Mobilität - Auto, ÖPNV und andere Verkehrsmittel

Klingt nach nen Typischen Tag in Berlin

aber was macht man denn am besten wenn man 2030 Klimaneutral sein will :kappa: den ÖPNV sagen sie „müssen“ GELD einsparen :kappa:

Man könnte fast sagen „ja fahrt doch zur Hölle“ :smiley:

Wir haben Personalprobleme, Neueinstellungen sind unterhalb der Abgänge, innerhalb der nächsten 10 Jahren sind die Hälfte der Mitarbeiter weg bei uns wegen Rente.

Die Gehälter sind scheiß Unattraktiv geworden (im Gegensatz vor 15 Jahren).

immer mehr Leute von uns schauen sich jetzt richtung Siemens, Vattenfall, BSR, Wasserbetriebe und mittlerweile Tesla um, weil die alle DEUTLICH mehr zahlen, vorallem nach TVV nur 37 stunden haben + 1000 Euro mehr stellenweise :kappa:

das heißt wir haben nicht nur 50% Abgang durch Rente sondern noch Summe X die sich den Scheiß langsam nicht mehr antun (da ich in der Tarifkommission sitze, kommen mir immer mehr Menschen an die sagen, wenn der Betrieb nicht mehr Geld gibt, werden sie gehen).

und jetzt kommt der Witz

Politik sagt wiegesagt (genauer gesagt, es waren GRÜNE Politiker, die es gefordert haben), dass WIR Einsparen sollen (obwohl genau Ihre Politik mit verantwortlich ist durch Verluste etc).

Wir haben 3 Jahre keine Lohnerhöhung bekommen und das neue Angebot lautet: 1,6% - jap :kappa: damit wirst du die Leute halten.

Und die Führungsebene sagt „nö, gibt genug Bewerber“.

Genug Bewerber sieht folgend aus:

Unterbezahlte Stelle X: 5 Personen benötigt.
Bewerber: 4
Einer davon Unzureichende Qualifikation.
Sprich nur noch 3 Bewerber, für 5 Stellen.

Führungsebene = 3-5=-2= genug bewerber! Bewerber in Überfluss vorhanden! :kappa:

und so sieht das überall aus. Dabei würde es stellenweise eine „höhrer“ Lohngruppe ausreichen um dort wieder Attraktivität zu bringen, bei mir in der Abteilung ist es genau so, keine oder gaaaanz wenige Bewerber (1 vllt mal 2, nach 5 Ausschreibungen) - Intern weiß ich aber das viele interesse hätten WENN eine höhere Eingruppierung dabei rausspringen würde als sie JETZT wäre…

Achja und bei mir in einer „Technischen Warte“ die dieses Personalproblem bekommt, haben sie ne tolle Idee: Wir könnten ja den zukünfitgen Personenmangel auszugleichen, einfach 12 statt unsere 8 Stunden Schichten machen :kappa: klar, beste idee.

Und in einigen Bereichen gibt es durch solche ähnlichen beschissenen Dienstplänen schon Krankenstände von 20%, aber das liegt bestimmt nicht an den Schicht plan 4 stunden Arbeiten, 8 Stunden frei, 4 Stunden Arbeit :kappa:

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Mich brauchst du nicht zu überzeugen.
Der Ausbau des ÖPNV kann sich nicht aus sich selbst heraus finanzieren sondern das Geld muss von außen kommen. Dafür sind die nötigen Investitionen einfach zu groß.

Und wenn ich mir dann die Berichterstattung aus meiner Gegend anschaue liest man das so Sachen wie, aber der ÖPNV hatte während Corona extreme Einbrüche in den Fahrgästen, also brauchen die doch eigentlich weniger Geld und nicht mehr, weil fährt ja kaum einer :kappa:

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Mich würde mal interessieren wie es anderen Städten mit einer solchen Art Privatisierung aktuell geht.
Erinnert mich in seinen Gründzügen an vergangene Bestrebungen zu privatisieren (wie verkauf von Landeseigenen Wohnungen oder Wasserwerke), die immer und immer wieder am Ende der Bevölkerung auf die Füße gefallen sind und nicht den erhoften Effekt hatten.

In ein paar Jahren erleben wir dann die große Volksinitiative Bahn und Co. enteignen, nachdem dem das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, Strukturen eingestampft wurden und es erst mal wieder teurer am Ende wird als wenn wir gleich Systemrelevante Infrastruktur selbst verwaltet hätten.

