Mobilität - Auto, ÖPNV und andere Verkehrsmittel

Alle anderen, die Steuern zahlen, aber selbst Fahrrad, Bus oder Bahn fahren – oder ein Elektroauto – oder einfach zu Fuß gehen, finanzieren für die nächsten drei Monate diese Steuererleichterung für Leute mit, die sich freiwillig für ein zu großes, zu schweres, zu viel CO₂ ausstoßendes Auto entschieden haben.

Ja ne ist klar.
Wieviel % von einem Liter sind nochmal Steuern?

Mit den Ölkonzernen und Spekulanten gebe ich dem Autor recht, ich hoffe das man dagegen kartellrechtlich vorgeht.

Dann schon mal Danke im voraus von meinem RS 3 :ugly:

Also ich freue mich tatsächlich auf das 9€ Ticket und werde in der Zeit größtenteils auch das Auto stehen lassen. Wobei NRW das Ziel 1.6. wohl nicht halten kann… was ich eh schon viel zu spät finde.

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Freue mich auch schon auf das EUR 9 Ticket. Werde es aber vielleicht nur kaufen, um einen Erfolg zu symbolisieren. Fahre jetzt schon immer Rad, da werde ich das in den warmen Monaten vermutlich nicht stehen lassen. Aber ich kenne es auch schon von der BahnCard 100, dass es sehr befreiend ist, einfach mal ein Transportmittel ohne große Gedanken nutzen zu können.

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Jo, das ist es was ich am ehesten vermisse. Als Student einfach immer Bahn gefahren, weil es eh im Semesterticket enthalten war. Jetzt überlegt man sich jede Fahrt und ist dann auch schnell beim Auto, weil man einfach auch die Kosten da nicht direkt sieht

Seit ich die ÖPNV App meiner Gegend auf dem Handy habe bin ich wieder freier was Bahn fahren angeht. Da 2 Fahrten bis auf 10 Cent oder so einer Tageskarte entsprechen einfach auf dem Weg zur Bahn am Handy die Tageskarte lösen. Dann braucht man sich den ganzen Tag um nichts mehr zu kümmern und auch nicht stempeln oder so.

Oder eben gerade WEIL man die variablen Kosten vs Bahnkosten sieht.

Sobald das Auto eben da ist, sind im Endeffekt eben nur noch die Variablen Kosten relevant.

Steuer, Versicherung etc zahlt man ja egal ob man 2000 oder 10 000km im Jahr fährt.

Naja als Gegenbeispiel würde ich Über nehmen, wo es dann Berichte gab, dass die Fahrer unter Mindestlohn arbeiten,weil sie im Gegensatz zu Taxiunternehmen Milchmädchenhaft in den Ausgaben nur das Benzin gesehen haben und sich haben abzocken lassen.

ja dann sind die Leute eben da nicht so intelligent gewesen.

Aber wenn ich hier zb mal die Fahrzeit rausnehmen (die auf dem land einfach 3-X fach so lange ist wie auto) und einfach sage ich will von hier zu einer Stadt

30km mit dem Auto, = 60km hin zurück, ist bei meinem Auto etwa 4l Verbrauch.
Sagen wir ca 9€.

Bus kostet mich hier das ganze 12€ für die Tageskarte (da einzelfahrten hier teuerer wären)

In dem Falle wäre Auto einen Tick günstiger aber der gewinner ist da dann am Ende eben doch die Flexibilität vor Ort, der Laderaum (fremde Stadt fährt man ja meist um dinge zu kaufen) und die Zeit.

Wie gesagt sind dann eben wieder 32 Minuten Autofahrt, vs 70-100 Minuten Busfahrt. (Und dann ist der bus nicht unbedingt dort wo man hinwill in der Stadt)

Und wenn man zu 2t oder dritt unterwegs ist, gewinnt eben sowieso wieder das Auto,.

Also Verschleiß durch Benutzung (Versicherung bei mehr gefahrenen Kilometern) würde ich schon auch Berücksichtigen. Es gibt schon einen Grund weswegen im öffentlichen Dienst Fahrten mit dem privaten PKW mit 20 respektive 30 ct pro km abgerechnet werden. Ähnliches bei Carsharing und dem Preis pro gefahrenem Kilometer. Nur Treibstoff ist niemals mehr eine grobe Annäherung.

Bei mehr Mitfahrern ist das Auto aber natürlich schnell finanziell attraktiver. Und Zeit ist, wie du schon sagst, sehr von den örtlichen Gegebenheiten abhängig.

Geht mir eher um so kleine Fahrten unter 5km die man dann vllt eher mit dem Rad macht, wenn beim Auto stehen würde, dass die Fahrt 1-2€ kostet.

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Jo, gut, kenne ich so nicht, in 5km umkreis ist nix wo ich hinwollte,

Plus wohne in einem Tal, sprich erstmal XXX meter rausfahren.

aber ja grundsätzlich hast da schon recht.
würde jedes auto beim ausschalten kurz pingen „diese fahrt hat sie X gekostet, wäre interessant“

Bei der Verkehrswende geht es auch weniger darum, das jeder egal wo ein ÖPNV bekommt der sich mehr lohnt.
Sondern das da wo es geht die Leute weniger das Auto nutzen, sei es durch besseren ÖPNV und mehr Einkaufsmöglickeiten vor Ort. Aber auch das die Leute nicht mehr direkt in die Innenstädte kommen, das man eher am Stadtrand parkt und dann P&R nutzt.
Und das man in der Innenstadt weniger ein Auto besitzt und für lange Wege Carsharing o.ä. nutzt.

