straße in Wien ansieht (diese wurde vor 5 Jahren zur Begegnungszone umgewidmet), sind dort die Geschäfte nicht eingebrochen. Im Gegenteil, jetzt sind mehr Kaufende dort als je zuvor und nein, die Mahü (wie sie hier gern genannt wird) ist keine Straße mit Edelboutiquen sondern ganz normalen Geschäften.