ich glaube ich hab’s schonmal geschrieben, aber es passt hier auch wieder gut:
Seit dem Beginn der Diskussion durch den Artikel ließ sich wieder eines beobachten: die, welche die Idee (p-pauschale weg, Sprit höher AB 2023, etc.) befürworten sind erstmal im hier und jetzt. Es MUSS sich was ändern.
Und da bin ich voll bei euch.
Als dann aber die eher skeptisch eingestellten eine wortmeldung zum besten gaben, rutscht es ganz schnell in den Konjunktiv ( BGE muss kommen, besser ÖPNV müsste sein, etc).
Da sehe ich auch das Problem: wenn ab 2023 noch massiver an der preisschraube gedreht wird und das uBA im gleichen Zug (höhö) sagt, dafür müssen dann aber auch irgendwann die Öffis besser werden, sieht das halt wieder nach wohlstands-bubble aus: die, die in der Stadt wohnen und dessen Vorzüge genießen (weil sie es sich auch leisten können), bestimmen einfach mal für alle mit!
Allein die Schiene des nah- und Fernverkehrs in dt ist jetzt schon so rappelvoll, da wird selbst der illusorische „deutschlandtakt“ nie und nimmer klappen.
Dadurch dass sich hier halt größtenteils Güter-, nah- UND Fernverkehrszüge eine Trasse teilen, führt das zwangsläufig zu Störungen.
Neue Strecken in Deutschland bauen wäre da zwar ein Anliegen, da werfe ich aber mal das schöne deutsche Wort Planfeststellungsverfahren in den Raum.
Plus den Umstand Mensch, exemplarisch dafür mal die zickereien um windräder (#NIMBYs) oder den Bau des tesla-werkes inklusive der teils hanebüchenen argumente der Gegner.
Ich fände es schön (und vor allem für die Diskussion zielführender), wenn man sich mal darauf einigen könnte, ob wir von Zukunftsideen sprechen (BGE regelt, dichtere taktung der öffis macht den Verzicht erträglicher, ff) oder von realpolitischen Ideen, die JETZT dazu führen, dass Leute, die in der Vergangenheit auch durchaus auf’s Land getrieben worden, zur Mitte des Monats überlegen, nicht doch lieber zum Sozialfall zu werden als weiter für den dispo zu arbeiten.
Man darf imo auch nicht vergessen, dass Arbeitssuchende spätestens seit den hartz-reformen gezwungen sind, etwaige lange Arbeitstage auf sich zu nehmen, damit sie aus der Statistik raus sind… Und versucht das mal in den semi-erschlossenen Gebieten… Von hinterpusemuckel nach oberpusemuckel wird dann mit dem Bus schnell zum 14h-job… Und man muss es machen. Und umziehen sagt sich auch leicht, wenn man im mietverhältnis lebt/ niemanden sonst zu versorgen hat o.ä…
Es gibt halt nicht nur Leute, die sich ihren Arbeitgeber aussuchen können, geschweige denn jährlich eine gehaltsverhandlung haben und dabei die Inflation x2 rausholen.
Wie einer aus den angeschlossenen Ländern meinte: Deutschland ist so reich, da sollte sowas machbar sein… Ganz deiner Meinung, effendi!
Aber derzeit wird das Ganze wieder mal auf dem Rücken der Mittelschicht ausgetragen.
Und die wird auch immer kleiner, das hat auch seine Gründe.
Tl,Dr:
Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz, es bringt nichts, wenn sich nur das Umweltamt auf seiner besoldungsstufe ausruht und in bester Friedrich merz-manier hier und da mal ein „dann sollen sie doch Kuchen essen!“ dropped, während die, die schon auf dem wirtschaftlich absteigenden Ast sitzen und durchs Raster der vermeintlichen Solidaritätsgesellschaft plumpsen, nicht mehr wissen, wie und wohin.
Da muss dann auch eine Anpassung bspw der HR-Geschichte ran, ein mietendeckel in der Stadt oder auch nur die Pflicht zum HO für den Anfang.
Wieder nur einen Aspekt betrachtend führt das doch nur zu noch mehr Frust bei den abgehängten. Und das werden gefühlt ja jeden Monat mehr.