@Das_Jabbu offenbar mag Jacobin, Regine Günther genauso wenig wie du. Du hast mal wieder was mit linken gemeinsam :grinning_face_with_smiling_eyes:

infrastruktur zu privatisieren führt doch nur zu dem immer gleichen resultat:
die unternehmen betreiben nur die anteile, die (den meisten) profit bringen, investieren gerade das allernötigste (oder zu was sie gezwungen werden) und die anteile, die keinen oder gemessen am aufwand zu wenig profit erwirtschaften, werden fallen gelassen.
kann man ja gut z.B. bei verkehr-, energie und digital-ausbau sehen.

effizienz, joar schon, aber rein auf den profit bezogen.
das allgemeinwohl ist da einfach egal.

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Natürlich schwer zu sagen wie das dann (abhängig wer es bekommt) laufen wird, aber ich als Kunde habe eine Ausschreibung im Regionalverkehr mitgemacht (ging damals von der DB an die Transdev) und ich habe das nur als positiv empfunden. Probleme mit der Unzuverlässigkeit der Strecke gab es nach wie vor (diese war aber auch nicht Teil der Ausschreibung), aber der Service und das Zugmaterial hat sich spürbar verbessert. Wenn ich so drüber nachdenke, war das teilweise schon unter aller Sau, was da teilweise auf den Schienen vorher unterwegs war.

Aha, nach Harley Davidson ist auch Porsche unter die E-Bike Hersteller gegangen :smiley:

Genau das Problem haben wir gerade mit den Grünen, die BVG ist mit 280 Million Euro Verlust eingetragen und soll diese 280 Million auch irgendwo einsparen (im besten sinne beim Personal, aber problematik siehe oben). Die 280 Million Euro werden aber theoretisch noch vom Bund ausgeglichen. Trotzdem heißt es „kein Geld, Rote Zahlen, niemand der Lust hat mit dem ÖPNV zufahren etc“. aber das sich jetzt alles Normalisiert … ja darüber denken sie nicht.

Theorie überall, tatsächlich in Deutschalnd vorgekommen ist mir nur ein Landkreis bekannt, wo Ver.di als Gewerkschaft war. Dort würde es nach EU Recht vergeben, an einen Privaten Unternehmen. Du musst halt bestimmte dinge Vorlegen. Landkreis zahlt dann kein Cent mehr, Privat übernimmt alles. und wie @Threepwood1 richtig sagte, führte das Resultat dahingehend das nicht mehr alle 15 Minuten ein Bus gefahren ist, sondern nur noch jede Stunde und ein zwei Linien geschlossen würden. Aber der Landkreis hat Geld gespart, wahrscheinlich würde das dann in Prestigeprojekte oder Erhöhung der eigenen Gelder… kA

Zugleich darf man nicht vergessen wie es zur der Ausschreibung kam, und zwar als die Sbahn nur noch verspätungen und kaputte Züge gfahren sind ähnlich in den 50/60ern bei der S-Bahn die in der Hand der DDR war, im Westbereich. Damals hat dann die BVG die West-Sbahn übernommen. Die Deutsche Bahn hat hier massive Einsparungen in den Werkstätten vorgenommen gehabt und deswegen gab es massive Probleme mit den Zügen. Die Ausschreibung soll als Druck für die Sbahn bzw Deutsche Bahn sein, dass sie sich da verbessern.

Dabei entstanden mehrere „Teilauschreibungen“ und so die oben genannte Zerstückelung die möglich sein könnte. Es gab schon damals einige „hochkarätige“ Bewerber, zb eine Skandinavische Firma und die Firma die die Französische Metro in Paris betreibt auch.

Die Übernahme - auch nur Teilsstrecken - sind aber nicht sehr einfach gehalten. Da die Berliner Spannung auf den Gleisen sind einer Üblichen größe ist sondern eine die für Berlin „besonders“ ist. Dementsprechend müssten Züge von der Sbahn direkt übernommen werden oder neue gekauft bzw umgerüstet werden.

Vorstellbar ist es, dass die BVG wieder wie damals die S-Bahn komplett übernimmt. Nur werden das die S-Bahner nicht wollen, da sie dann unter denTV-N fallen würden und der ist finanziell und tariflich DEUTLICH schlechter als der Vertrag den sie mit der Deutschen Bahn haben. Die S.Bahner müssen ja nicht mit den Grünen sondern mit der DB verhandeln :eddyclown:

Tatsächlich gibt es auch eine Migration von der BVG zu der S-Bahn (vor 20 Jahren war es genau andersrum).