Wenn man sich die Parkhauspreise in der Stadt anguckt sieht man vor allem mal wie viel Parkplätze vor dem Haus eigentlich zu billig sind. Als hier Parkraummanagement eingeführt wurde und Anwohner fürs Parken zahlen mussten wurde wahnsinnig über 30€ pro Monat geschimpft. Aber verglichen mit dem eigentlichen Wert einer solchen Fläche ist selbst das eigentlich viel zu wenig. Das sind dann quasi verdeckte Subventionen für die Autofahrer, die keiner so einberechnet.

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Kurz um: Vertraglich festgelegt wurde vom Senat usw. das die BVG eine gewisse Summe X Fremd ausschreiben soll. Diese Summe X vom Angebot wird durch Buslinien eingesetzt (theoretisch könnte man auch U-Bahn etc). Eines der größten Unternehmen (Hartmann) der die Linien Fremdbetreibt hat (neben BVG Bussen), wurde dieses Jahr nicht verlängert, da es andere Unternehmen gab die Preiswerter waren.

Die neuen Unternehmen darunter eins aus Ulm, hat man aber aktuell viele Schwierigkeiten (im Artikel zu lesen). Jetzt haut man gerne auf die BVG raus wie dumm die sind, ein Berliner Unternehmen in den Bankrott zu treiben und stattdessen Neulinge in aus Ulm nehmen.

Das was hier vergessen und unterschlagen wird: ES IST POLITISCH GEWOLLT.

Alles ab einen gewisse Summe (hab ich jetzt nicht im Kopf) muss Ausgeschrieben werden (Deutschlandweit), ab eine weitere Summe wie sogar EU Weit. WIr wollten damals das Leitstellen System von Siemens, bekamen aber ein anderes, da es Preiswerter war. Natürlich im endeffekt teurer weil wir „viel“ nacharbeiten mussten um unserer Arbeit anzupassen, aber Siemens war einfach teurer gewesen als ein Polnischer Betreiber mit dem wir viel Ärger hatten am Ende.

Genau dasselbe ist hier auch passiert. Ulm war günstiger, gerade weil ihr Angebot günstiger war, muss dort der Zuschlag genommen werden, da auf dem Blatt Papier alle Anforderungen erfüllt waren. Die Soziale Komponente oder Erfahrungen spielen da keine Werte. Es gilt immer: Das günstigste Angebot erhält den Zuschlag. Häufig auch zu unseren „Leidwesen“

Was daraus passiert, kennt man ja auch aus dem BER wo die Brandanlage durch 3 verschiedene Firmen gebaut worden ist, weil alle Teilabschnitte der andere günstiger war.

Anderes Beispiel bei mir auf Arbeit wieder… die Gleichrichter für Straßenbahn hat immer eine Berliner Elektrobude gebaut (komme gerade nicht auf dem Namen… Blaues Logo…), Siemens immer dafür U-Bahn. Jetzt bei den Neubauten hat sich das gedreht. Siemens war Günstiger bei Straßenbahn und die andere Elektrobude günstiger bei U-Bahn.

Beide Anlagen haben jetzt Kinderrkrankheiten und die U-Bahn Elektriker Fluchen über die neuen Anlagen und die Straßenbahn Elektriker fluchen über die neuen Anlagen von Siemens…

Die Ingeniuere hätten es auch lieber andersrum, aber „günstigstes Angebot bekommt Zuschlag“. Das ist so gewollt

Das Hartmann pleite gegangen ist, ist Traurig, doch zugleich sind uns da auch die Hände gebunden…

Man kann schon dass teurere Angebot wahrnehmen, muss das aber auch begründen.

Noch besser das Angebot so spezifisch schreiben, dass man auch bekommt, was man eigentlich will.

Aber ja, das ist eben öffentlicher Dienst.

Nein, da es sich um ein Öffentliches Unternehmen handelt, gibt es spezielle Richtlinien an denen man halten muss.

Das Problem hatten wir mit der Leitstellen Software gehabt.

Die Ausschreibung wurde Speziell auf die Software von Siemens geschrieben, man wollte Siemens auf jedenfall, aber es gab halt ein „preiswerteres“ Angebot und nach EU Richtlinie der Ausschreibung muss das genommen werden. Wenn es den Angaben der Ausschreibung gerecht wird. Alternativ könnte das „übergangene“ Unternehmen Anklage erheben und sogar gewinnen. Da gibt es eine spezielle „Polnische“ Firma die sich auf alles mögliche an EU Ausschreibungen bewirbt und anschließend verklagt und Entschädigungsgelder bekommt.

Darf man auch nicht zu Spezifisch machen, da ansonsten wiederum geklagt wird. Auch das Problem hatten wir damals in der Ausschreibung zur Software gehabt. Tatsächlich ist uns da sehr die Hände gebunden.

Wir haben ein Gesundheitsfinanzierungsystem namens Macht Fit (gewisse Summe X pro Jahr möglich für verschiedene Gesundheitsfördernde Sachen wie zb Fitnesstudio oder Kurse). Auch das musste ausgeschrieben werden. Da es sich hierbei aber um eine geringere Summe handelte, hatten wir Glück gehabt das wir dann selbst noch entscheiden könnten und unseren Wunschkandidaten nehmen könnten. Wäre es paar Tausend Euro teurer geworden, hätten wir wieder das Problem gehabt, „Günstigster Gewinnt“. Das ist alles natürlich unter den Namen Wettbewerbsdruck usw geschuldet und das man keine Firmen bevorzugen sollte bei großen staatlichen Aufträgen (Korruption).

Es gibt die Möglichkeit nicht das billigste Angebot zu nehmen wenn man es begründen kann. Das mag nicht immer machbar oder einfach sein aber die Möglichkeit existiert.

Die Frage ist ob bei einem öffentlichen Unternehmen man diese Möglichkeiten nutzen kann bzw ob die Entscheidungsträger von Ihren Chefs für sowas grünes Licht kriegen