Aber zurück zum Thema, es gab einpaarFirmen die es „machen könnten“ - weil du ein Mrd. Unternehmen sein musst, um diese „Teilausschreibung“ realistisch gewinnen zu können. Allerdings hat schon damals RRG alles getan das es trotzdem bei der S-Bahn blieb. Für die Firmen ist diese Teilausschreibung sowieso relativ unattraktiv und ist meist ein Prestige Objekt bzw Versuchskaninchen. Prinzipiell ist hier ein großes „was wäre wenn“ und „angstmacherei“. Die BVG hat genau das selbe Spiel, nennt sich nur anders und beinhaltet keine Teilausschreibung sondern die Betriebserlaubnis X-Jahre weiter zu machen.

Solange die AFD oder FDP nicht die die Mehrheit im Senat hat, wird da auch nichts passieren, wie gesagt, viel Panikmache, aber unwahrscheinlich das die S-Bahn das verliert. Eher wahrschienlicher das die BVG wieder die Werke übernehmen muss wie damals zur Mauerzeit.

Was ich in meiner Kaufmännischen Ausbildung gelernt habe, ist, dass ein Öffentliches Unternehmen NIEMALS nach Gewinnorientiert arbeiten darf sondern Kundenorientiert. gefühlt wird das aber immer mehr in vergessenheit geraden.

Stichwort: Schwarze Null, Schreckgespenst bei uns in der BVG.

Das mögen sicher viele nicht gerne hören aber notwendig wäre es!

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Wenn die Mehreinnahmen wenigstens an den richtigen Stellen wieder investiert werden würde wäre das alles halb so schlimm.

Die nächste Diätenerhöhung ist sicher , naja wäre sie so oder so :kappa:

Das ist halt einfach n schlechter Witz. Machen wir den ÖPNV einfach nur dadurch „attraktiver“, in dem wir den privaten PKW extrem unattraktiv machen. Die meisten Menschen pendeln aber ja nicht, aus Lust an der Freude, sondern einfach, weil sie es müssen. Dabei rede ich jetzt nicht mal von den Leuten mit Eigenheim, die in der Walachai gebaut haben, weil es da so viel billiger war, sondern die ganzen Menschen, die in die Nachbarstadt zum arbeiten müssen. Wer nicht gerade mega Zentral arbeitet oder wohnt braucht dann mit dem ÖPNV unverhätnismäßig viel länger für die Strecken. Ist dabei unflexibler und zahlt zumindest aktuell wohl auch noch gut drauf.

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Im Artikel steht, dass die ÖPNV mit etlichen Milliarden ausgebaut werden sollen.

PKW Pendler mit 1 Person im Auto sind einfach absolutes Gift fürs Klima, das muss aufhören oder zumindest stark reduziert werden. Da führt kein Weg dran vorbei.

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Gut hab den Artikel nicht gelesen. :ugly:

Mea Culpa. Wobei ich die Versprechungen was Ausbau angeht auch immer kritisch sehe, weil ich nicht sehe, was man hier machen will. Ich wohne im Pott und hier ist der Ausbau ja prinzipiell gut. Dennoch würde ich mit dem ÖPNV deutlich länger brauchen zur Arbeit zu kommen als mit dem Auto und das Ticket ist euch noch ziemlich teuer, eigentlich müsste man da beim Ticketpreis ansetze. Auch zum Kino, um mal in den privaten Bereich zu gucken, brauche ich über ne Stunde pro Strecke und muss zwei mal umsteigen, mit dem PKW maximal 20 Minuten.

Am Ende muss man da wohl einfach auch damit leben, dass das Leben unbequemer und teurer wird.

Der ÖPNV kann halt auch einfach nicht alles lösen. Du kannst nicht für jeden optimale Verbindungen zu Arbeit+Einkaufen+Freizeit schaffen. Da muss man einfach iwo Abstriche machen und deswegen muss auch das Auto unattraktiver werden.
Unsere gesamte Städteplanung ist halt auch auf Autoverkehr ausgelegt.

Am Ende muss man da wohl einfach auch damit leben, dass das Leben unbequemer und teurer wird.

Darauf wird es sicher hinauslaufen

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plus, wo gibt es in Deutschland denn noch wirklich Walachei wo es soooo billig ist ?
Irgendwo in Brandenburg oder sowas, aber ansonsten ist es doch eher so, dass die Sache eher so ist, dass alles was in Stadtnähe ist, der Boden schon alleine unbezahlbar wäre, also muss man quasi 30km ausserhalb bauen.

Und ja ich sage „muss“ weil wenn nichts mehr gebaut würde und die Leute in die STädte ziehen, dort die Preise noch weiter explodieren würden.
Vor allem wenn die Leute in die Stadt ziehen die es sich Leisten können ein Haus zu bauen.

Ich bin sicher, wenn jetzt sowas wie Freunde oder Verwandschaft nicht wäre, würden sicher viele Leute die an dem Markierten Punkt hier wohnen, liebend Gerne eine gleichwertige Wohnung oder auch etwas kleiner in der Nähe einer Großstadt beziehen wo dann die Busse im 10 Minuten Takt fahren und man kein Auto braucht.

Fakt ist aber SIE WOHNEN DA WO SIE WOHNEN und das bedeutet eben 15-30km einfache Strecke (also pro Tag dann 30-60km), falls man nicht das Dusel hat, wirklich in der Nähe etwas zu finden.

Dann frage ich mich, wo die Mrd bleiben.

Gerade Tarifverhandlungen durch gehabt im größten ÖPNV Deutschlands, 16,000 Mitarbeiter*Innen, ungesunde überalterung von durchschnittlich 45 Jahre, meine Abteilung bei 50.

Wir finden kaum neues Personal, und wenn doch, sind sie unglaublich unterqualifizert, meistens. Und die die qualifiziert oder gut sind, schauen sich immer mehr um sich. Tesla, Siemens, ABB, andere Elektrobuden, Tesla mittlerweile auch hier, Vattenfall, Stromnetz Berlin, BSR oder Bewag, alles Betriebe wo du teilweise paar hundert bis 1000 Euro mehr verdienst.

Jetzt stellt sich der eine oder andere die Frage „ja warum wechseln die denn nicht?“ - ja sie tun das, die jungen Leute bewerben sich immer mehr und häufiger weg und die die bleiben, die sind hier weil sie die Art der Arbeit lieben zb die Signaler für Zugsicherung, ich mag die Leitstellentätigkeit aber jeder von uns steht immer häufiger mit dem Gedanken auf „will ich mich doch nicht mal bei den anderen Buden anschauen?“

Und die Tarifverhandlungen öffneten unter folgenden Satz „DIE BVG MUSS EINSPAREN!!!“ Vielen dank Frau Ramona Pop (Grüne).

Wegen Corona und der verringerten Fahrgastzahlen, bedeutet das Sparzwang mittlerweile in der BVG und das beim Personal. Und das was am Geld rausgesprungen ist, schürrt unmut. ich hab viele Anfeindungen bekommen als GEwerkschafter, ich selbst bin unzufrieden, weiß aber, dass es durch die Politik nicht „mehr“ rauszuholen ist, vorallem durch den erneuten Sparzwang.

2021 einmalzahlung von 450 Euro
2022 Lohnerhöhung von 2,1 Prozent
2023 Lohnerhöhung 1,2 und 2024 auch nochmal 1,2

Dafür aber auch eine Arbeitsabsenkung bei vollem Lohnausgleich bis 2024 auf 37,5 (schrittweiße ab 2023)

Bei Inflationen von 5% ist das nicht Attraktiv, wir sind schon im Lohnniveau ziemlich miserabel (allgemein bei ÖPNV), meine Mutter hat von Ihrem Arbeitgeber freiwillig 150 Euro bekommen, einfach so. Sie hat nicht mal nachgefragt.

Der Umgang mit dem Personal in Thüringen (oder war das Sachsen?) war genau so furchtbar, da drohte Arbeitszeiterhöhung bei weniger Geld.

Der ÖPNV ist in den letzten Jahrzehnten unterfinanziert worden, vorallem beim Personal, hier wird Politik gemacht auf den Rücken vieler Kollegen, bundesweit, im ÖPNV.

Es ist ein großes Ärgernis.

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Ist halt imo der falsche Ansatz. Man sollte den „schlechten“ ÖPNV eben verbessern und attraktiver machen, anstelle das Auto einfach nur viel unattraktiver zu machen.

Das ist es auch, ich hab den Traum von Eigentum mittlerweile gänzlich aufgegeben. Das ist einfach unbezahlbar geworden und auch Mietwohnungen werden immer teurer. meine alte 70m² Bude war mit 700€ warm schon relativ teuer, wenn ich mich heute umgucke, zahle ich teilweise schon das selbe für 55m² und die Wohnungen sind dann nicht mal Kernsarniert und auf aktuellem Stand. Meine alte Bude hatte sogar ne Klimaanlage. :cry:

Edit:

Zurück zum Thema ÖPNV und dem was @Das_Jabbu schrieb, ist es meiner Meinung nach einfach so, dass Infrastruktur in staatliche Hand gehört, sei es beim ÖPNV, Telekomunikation oder auch Straßen. Privatisierung und am Besten noch der Gang an die Börse hilft am Ende weder den Mitarbeitern noch dem Produkt.

Die sollen ja aus den anderen Quellen stammen und solange diese Maßnahmen nicht durchgesetzt werden gibts auch keine Mrd.